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Susanne Schnabl: Vom Report zu den ORF-Sommergesprächen

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9 min
Susanne Schnabl

Susanne Schnabl

©ORF/Thomas Ramstorfer
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Susanne Schnabl präsentiert seit über 10 Jahren das ORF-Format "Report", in dem sie Politikern und Politikerinnen regelmäßig auf den Zahn fühlt. Dieses Jahr tut sie dies auch im Zuge der traditionellen Sommergespräche. Die Journalistin ist verheiratet und Mutter zweier Kinder.

Steckbrief Susanne Schnabl

  • Name: Susanne Schnabl-Wunderlich

  • Geboren am: 9. April 1980 in Klagenfurt

  • Sternzeichen: Widder

  • Wohnt in: Wien

  • Ausbildung: Studium an der Universität Graz - promovierte Philologin

  • Beruf: Journalistin, ORF-Moderatorin

  • Familienstand: verheiratet mit Thomas Wunderlich

  • Kinder: zwei Kinder - Sohn (*2011) und Tochter (*2014)

Susanne Schnabl moderiert im Jahr 2023 zum zweiten Mal die ORF-Sommergespräche. Im Jahr 2016 führte sie zum ersten Mal durch das Format und sprach dabei mit Matthias Strolz (Neos), Frank Stronach (Team Stronach), Eva Glawischnig (Grüne), Heinz-Christian Strache (FPÖ), Reinhold Mitterlehner (ÖVP) und Christian Kern (SPÖ). Inzwischen haben sich alle der damals Interviewten aus unterschiedlichsten Gründen aus der Politik zurückgezogen. Das Tempo im Journalismus sei im Vergleich zu damals viel höher geworden, Social Media und die Digitalisierung hätten dies beschleunigt, meint Susanne Schnabl in "Frühstück bei mir" mit Claudia Stöckl auf Ö3.

Dieses Jahr führt die Journalistin ab 7. August jeweils montags um 21.05 Uhr auf ORF 2 ihre Gespräche mit Beate Meinl-Reisinger, Werner Kogler, Herbert Kickl, Andreas Babler und Karl Nehammer. Anders als bisher gewohnt, werden die Interviews nicht live stattfinden, sondern voraufgezeichnet. Der Wunsch ging von Susanne Schnabl selbst aus. Der Fokus soll diesmal verstärkt auf dem Gespräch als solches liegen, "dementsprechend wird die Dramaturgie eine andere als bisher sein", heißt es vonseiten des ORF. Grundsatzfragen verhandeln, inhaltlich in die Tiefe gehen und Raum für Dialog und für Zwischentöne sowie für Persönliches bieten - das ist das Ziel der diesjährigen Sommergespräche, die erstmals im Parlament geführt werden.

Das Parlament ist das Herz unserer Demokratie
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Susanne Schnabl führt die Sommergespräche im Jahr 2023 im Parlament.

 © ORF/Roman Zach-Kiesling

Das Parlament ist seit der Wiedereröffnung ein echter Publikumsmagnet und auch wenn es vielleicht "pathetisch klinge" das "Herz unserer Demokratie", so Schnabl im Ö3-Frühstück. Aus diesem Grund wollte sie die Gespräche dort führen. Es seien diesmal bewusst keine Live-Interviews, um sich von der tagesaktuellen Schlagzeilen-Hektik herauszunehmen.

Links zu Susanne Schnabl:
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Susanne Schnabl, die Report-Präsentatorin

Seit Dezember 2012 präsentiert Susanne Schnabl das ORF-Format "Report". Damals war ihre Sohn gerade einmal 14 Monate alt. Da die Großeltern nicht in Wien, sondern in Kärnten bzw. Vorarlberg leben, war von Anfang an klar, dass sie sich die Betreuung mit ihrem Ehemann Thomas Wunderlich teilt. Im "Report"-Studio interviewt die gebürtige Klagenfurterin mit großer Ruhe wöchentlich Politiker. Dabei sieht sie sich als Stellvertreterin der Zuschauer:innen, die Fragen stellt, die auch diese interessieren würden.

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Seit Dezember 2012 präsentiert Susanne Schnabel den "Report"

 © ORF/Thomas Ramstorfer

Susanne Schnabls Erfolgsgeheimnis

Was ist Susanne Schnabls Erfolgsgeheimnis? Was würde sie angehenden Journalist:innen raten, um im Beruf zu reüssieren? Man müsse neugierig sein, dranbleiben, offen sein für Neues und es nach Rückschlägen immer wieder versuchen, ganz nach dem Motto "Try - fail - try again", erklärt sie.

Empörung verengt den Blick, davon möchte ich mich nicht beeindrucken lassen

Sie selbst zeichnet eine große Neugierde aus, der Anspruch, den Blick nochmals woanders hinzulegen, treibt sie an. Die Empörungskultur auf Social Media blendet die Journalistin so gut es geht aus. "Empörung verengt den Blick, davon möchte ich mich nicht beeindrucken lassen", so Schnabl.

Ich finde, Pünktlichkeit hat ganz viel mit Höflichkeit zu tun

Um Familienleben und Karriere unter einen Hut zu bekommen, setzt Susanne Schnabl auf To-Do-Listen und Post-Its auf dem Küchentisch. "Ohne Organisation würde ganz vieles nicht funktionieren", so die ORF-Moderatorin, der Pünktlichkeit ganz wichtig ist. "Ich finde, Pünktlichkeit hat ganz viel mit Höflichkeit zu tun", so Schnabl im Ö3-Frühstück.

Susanne Schnabels Kindheit in Kärnten

Geboren und aufgewachsen ist Susanne Schnabl in Kärnten. Ihre TV-Karriere war keineswegs vorgezeichnet. "Ich bin keine Sandkastenspielerin gewesen, die schon damals wusste, ich möchte einmal ein Mikrofon in der Hand halten", erklärt sie gegenüber der "Kleinen Zeitung". Sehr wohl hat sie in ihrer Kindheit aber das nötige Rüstzeug für ihren Job als Interviewerin erhalten. "Bei uns wurde zu Hause immer viel diskutiert, von uns Kindern wurde die eigene Meinung eingefordert. Wenn man etwas wollte, musste man das argumentieren. Einen Blankoscheck hat es nie gegeben", so Schnabl.

Ich lebe in einer Familie mit sehr starken Frauen
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Susanne Schnabl war und ist von starken Frauen umgeben.

 © ORF/Thomas Ramstorfer

Ihr Vater, der kurz vor dem 1. Corona-Lockdown im Jahr 2020 im Alter von 72 Jahren überraschend nach einer Herz-OP verstorben ist, führte eine Tischlerei. Diese hat inzwischen Susanne Schnabls Schwester übernommen. Der Tod des Vaters riss ein großes Loch in die Familie, man wuchs aber umso stärker zusammen. "Ich bin in einer Familie groß geworden und lebe in einer Familie mit sehr starken Frauen", sagt die Journalistin im Ö3-Frühstück.

Von der Universität zu Ö3

Nach der Matura ging Susanne Schnabl nach Graz, um Germanistik zu studieren. Noch vor ihrem Abschluss begann ihre Karriere als Journalistin, auch wenn dies ursprünglich nicht ihr Berufsziel war. Eigentlich wollte sie an der Universität bleiben, ein Praktikum im Landesstudio Kärnten habe ihr aber "die Augen geöffnet". Im Jahr 2002 begann sie als Trainee in der Ö3-Nachrichtenredaktion. Dort lernte sie, wie man Informationen verständlich und kompakt vermittelt, sodass der Hörer einen Mehrwert davon hat.

Von 2002 bis 2006 arbeitete Susanne Schnabl als Nachrichtenredakteurin und Reporterin bei Ö3, danach wechselte in die Radio-Innenpolitik und moderierte unter anderem das "Journal Panorama" und "Im Journal zu Gast". Im Jahr 2010 folgte die Journalistin dem Ruf des Fernsehens und dockte in der "Zeit im Bild"-Innenpolitik an. Seit 2012 gehört sie zu den Fragestellerinnen der ORF-"Pressestunde".

Susanne Schnabl privat

Susanne Schnabl ist mit dem Ö3-Journalisten und Fotografen Thomas Wunderlich, einem gebürtigen Vorarlberger, verheiratet. Kennengelernt hat sich das Ehepaar bei der "Radio Night", zusammen sind die beiden seit 2004, also seit beinahe 20 Jahren. Die beiden Kinder, ein 2011 geborener Sohn und eine im Dezember 2014 geborene Tochter, machen das Familienglück perfekt.

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Susanne Schnabl bei der Romy-Gala 2022

 © IMAGO/K.Piles

"Journalismus spielt bei uns zuhause natürlich eine zentrale Rolle", erklärt Susanne Schnabl in "Frühstück bei mir", immerhin seien ihr Mann und sie von Berufs wegen täglich damit befasst und können das auch daheim nicht ausblenden. Was ist das Geheimnis ihrer seit vielen Jahren funktionierenden Partnerschaft? "Es geht immer um Wertschätzung", meint Schnabl. Auch wenn man einmal unterschiedlicher Meinung ist. Auch miteinander zu streiten, sei wichtig, um Argumente vorzubringen und Standpunkte zu klären. "Der Streit hat ein schlechtes Image - aber er ist wirklich essenziell für alles", so die ORF-Journalistin, die sogar ein Buch über Streitkultur geschrieben hat.

Ohne einander zu haben, würden wir das beide nicht schaffen

Die Aufteilung in Sachen Kinderbetreuung geschieht im Hause Schnabl-Wunderlich "sehr partnerschaftlich". Es sei von Anfang an klar gewesen, dass sich hier beide Elternteile einbringen. "Ganz ehrlich: Ohne einander zu haben, würden wir das beide nicht schaffen", gesteht sie. Ihr Mann bringe sie einerseits zum Lachen und sei andererseits - beruflich gesehen - ihr schärfster Kritiker. Sie könne dies gut annehmen, man entwickle sich beidseitig weiter, so Schnabl.

Sie selbst ist in der privilegierten Lage, einen Partner zu haben, der mit anpackt, für die Zukunft würde sich die Journalistin wünschen, dass mehr gegen die strukturelle Ungerechtigkeit in der Gesellschaft getan wird. Als Frau sei sie indirekt durchaus auf Barrieren gestoßen, was die Vereinbarkeit von Kindern und Karriere anbelangt. Auch die Frage nach dem Aussehen oder Älterwerden sei bei Männern kein so großes Thema wie bei Frauen. Sie selbst kann dem Älterwerden durchaus etwas abgewinnen, könne sie doch aus einem großen Erfahrungsschatz schöpfen.

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