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Wie Sie Ihre Wohnung katzengerecht einrichten

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15 min
Katze

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Katzen sind wunderbare Mitbewohner. Doch so wie wir, haben auch sie besondere Ansprüche an Ihre Umgebung. Die Tierpsychologin Elke Söllner verrät, wie Sie Ihre Wohnung katzengerecht einrichten.

Eines gleich mal vorweg: Eine Wohnungskatze hat andere Ansprüche als ein Freigänger, der den lieben langen Tag genau das tun kann, wonach ihm ist: auf Bäume klettern, sich in der Sonne baden - und vor allem jagen. Ein - im wahrsten Sinne des Wortes - Stubentiger dagegen ist auf das Angebot angewiesen, das ihm Herrchen oder Frauchen zur Verfügung stellt. Und das sollte nicht nur die Grundbedürfnisse des schnurrenden Mitbewohners abdecken, sondern auch möglichst vielfältig sein. Denn nur eine Katze, die hat, was sie braucht, fühlt sich rundum wohl.

1. Futterplatz

Fangen wir gleich mal bei einem der wichtigsten Grundbedürfnisse an: der Nahrungsaufnahme. Zwar ist die Katze ein geselliges Tier, auf die Jagd geht sie allerdings alleine. Dementsprechend bevorzugt sie auch ein dinner for one. Zwar gibt es Samtpfoten, die zu ihren Artgenossen eine derart enge Bindung haben, dass sie sogar beim Fressen deren Gesellschaft suchen. In der Regel frisst die Katze aber lieber allein. Befindet sich also mehr als eine Katze in Ihrem Haushalt, sollten Sie auch mehrere Futterplätze einrichten. So bieten Sie jedem Vierbeiner die Möglichkeit, sein Mahl alleine einzunehmen.

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Katzen fressen in der Regel lieber alleine

 © Shutterstock.com

Grundsätzlich sollte die Futterschüssel an einer Stelle stehen, die von den übrigen Bewohnern nicht allzu stark frequentiert ist. Und leicht zugänglich sollte sie sein. Aber das versteht sich ja wohl von selbst. Und dann wäre da noch die Sache mit dem Wasser: Die Katze ist ein Wüstentier. Daher trinkt sie von Natur aus schon nicht besonders viel. Was aber nicht heißt, dass dies nicht notwendig wäre. In ihrem natürlichen Umfeld liegen Wasser- und Futterquelle für gewöhnlich nicht nebeneinander. Verteilen Sie daher mehrere Wasserschüsseln in der ganzen Wohnung. So erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass sich ihr Stubentiger daraus bedient.

2. Ruhe- und Rückzugsgebiet

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2. Ruhe- und Rückzugsgebiet

Katzen brauchen sichere Rückzugsmöglichkeiten

 © iStockphoto.com

Sehen, aber nicht gesehen werden, lautet das Motto der Katze, wenn sie sich zurückzieht. Auch hier gilt: Manche Samtpfoten kuscheln liebend gerne miteinander. Prinzipiell braucht aber jede Katze ihren eigenen Rückzugsort, an dem sie sich sicher und geborgen fühlt. Das kann ein offen stehender Kleiderschrank, eine Fensterbank oder auch das Bett des Katzenhalters sein. Hier kann sich die Katze entspannen und Stress abbauen. Das ist besonders dann wichtig, wenn mehrere Katzen im Haushalt leben, da es hier über kurz oder lang zu Spannungen zwischen den Tieren kommt. Zumal der persönliche Rückzugsort fast immer von den Artgenossen respektiert wird.

3. Aussichtsplattformen

Als Jäger muss die Katze stets den Überblick darüber behalten, was sich um sie herum tut. Das gelingt von einer erhöhten Fläche aus besonders gut. Als Aussichtsflächen eignen sich zum Beispiel Laufstege, die entlang der Wand oder zwischen den Möbeln angebracht werden können, Regale und Kratzbäume. Der erhöhte Sitzplatz vermittelt dem Stubentiger ein Gefühl von Sicherheit. "In der Katzensprache heißt das: Wer erhöht sitzt, ist hier und jetzt überlegen", erklärt Söllner. Was nicht zuletzt für Katzen, die sich oft in der unterlegenen Position befinden, enorm wichtig ist.

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Ein erhöhter Sitzplatz vermittelt der Katze ein Gefühl von Sicherheit

 © Katzenwald/Ursula Minicher

4. Kratzmöglichkeiten

Apropos Krazbaum: "Kratzen ist multifunktional für die Katze", weiß die Expertin. Und obendrein essenziell. Katzen kratzen, um ihr Revier zu markieren und um Spannung und Stress abzubauen. Um ihre Rücken- und Schultermuskulatur durchzustrecken und die Krallenhüllen abzustoßen. Gekratzt kann übrigens nicht nur am Kratzbaum, sondern auch an Kratzbrettern werden, die man an Wänden ebenso wie am Fußboden anbringen kann. Nichts desto trotz sollte ein Kratzbaum nicht fehlen. So, wie das Kratzen selbst, erfüllt auch er mehrere Funktionen auf einmal.

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Kratzen erfüllt für die Katze gleich eine ganze Reihe an Funktionen

 © iStockphoto.com

Er dient dem Stubentiger als Spielwiese und als Aussichtsplattform - nicht zuletzt deshalb sollte er eine Mindesthöhe von 1,20 Meter haben. Ist er mit einer Höhle versehen, bietet er der Katze auch die Möglichkeit, sich zu verstecken. Wichtig dabei ist die Stelle, an der der Kratzbaum aufgestellt wird. "Davon hängt es ab, ob die Katze ihn annimmt oder nicht", weiß Söllner. Vor einem Fenster platziert, bietet er der Katze die Möglichkeit, nicht nur den entsprechenden Raum, sondern auch die Wohnumgebung zu überblicken. Auch wenn der Stubentiger seine vier Wände nicht verlässt, kann man auf diese Weise sein Revier (optisch) vergrößern.

Grundsätzlich sollte der Kratzbaum dort aufgestellt werden, wo man sich selbst am häufigsten aufhält. "Und nicht irgendwo im stillen Winkerl", mahnt Söllner. Wer diesen Fehler begeht, riskiert, umsonst eine Menge Geld in das Katzenmobiliar gesteckt zu haben. Und das wäre doch schade! Für den Menschen ebenso wie für die Katze. Übrigens gilt auch hier, was wir bereits in puncto Futter- und Ruheplatz besprochen haben: Teilen sich mehrere Katzen eine Wohnung, sollte jede ihren eigenen Kratzbaum bekommen. Idealerweise. Reichen Platz und finanzielle Mittel dafür nicht aus, dann ist auch schon mit einem Kratzbaum sehr viel getan.

5. Katzenklo

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5. Katzenklo

Katzen bevorzugen offene Toiletten

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"Die Katze ist kein Höhlenpinkler", erklärt die Verhaltenstherapeutin. Dementsprechend sollte man der geschlossenen eine offene Katzentoilette vorziehen. Gegen Erstere spricht zudem, dass sich in ihr schnell Gerüche sammeln, was für die sensible Katzennase eine regelrechte Zumutung ist. Das Katzenklo sollte groß genug sein, damit sich die Katze darin problemlos umdrehen und graben kann. Und es sollte stabil stehen. Rutscht es weg, kann das dazu führen, dass die Katze erschrickt und ihr stilles Örtchen fortan meidet. Womit wohl niemand eine große Freude hätte.

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Platziert sollte das Katzenklo an einem gut zugänglichen Ort werden. Das WC der zweibeinigen Mitbewohner eignet sich dafür nicht. "Die Katze ist Raub- und Beutetier in einem", erläutert die Tierpsychologin. Während sie ihr Geschäft verrichtet, ist sie besonders angreifbar. Ein angemessener Fluchtweg trägt dazu bei, dass sie sich sicher fühlt. Ein enger Raum mit nur einem Ausgang nicht. Grundsätzlich lautet die Regel: Pro Katze eine Toilette. Mindestens. Kommt es zu Unreinheiten, kann man versuchen, mit einer weiteren Toilette Abhilfe zu schaffen.

6. Pufferzonen

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6. Pufferzonen

Katzentunnel und Kartonschachteln eignen sich hervorragend als Pufferzone

 © iStockphoto.com

Leben mehrere Katzen in einem Haushalt, sollte man ausreichend Pufferzonen zur Verfügung stellen. Vor allem dann, wenn zwischen den Stubentigern Disharmonien herrschen. Auf diese Weise gibt man ihnen die Möglichkeit, einander aus dem Weg zu gehen. Als Pufferzone eignen sich Katzentunnel und Kartonschachteln. Bei Letzterem ist tunlichst darauf zu achten, dass sich der Eingang seitlich befindet. "Die Öffnung sollte nie oben sein", warnt Söllner. "Springt die andere Katze in die Schachtel, sitzt die, die sich schon drinnen ist, in der Falle."

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7. Zimmerpflanzen

Katzen haben sehr gute Instinkte. Das liegt daran, dass sie niemals gänzlich domestiziert wurden. Werden sie ausschließlich in der Wohnung gehalten, kann es dennoch sein, dass sie giftige Pflanzen fressen. "Da machen sie viel, was sie sonst nicht täten", erklärt die Verhaltensexpertin. Vor allem junge Tiere, die sich langweilen, neigen zu einem derartigen Verhalten. Daher sind giftige Pflanzen - egal ob in der Vase oder im Topf - ausnahmslos zu eliminieren. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob eine Pflanze giftig ist oder nicht, können Sie bei der Datenbank "clinitox.ch" nachsehen.

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Bei giftigen Pflanzen ist höchste Vorsicht geboten!

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8. Fenster und Balkon

Wenn sie auch noch so geschickt ist: Jede Katze kann das Gleichgewicht verlieren. "Katzen haschen gerne nach Insekten oder Vögeln. Dabei können sie einfach abstürzen", warnt die Expertin. Oder aber ein unerwartetes Ereignis, wie etwa ein lautes Geräusch, führt dazu, dass die Samtpfote erschrickt und es ihr wortwörtlich den Boden unter den Füßen wegzieht. Daher sind Fenster und Balkone unbedingt zu sichern. Mit einem Gitter oder einem stabilen Netz. Nicht gesicherte Fenster können den Katzenhalter übrigens teuer zu stehen kommen. Hier droht eine Strafe von bis zu 7.500 Euro. Kommt die Katze zu Schaden, sind bis zu 15.000 Euro Strafe möglich.

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Wer Fenster und Balkon nicht absichert, riskiert den Tod seines geliebten Vierbeiners

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9. Couch und Co.

Wer an seiner Couch hängt, ist gut damit beraten, rechtzeitig Vorkehrungen treffen, damit diese nicht zum Kratzmobiliar des Stubentigers wird. Dasselbe gilt natürlich für Vorhänge und Teppiche. Bieten Sie Ihrem vierbeinigen Mitbewohner genügend alternative Kratzmöglichkeiten. Hat er es dennoch auf ein ganz bestimmtes Möbelstück abgesehen, finden Sie heraus, woran das liegen könnte. Vielleicht hat das Material eine für die Katze besonders anziehende Beschaffenheit? Dann versuchen Sie das Verhalten auf einen anderen Gegenstand umzulenken, indem sie ihn mit demselben Material einkleiden.

© Privat

Steckbrief

Elke Söllner

Als Zertifizierte Tierpsychologin mit Schwerpunkt auf Katzen und Hunden unterstützt Elke Söllner Tierhalter in beratender und begleitender Funktion bei Problemen mit dem Vierbeiner. So wie die Tiere selbst ist auch ihr Arbeitsgebiet vielfältig. Es reicht von der unsauberen Katze über Mobbing unter Katzen oder Hunden bis hin zum leinenaggressiven Hund. Hier geht es zur Homepage von Elke Söllner.

Die besorgte Katze. Was Ihre Katze Ihnen sagen möchte. Warum Schnurren nicht immer Wohlgefühl bedeutet und wie Hauskatzen spüren, dass ihr Mensch ... auf dich reagiert und dein Verhalten spiegelt

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