Es geht Schlag auf Schlag in der Causa um Österreichs bekanntesten Pleitefall: René Benkos Masseverwalter gehen nun gerichtlich gegen dessen Mutter Ingeborg Benko vor, die mit dem gescheiterten Immobilienunternehmer mehrere Stiftungen gegründet hat.
Schauplatz der gerichtlichen Auseinandersetzung dürfte laut Informationen von „Krone“ und „News“ das Landesgericht Innsbruck sein. In dortigen Gerichtskreisen wurde bereits am Dienstagvormittag darüber getuschelt, dass ein Schriftsatz mit höchster Brisanz eingelangt sei. Demnach verschärft der Innsbrucker Insolvenzverwalter die Gangart gegen den Gründer des finanzmaroden Signa-Konzernkonglomerates, der Anfang März 2024 auch als Unternehmer seinen persönlichen Konkurs angemeldet hatte.
Die Masseverwalter hegen jedoch den konkreten Verdacht, dass der 47-jährige Tiroler, der seit Konkurseröffnung offiziell von 3700 Euro im Monat leben will, Vermögenswerte in seine Stiftungen in Österreich und in Liechtenstein transferiert haben könnte. Sowohl bei der Laura Privatstiftung in Innsbruck als auch bei der INGBE Stiftung in Vaduz scheint Benkos 74-jährige Mutter Ingeborg als Mitstifterin und – im Gegensatz zu ihrem Sohn – als Begünstigte auf. Ingeborg Benko, eine pensionierte Kindergärtnerin, wird offensichtlich als Stroh-Frau für ihren Sohn Rene eingeschätzt.
In der Klage, an die auch ein Antrag auf Einstweilige Verfügung angeschlossen sein soll, dürfte es dem Vernehmen nach darum gehen, dass Ingeborg Benko gerichtlich untersagt wird, ihre Rechte als Stifterin länger auszuüben. Ziel von Benkos Masseverwaltern dürfte es sein, für seine vielen Gläubiger Zugriff auf die gestifteten Vermögenswerte zu erhalten. Die Stiftungen sollen also juristisch geknackt werden. Zuletzt sorgten – wie von „Krone“ und „News“ berichtet – eigenwillige Vermögensverschiebungen in zeitlicher Nähe zum Ausbruch der Signa-Insolvenz-Welle für Aufsehen.
So sollen noch im August 2023 – wenige Wochen vor dem ersten Crash - sechs Gardasee-Villen im Abtausch gegen ein mittlerweile wertloses Signa-Prime-Aktienpaket von der Signa Holding in die Sphäre der INGBE-Stiftung in Liechtenstein transferiert worden sein. Laut einem vorliegenden vertraulichen Jahresabschluss waren in der INGBE – Stand Ende 2022 – noch physische Goldbestände im Wert von 45 Millionen Euro vorhanden. Dazu kamen drei Millionen Schweizer Franken und zwei Millionen US-Dollar an Bargeld in diversen Schließfächern.
In der Laura Privatstiftung wiederum vermuten einige von Benkos Co-Investoren, die hunderte Millionen verloren haben, eine Art „Signa in der Signa“. Der Immobilienjongleur, so der Verdacht, könnte unter dem Dach dieser Stiftung gemeinsam mit seinen engsten Vertrauten ein Schattenreich mit Liegenschaften in Deutschland und Österreich aufgebaut haben. Mittlerweile ist davon auszugehen, dass sich auch die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft für diverse Vermögensverschiebungen kurz vor dem großen Signa-Knall interessiert. Für Rene Benko und mögliche Mitwisser gilt die Unschuldsvermutung.
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Die Causa Benko - News berichtete:
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