In Europa und Österreich kommt es immer wieder zu Naturkatastrophen wie beispielsweise schweren Überschwemmungen und Hochwasser. Wie man sich im Notfall verhalten soll, um sich zu schützen.
Was gibt es für Katastrophen in Österreich?
Laut der internationalen Rotkreuz-Studie "The Cost of Doing Nothing" (2019) werden 2050 etwa 200 Millionen Menschen aufgrund von klimabedingten Katastrophen wie etwa Hochwasser auf Hilfe angewiesen sein.
Als Beispiele für Katastrophenfälle nennt das österreichische Bundesministerium für Inneres unter anderem: schwere Unwetter, Hochwasser, Waldbrände, einen tagelangen Stromausfall, Einsturz von Bauwerken, Verkehrsunfälle, radiologische Notfälle oder Terroranschläge.
Was bedeutet Katastrophenschutz in Österreich?
In Österreich passiert die Bevölkerungswarnung über ein umfassendes Warn- und Alarmsystem, wie etwa dem Sirenenalarm. Weitere Maßnahmen in Bezug auf den Katastrophenschutz sind in Österreich:
In Österreich kommen folgende Katastrophenschutz-Maßnahmen bezüglich Notversorgung zum Tragen:
Soforthilfe: Alle österreichischen Hilfsorganisationen - wie beispielsweise das Rotes Kreuz, der Arbeiter-Samariter-Bund oder Feuerwehren - sind für eine Soforthilfe ausgerüstet. Das beinhaltet: die medizinische Versorgung von Verletzten, die Verteilung von Hilfsgütern oder die psychologische Hilfe für Opfer und ihre Angehörigen
Trinkwassernotversorgung: Wasserversorger beziehungsweise die jeweiligen Gemeinden sollen im Katastrophenfall entsprechende Maßnahmen für die Trinkwassernotversorgung setzen. Eine rechtlich eindeutig geregelte Zuständigkeit gibt es nicht. Das Rote Kreuz, der Arbeiter-Samariter-Bund und das Österreichische Bundesheer verfügen zudem über Trinkwasseraufbereitungsanlagen.
Technische Hilfe: Die österreichischen Feuerwehren leisten im Notfall umfassende technische Hilfe, leiten Maßnahmen zur Abwehr von Gefahren ein und verteilen lebensnotwendige Sachgüter.
Bei der Katastrophenhilfe unterstützt in Österreich meist auch das Bundesheer im Rahmen von Assistenzeinsätzen die Einsatzkräfte.
Es ist allerdings wichtig, dass sich Privatpersonen auch selbst schützen können. Denn im Katastrophenfall können nicht alle Betroffenen sofort von Rettungskräften und behördlichen Hilfsmaßnahmen erreicht werden.
Checklisten zur Vorbereitung und Warnungen vor Katastrophen gibt es auch über die Team Österreich App.
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Was sollte man für eine Katastrophe zu Hause haben?
1. Notration Lebensmittel und Wasser anlegen
Menschen und Haustiere brauchen 1,5 bis 2,5 Liter Trinkwasser pro Tag – das sind 14 Liter für eine Person pro Woche, wie das Rote Kreuz mitteilt. Daher raten die Experten und Expertinnen dazu sich einen Vorrat anzulegen und dabei nicht auf das Gebrauchswasser zum Waschen zu vergessen. Das selbe gilt für das Anlegen eines Lebensmittelvorrats. Ausreichend Reserven für mindestens ein bis zwei Wochen sollten eingeplant werden. Geeignet sind: Früchte und Gemüse in Dosen, Getreideprodukte, Fleisch, Öl, Salz, Zucker. Da bei Stromausfällen der Herd nicht funktioniert, empfiehlt es sich auch alternative Kochmöglichkeiten, wie Campingkocher oder Griller mitzudenken. Personen, die chronisch krank sind, sollten auch ausreichend Medikamente vorrätig haben.
2. Dokumente und Notgepäck vorbereiten
Im Notfall beziehungsweise im Fall einer Evakuierung soll man die Wohnung oder das Zuhause möglichst schnell verlassen können. Die wichtigsten Dinge und Dokumente sollten daher sofort griffbereit sein. Im Notgepäck sollten laut Rotem Kreuz neben einer Mappe mit persönlichen Urkunden, auch warme Kleidung und persönliche Medikamente enthalten sein. Zum Transport ist am besten ein Rucksack geeignet. Dokumente können durch Brand oder Wasser zerstört werden, daher empfiehlt das Rote Kreuz Kopien der wichtigsten persönlichen Urkunden und Versicherungspolizzen an einem sicheren Ort (Cloud, bei Freunden mit anderem Wohnort, Bankschließfach) abzulegen.
3. Genügend Bargeld zuhause aufbewahren
Bei Katstrophen kann es sein, dass es nicht möglich ist, Geld vom Bankomaten abzuheben. Ausreichend Bargeld zuhause zu haben, ist daher ebenfalls ein Rat der Experten.
Folgende Notrufnummern sollte man auswendig kennen oder griffbereit haben:
- Feuerwehr: 122
- Polizei: 133
- Rettung: 144
- Euro-Notruf: 112
- Ärzte-Notdienst: 141
- Gasgebrechen-Notruf: 128
- Bergrettungsdienst: 140
- Landeswarnzentrale der jeweiligen Bundesländer: 130 (nicht in allen Bundesländern eingerichtet)
- Vergiftungsinformationszentrale: 01 406 43 43
Katastrophenschutz: Wie verhält man sich bei Hochwasser richtig?
Hochwasser ist eine Katastrophen-Situation, die in Österreich häufiger auftritt.
Speziell für den Fall eines Hochwassers im Rheintal hat Vorarlberg eine eigene Hochwasserbroschüre für das richtige Verhalten im Notfall herausgegeben. Dabei werden die Verhaltenstipps in 3 Phasen unterteilt: die Aufmerksamkeitsphase, die Vorbereitungsphase und die Evakuierungsphase. Im folgenden sind die wichtigsten Punkte der Broschüre zusammengefasst:
Aufmerksamkeitsphase
Verfolgen Sie die Meldungen der Einsatzleitung (über Radio oder Internet).
Befolgen Sie alle Anweisungen, welche die Einsatzleitung erteilt.
Verwenden Sie den persönlichen Notfallplan – und setzen Sie alle Maßnahmen für die Aufmerksamkeitsphase um
Informieren Sie Familienangehörige, aber auch NachbarInnen.
Kontrollieren Sie die Tankfüllung Ihres Autos (wenn die Evakuierung mit dem eigenen Fahrzeug erfolgen soll). Sie müssen mit diesem außerhalb des Hochwassergebietes gelangen können – zu Verwandten/Bekannten oder in eine öffentliche Notunterkunft.
Vorbereitungsphase
Verfolgen Sie die Meldungen der Einsatzleitung (über Radio oder Internet).
Packen Sie Ihren Rucksack bzw. Ihre Tasche – und bereiten Sie sich auf eine mögliche Evakuierung vor.
Schicken Sie Ihre Kinder nicht mehr in die Schule, den Kindergarten oder die Kinderbetreuung.
Evakuieren Sie pflegebedürftige Angehörige – oder lassen Sie diese abholen. Pflegebedürftige müssen beim zuständigen Gemeindeamt bereits vorab ins Evakuierungsverzeichnis eingetragen werden.
Kontaktieren Sie Ihre Verwandten/Bekannten – und kündigen Sie Ihr mögliches Kommen an.
Sichern Sie Ihr Gebäude.
Unterstützen Sie Ihre Nachbarinnen und Nachbarn bei den Vorbereitungen bzw. bitten Sie sie um Unterstützung, wenn Sie selbst Hilfe brauchen.
Machen Sie Ihr Fahrzeug startbereit, wenn Sie dieses benutzen möchten. Andernfalls rufen Sie sich den Weg zur nächsten Bushaltestelle in Erinnerung.
Evakuierungsphase
Bewahren Sie Ruhe! Überprüfen Sie Ihre Geräte und vergewissern Sie sich, dass Sie alle aktuellen Informationen und Anweisungen der Einsatzleitung empfangen können.
Im Fall einer Evakuierung Rucksack/Tasche mit den wichtigsten Dokumenten mitnehmen.
Unterbrechen Sie die Strom-, Öl-, Gas- und Wasserversorgung in Ihrem Gebäude.
Leisten Sie der Evakuierungsaufforderung der Einsatzleitung unbedingt Folge!
Die Einsatzleitung kommuniziert bei Hochwasser laufend über nachstehende Medien mit der Bevölkerung – und gibt Anweisungen, wie sich diese verhalten soll. Ignorieren Sie Meldungen von nicht offiziellen Quellen.