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Trumps Zölle: Was der Handelskrieg für die Weltwirtschaft und für Österreich bedeutet

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4 min

Donald Trump

©IMAGO / Newscom / AdMedia

Die US-Zollpolitik unter Donald Trump könnte die Weltwirtschaft 2025 bis zu 1,4 Billionen Dollar kosten. Forscher und Wirtschaftsexperten warnen vor drastischen Folgen – auch für Österreich.

Die von Ex-Präsident Donald Trump eingeführten Zölle werfen lange Schatten auf die globale Wirtschaft. Laut einer aktuellen Studie der Aston University könnte der durch den Handelskrieg verursachte Schaden bis 2025 weltweit auf 1,4 Billionen US-Dollar anwachsen.

Besonders betroffen: die USA selbst, aber auch Europa, Kanada und Mexiko. Die wirtschaftlichen Folgen könnten tiefgreifend sein – und für die EU stellt sich die Frage, wie darauf zu reagieren ist.

Wirtschaftlicher Schaden und Inflationsrisiken

Die Wissenschaftler der Aston University haben in ihrer Analyse sechs verschiedene Zoll-Szenarien untersucht und prognostizieren einen deutlichen Anstieg der Preise in den USA um 2,7 Prozent sowie einen Rückgang des realen BIP pro Kopf um 0,9 Prozent. Besonders schwerwiegend ist die Situation für Kanada und Mexiko: Dort droht der Wohlstandsverlust auf bis zu sieben Prozent anzuwachsen.

Die Vergeltungszölle der EU verschärfen die Lage zusätzlich. Durch die 25-prozentigen US-Zölle auf europäische Waren wird der transatlantische Handel massiv beeinträchtigt, was Produktionsstörungen und Preissteigerungen nach sich zieht. In einer globalen Eskalation des Handelskriegs wären Handelsströme weltweit gefährdet, was laut den Berechnungen der Aston University zu den bereits erwähnten Gesamtverlusten in Billionenhöhe führen könnte.

Auswirkungen auch in Österreich spürbar

Kristalina Georgieva, geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF), bezeichnet die umfassenden US-Zölle als „erhebliches Risiko für die Weltwirtschaft“. Sie warnt vor einer weiteren Belastung des globalen Wachstums und appelliert an alle Beteiligten, auf diplomatische Lösungen zu setzen.

Auch in Österreich sind die Auswirkungen spürbar. Wirtschaftsforscher des Wifo und IHS gehen davon aus, dass das heimische Wirtschaftswachstum durch die US-Zölle um 0,2 bis 0,35 Prozentpunkte sinken könnte. Laut Wifo-Experte Harald Oberhofer droht ein Rückgang der Exporte um 1,4 Prozent. Besonders betroffen sei die Autozulieferindustrie, die stark vom Export in die USA abhängig ist.

EU-Strategie: Geschlossenheit gefordert

Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) spricht sich für eine „starke und selbstbewusste“ Antwort der EU aus. „Europa muss geschlossen reagieren“, betonte auch Markus Beyrer, Chef des europäischen Industrieverbands BusinessEurope. Er plädiert dafür, neue Handelspartner zu suchen und Abkommen wie Mercosur rasch abzuschließen.

Jakob Schwarz, industriepolitischer Sprecher der Grünen, sieht in US-amerikanischen Digitalkonzernen eine mögliche Stellschraube für Gegenmaßnahmen: „Falls es keine Verhandlungslösung gibt, müssen wir Trump dort treffen, wo es weh tut – bei den Big-Tech-Firmen.“

(as/APA/PTE)

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