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Die giftigsten Tiere Österreichs

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Man muss nicht erst in tropische Gefilde reisen, um giftigen Exemplaren aus der Tierwelt zu begegnen. Auch in Österreich sind einige Arten beheimatet, die es faustdick hinter den Ohren - oder besser gesagt in den Giftzähnen - haben. Wir präsentieren die giftigsten Tiere Österreichs.

Falsche Schwarze Witwe

Wer meint, in Österreich gäbe es kaum gefährliche Spinnen, irrt. Vor rund 20 Jahren wurde in Österreich laut "kaernten.orf.at" erstmals die sogenannte Falsche Schwarze Witwe gesichtet. Sie ist fast ebenso giftig wie die Schwarze Witwe, die giftigste Spinne Europas. Damit gilt die Falsche Schwarze als die giftigste in Österreich heimische Art. Die ursprünglich in Südeuropa, im Mittlerem Osten und in Afrika beheimatete Spinne wird bis zu 13 Millimeter groß und besiedelt mittlerweile weite Teile Kärntens. Und sie breitet sich immer weiter aus.

Der Biss der Falschen Schwarzen Witwe kann einen Menschen mehrere Tage lang außer Gefecht setzen, wie der Zoologe Christian Wieser gegenüber "kaernten.orf.at" zu bedenken gibt. Lebensgefahr bestehe im Normalfall aber keine. Außerdem wäre es höchst unwahrscheinlich, von dieser Spinne gebissen zu werden, da sie sich bei Gefahr für gewöhnlich sofort in ihre Höhle flüchtet. Bei ihrer Jagd setzt die Falsche Schwarze Spinne, übrigens auch Paykulls Kugelspinne genannt, ein Nervengift ein. So kann Sie auch Tiere erlegen, die größer sind als sie selbst. Für eine Maus oder ein Meerschweinchen etwa könnte ihr Biss übrigens schon tödlich enden.

Dornfingerspinne

Irgendwie sind wir selbst dran schuld, dass die Dornfingerspinne mittlerweile auch in unseren Gefilden verbreitet ist. Während sie ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammt, hat sie sich aufgrund des Klimawandels auch in Österreich angesiedelt. Die Dornfingerspinne wird bis zu 1,5 Zentimeter groß. Ihr Biss ist zwar nicht tödlich, mitunter aber schmerzhaft. Der Schmerz soll dem eines Wespen- oder Bienenstichs ähneln. Wirklich unangenehm wird es aber erst, wenn die Symptome auftreten.

Der brennende Schmerz an der Bissstelle dehnt sich binnen einiger Minuten oder Stunden auf die ganze betroffene Gliedmaße aus. Selten, aber doch kann es zu Schüttelfrost, Schwindel, leichtem Fieber, Erbrechen oder Kreislaufversagen kommen. Die gute Nachricht: Die Symptome klingen für gewöhnlich von selbst wieder ab. Die schlechte: Bis dahin können bis zu 30 Stunden vergehen.

Europäische Hornotter

Unter den europäischen Vipern ist die Europäische Hornotter - auch Sandviper, Hornviper oder Sandotter genannt - jene mit dem stärksten Gift. Dieses besteht zum einen aus Nervengiften, die Lähmungen hervorrufen können, und zum anderen aus Substanzen, die das Gewebe rund um die Bissstelle absterben lassen.

Die Giftzähne der Europäischen Hornotter sind bis zu einen Zentimeter lang. Ihr Biss ist nicht schmerzhaft, blutet aber meist. Die Schlange wird bis zu 95 Zentimeter lang. Ihren Namen verdankt sie ihrem kleinen Horn an der Schnauze. In Österreich kommt die Europäische Hornotter in Kärnten und der Südsteiermark vor. Vereinzelt wurde sie auch in Osttirol gesichtet. Dass man am Biss der Schlange stirbt, ist unwahrscheinlich, bei Kindern oder geschwächten Personen aber nicht auszuschließen. Die Europäische Hornotter ist übrigens vom Aussterben bedroht.

Kreuzotter

Mit durchschnittlich 50 bis 70, in Ausnahmefällen auch 90 Zentimetern ist die Kreuzotter um eine Spur kleiner als die Hornotter. In Österreich kommt sie in sämtlichen Bundesländern bis auf Wien und Burgenland vor. Am stärksten verbreitet ist sie im Mühl- und im Waldviertel. Die Kreuzotter ist ein sehr scheues Tier. Droht ihr Gefahr, flüchtet sie. Mit einem Biss verteidigt sie sich nur dann, wenn sie sich massiv bedroht fühlt. Sollte eine Schlange Ihren Weg kreuzen, versuchen Sie daher nicht, sie mit einem Stock zu entfernen. Das Tier würde dies wohl als Angriff werten.

Dass ein gesunder, erwachsener Mensch an dem Biss einer Kreuzotter stirbt, ist unwahrscheinlich. Tatsächlich müsste eine Person mit rund 75 Kilo für einen tödlichen Verlauf von über fünf Kreuzottern gebissen werden. Und das, obgleich ihr Gift zwei bis drei Mal giftiger ist als das der Diamant-Klapperschlange, deren Biss töten kann. Der Grund: Die Kreuzotter geht sehr sparsam mit ihrem Gift um, da sie es zum Jagen braucht. Geht es um die bloße Verteidigung, setzt die Kreuzotter, wenn überhaupt, nur sehr wenig Gift ein.

Kommt es allerdings doch zum Gifteinsatz, zeigen sich folgende Symptome: Rund eine Stunde nach dem Biss tritt eine örtliche Schwellung auf. Da das Gift der Kreuzotter Nervengift enthält, kann es auch zu Atemnot, Herzbeschwerden und Lähmungen kommen. Mitunter färbt sich die Bissstelle bläulich. Das liegt daran, dass das Gift der Kreuzotter ein blutzersetzendes Sekret enthält. Anderseits kann es aber auch sein, dass man den Biss der Kreuzotter gar nicht bemerkt und die Symptome gänzlich ausbleiben. Übrigens gibt es die Kreuzotter auch in Schwarz: Sie trägt den diabolischen Namen Höllenotter. Auch die Kreuzotter zählt in Österreich zu den gefährdeten Tieren.

Wiesenotter

Die Wiesenotter - auch Spitzkopfotter oder Karstotter genannt - wird nur bis zu einem halben Meter lang. Dementsprechend klein sind auch ihre Giftdrüsen, deren Gift dafür aber umso stärker ist, von dem sie beim Biss aber wiederum nur kleine Mengen einsetzt. Daher ist es auch eher unwahrscheinlich, dass starke Vergiftungserscheinungen auftreten. Der Biss selbst ist, was den Schmerz anbelangt, vergleichbar mit dem Stich einer Wespe.

Theoretisch könnten Sie einer Wiesenotter begegnen. Praktisch käme das aber einem kleinen Wunder gleich. Weil die Wiesenotter in Österreich zuletzt im Jahr 1973 gesichtet wurde, gilt sie hierzulande bereits als ausgestorben. In Europa zählt sie zu den am meisten gefährdeten Arten. Der Grund: Ihr Lebensraum wird durch den Menschen immer mehr und mehr eingeschränkt. Konkret durch die Trockenlegung von Feuchtwiesen.

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Ölkäfer

Das giftigste Tier im Nationalpark Donau-Auen ist der Ölkäfer. Er kann bis zu 4,5 Zentimeter groß werden. Durchschnittlich erreicht er aber nur eine Größe von einem Zentimeter. In seinem Blut enthält der Ölkäfer das Gift Cantharidin. Schon eine winzige Menge, nämlich drei Milligramm, reichen - in die Blutbahn gespritzt - aus, um einen Menschen zu töten. Da die Wahrscheinlichkeit eines solchen Vorfalls allerdings ungleich gering ist, muss man sich, was den Ölkäfer betrifft, aber auch keine Sorgen machen.

Es schadet allerdings nicht, sich nach dem Berühren eines Ölkäfers die Hände zu waschen. Bei Erregung sondert er nämlich besagte giftige Blutflüssigkeit aus den Poren an seinen Beingelenken ab. Man spricht hier vom Reflexbluten. Und weil die ausgestoßene Flüssigkeit an Öltröpfchen erinnert, heißt dieses Exemplar nun mal Ölkäfer.

Die meisten Todesfälle verursachen ...

Wer sich jetzt vor diversen Spinnen, Käfern oder Schlangen fürchtet, den können wir beruhigen: Nicht sie sind es, die für die häufigsten Todesfälle verantwortlich sind, sondern Bienen, Wespen und Hornissen. Auch wenn das Gift dieser Insekten an sich nicht allzu gefährlich ist, kann es Allergikern oft zum Verhängnis werden.

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