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GibberLink: Zwei Künstliche Intelligenzen unterhalten sich in „eigener“ Sprache

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Gruselig oder genial? KIs, die in einer unverständlichen Sprache miteinander kommunizieren – was als technisches Experiment beginnt, wirft Fragen zu Transparenz und Kontrolle auf. In einem neuen Video zeigen Entwickler, wie Maschinen effizienter miteinander sprechen könnten, doch was passiert, wenn wir diese Kommunikation nicht mehr nachvollziehen können?

Stellen Sie sich vor, zwei Künstliche Intelligenzen (KI) führen ein Gespräch, das für Menschen vollkommen unverständlich ist. Genau das haben Entwickler kürzlich im Rahmen des ElevenLabs 2025 Hackathons demonstriert.

Unhörbar und unverständlich

In einem Video wechseln zwei KI-Agenten mitten in einem Gespräch von normaler Sprache auf den sogenannten GibberLink-Modus. Bei GibberLink handelt es sich um ein System, das es KI-Agenten ermöglicht, einander zu erkennen und von der herkömmlichen sprachbasierten Interaktion auf GGWave umzuschalten. GGWave wiederum ist ein Schall-Datenübertragungsprotokoll, das schnellere, effizientere und für den Menschen unhörbare und unverständliche KI-Kommunikation ermöglicht.

Der Zweck dieser Entwicklung ist es, KI-zu-KI-Interaktionen effizienter zu gestalten. Die Technologie könnte zwar das Potenzial haben, die Kommunikation zwischen Maschinen zu optimieren, wirft aber Fragen hinsichtlich Transparenz und Kontrolle auf.

Neue Dimension in der Interaktion zwischen Maschinen

In der Demonstration von ElevenLabs kommunizieren die zwei KI-Agenten über eine Hotelbuchung. Als sie erkennen, dass sie beide künstliche Assistenten sind, wechseln sie nahtlos zu GGWave. Dies erinnere an alte Modem-Handshakes und eröffne eine neue Dimension in der Interaktion von Maschinen, schreibt etwa Techradar.

GGWave hat den Vorteil, dass es weniger Rechenleistung benötigt als gesprochene Sprache, da es keine GPU für die Sprachverarbeitung braucht. Stattdessen wird die CPU genutzt, was die Effizienz steigert. Das Programm ist Open Source, und Entwickler können den Code einsehen und weiterentwickeln.

Ethische und praktische Fragen

Was auf den ersten Blick wie eine spannende technische Innovation aussieht, wirft jedoch tiefere ethische und praktische Fragen auf. Eine KI, die Entscheidungen autonom trifft, ohne dass Menschen eingreifen, könnte weitreichende Konsequenzen haben.

Während Maschinen zunehmend schneller und effizienter werden, stellt sich die Frage: Was passiert, wenn ihre Entscheidungen für uns nicht nachvollziehbar sind? Und wer trägt die Verantwortung, wenn eine KI einen Fehler macht, und wie können wir sicherstellen, dass Maschinen nicht die Entscheidungsfindung übernehmen, ohne dass wir es verstehen?

Regulierung – aber nicht zu viel

Die US-Journalistin und Unternehmerin Diane Hamilton empfiehlt in einem Beitrag für Forbes Regulierungen. Diese könnten ihrer Ansicht nach helfen, sicherzustellen, dass KI in kritischen Bereichen nicht das menschliche Urteilsvermögen ersetzt. Ähnlich wie es in Branchen der Fall ist, in denen Automatisierung eine Rolle spielt, aber nicht unkontrolliert bleibt.

Sie warnt aber auch davor, dass übermäßige Regulierung Innovationen ersticken könnte. Der Schlüssel liege darin, ein Gleichgewicht zu finden: „einerseits die Neugier zu nutzen, um bessere Fragen zur Rolle der KI in der Entscheidungsfindung zu stellen und andererseits sicherzustellen, dass menschliche Aufsicht erhalten bleibt“.

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