Ein Pool mit natürlichem Wasser ohne Chlor ist der Traum vieler Gartenbesitzer. Sowohl der Naturpool als auch der Schwimmteich funktionieren biologisch. Im Naturpool sorgen biologische Filter für klares Wasser, im Schwimmteich übernehmen Pflanzen diese Aufgabe. Und dann gibt es noch Naturpools mit Pflanzgürtel. Das Schwimmen in auf natürliche Weise aufbereitetem Wasser ist gesünder. Gereizte Atemwege und gerötete Augen gehören der Vergangenheit an.
Naturschwimmbäder fügen sich harmonisch in die grüne Gartenlandschaft ein. Sie wirken mit ihrer Bepflanzung sehr einladend. Darüber hinaus lohnt sich eine solche Badegelegenheit in finanzieller Hinsicht. Da keine aufwendige Technik nötig ist, halten sich vor allem die Schwimmteich-Kosten in Grenzen. Etwas teurer, aber ebenfalls überschaubar sind die Preise für den Naturpool mit Pumpentechnik.
Der Bau eines Naturschwimmbeckens lässt sich meistens problemlos realisieren. In Österreich ist jedoch ab einer Größe von 50 Kubikmetern eine Bauanzeige erforderlich. Da die meisten Naturpools diese Größe leicht erreichen, geht es vor dem Bau erst einmal zur Gemeinde.
Wie ist ein Naturpool aufgebaut? Wie funktioniert er?
Der Naturpool basiert auf dem Ein-Kammer-System. Unter Wasser liegende Trennwände grenzen den Schwimmbereich von der Regenerations- und Ruhezone ab. In der Regenerationszone wachsen die Pflanzen auf einem speziellen Substrat. Die meisten Pools sind mit einer Teichfolie ausgekleidet. Aufwendig gestaltete Anlagen verfügen über einen separaten Klärteich und in einigen Fällen über einen Absetzschacht. Die in einem Pumpenschacht oder poolnah untergebrachten Filterpumpen halten den Wasserkreislauf aufrecht.
Im Gegensatz zum Naturpool kommen viele Schwimmteiche ohne technische Filter aus. In anderen Schwimmbädern beschleunigen Umwälzpumpen den Wasseraustausch zwischen der Schwimm- und der Regenerationszone. Hier ist eine kleinere Pflanzzone erforderlich, was ein solches System für Gärten mit weniger Fläche interessant macht. In einigen Naturpools erfolgt die Reinigung ausschließlich über Sand- und Phosphatfilter.
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Wie unterscheidet sich der Naturpool vom Schwimmteich?
Sowohl der Naturpool als auch der Schwimmteich funktionieren ohne Chlor und andere Chemie. Dennoch gibt es einen signifikanten Unterschied.
Ein Naturpool ist mit einer Pumpe ausgestattet. Diese pumpt das Wasser durch eine Filterfläche und einen Phosphatfilter. Die Filterfläche besteht zumeist aus einem speziellen Sand. Das gesamte Wasservolumen wird mehrmals täglich gefiltert. Während der Betriebszeit der Pumpe reinigen Mikroorganismen das Wasser. Die auf den Substratkörnchen befindlichen Mikroorganismen bilden einen Biofilm, der Phosphat, Schweb- und Nährstoffe zurückhält und abbaut. Ein anderer Name für ein solches Schwimmbecken ist Bio-Pool.
Der Schwimmteich verfügt über eine mit Wasserpflanzen besetzte Regenerationszone. Der bepflanzte Bereich ist mindestens so groß wie die Badezone. Die im Wasser befindlichen Schwebeteilchen setzen sich im Pflanzsubstrat ab, wo sie von den natürlichen Mikroorganismen zersetzt werden. Die Pflanzen nehmen die freigesetzten Nährstoffe auf, sodass diese den Algen nicht mehr zur Verfügung stehen. Es entsteht ein lebendiges Ökosystem mit kristallklarem Wasser.
Naturpool vs. Salzwasserpool: Die Vor- und Nachteile
Eine andere Alternative zum herkömmlichen Chlorpool ist der Salzwasserpool. Dem Wasser wird in diesem Fall Salz beigefügt. Dieses dient der Elektrolyse durch eine Salzanlage, welche das Chlor aus dem Salz (=Natriumchlorid) herauslöst und so für die Desinfektion des Wassers sorgt. Auch hier ist - wie bei herkömmlichen Pools - die regelmäßige, nahezu tägliche Überprüfung des pH-Werts (ideal zwischen 7 und 7,4) notwendig. Der Vorteil des Salzwasserpools ist die Tatsache, dass das Wasser die Augen nicht reizt wie die herkömmlich gechlorten Pools und man keine zusätzliche Chemie mehr benötigt (außer PH-Wert-Mittel nach Bedarf). Außerdem ist Salz günstiger als Chlor.
Der Nachteil: Im salzigen Wasser gedeihen keine herkömmlichen Pflanzen, sodass ein Salzwasserpool optisch einem herkömmlichen Chlorschwimmbecken gleicht.
Ein Naturpool funktioniert ebenfalls ohne Chlor. Eine Salzanlage und das Beifügen von Salz und anderen Hilfsmitteln ist nicht notwendig. Das Schöne an einem Naturpool ist die natürliche Optik. Wasserpflanzen sorgen für ein lebendiges Ambiente. Der Reinigungsaufwand ist hier jedoch etwas höher, weil sich leichter Beläge absetzen.
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Naturpool anlegen: Was gilt es zu beachten?
Der richtige Standort
Vorteile bietet eine windgeschützte Lage. In der Mittagszeit liegt der Pool am besten im Schatten oder Halbschatten. Eher nachteilig sind große Bäume im Uferbereich. Hier gelangen besonders viele Blätter und somit Nährstoffe ins Wasser. Das fördert wiederum die Algenbildung.
Größe und Tiefe
Die Größe des Pools oder Schwimmteichs richtet sich nach dem Platzangebot. Generell ist es sinnvoll, die Fläche möglichst gut auszunutzen. Je größer das Becken, desto mehr Freude bereitet das Gewässer. Am besten ist das Kosten-Nutzen-Verhältnis bei einer Fläche von mehr als 100 Quadratmetern. Das entspricht in etwa einem zehn mal zehn Meter großen Badegewässer. Generell sollte ein Schwimmteich mindestens 50 Quadratmeter messen. Kleinere Anlagen sind zwar möglich, hier ist allerdings häufig eine Filteranlage notwendig, um die Wasserqualität stabil zu halten.
Im Idealfall ist der Schwimmteich oder Naturpool möglichst tief. Das Minimum liegt bei 1,50 Metern, das Optimum bei 2,50 Metern. Seichte Gewässer heizen sich schnell auf und fördern so das Algenwachstum.
Bepflanzung
Die Pflanzen in einem Schwimmteich sehen gut aus und verfügen über eine hohe Funktionalität. Gute Filterpflanzen sind zum Beispiel die Gelbe Schwertlilie, Seesimse, Wasserminze, Sumpfiris, der Hahnenfuß, der Blutweiderich, die Sumpfdotterblume, der Rohrkolben, die Binse, das Schilf und die Bachbunge. Als Unterwasserpflanzen kommen das Nadel- und Laichkraut, der Wasserhahnenfuß, die Nadelsimse, das Tausendblatt, die Wasserpest und die Wasserschraube infrage.
Technik
Der Einsatz der Technik richtet sich nach der Bauart des Pools. Es gibt komplett technikfreie Schwimmteiche ebenso wie Naturpools mit einfacher oder aufwendiger Ausstattung. Zur Mindestausstattung gehören zumeist ein Filter, eine Pumpe und ein Skimmer. Bodenabläufe, Feinfilter, Rinnen, Einströmdüsen oder eine stimmungsvolle Beleuchtung ergänzen das technische Angebot auf Wunsch.
Rechtliche Vorgaben in Österreich
In Österreich benötigt man für den Bau eines Schwimmteichs mit mehr als 50 Kubikmeter Gesamtvolumen eine Bauanzeige. Größere Teiche ohne Betonbecken sind mit der jeweils zuständigen Behörde abzusprechen. Die Auflagen variieren von Gemeinde zu Gemeinde. In der Regel ist eine einfache Bauanzeige ausreichend, wenn die Nachbarn einwilligen und unterschreiben. Manchmal ist eine Baubewilligung mit einer Bauverhandlung notwendig. Glück haben die Gartenbesitzer in Wien. Hier ist für einen Schwimmteich, ganz egal, wie groß er ist, keine Bewilligung vorgeschrieben.
Wie viel kostet ein Naturpool bzw. ein Schwimmteich? Und wie hoch sind die laufenden Kosten?
Naturpool: Kosten
Die Preise variieren je nach Ausstattung und Arbeitsaufwand. Ein Experte verlangt für die Planung und den Bau eines Naturpools pro Quadratmeter etwa 150 bis 400 Euro. Extras wie Liegeflächen, Inseln, Leitern und Stege kosten zusätzlich. Wer Eigenleistung bringt und zumindest teilweise selbst baut, reduziert die Kosten für den Naturpool dementsprechend.
Schwimmteich: Kosten
Beim Schwimmteich spielt die Größe eine übergeordnete Rolle. Ein etwa vier mal acht Meter großer Badebereich mit einer Teichgesamtfläche von rund 100 Quadratmetern kostet etwa 20.000 Euro. Auch hier schlagen diverse Zusatzwünsche zu Buche. Dazu gehören zum Beispiel Quellsteine, Sprungbretter, Bachläufe, Findlinge und Rutschen. Allgemein ist ein Schwimmteich nur etwa halb so teuer wie ein Pool.
Schwimmteiche benötigen relativ wenig Pflege. Das Absaugen des Bodens im Herbst und Frühjahr und das Schneiden der Pflanzen kostet um die 700 Euro, insofern eine Fachfirma die Arbeiten erledigt. Auch die Betriebskosten für das Reinigungsgerät für die Wasseroberfläche halten sich in Grenzen.
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Wo kauft man am besten einen Naturpool und wie erkenne ich seriöse Anbieter?
Leider tummeln sich auf dem Markt sehr viele Laien. Zahlreiche Gartenbaubetriebe führen Schwimmteiche und Naturpools in ihrem Dienstleistungssortiment als Nebengeschäft, verfügen aber nicht über das nötige Fachwissen.
Ein fachlich fundiertes Unternehmen muss nicht mit ausgefeilter Technik protzen. Viel Technik ist nicht zwangsläufig qualitativ hochwertig. Ganz im Gegenteil, denn ein intelligent gebauter Pool kommt mit möglichst wenigen technischen Hilfsmitteln aus. Das trifft vor allem auf Schwimmteiche zu. Hier sorgen ausschließlich biologische Prozesse für eine exzellente Wasserqualität.
Die besten Anbieter sind auf den Schwimmteich- und Naturpoolbau spezialisiert. Sie verfügen über ein umfangreiches Portfolio unterschiedlicher Modelle und über zahlreiche Referenzen. Im Idealfall ist es möglich, verschiedene Ausführungen direkt vor Ort zu besichtigen.
Einige Fachbetriebe sind in der "Deutschen Gesellschaft für naturnahe Badegewässer" organisiert und bieten eine dementsprechend hohe Qualität.
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Welche Probleme können bei einem Naturpool auftauchen? Wie beugt man vor, wie behebt man sie?
Probleme entstehen oft durch die Filtertechnik. Manchmal verlieren die Filter bereits nach wenigen Wochen an Leistungskraft, weil sie dicht sind.
Probleme mit dem Schwimmteich basieren häufig auf einer fehlerhaften Planung. Viele Gartenbesitzer begehen den Fehler, dass sie den Teich zu knapp bemessen. Auch sind viele Teiche und Pools zu seicht. Je seichter das Wasser, desto schneller wärmt es sich auf. Infolgedessen kommt es zu einer unerwünschten Algenbildung. Wichtig ist zudem die Wahl der richtigen Pflanzen. Vorteile bringen Gewächse, die die Nährstoffe direkt dem Wasser entnehmen und so den konkurrierenden Algen keine Chance lassen.
Dass sich selbst bei kristallklarem Wasser ein Biofilm an den Wänden und am Boden bildet, ist völlig normal. Die Mikroorganismen sind gesundheitlich unbedenklich. Der Poolroboter beseitigt die Beläge zuverlässig. Damit nicht zu viele Nährstoffe in den Schwimmteich gelangen, ist im Herbst ein Pflanzenschnitt notwendig. Die meisten Pflanzen sterben vor dem Winter ab und verrotten im Wasser.
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