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Kiew bestätigt Aktivitäten in russischer Region Belgorod

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Russischer Angriff auf ein Wohnhaus in Kurpiansk
©APA/APA/State Emergency Service of Ukraine/HANDOUT
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigt erstmals Aktivitäten ukrainischer Truppen in der russischen Region Belgorod. In seiner abendlichen Videoansprache sagte Selenskyj, der ukrainische Oberbefehlshaber habe einen Bericht "über die Frontlinie, unsere Präsenz in der Region Kursk und unsere Präsenz in der Region Belgorod" vorgelegt. Die Ukraine setze ihre "aktiven Operationen in den Grenzgebieten des Feindes fort".

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Das sei gerechtfertigt, denn der Krieg müsse dorthin zurückkehren, von wo er ausgegangen sei. "Unser Hauptziel bleibt dasselbe: unser Land und unsere Gemeinden in den Regionen Sumy und Charkiw vor den russischen Besatzern zu schützen."

Unterdessen brachten russische Truppen nach Berichten beider Seiten zunehmend die letzten ukrainischen Verteidiger des Gebietes Luhansk in Bedrängnis. Das russische Verteidigungsministerium in Moskau nahm für seine Truppen in Anspruch, den kleinen Weiler Kateryniwka im äußersten Norden des Gebietes Donezk erobert zu haben.

Ukrainische Militärblogger sehen den Ort auf ihren Karten zwar noch unter Kontrolle Kiewer Truppen. Sie bestätigen aber die russischen Vorstöße in dieser Richtung. Auch der ukrainische Generalstab meldete Gefechte in der Gegend.

Sollten russische Truppen Kateryniwka und das Nachbardorf Nowomychajliwka erreichen, geraten sie in den Rücken der Ukrainer, die in der Nähe den letzten Rest des Gebietes Luhansk verteidigen. Russland hat dieses ostukrainische Verwaltungsgebiet 2022 zu seinem Territorium erklärt und will es ganz erobern.

Am Sonntag habe es 165 russische Sturmangriffe entlang der Front gegeben, teilte der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht von Montagmorgen mit. Schwerpunkt der Gefechte war demnach erneut die seit Monaten umkämpfte Industrie- und Bergbaustadt Pokrowsk im Gebiet Donezk. Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als drei Jahren gegen die großangelegte russische Invasion.

Nach dem Tod von neun Kindern und Jugendlichen bei einem russischen Raketenschlag gegen die ukrainische Industriestadt Krywyj Rih initiierte Kiew dazu für Dienstag eine Dringlichkeitssitzung vor dem UNO-Sicherheitsrat. Es sei die größte Zahl an Kindern, die bei einem einzelnen Schlag seit Kriegsbeginn 2022 getötet wurde, teilte der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha auf der Plattform X mit.

Er warf Russland vor, einen Sprengkopf mit Streumunition eingesetzt zu haben, um eine möglichst hohe Opferzahl auf einem Spielplatz zu erreichen. Bei dem Raketenschlag vom Freitag und seinen Folgen starben 20 Menschen, darunter neun Kinder und Jugendliche.

"Es braucht eine klare internationale Antwort auf die russischen Gräueltaten. Solcher Terror sollte niemals normal werden", sagte der Minister. Russland müsse seine Angriffe auf Kinder und Zivilisten beenden und auf den US-Vorschlag einer umfassenden Waffenruhe eingehen, forderte Sybiha. Die Ukraine habe einer solchen Waffenruhe zugestimmt, um den Krieg zu beenden.

Nach dem schweren Raketentreffer im Südosten der Ukraine behauptete Kremlsprecher Dmitri Peskow, es würden keine Schläge gegen soziale Infrastruktur ausgeführt. Moskau hatte von einem "Hochpräzisionsschlag" gegen eine Versammlung von Militärs gesprochen. Auf den von ukrainischer Seite veröffentlichten Bildern vom Ort des Angriffs sind keine Hinweise auf militärische Ziele zu sehen.

Die USA haben in Gesprächen mit Russland und der Ukraine verschiedene Modelle von Feuerpausen vorgeschlagen, zu denen Moskau aber Vorbedingungen stellt. Russland hält sich nach eigenen Angaben nur an einen Stopp von Angriffen auf Energieanlagen. Allerdings haben seitdem die Attacken auf Wohnhäuser und andere zivile Objekte zugenommen.

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