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Windsor Castle (Schloss Windsor): Das älteste noch bewohnte Schloss der Welt

Aktualisiert
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15 min
Schloss Windsor
©Bild: Getty Images/Chris Jackson
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Das Windsor Castle, auch bekannt als Schloss Windsor, ist das älteste und größte noch bewohnte Schloss der Welt. Es gehört dem britischen Königshaus und ist eine der Hauptresidenzen des britischen Monarchen.

Wo befindet sich Schloss Windsor?

Das Schloss Windsor befindet sich - wie der Name bereits vermuten lässt - in Windsor. Die englische Stadt Windsor liegt in der Grafschaft Berkshire im Südwesten Londons, etwa eine halbe Stunde (per Auto bzw. Bahn) von der Hauptstadt entfernt. Die Stadt zählt knapp 30.000 Einwohner und gehört zum Royal Bourough of Windsor and Maidenhead. Der Name ist eine Verkürzung von Windleshore, was so viel bedeutet wie: Flussufer mit einer Winde.

Vom Ort Windsor leitet sich übrigens auch der seit dem Jahr 1917 gültige Name Haus Windsor des britischen Königshauses ab. Während des Ersten Weltkriegs erachtete es die Königsfamilie als notwendig, den allzu deutschen dynastischen Namen Sachsen-Coburg-Gotha auf Windsor zu ändern. Obwohl es sich für britische Verhältnisse nur um eine Kleinstadt handelt (zum Vergleich: London hat über 9 Millionen Einwohner), gibt es in Windsor gleich zwei Bahnhöfe, eine Theater, sowie jede Menge Hotels.

Die Geschichte von Windsor Castle

Der Ursprung von Windsor Castle geht zurück in die Zeit von Wilhelm I., dem Eroberer (1027/28 - 1087). Er kaufte den Mönchen von Westminster Abbey das Grundstück ab und ließ dort ab dem Jahr 1078 eine Holzburg errichten. Unter seinem Sohn Heinrich I. entstanden schließlich die ersten Steinhäuser von Schloss Windsor.

Unter der Regentschaft von Heinrich III. wurden die ersten modernen Befestigungen, darunter der Curfew Tower (Zapfenstreich-Turm) erbaut. Während der Regierungszeit von Edward III., der im Jahr 1312 auf Windsor Castle geboren wurde, entstand der 24 Meter hohe Round Tower. Er ließ die alte Burg, die unter Wilhelm dem Eroberer erbaut wurde, abreißen und veranlasste den Ausbau zu einer Residenz, deren Grundriss bis heute unverändert geblieben ist.

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Schloss Windsor um 1880

 © IMAGO / imagebroker

König Edward IV. (1461 - 1483) wiederum begann mit dem Bau der St. George's Chapel, einem Teil von Windsor Castle, in seiner heutigen Form. Die Errichtung der Kapelle stellt eine Zäsur in der Architektur von Schloss Windsor dar. Fortan standen bei Umbauten und Erweiterungen nicht mehr die stärkere Befestigung, sondern Gestaltung und Bequemlichkeit im Mittelpunkt. Der Charakter der Burg änderte sich somit von einer königlichen Festung zu einem königlichen Palast.

Schloss Windsor und der Brand

Am 20. November 1992 - ausgerechnet dem 45. Hochzeitstag von Queen Elizabeth und Prinz Philip - brach auf Schloss Windsor ein Feuer aus. Der Brand begann in der Privatkapelle der Königin und wurde, wie sich später herausstellte, durch einen Halogenstrahler, der einen Vorhang entzündete, ausgelöst.

Erst nach 15 Stunden konnte der Brand gelöscht werden. Laut Medienberichten organisierte Prinz Andrew während das Feuer wütete eine Kette aus hunderten Menschen, um die Kunstsammlung der Königsfamilie - darunter etliche Rembrandts, Rubens' oder da Vincis - vor dem Flammen zu retten. Die geschockte Queen begutachtete den Schaden in Gummistiefeln und Regenmantel.

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1992: Schloss Windsor in Flammen

 © Johnson/Keystone/Getty Images

Beim Brand wurde ein Fünftel der Gebäudefläche von Windsor Castle beschädigt, was 9.000 m² entspricht. 9 der wichtigsten Staatsgemächer sowie 100 weitere Räume waren betroffen. Die Renovierungsarbeiten dauerten 5 Jahre und verschlangen 37 Millionen Pfund (rund 50 Millionen Euro). 70 Prozent der Kosten konnten durch öffentliche Einnahmen abgedeckt werden. Ab dem Jahr 1993 wurden dafür erstmals die Staatsgemächer des Buckingham Palace für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Nach der sorgfältigen Restaurierung ist kaum noch zu erkennen, welche Teile von Schloss Windsor alt und welche renoviert sind. Heute erinnert eine kleine Hinweistafel am Ort des Geschehens an den Brand von Windsor Castle im Jahr 1992.

Wer ist der Besitzer des Schlosses?

Das Schloss sowie das gesamte Windsor-Anwesen sind ist im Besitz der britischen Krone. Es wird durch den königlichen Haushalt verwaltet. Windsor Castle ist Teil der Royal Collection, der Kunstsammlung der Königsfamilie. Sie ist im Besitz des britischen Monarchen, gehört aber nicht zu dessen Privatvermögen, sondern wird treuhänderisch vom Royal Collection Trust verwaltet. Das Windsor-Anwesen wiederum untersteht dem Crown Estate. Dies ist das Krongut im Besitz der britischen Krone und gehört dem Monarchen in seiner Eigenschaft als Staatsoberhaupt. Der Crown Estate ist aber nicht privates Eigentum des Monarchen und kann daher auch nicht von ihm veräußert werden. Auch die Erlöse gehören ihm nicht persönlich.

Der Tourismus in Windsor

Das Schloss Windsor und seine Umgebung ziehen alljährlich zahlreiche Besucher an. Das Windsor Castle ist vor allem ein beliebtes Tagesausflugsziel für London-Urlauber. Es empfiehlt sich, früh dort zu sein, um einen Platz zu ergattern, an dem man eine gute Sicht auf die Wachablösung hat. Diese findet in der Regel dienstags, donnerstags und samstags um 11.00 Uhr statt, da es aber kurzfristige Änderungen geben kann, sollte man vor dem Besuch auf jeden Fall einen Blick auf den "Windsor Castle Guard Schedule" werfen.

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Schloss Windsor ist auch ein beliebtes Reiseziel für Tagesausflüge von London aus.

 © Getty Images/Richard Heathcote

Anschließend kann man das Windsor Castle von innen erkunden. Per selbstgeführter Audiotour ist es möglich, die royale Residenz zu besichtigen.

In Windsor befindet sich auch ein Legoland. Der Freizeit- und Themenpark wurde im Jahr 1996 eröffnet und richtet sich vor allem am Familien mit Kindern im Alter von 3 bis 12 Jahren. Tickets können online oder vor Ort erworben werden.

Schloss Windsor und Queen Elizabeth

Während des Zweiten Weltkriegs nahm das Schloss Windsor wieder seine Rolle als royale Festung ein. Queen Elizabeth II. lebte damals aus Sicherheitsgründen zusammen mit ihren Eltern König George VI. und Königin Elizabeth sowie ihrer jüngeren Schwester Prinzessin Margaret auf Windsor Castle. Während das Königspaar tagsüber in den Buckingham Palast nach London reiste und abends wieder nach Windsor zurückkehrte, verweilten die beiden Mädchen dauerhaft im Schloss. Detail am Rande: Das Volk wurde damals - zu Propagandazwecken und der öffentlichen Moral wegen - im Glauben gelassen, die Royal Family wurde sich die ganze Zeit über im Buckingham Palace befinden.

Als Queen Elizabeth II. ihrerseits den Thron bestieg, beschloss sie, Windsor zu ihrem Rückzugsort am Wochenende zu machen. Sie ließ die Privatgemächer, die lange Zeit nicht durchgehend bewohnt gewesen waren, renovieren und modernisieren.

König Charles und Windsor Castle

Der bisherige Hauptwohnsitz von König Charles III. und seiner Ehefrau Queen Camilla, war Clarence House. Dies will der Monarch vorerst auch weiterhin so halten, da der Buckingham Palast gerade renoviert wird. Das Paar bewohnt das ehemalige Domizil von Queen Mum bereits seit 2003 und hat es umfassend renoviert und umgestaltet.

Ob und wie Charles Windsor Castle künftig nutzen wird, ist noch nicht bekannt. Die "Daily Mail" berichtete, der König finde das Schloss "zu laut", da es unter der Flugbahn des Flughafen Heathrow liege. Es wird spekuliert, dass langfristig eher William und Kate das Schloss als Residenz nutzen könnten.

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Kate und William wohnen mit ihren Kindern George, Louis und Charlotte auf dem Anwesen von Schloss Windsor

 © IMAGO/i Images

Krönungskonzert für König Charles

Anlässlich der Krönung von König Charles fand am 7. Mai ein Krönungskonzert auf Schloss Windsor statt. Stars wie Take That, Katy Perry, Lionel Richie oder Andrea Bocelli traten dabei auf. Der frisch gekrönte Monarch, seine Ehefrau Camilla, sowie zahlreiche weitere Familienmitglieder amüsierten sich - zusammen mit rund 20.000 Fans - prächtig.

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Charles & Co. genießen das Konzert auf Schloss Windsor

 © IMAGO/i Images

Wer wohnt auf dem Anwesen?

Windsor Castle, das oftmals auch als "englisches Versailles" bezeichnet wird, ist neben dem Buckingham Palace in London und dem Holyrood Palace in Edinburgh eine der offiziellen Hauptresidenzen des britischen Monarchen. Queen Elizabeth benutzte ihn als Zweitwohnsitz und verbrachte dort vor allem die Wochenenden. Nach ihrem 80. Geburtstag wurde Schloss Windsor zu ihrem ständigen Wohnsitz, im Buckingham Palast hielt sich die Monarchin meist nur noch an drei Tagen pro Woche zum Arbeiten auf.

Zum Windsor-Anwesen gehört unter anderem auch das Adelaide Cottage, das Prinz William und Prinzessin Kate seit Sommer 2022 mit ihren drei Kindern Prinz George, Prinzessin Charlotte und Prinz Louis bewohnen. Die Kinder besuchen die nahe gelegene Lambrook School in Blacknell. Wie schon oben erwähnt, wird spekuliert, dass die Familie über kurz oder lang ins Schloss Windsor zieht. Laut "Telegraph" sollen die Kinder sich zunächst aber erst an die neue Schule und Umgebung gewöhnen, bevor sie erneut umziehen.

Auch das Frogmore Cottage, früher Wohnsitz und heute Zweitwohnsitz von Prinz Harry und Herzogin Meghan, gehört zum Anwesen von Windsor. Das Haus stammt aus dem 17. Jahrhundert und wurde vor dem Einzugs des Herzogs und der Herzogin von Sussex frisch saniert. Seinen Namen Frogmore verdankt es der riesigen Zahl von Fröschen, die einst in dem sumpfigen Gebiet lebten.

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Frogmore Cottage liegt auf dem Anwesen von Schloss Windsor

 © GOR/Getty Images

Inzwischen bewohnt Prinzessin Eugenie zusammen mit ihrem Ehemann Jack Brooksbank und dem gemeinsamen Söhnchen August das Frogmore Cottage.

Die St. George's Chapel

Charles und Diana heirateten in der St. Paul's Cathedral, William und Kate gaben sich - genau wie die Queen und Prinz Philip - in der Westminister Abbey das Jawort. Doch auch in der St. George's Chapel von Schloss Windsor fanden bereits zahlreiche royale Eheschließungen statt. Die wohl prominenteste Hochzeit der letzten Jahre war jene von Harry und Meghan im Juni 2018. Schon zuvor gaben sich Prinz Edward und Sophie Wessex (1999), Charles und Camilla (2005) sowie Peter Philips und Autumn Kelly (2008) dort das Jawort. Auch Prinzessin Eugenie und Jack Brooksbank schworen einander im Oktober 2018 in der St. George's Chapel ewige Treue.

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Die St. George's Chapel von Windsor Castle

 © Getty Images/WPA Pool/Dominic Lipinski

Nicht nur freudige Ereignisse wie Hochzeiten werden in der St. George's Chapel gefeiert, sondern auch traurige. Prinz Philip, der Duke of Edinbrugh, wurde hier beerdigt und zuletzt fand auch eine Trauerfeier für Queen Elizabeth hier statt.

Schloss Windsor als letzte Ruhestätte

Das Staatsbegräbnis von Queen Elizabeth fand in der Westminister Abbey statt, ihre letzte Ruhe hat die Königin allerdings auf Schloss Windsor gefunden. Und zwar in der King George VI. Memorial Chapel. Dort, wo bereits ihr Vater und ihre Mutter Elizabeth, besser bekannt als Queen Mum, begraben sind, haben auch Queen Elizabeth und ihr Ehemann Prinz Philip, dessen Sarg bisher in der Royal Vault (Königliches Gewölbe), einer Grabkammer unter der St. George's Chapel, auf den seiner Frau wartete, am 19. September 2022 ihre letzte Ruhestätte gefunden.

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Die letzte Ruhestätte von Queen Elizabeth und Prinz Philip

 © IMAGO/ZUMA Wire

Seit 29. September 2022 ist die St. George's Chapel wieder für Besucher geöffnet. Dort ist das Grabplatte von Queen Elizabeth und Prinz Philip zu sehen. Der Stein besteht aus handgeschnitztem schwarzen belgischen Marmor und verkündet auch die Lebensdaten von König George VI. und Queen Mum. In der Mitte prangt das Wappen des Hosenbandordens, dem alle vier Royals angehörten. Auch die Urne von Prinzessin Margaret, der jüngeren Schwester der Queen, ist in der Seitenkapelle untergebracht.

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