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Keine Ruhe auf dem Domplatz, seit bekannt wurde, dass die bescheidene Inszenierung den nächsten Sommer nicht erlebt. HEINZ SICHROVSKY analysiert.
Das Thema, das da unter entbehrlicher Lautstärkeentwicklung detoniert ist, erscheint auch noch auf den zweiten Blick überschätzt: Michael Sturmingers „Jedermann“, vor sieben Jahren binnen weniger Wochen auf den Domplatz improvisiert, weil sich Tobias Moretti mit dem vorgesehenen Regieteam nicht vertrug, wird seinen achten Sommer nicht erleben.
Das ist kein Schaden, im Gegenteil: Die Inszenierung des langjährigen Intendanten der Perchtoldsdorfer Sommerspiele ist schlecht, hat sich aber erfolgreich unter den Zeitläufen durchgeduckt. Erst nützte Moretti die Gelegenheit, Konzept und Rolle selbst weiterzuentwickeln (da wurde es etwas besser). Dann legte die Pandemie die Welt in Todesschlaf. Die Festspiele hielten mit einem Notprogramm bravourös dagegen, man war froh, den Untoten vom Domplatz überhaupt in Bewegung setzen zu können. Dann neigten sich die Amtsjahre der glücklosen Schauspielchefin Bettina Hering. Der Nachfolgerin im Abgang eine Neuinszenierung vor die Nase zu setzen, hätte allen guten Sitten widersprochen.
Perchtoldsdorf mit zu viel Geld
Als Protegé all dieser Umstände konnte Sturminger seine Kreation gleich zwei grundlegenden Überarbeitungen unterziehen. Er konsumierte dabei insgesamt drei Titelhelden und fünf Buhlschaften und gelangte dennoch über die eigenen Verhältnisse nicht hinaus. Immer nahm sich das Resultat aus, als hätten die Perchtoldsdorfer Sommerspiele eine Millionenerbschaft gemacht. Dazu biederte sich der Titelprasser zusehends den woken Themenlagen an: Agierte Lars Eidinger noch nonbinär im Minirock, verwüstete zuletzt Michael Maertens als Fresskapitalist den Regenwald. Der Unmut der Besucher war groß, wie der Blick in jedes Internet-Forum beweist, und kein visionäres Konzept, sondern szenisches Unvermögen hatte ihn erregt.
Dass die neue Schauspielchefin Marina Davydova hier Abhilfe schaffen würde, war klar, wenn sich bisher auch keiner ihrer Vorgänger der Aufgabe mit Leidenschaft näherte: „Jedermann“ (nicht einmal sein Schöpfer Hugo von Hofmannsthal bestritt es) ist ein schwaches Stück mit bescheidenem Renommee, bringt aber viel Geld und hat sich daher unentbehrlich gemacht. Dafür verantwortlich sind 1) die Aura des Domplatzes und 2) der fundierte Mythos, hier sei der jeweils größte deutschsprachige Schauspieler seiner Generation im Kreis eines nicht minder singulären Ensembles am Werk.
Das genügte lang. Man folgte mehr oder weniger frei Max Reinhardts Konzeption aus dem Jahr 1920, bis Intendant Jürgen Flimm anno 2002 den Regisseur Christian Stückl mit der Neuinszenierung betraute. Sie gelang auch dank dem idealtypischen Protagonisten Peter Simonischek. 2013 folgte, gleichfalls nicht übel, das Regie-Duo Mertes und Crouch, mit dem sich Moretti überwarf, als er die Rolle 2017 von Cornelius Obonya übernahm.
Unfreundlich gegen Maertens
Seither waltete das Dauerprovisorium Sturminger, und zuletzt wurde sogar die Fassade des Doms verbaut. Bis auf das bravouröse Protagonistenpaar Maertens und Valerie Pachner blieb da nicht viel.
Dass man die beiden nicht 2024, nach einem Jahr, nach Hause schicken würde, schien klar und war es plötzlich nicht mehr. Das ist zu respektieren, denn ein Festspieldirektorium trägt künstlerische Verantwortung, in deren Vergleich die Einlassungen von Zeitungskommentatoren und Internet-Randalierern unerheblich sind.
Allerdings wurde dabei speziell dem großen Schauspieler Michael Maertens, der schon für zwei Jahre unterschrieben hatte, befremdlich mitgespielt. Und in der Tat wäre den Festspielen kein wahrnehmbarer Reputationsverlust erwachsen, hätten sie das Malheur noch für ein Maertens’sches Ehrenjahr im Programm belassen.
Andererseits werden seine vertraglich festgehaltenen Ansprüche unter Respektsbekundungen erfüllt, und man muss den Verantwortlichen eines renommierten Festivals auch spontane Entschlüsse zugestehen, wenn sie die Qualität des Vorliegenden nicht mehr vertreten wollen. Auch ist es jederzeit möglich, dass sich eine Konstellation eröffnet, der man nicht widerstehen kann.
Dass Sturminger angedeutet worden sein soll, sich bis 2026 zur Verfügung zu halten, wird nun hinsichtlich der juristischen Konsequenzen überprüft. Mit den ihm zugestandenen sieben Jahren war er jedenfalls großzügig bedient, und wenn er eventuell anderen Beteiligten die Fortsetzung der Arbeit avisiert hat, sollten sich die bei ihm melden.
Wie geht es weiter?
Dass Philipp Hochmair den Titelhelden übernimmt, war an dieser Stelle schon am Dienstag (24.10.) zu lesen. Und der Regisseur Robert Carsen verspricht Erstklassiges.
Philipp Hochmair über seinen großen Mentor Brandauer und die Härten des Berufs
Philipp Hochmair über seinen großen Mentor Brandauer und die Härten des Berufs
Mit Goethe, Kafka, Schiller und Hugo von Hofmannsthal versetzt Philipp Hochmair sein Publikum in Euphorie. Zum 50er widmet er sich dem scheinbar sanften Adalbert Stifter. Von dem wendet sich das Gespräch zum großen Mentor Brandauer und den Härten des Berufs.
Als junger Mann war er Goethes maßlos liebender Selbstverbrenner "Werther", als 40-Jähriger schuf sich Philipp Hochmair seine eigene "Jedermann"-Fassung und füllt damit seit zehn Jahren reputierlichste Schauplätze. Immer ist dabei die furiose Band Elektrohand Gottes an seiner Seite, zuletzt auch für Schillers rasenden Balladenschatz. Nur einmal nicht: Auf dem Domplatz ersetzte Hochmair anno 2018 als tollkühner Einspringer binnen Tagen den erkrankten Tobias Moretti im Hofmannsthal-Original. Am 16. Oktober vollendet der gebürtige Wiener sein fünftes Lebensjahrzehnt. Man will nicht glauben, wen er sich als Schutzheiligen der Reifejahre ausersehen hat: Der als vormärzlicher Genügsamkeitsidylliker arg missverstandene Adalbert Stifter erweist sich mit der Novelle "Der Hagestolz" als Dichter des Unheimlichen: Ein junger Mann sitzt auf der weltverlassenen Insel seines verrufenen Oheims fest.
Herr Hochmair, wenn von Stifter die Rede ist, schaudern Absolventen österreichischer Gymnasien vor der Erinnerung an pedantische Naturbeschreibungen. Was bringt Sie zu diesem Autor, und das in Begleitung Ihrer Band?
Stifter lesen ist für mich wie die Konfrontation mit meiner eigenen Kultur und meiner künstlerischen Erziehung. Das Tolle sind doch diese gnadenlosen Naturbeschreibungen in Kombination mit einer sehr tiefgehenden, berührenden Familiengeschichte. Die ganz persönlichen, oft fast schmerzhaften Schilderungen treffen den Leser ganz plötzlich wie Faustschläge und werfen ihn, nach diesen beruhigenden Naturbildern, völlig aus der Bahn. Mein Anliegen mit dem neuen Album ist, auf Stifter wieder aufmerksam zu machen und ihn zur Diskussion zu stellen. Stifter bietet vielleicht auch eine gewisse Orientierung in einer Zeit, in der manche Werte verloren gegangen sind. Auch ich begegnete Stifter in der Schule zum ersten Mal. Ich musste über seine biblische Erzählung "Der Abdias" eine Arbeit schreiben und scheiterte kläglich. Das war zunächst wenig erfreulich, da ich mit elf Jahren von diesem mächtigen Buch völlig überfordert war. Beim zweiten Anlauf damals wurde aber erstaunlicherweise mein Interesse geweckt, das bis heute andauert! Die nächste Begegnung hatte ich dann bereits als Schauspieler am Burgtheater. Ich spielte den Hermann Quitt, die Hauptrolle in Peter Handkes Wirtschaftskomödie "Die Unvernünftigen sterben aus". Handke lässt darin das Hauptkapitel aus Stifters "Hagestolz" vorlesen. Dieses Kapitel dauerte 20 Minuten! Beeindruckend war diese unerwartete Verbindung aus Stifter und Handke - ein alter Text inmitten eines hochmodernen Stücks. Das hat wieder einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Stifter erzählt in diesem Kapitel des "Hagestolz" von der Begegnung eines jungen Mannes namens Victor, der seinem strengen Onkel gegenübertritt. Ist dieser Victor eine Identifikationsfigur für Sie?
Ich habe dieses Jahr einen runden Geburtstag und sehe mich genau zwischen den beiden Protagonisten dieses Buchs. Diese beiden so unterschiedlichen männlichen Perspektiven auf das Leben faszinieren mich. Ich habe die wichtigsten Tranchen meiner persönlichen Entwicklung bis jetzt mit Literatur visualisieren dürfen: Begonnen hat das 1997 mit Goethes "Werther", wo ich meine Auseinandersetzung mit dramatischen Liebesgefühlen verbalisieren konnte. Dann kam Kafkas "Prozess", quasi die Verbeamtung am Burgtheater, und später Kafkas "Amerika", wo das innere Kind aus dem erwachsenen Körper eine Stimme bekommt. Zum 40. Geburtstag folgte "Jedermann Reloaded". Und im Anschluss daran "Schiller-Balladen-Rave" als Ausdruck von Ausbruch und Neuerfindung meiner künstlerischen Identität. Diese Perlenkette an literarischen Werken -die alle als Hörbuch erschienen sind -beschreibt meine persönliche Entwicklung, denke ich, ganz schön. Jetzt ist die Zeit reif für Stifters "Hagestolz".
Sie blicken doch nicht etwa dem Ende entgegen?
Nein, im Gegenteil! Ich bin in der Lebensmitte. Ich möchte doch 100 werden! Jetzt darf ich gleichzeitig nach vorn und zurückschauen. Ich kann mich im Moment einen glücklichen Menschen nennen und blicke hoffnungsvoll in die Zukunft.
Was ließ Sie denn zu einem glücklichen Menschen werden? Was war das Beste in Ihrem Leben?
Der spontane Jedermann auf dem Domplatz bei den Salzburger Festspielen 2018 und die ORF-Serie "Vorstadtweiber" haben mir sicher große Freude gemacht. Auch die intensive Zusammenarbeit mit meiner Band Elektrohand Gottes ist sicher ein Höhepunkt. Und auch meine Lehrjahre als Schüler von Klaus Maria Brandauer zähle ich dazu! Er wählte mich aus, die Hauptrolle in Felix Mitterers Theaterstück "Das Spiel im Berg" zu spielen. Das war meine erste Rolle, und es war unglaublich toll, unter Brandauers Regie sieben Sommer lang im Salzbergwerk in Altaussee aufzutreten. Diese Konfrontation mit Brandauer gleicht wahrscheinlich jener, die im "Hagestolz" zwischen Victor und dem Oheim stattfindet.
Hat dieser Oheim am Ende etwas Revolutionäres?
Absolut! In allen Büchern Stifters, die ich kenne, tritt dieser Revolutionär auch auf. Im " Hagestolz" ist ganz klar der Oheim dieser verglühende Gigant, der noch einmal aufbraust, um seinem Nachfahren Victor etwas mitzugeben. Diesen Willen zur Kreativität, zur künstlerischen Freiheit, habe ich von Brandauer mitbekommen.
Dieser Oheim ist ziemlich böse und verlangt anfangs, dass Victor seinen treuen Hund ertränkt. War Brandauer etwa auch so gemein?
Brandauer war natürlich nicht so gemein (lacht!), aber sicher ein sehr harter Lehrmeister. Er war kein klassischer Pädagoge, aber für mich der beste Lehrer. Ein Vulkan an Inspiration, an Lebendigkeit, an Witz und gleichzeitig von einer Härte, wie sie in dieser Erzählung von Stifter beschrieben wird. Deshalb beeindruckt und schockt mich dieses Buch.
Wie äußerte sich diese Härte?
Er hielt uns einen Spiegel vor und hat uns beinhart mit unseren Schwachpunkten konfrontiert. Damit konnten aber nicht alle umgehen
Haben manche aufgegeben? Was heißt manche?
Am Ende des ersten Jahres sind nur sehr wenige seiner Truppe übrig geblieben.
Sie und Birgit Minichmayr. Noch jemand?
Unter anderem auch Johanna Wokalek. Das war auch wie im "Hagestolz": In Altaussee haben wir auch wie auf einer Art Insel wochenlang in Abgeschiedenheit geprobt. Auch hier wieder -diese traumhafte Natur kombiniert mit einer sehr intensiven zwischenmenschlichen Auseinandersetzung und Geschichte. Diese Jahre im Altausseer Bergwerk mit Klaus Maria Brandauer zählen sicher zu den schönsten und prägendsten Jahren meines Lebens, weil ich so viel erlebt und gelernt habe.
Was haben Sie von ihm gelernt?
Sozial und verantwortungsvoll in einem Ensemble zu funktionieren.
Wie sind Sie dann Sie selber geblieben und kein jüngeres Double des großen Lehrers?
Sein Credo war immer, sich nicht zu verstellen! "Man selber sein. Sich etwas zutrauen, ohne etwas zu machen. Nur mit der eigenen Stimme, der eigene Biografie arbeiten."
Wer war schlimmer, Brandauer oder der Regiegigant Peter Zadek? Viele Ihrer Kollegen erzählen noch heute, wie kalt er sie terrorisiert hat.
Damals war es eben üblich, viel mit Druck zu arbeiten, und der ging natürlich vom Regisseur aus. Es herrschte ein anderes Machtverhältnis zwischen Regisseur und Schauspieler, und diese Macht wurde ganz anders ausgelebt und zelebriert. Ich war damals Anfang 20, ein Victor, der lernt, wie das Leben als Schauspieler funktioniert. Ich konnte mit der aufbrausenden Art von Brandauer gut umgehen, und dann war die kalte Methode von Zadek ein guter Gegenpol dazu. In meinem künstlerischen Werdegang war das natürlich ein unglaubliches Geschenk, bei zwei solchen Theatergiganten die ersten Erfahrungen zu machen.
Heute wäre so ein Betragen undenkbar. Maria Happel verlor ihren Posten als Direktorin des Reinhardt-Seminars, weil ihre Assistentin angeblich jemanden zum Weinen gebracht hat.
Das war doch früher gang und gäbe!
Hat Maria Happel Ihr Mitgefühl?
Das hat sie auf jeden Fall. Aber es sind heute neue Zeiten. Es gibt ein ganz anderes Selbstbewusstsein der jungen Generation, das ich mir beispielsweise erst später durch meine ersten beruflichen Erfolge erkämpfen konnte. Heute haben soziale Medien eine ganz andere Macht. Sie können alles sofort ins Netz stellen, alles dokumentieren. Damals, zu meiner Zeit, waren Professoren wie Könige, denen man mit großer Demut begegnet ist. Heute wird oftmals sehr schnell beurteilt und öffentlich angeprangert.
Geht das nicht auf Kosten der Qualität?
Das wird man aus der Distanz besser beurteilen können. Im Sinne von "das Leben ist kurz, die Kunst ist lang".
Berühmte Lehrer konnten doch auch ihre Schüler an bedeutende Häuser vermitteln. Susi Nicoletti hat ihren Schülern geholfen. Wie war das bei Brandauer?
Das hat er nicht gemacht, und das war gut so. Man musste sich eben alles selbst erkämpfen. Mich hat das motiviert, ihm zu beweisen, was ich kann.
Wie ist das beim Film? Hat sich da auch so viel geändert wie am Theater?
Die Arbeit am Film ist grundsätzlich völlig anders. Die Vorbereitung findet woanders statt und jeder bereitet sich selber individuell vor -da gibt es kaum gemeinsame Proben. Die Energie, die am Theater entsteht, kommt aus der Truppe, die mindestens fünf bis sechs Wochen für Proben zusammengesperrt ist. Beim Film findet so was einfach nicht statt.
Sind Sie mit Stefan Bachmann, dem designierten Burgtheaterchef, schon im Gespräch? Würden Sie wieder am Burgtheater spielen?
Wir kennen uns gut aus der gemeinsamen Zeit am Theater Basel Ende der Neunzigerjahre. Ich freue mich sehr, dass er ans Burgtheater kommt. Wie und ob sich meine Film-und Fernsehprojekte und eine Zusammenarbeit mit dem Burgtheater vereinen lassen, wird man sehen. Film und die Arbeit in einem Ensemble lassen sich leider nur sehr schwer verbinden.
Spielen da nicht auch finanzielle Aspekte eine Rolle? Beim Film ist der Verdienst doch unermesslich höher als am Theater, nicht?
Geld spielt für mich da keine Rolle und ist kein Argument für einen Film. Es gibt ja auch immer mehr experimentelle Filme, wo man auf die Gage für das Projekt verzichtet. Es ist ein Klischee, dass man beim Film so unfassbar viel Geld verdient. Nicht jeder Film hat das Budget eines Hollywood-Blockbusters, vor allem nicht in Österreich.
Kommen wir noch einmal auf Stifter zurück. Wie würden Sie der heute jungen, auf Gleichheit und Diversität ausgerichteten Generation einen Satz wie "Alle Männer müssen wirken" erklären? Die würden das doch sofort umschreiben, nicht?
Ich interpretiere den Satz so: Alle "Menschen" müssen wirken. Ich sehe keinen Grund, das Buch deswegen umschreiben zu müssen. Die Geschichte stammt aus dem Jahr 1844. Man sollte eine Flexibilität und Elastizität in der Lesart zulassen und das auch ganz klar in einem historischen Kontext sehen.
Die CD
Adalbert Stifter: "Der Hagestolz", ein Stück oberösterreichische Weltliteratur brillant vertont von Philipp Hochmair. Mit Musikern seiner Band "Die Elektrohand Gottes" stellte Hochmair die CD* (seit 1. Oktober erhältlich, auch im Stream) im Gläsernen Saal des Musikvereins vor.
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Dieses Interview ist ursprünglich in der News-Printausgabe Nr. 38/2023 erschienen.