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Kulturpass stillt Hunger auf Kunst und Kultur

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Kultur - Kulturpass stillt Hunger auf Kunst und Kultur

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Nicht jede:r befindet sich in der glücklichen Lage, nach Lust und Laune Konzerte, Theatervorstellungen und Ausstellungen zu besuchen. Der Kulturpass schafft Abhilfe: Mit ihm erhalten sozial benachteiligte Menschen freien Eintritt zu kulturellen Einrichtungen und Veranstaltungen.

Was ist der Kulturpass und wozu dient er?

Der Kulturpass geht ursprünglich auf die Aktion "Hunger auf Kunst und Kultur" zurück. Diese wurde im Dezember 2003 vom Schauspielhaus Wien in Kooperation mit der Armutskonferenz ins Leben gerufen. Seither ist das Projekt stetig gewachsen. Mittlerweile gibt es den Kulturpass in Wien, Salzburg, Oberösterreich, Tirol und Vorarlberg. Die rund 250 beteiligten Kultureinrichtungen ermöglichen den Besitzerinnen und Besitzern des Kulturpasses den unentgeltlichen Eintritt zu ihrem Angebot. Für gewöhnlich wird vonseiten der Einrichtungen ein gewisses Kartenkontingent für besagte Zielgruppe zur Verfügung gestellt. Finanziert wird dies durch Spenden und Förderer der jeweiligen Institutionen bzw. Veranstalter.

Wer hat Anspruch auf den Kulturpass?

Die Zielgruppe des Kulturpass-Angebotes ist genau definiert und umfasst Menschen, die in prekären finanziellen Verhältnissen leben. Dazu gehören:

  • Bezieherinnen und Bezieher der Wiener Mindestsicherung

  • Bezieherinnen und Bezieher der Mindestpension

  • Bezieherinnen und Bezieher einer Invaliditäts- oder Berufsunfähigkeitspension, deren Haushaltseinkommen unter der Armutsgefährdungsgrenze liegt (1.392 Euro/Monat für einen Einpersonenhaushalt, Stand April 2023)

  • Bezieherinnen und Bezieher von Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe, deren Tagsatz unter 46,40 Euro liegt

  • Personen mit einem Haushaltseinkommen unter der Armutsgefährdungsgrenze sowie die im selben Haushalt lebenden Kinder ab 10 Jahren

  • Asylwerberinnen und -werber sowie Menschen in Grundversorgung

  • Bezieherinnen und Bezieher von Krankengeld unter dem Tagsatz von 46,40 Euro, deren Haushaltseinkommen unter der Armutsgefährdungsgrenze liegt

  • Selbstständige sowie Freiberuflerinnen und Freiberufler, deren Jahreseinkommen unter 16.706 Euro pro alleinstehender Person liegt

Ausnahmen von der Anspruchsberechtigung gibt es für Bezieherinnen und Bezieher des Weiterbildungsgeldes oder des Bildungsteilzeitgeldes sowie für Studierende und Volontäre. Weitere Informationen zur Anspruchsberechtigung finden Sie hier.

Wo bekomme ich den Kulturpass?

Wo man den Kulturpass beantragen kann, ist abhängig vom Wohnsitz und von der Art der bezogenen Beihilfe. Prinzipiell ist der Kulturpass in sehr vielen Institutionen wie etwa den Sozialzentren der MA 40, beim AMS Wien, der Caritas Wien und in Nachbarschaftszentren erhältlich.

In Wien erhalten Bezieherinnen und Bezieher von Mindest-, Berufsunfähigkeits- oder Invaliditätspension, Krankengeld oder Kinderbetreuungsgeld den Kulturpass nach Terminvereinbarung in den Nachbarschaftszentren. Wiener Mindestsicherungsbezieherinnen und -bezieher erhalten ihn in den Sozialzentren, Bezieherinnen und Bezieher von Arbeitslosengeld bzw. Notstandshilfe beim AMS. Der Antrag ist unter Bekanntgabe des Namens und der Sozialversicherungsnummer per E-Mail an ams.wien@ams.at zu stellen.

In Niederösterreich koordiniert die Caritas St.Pölten die Ausgabe des Kulturpasses im ganzen Bundesland, unterstützt durch die Stadtgemeinden Tulln und Mödling.

Die Vergabe des Kulturpasses in Salzburg wird über das Netzwerk der Armutskonferenz und von sozialen Hilfs- und Beratungsstellen organisiert und sichergestellt. Hier finden Sie die einzelnen Ausgabestellen im Bundesland Salzburg.

In Tirol gibt es den Kulturpass bei zahlreichen Sozialeinrichtungen. Einen Überblick über diese finden Sie hier. Dasselbe gilt für Vorarlberg und Oberösterreich.

In der Steiermark gibt es Vergabestellen in Graz sowie im restlichen Bundesland. Das Burgenland stellt eine eigene Infobroschüre mit allen relevanten Informationen zur Verfügung.

Wo gilt der Kulturpass?

Mit dem Kulturpass können alle Kultureinrichtungen bzw. -veranstaltungen besucht werden, die Partner der Aktion "Hunger auf Kunst und Kultur" sind.

Im App- sowie im Google-Play-Store kann man die Kulturpass-App kostenlos herunterladen. Auf einer Straßenkarte zeigt sie all jene Einrichtungen an, die mit dem Pass besucht werden können. Dabei kann man nach den Kategorien Bibliothek, Bildung, Bühne, Dies & Das, Festival, Film, Literatur, Museum, Musik und Sehenswürdigkeit filtern oder aber nach Schlagworten wie Oper, Theater, Tanz, Natur/Umwelt sowie nach Kulturveranstaltern suchen.

Über die App erfährt man, wie der Kulturpass in der jeweiligen Institution genutzt werden kann. Auch Neuigkeiten und Angebote können - je nach Bundesland gefiltert - über die App abgerufen werden. Der Benutzer kann seinen Pass in die App hochladen und dann digital an der Kasse vorzeigen. Achtung: Ob mit oder ohne App - ein Lichtbildausweis ist stets erforderlich.

Das gesamte Angebot an nutzbaren Kultureinrichtungen finden Sie auf hungeraufkunstundkultur.at.

Kulturpass-Angebote im Überblick

Hier finden Sie die Angebote der einzelnen Bundesländer.

Wien

In Wien kann man mit dem Kulturpass zahlreiche Museen besuchen, beispielsweise die Albertina, die mit wechselnden Ausstellungen berühmter Künstler Besucher aus aller Welt anlockt. Für Familien bietet sich ein Besuch im Technischen Museum an. Auch berühmte Spielstätten wie die Wiener Staatsoper, die Volksoper, das Burgtheater und das Wiener Konzerthaus halten Kontingente für Kulturpassbesitzerinnen und -besitzer bereit.

Niederösterreich

Hier finden Sie sämtliche, mit dem Kulturpass nutzbare Angebote. Darunter befinden sich etwa der Musiksommer in Grafenegg, das Schloss Orth und das Festspielhaus St. Pölten.

Burgenland

Mit dem Kulturpass fürs Burgenland kann man beispielsweise der Burg Forchtenstein oder der Friedensburg Schlaining einen Besuch abstatten. Interessant ist auch das Haydn-Haus Eisenstadt mit dem Kräutergarten oder der Güssinger Kultursommer.

Salzburg

In Salzburg Stadt kann man mit dem Kulturpass unter anderem das Domquartier besichtigen, ebenso wie Mozarts Geburts- und Wohnhaus oder - etwas außerhalb gelegen - die Erlebnisburg Hohenwerfen im Pongau.

Oberösterreich

In Oberösterreich lockt das Landestheater Linz mit seinem abwechslungsreichen Programm, das auch auf ein jüngeres Publikum zugeschnitten ist. Ebenso im Angebot enthalten sind Festivals wie das Ars electronica Festival. Wer es gerne etwas traditioneller haben will, kann dem österreichischen Papier- und Druckereimuseum einen Besuch abstatten.

Steiermark

In Graz kann man mit dem Kulturpass zum Beispiel die Oper Graz und das Kunsthaus Graz besuchen. Spannend ist auch das Museum der Wahrnehmung, in dem man die erstaunliche Wirkung der ausgestellten Gegenstände auf den eigenen Wahrnehmungsapparat erforschen kann.

Tirol

Ein Highlight in Tirol stellt das Alpinarium in Galtür dar. Auch die verschiedenen Tiroler Landesmuseen können mit dem Kulturpass besucht werden. Wer gerne musikalisch unterwegs ist, besucht ein Konzert der Jeunesse.

Vorarlberg

In Vorarlberg lockt die Alpinale mit verschiedenen Kurzfilm-Zuckerln. Auch die Schubertiade kann mit dem Kulturpass besucht werden, ebenso wie die Ausstellungen der Kunst.Vorarlberg.

Kulturinstitutionen

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