Nicht auszumalen, wie es der Queen wohl gegangen ist, als im Jahr 1982 plötzlich ein wildfremder Mann in ihrem Schlafzimmer vor ihr stand! Der Einbruch von Michael Fagan war damals wie heute ein handfester Skandal.
Dass der damalige Maler und Dekorateur die Zäune und Wachen des Palastes überwinden und ihre königliche Majestät persönlich aus dem Bett rütteln konnte, war ein Armutszeugnis für die Sicherheitsvorkehrungen und Anstoß für eine grundlegende Reform derselben.
Falsch erzählt
Die vierte Staffel der Netflix-Serie "The Crown" thematisiert insbesondere die Schwierigkeiten um Prinz Charles und Prinzessin Diana, erzählt quasi als Nebenschauplatz aber auch genau die Geschichte dieses Einbruchs.
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Nicht genau genug offenbar, wie sich der Einbrecher nun in der britischen "Sun" selbst zu Wort meldet. Der mittlerweile 70-jährige Fagan mokiert an der Nacherzählung, dass er nicht heimlich durch die Flure des Palastes geschlichen sei, sondern geradlinig einfach nur nach der Königin gesucht habe, weil er mit ihr sprechen wollte und das auch jedem gesagt hätte, der aufgetaucht wäre.
Generell beklagt er sich auch darüber, dass er nichts zu Schaden kommen habe lassen und sich keineswegs so "schlecht", "bedrohlich" oder "respektlos" benommen habe, wie es etwa sein Serien-Double tut, als er die Queen im Schlafzimmer nach einer Zigarette fragt. Sind in Großbritannien also etwa auch die Einbrecher noch wahre Gentlemen?
Überraschung im Schlafzimmer
Offenbar ist Fagan doch nicht so vornehm und zurückhaltend, sonst hätte er sich die Details zum illegalen Besuch der Queen in ihrem Schlafzimmer erspart. Der britischen "Mirror" berichtet er nun zu den Gemächern: "Ich war überrascht, wie schäbig es war."
Er habe seine Hände in die Vorhänge gewischt, weil sie beim Einbruch über das Kanalisationsrohr dreckig geworden sind, und musste dabei feststellen, dass sie in extrem schlechten Zustand waren, fast schon in Stücke fielen. Sein Resümee - vielleicht auch wegen seiner ehemaligen Profession als Maler und Dekorateur - fällt daher ernüchternd aus: "Es war wie im Haus der Addams Family, alt und abgenutzt"
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In Summe empfand Fagan gegenüber der Queen dann alles andere als Ehrfurcht: "Ich hatte ein bisschen Mitleid mit ihr. Man sah ihr die Einsamkeit an, in dieser Position zu sein. Ich denke, ich habe sie aufgemuntert!"
Der Brite ist im Endeffekt mit einem blauen Auge und kurzem Ruhm davongekommen: Er ist zwar festgenommen worden, wurde aber nicht angezeigt, da die Queen für seine Handlung vor Gericht aussagen hätte müssen, was ihr per Gesetz jedoch nicht erlaubt ist.