Fossil betriebener Verkehr trägt einen großen Teil zum Klimawandel bei. Um eine klimafreundliche Mobilitätswende zu schaffen, wird sehr stark auf E-Mobilität gesetzt. Ist Elektromobilität die Zukunft? Wo gibt es noch Probleme? Und wie gut schneidet E-Mobilität im Gegensatz zu Wasserstoff ab? Ein Überblick.
- Was bedeutet E-Mobilität?
- Wo gibt es noch Probleme bei E-Mobilität?
- Was passiert mit kaputten Akkus/Batterien?
- Formen: Elektrische Fahrzeuge im Überblick
- Elektromobilität vs. Wasserstoff – Vorteile & Nachteile
- E-Mobilität in Österreich & Ladestationen
- Kosten
- Förderungen von E-Fahrzeugen für Privatpersonen in Österreich
Was bedeutet E-Mobilität?
Elektromobilität bedeutet, dass ein Fahrzeug ganz oder zumindest teilweise elektrisch angetrieben wird. Das was beim Zug schon lange Standard ist, ist für Fahrzeuge wie Autos, Fahrräder oder Roller noch relativ neu.
Wo gibt es noch Probleme bei E-Mobilität?
E-Autos und Co. tragen durch ihren Erdöl-freie Antrieb bestimmt einen großen Teil zur Mobilitätswende bei und gelten auch als Schlüsseltechnologie dafür. Dennoch gibt es auch Kritik und zwar für die Herstellung ihrer Akkus, die wiederum einen CO2-Ausstoß mit sich bringt – was allerdings nach einigen Monaten bis Jahren wieder ausgeglichen wird.
Auch die Rohstoffe für die Batterieherstellung sind ein weiteres Nadelöhr. Die derzeit in E-Autos eingesetzten Lithium-Ionen-Batterien bestehen im Wesentlichen aus Lithium, Nickel, Mangan, Kobalt, Graphit und Aluminium. Lithium steht wegen der wasserintensiven Gewinnung in ohnehin schon trockenen Gebieten Südamerikas in der Kritik. Und der Abbau von Kobalt birgt die Gefahr, das Grubenwasser sauer wird: Die Erze, die abgebaut werden, können in Verbindung mit Wasser und Sauerstoff Schwefelsäure bilden. In einem Bericht des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) werden die sauren Grubenwässer als das größte Umweltproblem der Bergbauindustrie bezeichnet.
Um richtig fossilfrei zu sein, müsste ein E-Fahrzeug zudem ausschließlich mit erneuerbarer Energie geladen werden. Etwas, das derzeit noch nicht möglich ist, da am österreichischen Strommix der Anteil dieser rund 80 Prozent beträgt. Natürlich kann man sein E-Bike auch über die heimische Photovoltaikanlage laden, dann ist es – bis auf die Akku-Herstellung – komplett grün.
Was passiert mit kaputten Akkus/Batterien?
Diese Frage wird laut dem Fraunhofer Institut wohl ab dem Jahr 2030 relevant werden, wenn mit einem großen Rücklauf zu rechnen ist. Derzeit wird über eine Zweitnutzung nachgedacht, etwa in Form von stationären Speichersystemen zur Stromnetzstabilisierung. Auch Recycling könnte eine Möglichkeit werden, so können teilweise Metalle zurückgewonnen werden.
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Formen: Elektrische Fahrzeuge im Überblick
E-Mobilität ist mehr als nur das mit Elektromotor betriebene E-Auto. Die Formen der umweltfreundlichen Mobilität umfassen viel mehr, angefangen von E-Scootern oder E-Bikes bis hin zur Straßenbahn oder Fähren. Für Privatpersonen sind aber folgende elektrisch betriebene Fahrzeuge relevant:
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Elektromobilität vs. Wasserstoff – Vorteile & Nachteile
Oft wird in der Diskussion um einen fossilfreien Verkehr und E-Mobilität auch auf Wasserstoff als Energiequelle verwiesen. Dabei ist etwa ein Vorteil des Wasserstoffs, dass an der Zapfsäule weiterhin recht schnell für eine große Reichweite getankt werden kann - eben Treibstoff auf Wasserstoffbasis statt Benzin oder Diesel. Außerdem könnte kurzzeitig überschüssiger Ökostrom mittels Wasserstofferzeugung verwertet und gespeichert werden, wie der VCÖ erklärt. Doch der Verkehrsclub kommt auch zu dem Schluss, dass dadurch Wasserstoff zwar künftig eine durchaus wichtige Rolle im klimaverträglichen Verkehr spielen wird, allerdings wohl weniger in Form des Wasserstoffautos sondern "vorrangig dort, wo andere Antriebskonzepte an ihre Grenzen stoßen", etwa beim Schwerverkehr, bei Baumaschinen, beim Flugverkehr oder beim Schienenverkehr auf nicht-elektrischen Bahnstrecken.
Denn im Gegensatz zur Batterie-Speicherung sind Konzepte auf Wasserstoff-Basis weitaus energieintensiver, denn Wasserstoff muss unter dem Einsatz von Energie erst gewonnen, danach weiterverarbeitet und in Elektrizität umgewandelt werden. Dies erhöht den Energieverbrauch und senkt die Wirkung und für die erfolgreiche Mobilitätswende sei eine möglichst effiziente Nutzung von erneuerbaren Energiequellen zentral, so der VCÖ.
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E-Mobilität in Österreich & Ladestationen
94 Prozent aller österreichischen Autofahrten sind laut VCÖ kürzer als 50 Kilometer. Ein Fakt, der der E-Mobilität in die Hände spielt, denn die Reichweiten von E-Autos liegt derzeit in etwa zwischen 250 und 500 km. So ist für die meisten Fahrten im Land der Umstieg aufs E-Auto durchaus – technisch – möglich. Das tun laut dem Bundesverband Elektromobilität Österreich auch ca. 80.000 Autolenker:innen, denn Ende Jänner 2022 gab es 78.434 Autos auf Österreichs Straßen, die rein elektrisch betrieben werden (1,5 Prozent des Gesamt-PKW-Bestands). Die Neuzulassungen von E-Autos steigen stetig.
Mit diesem Anstieg wird auch laufend das Angebot der Lademöglichkeiten ausgebaut. 8.100 öffentliche Ladestationen gab es laut einer Studie der Firma Lease Plan im Jahr 2020.
Kosten
Eine Studie des ÖAMTC hat gezeigt, dass E-Autos zwar beim Kauf teurer, im Betrieb aber günstiger sind. So ist etwa für E-Autos keine motorbezogene Versicherungssteuer oder kein Motorölwechsel zu bezahlen. Ob das Tanken hier oder dort billiger ist, lässt sich laut ÖAMTC allerdings schwer sagen, da es stark davon abhängt, wo das E-Auto aufgeladen wird: „Kann man das E-Auto mit Strom der eigenen Photovoltaik-Anlage "tanken", wird es billiger. Lädt man an öffentlichen Ladesäulen mit einem teuren Zeittarif, muss man mit höheren Kosten kalkulieren“, so der ÖAMTC.
Förderungen von E-Fahrzeugen für Privatpersonen in Österreich
2022 stehen in Österreich insgesamt 167,2 Millionen Euro für die Förderung von Elektro-Fahrzeugen zur Verfügung (bis 31. März 2023 bzw. so lange Förderbudget verfügbar ist). Die Anschaffung eines neuen E-Autos wird in Österreich aktuell mit 5.400 Euro gefördert. Auch die Anschaffung einer Wallbox oder eines intelligenten Ladekabels ist dem Staat 600 Euro wert. Auch E-Transporträder werden für Private und Unternehmen mit 900 Euro gefördert sowie E-Bikes ab fünf Stück für Unternehmen. E-Mopeds (L1e) werden mit 800 Euro sowie Elektro-Motorräder mit 1.200 Euro (unter 11 kW) bzw. 1.900 Euro (über 11 kW) gefördert.
Fahrzeug | Förderung |
---|---|
Elektro-PKW | 5.000 Euro |
Elektro-Motorrad (L3e mehr als 11 kW) | 1.900 Euro |
Elektro-Motorrad (L3e bis 11 kW) | 1.200 Euro |
Elektro-Transportrad | 900 Euro |
Elektro-Moped (L1e) | 800 Euro |
Wallbox oder intelligentes 3-phasiges Ladekabel | 600 Euro |
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