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Was ist die ideale Raumtemperatur?

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Raumtemperatur einstellen

©Elke Mayr
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Die Raumtemperatur in der Wohnung oder im Büro beeinflusst nicht nur, ob wir uns dort wohlfühlen, sondern hat auch Effekte auf Gesundheit und Umwelt. Aus diesem Grund sollte man der richtigen Temperatur einiges Augenmerk schenken. Doch was ideal ist, ist eine sehr individuelle Sache.

Welche Raumtemperatur sollte es in der Wohnung haben?

Das ist eine ganz individuelle Entscheidung. Grundsätzlich kann man aber sagen, dass es sehr darauf ankommt, von welchen Raum die Rede ist. Im Wohnzimmer wird man es wärmer brauchen als im Schlafzimmer. Die Temperatur hat immer Einfluss auf unser Wohlbefinden und auf unsere Gesundheit. Zu heiß stresst den Körper genauso wie zu kalt.

Wohnzimmer

Das Wohnzimmer ist häufig der Raum, in dem man sich die meiste Zeit aufhält. Nachdem man sich dort meist recht wenig bewegt, sondern vor allem ein gemütliches Beisammensitzen oder Fernsehen stattfindet, sollte man es ein bisschen wärmer halten. Zwischen 20 – 23 Grad sind dabei ideal, um die Temperatur als angenehm zu empfinden und sich wohlzufühlen.

Für Babys und Kinder

Die Kleinsten brauchen es ein bisschen wärmer. Zwischen 22 und 24 Grad ist die Temperatur bei der sich Kinder oder Babys wohl fühlen und die für ihre Gesundheit wichtig sind. In der Nacht muss das aber nicht sein. Hier reichen auch 18 Grad, ohne dass Babys auskühlen. Je älter der Nachwuchs wird, desto mehr kann man die Temperatur der für Erwachsene angleichen.

Schlafzimmer

Das Heizen im Schlafzimmer kann man sich tagsüber meisten sparen. Einfach die Tür zu machen, damit die Wärme im Rest der Wohnung bleibt und sich nicht mit der kalten Luft vermischt (das führt nämlich zu einer erhöhten Heizleistung). Der Körper sollte in der Lage sein, nachts seine Temperatur von 36 Grad zu halten – also ohne zu schwitzen oder zu frieren. Dazu braucht er eine Zimmertemperatur von etwa 16 bis 19 Grad. Auch besonders Kälteempfindliche sollten nicht über 20 Grad heizen. Es empfiehlt sich auch, vor dem Schlafengehen kurz stoß zu lüften, damit genug frische Luft im Schlafzimmer ist.

Büro

Fürs Büro gilt Ähnliches wie fürs Wohnzimmer. Dazu kommt natürlich noch, dass man sich mit den Kolleg:innen abstimmen muss. Für die Kälteempfindlichen empfiehlt sich die Zwiebeltechnik (mehrere Schichten Kleidung isolieren besser als eine dicke). Außerdem kann man besser auf Temperaturschwankungen reagieren (vor allem, wenn das empfohlene Stoßlüften durchgeführt wird).

Wie viel Grad sind zu kalt und ungesund?

Kälte bedeutet Stress für den Kreislauf und schwächt das Immunsystem. Hinzu kommt, dass sich die meisten Menschen häufig in schlecht belüfteten, beheizten Räumen aufhalten, was die Schleimhäute austrocknet. Dadurch haben Krankheitserreger leichteres Spiel und man wird schneller krank. Auch die psychischen Auswirkungen darf man nicht außer Acht lassen. Kälte schlägt sich auf die Psyche und macht weiter anfällig.

Tatsächlich problematisch wird es ab 15 Grad oder weniger, da erhöht sich das Risiko für Schimmel deutlich. Untertags gibt der Mensch Feuchtigkeit in den Raum ab, durch Ausatmung, Schwitzen, Kochen, Duschen. Das kann bis zu einen Kübel Wasser ergeben. Diese Feuchtigkeit schlägt sich an den Wänden nieder, vor allem wenn nicht gelüftet wird.

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Welche Raumtemperatur ist im Winter optimal, wenn man länger weg ist?

Die Heizung sollte nie komplett ausgeschaltet werden, da das Aufheizen eines vollkommen ausgekühlten Zimmers mehr Energie kostet, als die Heizung bei mittlerer Temperatur laufen zu lassen . Wenn man die Wohnungen verlässt, sollte man die Heizung so einstellen, dass die Temperatur nie unter 15 Grad fällt.

Auch wenn die Abwesenheit länger dauert, sollte man die Heizung nicht komplett ausschalten, denn wenn es frieren sollte, sind Leitungsschäden vorprogrammiert (auch wenn dies bei Häusern problematischer ist als bei Wohnungen). Je tiefer man die Temperatur wählt, desto länger dauert danach das Aufheizen und desto mehr Energie verbraucht es. Unter 10 Grad sollte man nicht gehen.

Wie misst man die Raumtemperatur am korrektesten?

Wichtig zu wissen ist, dass sich die Raumtemperatur aus der Raumlufttemperatur und der Wärmestrahlung der im Raum befindlichen Objekte zusammensetzt. Menschen, Computer-Monitore oder sogar Lampen geben Wärme ab und haben somit einen Einfluss auf die Temperatur in Räumen.

Meist misst man allerdings nur die Raumlufttemperatur. Wenig praxistauglich für die Dauermessung ist die Empfehlung in der Mitte des Raumes in einer Höhe von 1 m über dem Boden zu messen. Das ergibt allerdings die genauesten Werte. Man stellt sich also mit einem Thermometer (analog oder digital) mitten ins Zimmer und misst. Das ist allerdings etwas für Menschen mit viel Zeit. Die meisten von uns werden ein Thermometer an der Wand anbringen. Dazu ist es wichtig, dass es keine direkte Sonneneinstrahlung von außen gibt. Auch direkte Strahlungswärme von den Heizkörpern ist zu vermeiden. Was genauso das Ergebnis verfälscht, ist die Platzierung direkt neben einem (mehr oder weniger) zugigen Fenster. Wer über einen Raumteiler verfügt, hat einen idealen Platz für das Thermometer gefunden.

Raumtemperatur messen: Welche Apps gibt es?

Es gibt zwar Apps, aber mit einem Haken: das Handy braucht integrierte Sensoren, denn ohne sie kann das beste Handy nichts messen. Dezidiert für den Innenbereich gibt es z. B. Mobital für Android-Geräte (es finden sich auch noch andere, die aber – wenn man genauer hinsieht – nur für draußen sind und dazu auf die nächsten verfügbaren Wetterdaten zugreifen). Tatsache ist, dass die Genauigkeit bei integrierten Messgeräten zu wünschen übrig lässt. Wer es genau wissen will, sollte auf ein Thermometer zurückgreifen.

Auch interessant: Umweltfreundlich heizen mit Fernwärme?

Energie sparen: Wie halte ich die beste Raumtemperatur mit dem geringsten Energie-Aufwand?

Das geht am besten mit Thermostatventilen, die man auf einen bestimmten Wert einstellen kann und die selbstständig für die richtige Temperatur sorgen. Man sollte sich zum Thema Temperatur und Wirtschaftlichkeit auch folgendes vor Augen führen: Pro Grad, das man weniger heizt, spart man bis zu 6 % Heizenergie .

Pro Grad, das man weniger heizt, spart man bis zu 6 Prozent Heizenergie

Wie reguliert man die Temperatur am besten?

Bei Zentralheizungen gibt es mehrere Möglichkeiten. Die einfachste Variante ist, dass auf jedem Heizkörper ein Thermostatventil angebracht ist, mit dem man die Temperatur individuell einstellen kann. Der Vorteil ist, dass man eben überall die perfekte Temperatur einstellen kann. Der Nachteil ist eben auch genau das: man muss es für jeden Heizkörper immer wieder per Hand machen. Da passiert es leicht, dass man einmal vergisst zurückzudrehen, wenn man das Haus verlässt (und also sinnlos heizt).

Man kann die Steuerung aber auch über einen Raumthermostat regeln. Dann gibt es in jedem Raum (meist an der Wand) eine Regeleinheit, mit der man die Raumtemperatur einstellen kann. Die meisten Geräte dieser Art kann man heutzutage auch programmieren. Also man kann z. B. einstellen, dass die Temperatur von 16 bis 21 Uhr im Wohnzimmer auf 23 Grad aufheizt, den Rest der Zeit aber nur auf 19 Grad. Auch Wochenende oder Urlaube lassen sich einstellen.

Ganz bequem ist es, wenn man dies gleich für die ganze Wohnung oder das ganze Haus machen kann. Wenn man es sich aussuchen kann, ist dies sicher die effizienteste Methode. Im Neubau ist dies mittlerweile Standard und auch, wenn man seine Heizung sanieren lässt, ist es so Stand der Technik.

Heizung: Welche Temperatur hat es, wenn die Heizung auf Stufe 1/2/3/4/5/6 ist?

Auf jedem Thermostatkopf findet sich eine Einteilung – meist mit 1, 2, 3, 4, und 5. Das hilft jetzt nicht viel, weil man nicht weiß, welche Temperatur man damit tatsächlich einstellt. Doch die Hersteller der Thermostatköpfe haben sich darauf verständigt, dass sie so eingestellt werden, dass bei Stellung 3 eine Temperatur von 20 Grad geliefert und gehalten wird. Jede Stufe mehr entspricht 3 oder 4 Grad (weniger natürlich auch). Genau angegeben ist das in der Bedienungsanleitung bzw. kann beim Hersteller erfragt werden.

Welche Norm-Vorschriften gibt es für das Büro?

Natürlich gibt es in Österreich Vorschriften für die Temperatur am Arbeitsplatz. Diese verpflichten Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, Maßnahmen gegen Hitze am Arbeitsplatz zu treffen und sind in § 28 AStV festgelegt. Bei Arbeiten mit geringer körperlicher Belastung besteht eine Obergrenze der zulässigen Lufttemperatur in Arbeitsräumen von 25°C, bei normaler körperlicher Belastung von 24°C. Wenn diese Temperaturen aufgrund der Witterungsbedingungen nicht eingehalten werden können, verlangt § 28 Abs. 2 Z 2 AStV, dass in der warmen Jahreszeit Maßnahmen durchzuführen sind, um eine Temperaturabsenkung zu erreichen. Es besteht aber keine Verpflichtung, eine Klimaanlage zu errichten oder Klimageräte zur Verfügung zu stellen.

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