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Fridays for Future: Ziele, Demos und wer dahinter steckt

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Fridays for Future Bewegung - Demo - Greta Thunberg
©Bild: Getty/Gallup
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Fridays for Future ist zum Symbol der Unzufriedenheit junger Menschen geworden, die Angst um ihre Zukunft haben. Die von Greta Thunberg ins Leben gerufene internationale Protestbewegung fordert effektivere Klimapolitik und ein Ernstnehmen der wissenschaftlichen Fakten in Bezug auf die Klimakrise. Hat sie mit ihren Klimastreiks ihr Ziel erreicht, finden noch Demos statt - und wie ist eigentlich das Verhältnis zur weiteren Klimaprotestbewegung der Letzten Generation?

Was ist Fridays for Future?

Fridays for Future (FFF) ist eine internationale Protestbewegung überwiegend junger Menschen, die sich gegen die politische Untätigkeit angesichts der Klimakrise stellt. Konkret fordert die Bewegung, dass Regierungen weltweit die Pariser Klimaziele einhalten und sich für eine sozial gerechte und klimaneutrale Welt einsetzen.

Fridays for Future: Name und Ursprung

Fridays for Future (deutsch: Freitage für die Zukunft) hat ihren Ursprung im Schulstreik der damals 15-jährigen schwedischen Schülerin Greta Thunberg. Sie begann allein jeden Freitag vor dem schwedischen Parlament zu streiken, also ihre Schulpflicht nicht einzuhalten, und von der Politik mehr Aktionen gegen die drohende Klimakatastrophe zu fordern. Nach und nach schlossen sich immer mehr Schüler:innen und andere junge Menschen an und der Trend verbreitete sich über die Landesgrenzen hinaus und es entwickelte sich eine europaweite Protestkultur unter Schüler:innen und Student:innen, jeden Freitag für das Klima auf die Straße zu gehen.

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Greta Thunberg rief die Bewegung "Fridays for Future" ins Leben

 © Getty/Furlong

Was ist das Ziel von Fridays for Future?

Als klimapolitisch wichtigster Punkt gilt die Einhaltung der im UN-Weltklimaabkommen von Paris 2015 festgelegten Klimaziele. Dazu gehört die Unterschreitung des 1.5 Grad Ziels globalen Temperaturanstiegs im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter. Der Bewegung geht es darum, „moralischen Druck“ auf Regierungen aufzubauen damit diese die wissenschaftliche Faktenlage ernst nehmen und dementsprechend rasch handeln.

Fridays for Future: Forderungen

Neben dem übergeordneten Ziel der lückenlosen Einhaltung des Pariser Klimaabkommens stehen eine Reihe konkreter Forderungen, die sich je nach Landesgruppe unterscheiden und auf die spezifischen nationalen Problemfelder eingehen. Einige Beispiele aus europäischen Ländern sind:

  • In Österreich: Forderung nach einer höheren CO2-Steuer und dem „Abbau fossiler Subventionen wie dem Dieselprivileg“

  • In Deutschland: „Alle Dörfer bleiben: Keine weiteren Flächen für Kohle abbaggern und verbindlicher Kohleausstieg bis spätestens 2030“

  • In Italien: Grüne Digitalisierung und sozial nachhaltige Soziale Medien und Algorithmen sowie die Schaffung nachhaltiger Server und alternativer Plattformen, die nicht der reinen Profitlogik folgen.

  • In Spanien: Besonderer Fokus auf nachhaltige Arbeitsmodelle und Bemühungen gegen die Industrialisierung ländlicher Gegenden. Forderungen nach nachhaltiger Lebensmittelproduktion und Ernährungssouveränität.

Was wurde bisher erreicht?

Es ist schwierig, einen kausalen Zusammenhang zwischen den Protesten von Fridays for Future und den erhöhten Klimabemühungen, die viele Regierungen seit 2018 durchsetzen wollen, herzustellen. Die Präsenz der Bewegung auf allen großen Klimagipfeln mag dazu beigetragen haben, dass die Politik vieler Länder gegenüber der Klimakrise sensibler geworden ist. Fridays for Future und vor allem Greta Thunberg, die eine Ikone der Klimabewegung geworden ist, haben in der Öffentlichkeit sehr viel Aufmerksamkeit erzeugt.

Gleichzeitig ist das 1.5 Grad Ziel des Pariser Klimaabkommens laut dem neuesten Bericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) mittlerweile sehr schwierig zu erreichen. Bei gleichbleibenden Treibhausgasemissionen würde dieser Schwellenwert bereits in den kommenden Jahrzehnten überschritten werden. Das kann nicht als Misserfolg der Fridays for Future-Bewegung gewertet werden, zeigt aber, dass das Hauptziel aller Voraussicht nach nicht erreicht werden wird.

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Wer steht hinter Fridays for Future?

Greta Thunberg wird als maßgebliche Initiatorin der Bewegung angesehen. Fridays for Future sieht sich selbst als Graswurzelbewegung, die keiner politischen Organisation oder Partei zugehört. Getragen wird Fridays for Future von ihren Mitgliedern und nicht durch eine hierarchische Organisationsstruktur. Es steht allen Menschen frei, sich an den Aktionen der Bewegung zu beteiligen. Die Mitglieder kommen vermehrt aus gebildeten Schichten und setzen sich überwiegend aus Schüler:innen und jungen Erwachsenen zusammen, wie eine Befragung des Deutschen Instituts für Protest- und Bewegungsforschung aus dem Jahr 2019 zeigt.

Finanzierung: Wer bezahlt Fridays for Future?

Alle Demonstrationen, Plakate sowie die mediale Präsenz von FFF werden durch Spenden finanziert. Ursprünglich wurden alle Spenden von der Plant-for-the-Planet-Foundation treuhänderisch verwaltet. Seit 2022 verfügt Fridays for Future allerdings über ein eigenes Spendenkonto und verwaltet die Finanzierung selbst.

Wieviele Mitglieder hat Fridays for Future?

Laut eigenen Angaben umfasst die Bewegung über 14 Millionen Mitglieder auf allen Kontinenten. In vielen Ländern gibt es Fridays for Future Landesgruppen, die eigenständig Aktionen durchführen und spezifische nationale Forderungen stellen.

Ist die Fridays for Future-Demo noch immer jeden Freitag?

Ursprünglich war die Strategie von Fridays for Future jeden Freitag zu streiken, also nicht in die Schule zu gehen. Mittlerweile beschränken sich die groß angelegten Demonstrationen auf die zweimal jährig stattfindenden weltweiten Klimastreiks. Laut österreichischer Fridays for Future-Pressestelle gibt es allerdings „weitere Aktionen wie 'Schwarz-Blau? Klima GAU' vor dem Rathaus in St. Pölten oder 'Gscheite Strategie statt fossiler Energie' vor dem Linzer Landhaus.“

Wann ist der nächste Klimastreik?

Der letzte globale Klimastreik war am 3. März 2023. Auch Fridays for Future Österreich hat für diesen Tag mobilisiert. Ob für das laufende Jahr weitere Aktionen dieser Größenordnung geplant sind, ist derzeit nicht bekannt. Auch auf der österreichischen Webseite der Fridays for Future-Bewegung sind in nächster Zeit keine Events geplant, aber in den Regionalgruppen gibt es immer wieder lokale Aktionen.

Fridays for Future in Österreich: Personen dahinter

Die Klimaaktivistin Katharina Rogenhofer war maßgeblich beim Aufbau des österreichischen Ablegers von Fridays for Future beteiligt. Bis 2022 war Rogenhofer außerdem die Sprecherin des erfolgreichen Klimavolksbegehrens. Gemeinsam mit anderen Aktivist:innen wie Anika Dafert, hat sie 2018 angefangen, wöchentliche Klimastreiks zu organisieren. Sprecher von Fridays for Future Österreich ist Michael Spiekermann.

Die Webseite von Fridays for Future Österreich wird vom „Verein zum aktiven Einsatz für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit“ bereitgestellt. Dieser Verein kümmert sich laut eigenen Angaben auch um die Finanzen der Fridays for Future-Bewegung in Österreich.

Fridays for Future in Österreich: Regionalgruppen

Mit Ausnahme des Burgenlands hat jedes Bundesland in Österreich eine oder mehrere Regionalgruppen:

Fridays for Future und die Letzte Generation

Die Letzte Generation geht bewusst einen Schritt weiter als Fridays for Future. Die Aktionen des zivilen Ungehorsams sind aus ihrer Sicht notwendig, da die friedliche Protestform der Fridays for Future-Bewegung nicht ausgereicht hat. Die Schnittmenge zwischen den beiden ist allerdings groß und es ist wahrscheinlich, dass sich viele Aktivist:innen in beiden Bewegungen engagieren. Allerdings wirft Fridays for Future Deutschland der Letzten Generation vor, mit ihren Protestaktionen die Gesellschaft zu spalten. "Die Klimakrise braucht gesamtgesellschaftliche Lösungen und die finden und erstreiten wir nur gemeinsam und nicht, indem wir Menschen im Alltag gegeneinander aufbringen", sagte Sprecherin Annika Rittmann.

Fridays for Future und die Grünen: Wie stehen sie zueinander?

Fridays for Future ist mit der Untätigkeit der Grünen Regierungen in Österreich und in ganz Europa unzufrieden. Vor allem die Verschiebung der CO2-Bepreisung hat für Empörung gesorgt. „Die Grünen sollen endlich ihren Job machen“ heißt es auf der Webseite von Fridays for Future Österreich.

Die österreichischen Grünen zeigen sich grundsätzlich solidarisch mit den Klimaaktivist:innen. Am Tag des weltweiten Klimastreiks 2019 etwa, unterstützte die Grüne Wirtschaft die Aktivist:innen.

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