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Zuletzt stieg der Preis für Erdgas auf den höchsten Stand seit rund zwei Jahren. Aber auch in den kommenden Monaten ist mit Verwerfungen am Gasmarkt zu rechnen. Obwohl der Bedarf in den Sommermonaten geringer ist, werden derzeit an den europäischen Gasmärkten für diese Monate höhere Preise gefordert als für den nächsten Winter. Schuld daran seien die Regelungen für die Gasspeicher. Die tieferen Temperaturen sorgen aktuell für einen höheren Gasverbrauch und die Gasreserven sinken - in Österreich auf derzeit rund 58 Prozent der Speicherkapazitäten. In den wärmeren Monaten müssen jedoch die Gasspeicher wieder gefüllt werden, begründete Urbantschitsch die aktuelle Preisentwicklung.
Der E-Control-Chef sprach sich dennoch gegen einen europäischen Gaspreisdeckel aus. Einerseits sollte darauf geachtet werden, wo Gas eingespart werden könnte. Andererseits sollten die EU-Länder ihre Vorgaben zu den Speicher-Füllständen überdenken, sagte Urbantschitsch. "Wenn man hier etwas großzügigere Fristen vorsieht, wenn man noch einmal nachrechnet: Wieviel Gas muss tatsächlich in den Speichern sein und diese Vorgaben nicht allzu streng sind, könnte sich eine gewisse Entspannung ergeben", sagte Urbantschitsch.
Für das nächste Jahr rechnet Urbantschitsch jedenfalls mit einer Entspannung beim Gaspreis. Denn dann sollte noch mehr Gas auf dem Markt sein. Von der aktuellen Preisentwicklung merken die meisten Konsumenten dank Fixpreisen nichts. Nur bei Verträgen, die sich an den Großhandelspreisen orientieren, macht sich der Preisanstieg unmittelbar bemerkbar.