Knapp mehr als die Hälfte mit Arbeit der Stadtregierung zufrieden. Asyl und Zuwanderung bestimmendes Wahlkampfthema.
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Wahlbefragung zur Wiener Gemeinderatswahl
Bei der von Foresight und ISA für den ORF durchgeführten Wahlbefragung für die heutige Wiener Gemeinderatswahl haben 58 Prozent der Befragten angegeben, dass sie Wien für eine lebenswerte Stadt halten. Das ist deutlich weniger als bei der letzten Wahl im Jahr 2020, da waren es noch 74 Prozent der Wählerinnen und Wähler. Diesmal gaben hingegen 37 Prozent an, dass Wien „viel an Lebensqualität“ verloren habe, bei der letzten Wahl waren es noch 23 Prozent.
Trotzdem ist knapp mehr als die Hälfte, nämlich 51 Prozent, „sehr zufrieden“ (10 Prozent) oder „ziemlich zufrieden“ (41 Prozent) mit der bisherigen Stadtregierung. 24 Prozent gaben an, „wenig zufrieden“ und 20 Prozent „gar nicht zufrieden“ zu sein. Bestimmende Wahlmotive waren vor allem die Themen „Asyl und Zuwanderung“ mit 47 Prozent sowie „Teuerung und Inflation“ mit 34 Prozent. „Bildung“ (23 Prozent), „Kriminalität und Sicherheit“ (19 Prozent) und „Gesundheitsversorgung und Pflege“ (18 Prozent) waren hingegen weniger wahlentscheidend.
Wiener Finanzhaushalt: „Sorge“ und „Ärger“
Nur 29 Prozent der Befragten gaben an, mit Zuversicht auf den Finanzhaushalt der Stadt zu blicken. Ebenso eine Minderheit, nämlich 36 Prozent, blickt mit Zuversicht auf die Fähigkeit der Politik, das Zusammenleben der Wiener Bevölkerung gut zu gestalten. 39 Prozent sehen dieser Frage mit Sorge entgegen, 16 Prozent mit Ärger. Der Rest machte keine Angabe oder wollte sich nicht festlegen.
Im Vergleich zum Jahr 2020 blieb der Zeitpunkt der Wahlentscheidung relativ stabil: Waren es 2020 noch 71 Prozent, die sich länger als drei Wochen vor der Wahl festgelegt hatten, waren es diesmal 73 Prozent. Nur 10 Prozent haben ihre Wahlentscheidung erst in den letzten Tagen getroffen.
Über die Studie
Für die Studie wurden im Zeitraum von 17. bis 26. April 2.494 Personen befragt, 2.033 davon deklarierte Wählerinnen und Wähler. Durchgeführt wurden Telefon- und Onlineinterviews, die Schwankungsbreite liegt bei etwa zwei Prozent.
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