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Queen Elizabeth II.: Die Königin stellte ihr Leben in den Dienst der Monarchie

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Queen Elizabeth

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Seit 1952 saß Queen Elizabeth II. auf dem Thron und war Oberhaupt des britischen Königshauses. Das machte die Königin zur am längsten regierenden Monarchin in der britischen Geschichte. Zahlreiche Schicksalsschläge, Skandale und Krisen hat sie im Laufe der Jahre durch ihren starken Willen und eiserne Disziplin gemeistert. Ihr Leben stellte sie ganz in den Dienst der Krone. 2021 musste sie den Tod ihres geliebten Mannes, Prinz Philip, verkraften. Am 8. September 2022 ist sie ihm gefolgt. Am 19. September 2022 fand ihr Begräbnis statt.

Steckbrief Queen Elizabeth II.

1. Todestag von Queen Elizabeth

Am 8. September 2023 ist Queen Elizabeth im Alter von 96 Jahren gestorben. Sie sei friedlich auf ihrem schottischen Landsitz Schloss Balmoral eingeschlafen, teilte der Palast mit. Es war das Ende einer Ära, denn die Monarchin regierte seit 70 Jahren.

Wir erinnern uns mit großer Zuneigung an ihr langes Leben, ihren hingebungsvollen Dienst und all das, was sie so vielen von uns bedeutete

Anlässlich ihres 1. Todestages erinnerte König Charles an seine Mutter. "Wir erinnern uns mit großer Zuneigung an ihr langes Leben, ihren hingebungsvollen Dienst und all das, was sie so vielen von uns bedeutete", schrieb er in einer Mitteilung. An seine Untertanen gerichtet, betonte er: "Ich bin auch zutiefst dankbar für die Liebe und Unterstützung, die meiner Frau und mir gegenüber erwiesen wurde."

Der Palast veröffentlichte auch eine von Charles eingesprochene Aufnahme der Botschaft zusammen mit einem Foto der Queen aus den 60er-Jahren. Die Queen ist darauf in der Ordenstracht des Hosenbandordens (Order of the Garter) zu sehen mit einer Tiara auf dem Kopf.

Zum Jahrestag des Todes der Queen und der Thronbesteigung Charles' sollten in London Kanonenschüsse abgefeuert werden, auch die Glocken der Westminster Abbey sollten läuten.

König Charles III. trauert um seine Mutter

König Charles III. erklärte noch am Tag von Queen Elizabeths Tod: "Wir sind in tiefer Trauer um einen geschätzten Souverän und eine vielgeliebte Mutter". Er fügt hinzu: "Ich weiß, dass ihr Verlust das ganze Land schwer bewegt." Das gelte auch in den Gebieten ihrer Herrschaft und des Commonwealths - und für Menschen auf der ganzen Welt.

Die britische Premierministerin Liz Truss würdigte Queen Elizabeth II. als "Fels", "auf dem das moderne Großbritannien errichtet wurde". Der Tod der Queen sei ein "riesiger Schock für die Nation und die Welt", sagte die konservative Politikerin in einer Rede in der Londoner Downing Street. Das Land sei unter ihrer Herrschaft gewachsen und gediehen, so Truss weiter. "Wegen ihr ist Großbritannien heute das großartige Land, das es ist." Dafür sei sie von den Menschen im Vereinigten Königreich und auf der ganzen Welt geliebt worden.

Ein riesiger Schock für die Nation und die Welt

Das Begräbnis der Queen

Mit einem der größten Staatsbegräbnisse der Geschichte hat die Welt am Montag Abschied von der Queen genommen. Unter den Augen von Millionen TV-Zuschauern in aller Welt erwies eine trauernde Nation in London und Windsor Königin Elizabeth II. die letzte Ehre. An den beispiellosen Trauerfeierlichkeiten nahmen zahlreiche Staatsoberhäupter und Monarchen teil, darunter Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Hunderttausende säumten zu dem Jahrhundertereignis die Straßen.

Ergriffener Charles

König Charles III. wirkte ergriffen, als er mit seiner engsten Familie den Sarg seiner Mutter durch die britische Hauptstadt geleitete. Der 73-Jährige hatte Tränen in den Augen. "Trauer ist der Preis, den wir für die Liebe zahlen", hatte die Queen einst gesagt. Auch die Queen-Urenkel Prinz George (9), ein künftiger König, und Prinzessin Charlotte (7) reihten sich mit ihren Eltern Prinz William und Prinzessin Kate (beide 40) in die Trauerprozession ein.

Neben Prinz Philip beigesetzt

Am Nachmittag kehrte der Leichnam der Königin auf ihre Residenz Windsor westlich von London zurück. Dort wurde sie nach einem Aussegnungsgottesdienst an der Seite ihres Ehemanns Prinz Philip in einer privaten Zeremonie beigesetzt . Der Sarg wurde in die königliche Gruft unter der St.-Georges-Kapelle hinuntergelassen. Die königlichen Insignien - Staatskrone, Zepter und Reichsapfel - wurden davor vom Sarg entfernt.

Beispielloses Spektakel in London

Kommentatoren sprachen von einem beispiellosen Spektakel in der jüngeren britischen Geschichte. Die Zeremonie beschloss das zweite Elisabethanische Zeitalter, wie britische Medien kommentierten. Auf den Straßen war die Anteilnahme groß. In Trauer vereint, warfen zahlreiche Menschen vom Rand Blumen auf den Leichenwagen, als das Fahrzeug die Königin zum letzten Mal aus der britischen Hauptstadt in zu ihrer geliebten Residenz Schloss Windsor brachte. Dort warteten auch die geliebten Corgis der Queen, die nun von ihrem zweitältesten Sohn Prinz Andrew betreut werden, sowie ihr Lieblingspferd.

Friedlicher Tod im Kreis der Familie

Noch am 6. September hatte die Queen Liz Truss als neue Premierministerin angelobt, zwei Tage später gab der Palast bekannt, ihre Ärzte seien "besorgt" wegen ihres Gesundheitszustandes. Die britische Königsfamilie, allen voran Charles und Camilla, sowie Prinz William, eilte daraufhin zu Schloss Balmoral in Schottland. Prinz Harry, der gerade mit Meghan in Europa weilte, reiste ebenfalls zu seiner Großmutter, um sich zu verabschieden. Auch Prinzessin Anne, Prinz Andrew und Prinz Edward samt Ehefrau Gräfin Sophie Wessex kamen.

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König Charles ist seiner Mutter auf den Thron gefolgt, nach Prinz William folgt Prinz George (r.)

 © IMAGO/Starface

Vor ihrem Ableben schafften es aber nur noch Charles und Anne. Sie waren dabei, als ihre Mutter für immer die Augen schloss.

Queen starb an Altersschwäche

Einige Wochen nach ihrem Tod wurde öffentlich bekannt, dass Queen Elizabeth an Altersschwäche gestorben ist. Das geht aus dem Totenschein vom 8. September hervor. Die Königin starb demnach um 15.10 Uhr Ortszeit (16.10 Uhr MESZ) auf ihrem schottischen Landsitz Balmoral. Informiert wurden die Behörden vom Ableben der Queen laut Totenschein durch ihre Tochter Prinzessin Anne. "Ich hatte das Glück, die letzten 24 Stunden im Leben meiner Mutter mit ihr zu verbringen", hatte sie nach deren Tod mitgeteilt.

Letztes Porträt der Queen

Im Vorfeld der Beerdigung wurde ein bisher unveröffentlichtes Foto der Queen veröffentlicht. Auf dem Bild ist die Monarchin strahlend lächelnd in einem hellblauen Kleid und mit ihrem Perlenschmuck zu sehen. Zudem trägt sie Aquamarin- und Diamantbroschen, die ihr Vater George VI. ihr zum 18. Geburtstag im April 1944 geschenkt hatte. Das Foto wurde britischen Medienberichten zufolge im Mai kurz vor dem Platin-Jubiläum der Queen in Schloss Windsor von Ranald Mackechnie aufgenommen, der auch das offizielle Jubiläums-Porträt fotografiert hatte.

Das Leben von Queen Elizabeth II.

Queen Elizabeth II. wurde am 21. April 1926 als Elizabeth Alexandra Mary in Mayfair, London, geboren. Ihr Vater war Prinz Albert, damals noch Herzog von York, ihre Mutter und seine Ehefrau Elizabeth ist Herzogin von York. Zum Zeitpunkt ihrer Geburt regierte ihr Großvater Georg V. und die kleine Elizabeth stand als ältestes Kind von Prinz Albert nur an dritter Stelle der Thronfolge. Ihr Onkel Edward of Wales sollte später König und seine künftigen Kinder einmal Thronerben werden. Mit der jungen Elizabeth als Königin rechnete daher zuerst niemand.

Nach dem Tod ihres Großvaters am 20. Januar 1936, folgte ihm schließlich ihr Onkel als Eduard VIII. auf den Thron. Doch dieser dankte nicht einmal ein Jahr später ab, um seine große Liebe, die geschiedene Amerikanerin Wallis Simpson, zu heiraten - ein großer Skandal für das Königshaus. Anstelle ihres Onkels bestieg nun ihr Vater als König Georg VI. den Thron. Und Elizabeth rückte an die zweite Stelle der Thronfolge auf. Fortan stand die Kronprinzessin im Fokus der Öffentlichkeit.

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Eine Illustration von Queen Elizabeth II. als Kind mit ihren Eltern, Prinz Albert und Herzogin Elizabeth

 © imago/Leemage

Diszipliniert und ordentlich

Schon als Kind galt die Kronprinzessin als ordentlich, verantwortungsbewusst und diszipliniert. Auch ihre Liebe zu Pferden und Hunden entdeckte sie früh. Gemeinsam mit ihrer um vier Jahre jüngeren Schwester, Prinzessin Margaret, wurde sie zuhause unter Aufsicht ihrer Mutter und der schottischen Gouvernante Marion Crawford unterrichtet.

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Die spätere Queen im Alter von sieben Jahren

 © imago images / Photo12

Queen Elizabeth II. ist gelernte Automechanikerin

1939 trat Großbritannien in den Zweiten Weltkrieg ein. Ein Jahr später, im Alter von14 Jahren, hielt Elizabeth im BBC-Kinderprogramm "Children’s Hour" ihre erste Rundfunkansprache, die sich an die Kinder richtete, die aufgrund der Bomben von den Städten aufs Land geschickt wurden. Mit 18 Jahren tritt Elizabeth dem Heimatshilfsdienst ATS bei und unterstützt als "Nummer 230873" ihr Land mit ihrem Dienst. Dort wurde sie zur LKW-Fahrerin und Automechanikerin ausgebildet. Als 1945 der Krieg schließlich zu Ende ging, mischte sich die Prinzessin unerkannt unter die Feiernden.

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Elizabeth im Jahr 1945 als Mitarbeiterin des Heimatshilfsdienstes ATS

 © imago images / Design Pics

Eine Heirat aus Liebe

Während des Zweiten Weltkriegs soll sich Elizabeth Windsor in ihren zukünftigen Gatten, Prinz Philip von Griechenland und Dänemark, verliebt haben. Im zarten Alter von 13 Jahren traf sie den um fünf Jahre älteren Philip am Royal Naval College in Dartmouth. Die beiden kannten sich schon von zwei früheren Begegnungen und begannen sich Briefe zu schreiben. 1947 wurde offiziell die Verlobung der Kronprinzessin mit dem Marineoffizier bekanntgegeben.

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Die Hochzeit von Prinzessin Elizabeth und Prinz Philip im Jahr 1947

 © imago/ZUMA/Keystone

Für ihre Liebe musste Elizabeth zunächst kämpfen, denn der in Griechenland geborene Philip verfügte über kein nennenswertes Vermögen und seine Schwestern waren mit deutschen Adligen verheiratet, die Verbindungen zu Nationalsozialisten unterhielten. Immerhin besaß der Auserwählte eine britische Staatsbürgerschaft und hatte im Zweiten Weltkrieg in der Royal Navy gedient. Elizabeth lässt sich von den Kritikern nicht beeindrucken und heiratet am 20. November 1947 ihren Philip. Es ist die erste royale Hochzeit, die im Fernsehen übertragen wird.

Sehen Sie dazu passend:

Die Dokumentation "Queen Elizabeth - Persönlich wie nie" *

Den Spielfilm "Die Queen"* mit Helen Mirren

Die lange Regentschaft von Queen Elizabeth II.

1952 beginnt nach dem Tod ihres Vaters schließlich ihre Regentschaft als Königin. In einer prunkvollen Krönungszeremonie in Londons Westminster Abbey besteigt sie am 2. Juni 1953 den Thron. Damit rückt das Leben der Queen vollends ins Rampenlicht, ihr Privatleben verschwindet. Aber welche Ereignisse das Königshaus - und auch die Queen - in den nächsten Jahren erschütterten, Elizabeth II. ertrug Scheidungen, Streitigkeiten und Skandale mit der ihr eigenen Gelassenheit und handhabte die Konflikte mit eiserner Disziplin. Ihr Ehemann stand ihr dabei stets zur Seite. Vier gemeinsame Kinder sind der Ehe mit Philip entsprungen: Thronfolger Prinz Charles, Prinzessin Anne, Prinz Andrew und Prinz Edward. In weiterer Folge kamen zahlreiche Enkelkinder und Urenkerln zur Welt. Die Nachfolge der Queen ist also gesichert.

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Queen Elizabeth und Prinz Philip (Mitte) mit ihren Kindern (von li. nach re.): Prinz Charles, Prinz Edward, Prinz Andrew und Prinzessin Anne

 © imago images/ZUMA/Keystone

Das Schreckensjahr von Queen Elizabeth II.

Als eines der schlimmsten Jahre ihrer Regentschaft gilt das Jahr 1992. Die Queen selbst nannte es "annus horribilis", ein Schreckensjahr. Damals gingen die Ehen von Prinzessin Anne (mit Mark Phillips), Prinz Charles (offizielle Trennung von Prinzessin Diana) und Prinz Andrew (offizielle Trennung von Sarah Ferguson) in die Brüche. Außerdem ist am 20. November 1992 in ihrem geliebten Schloss Windsor, dem Sitz der englischen Könige, ein Brand ausgebrochen.

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Queen Elizabeth und Prinz Philip 1985

 © imago images / Sven Simon

Die letzten großen Krisen durchlebte die Queen zwischen 2019 und 2021: Neben dem Brexitund der Corona-Pandemie (auch Prinz Charles wurde mit dem Virus infiziert) erschütterte auch der Streit um Prinz Harry und Herzogin Meghan - gefolgt vom Mexit - das britische Königshaus. Mittlerweile hat sich das royale Paar komplett vom Königshaus abgewandt und lebt gemeinsam mit ihrem Sohn Archie Harrison Mountbatten-Windsor und Tochter Lilibet Diana im US-Staat Kalifornien, in der Küstenstadt Santa Barbara.

Zudem soll der zweitältester Sohn der Queen, Prinz Andrew, in den Missbrauchsskandal um den verstorbenen US-Multimillionär Jeffrey Epstein verwickelt sein. Ihm wurde vorgeworfen, Sex mit einer Minderjährigen gehabt zu haben.

Aber auch diese Krisen meisterte die Queen mit Bravour. Die Corona-Pandemie saß sie gemeinsam mit Ehemann Prinz Philip auf Schloss Windsor aus und sprach ihren Untertanen in öffentlichen Ansprachen Mut zu. Auch den Kontakt zu Harry und anderen Royals pflegt sie weiterhin trotz aller Widrigkeiten - heutzutage per Telefon und Videocall.

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Die britischen Royals heute (von li. nach re.): Herzogin Camilia, Prinz Charles, Queen Elizabeth II., Prinz Philip, Herzogin Kate und Prinz William mit ihren Kindern

 © imago/Future Image International

Prinz Philips Tod - die größte Tragödie ihres Lebens

Am 9. April 2021 ereilte die Queen die größte persönliche Tragödie in ihrem Leben: Ihr Ehemann Prinz Philip ist im Alter von 99 Jahren verstorben. "Es ist mit tiefer Trauer, dass Ihre Majestät die Königin den Tod ihres geliebten Gatten, Seiner Königlichen Hoheit Prinz Philip, Herzog von Edinburgh, bekannt gibt. Seine Königliche Hoheit ist diesen Morgen friedlich auf Schloss Windsor eingeschlafen", informierte der Palast über den Tod des Prinzen. In dieser schweren Zeit erhielt die Queen vor allem Rückhalt aus ihrer engsten Familie, mit deren Hilfe sie auch diesen Schicksalsschlag überwinden konnte.

Gesundheitliche Probleme

In ihrem letzten Lebensjahr blieb die Monarchin aus gesundheitlichen Gründen beziehungsweise aufgrund ihres hohen Alters immer häufiger öffentlichen Anlässen fern. So nahm sie nicht am traditionellen Ostergottesdienst der königlichen Familie im April 2022 teil. Prinz Charles mit seiner Camilla und Prinz William und Herzogin Kate mit Kindern vertraten stattdessen die Queen oft bei offiziellen Auftritten.

Ein Land ohne Queen Elizabeth II. war für die meisten Briten nicht vorstellbar. Für den Fall ihres Ablebens gabt es aber ein genau geregeltes Protokoll und Maßnahmen, was wer wann zu tun hat.

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