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Eurovision Song Contest: Sieg für die Schweiz, Österreich Vorletzter

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29 min
Nemo beim Eurovision Song Contest 2024.

©APA/AFP/Tobias Schwarz
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Nemo hat für die Schweiz den Eurovision Song Contest (ESC) 2024 in Malmö gewonnen. Österreich wurde von der Sängerin Kaleen mit dem Partykracher "We Will Rave" vertreten. Sie schaffte es ins ESC-Finale, musste sich dort aber mit dem vorletzten Platz begnügen. Wann Österreich zuletzt gewonnen hat und was man beim ESC eigentlich gewinnen kann. Die wichtigsten Informationen zum ESC finden Sie hier.

Was ist der ESC - Eurovision Song Contest?

Der Eurovision Song Contest, in Österreich kurz Songcontest genannt, fand erstmals 1956 statt. Somit handelt es sich beim ESC um den ältesten im Fernsehen ausgestrahlten internationalen Musikwettbewerb der Welt. Ausgerichtet wird der ESC von den in der Europäischen Rundfunkunion (European Broadcasting Union, kurz EBU) zusammengeschlossenen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Die Idee, einen derartigen Musikwettbewerb ins Leben zu rufen, kam vom damaligen EBU-Direktor, dem Schweizer Journalisten Marcel Bezençon, der sich wiederum vom Sanremo-Festival, dem ältesten Popmusikwettbewerb Europas, inspirieren ließ.

Seit 2002 steht der Eurovision Song Contest unter einem jährlich wechselnden Motto. Im Jahr 2024 lautet es aber wie schon im Vorjahr "United By Music", zu Deutsch "Vereint durch Musik". Davor hieß es etwa "Open Up" ("Öffne Dich"), "Dare To Dream!" ("Trau Dich zu träumen!") und "All Aboard" ("Alle an Bord!"). Während die Begleitmusik anfangs noch von einem Live-Orchester gespielt wurde, kommt sie heute ausschließlich vom Band. Seit 2021 ist auch der zusätzliche Einsatz voraufgezeichneter Backing Vocals möglich. Die Sänger und Sängerinnen, die auf der Bühne stehen, müssen allerdings live singen. Playback ist hier keine Option!

Name: ESC, Song Contest, Grand Prix Eurovision de la Chanson ...?

Der Wettbewerb hat viele Namen: Im deutschsprachigen Fernsehen nannte man ihn anfangs Grand Prix Eurovision de la Chanson oder auf Deutsch Großer Preis der Eurovision, die erste Ausgabe in Lugano trug den italienischen Titel Gran Premio Eurovisione Della Canzone Europea. Schon 1960 hieß der Wettbewerb in Großbritannien Eurovision Song Contest, abgekürzt ESC. 1992 wurde dieser Titel dann international anglisiert vereinheitlicht. In Österreich spricht man meist nur vom "Song Contest".

Song Contest 2024 in Malmö

Im Jahr 2024 fand der Eurovision Song Contest vom 7. bis 11. Mai im schwedischen Malmö statt. Die beiden Halbfinali waren am Dienstag, dem 7. Mai sowie am Donnerstag, dem 9. Mai. Das große Finale fand am Samstag, dem 11. Mai 2024 statt.

Österreichs Beitrag: Kaleen

Österreichs Vertreterin war die Sängerin Kaleen. Im September 2023 hat die Oberösterreicherin, die eigentlich Marie-Sophie Kreissl heißt, ihr Debütalbum "Stripping Feelings" vorgelegt. Sie trat mit der Disconummer "We Will Rave" antreten. Die Sängerin konnte sich im 2. Semifinale am 9. Mai 2024 mit Startnummer 6 gegen die Konkurrenz durchsetzen und hat für Österreich eines von 10 Finaltickets ersungen.

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Sängerin Kaleen vertritt Österreich beim ESC 2024 in Malmö.

© IMAGO/Harald Deubert

Die 29-jährige Kaleen ist bereits eine ESC-Veteranin, seit 2016 hat sie hinter den Kulissen für das Event gearbeitet. Unter anderem als Stand-In-Lead-Artist während der Proben, als Tänzerin beim Intervall-Act oder als Creative Director beim Junior Eurovision Song Contest. Als Tänzerin kann sie auf mehr als 100 Staats- und Europameister- sowie fünf Weltmeistertitel verweisen. Auch als Choreografin arbeitete sie schon, unter anderem für die ORF-Castingshow "Starmania".

Österreichs ESC-Song "We Will Rave"

Am 29. Februar wurde Österreichs ESC-Beitrag "We Will Rave" im Wiener Ronacher präsentiert, am 1. März war der Song erstmals im Ö3-Wecker zu hören. "Österreich bringt heuer die Party zum Song Contest. Der Song geht in die Füße", meinte "Mr. Song Contest" Andi Knoll bei der Präsentation. "Wir werden das Europa ins Hirn nageln", so Knoll weiter.

Der Song steht unter dem Motto: "Party, Party, Party". Obwohl sie laut eigener Aussage "gar nicht so die Partymaus" sei, werde sie in Malmö zur Rave-Queen mutieren und "ordentlich Gas geben", versprach Kaleen. ORF-Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz, die das letzte Wort bei der Auswahl des Songs hatte, meinte, dass bei der Nummer "das Gesamtpaket stimme". "Es wird eine extreme Tanzperformance geben - das hat es aus Österreich noch nie gegeben. Das ist Hochleistungssport. Das kann außer Kaleen nur Helene Fischer", so Groiss-Horowitz.


Teilnehmer des ESC 2024 in Malmö

Insgesamt 37 Länder gingen beim diesjährigen Song Contest an den Start. Diesmal gab es eine Regeländerung. Die Teilnehmer der sogenannten "Big Five" (Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und Großbritannien), die die höchsten Beiträge an die Europäische Rundfunkunion einzahlen und somit alljährlich für das Finale gesetzt sind, traten bereits in den beiden Halbfinali auf. Der Grund: Meist landeten eben diese Länder oftmals weit hinten. Mit einem weiteren Live-Auftritt sollte es nun "gerechter" werden, so ESC-Managerin Ebba Adielsson.

Eine weitere Änderung: Am Finalabend wurden die Telefonabstimmung und das Online-Voting direkt am Beginn des ersten Auftritts freigeschaltet anstatt wie bisher erst nach allen Auftritten.

1. Halbfinale (7. Mai)

Die fett gedruckten Länder haben es ins Finale geschafft.

Land

Künstler

Songtitel

Zypern

Silia Kapsis

"Liar"

Serbien

Teya Dora

"Ramonda"

Litauen

Silvester Belt

"Luktelk"

Irland

Bambie Thug

"Doomsday Blue"

Ukraine

Alyona Alyona & Jerry Heil

"Teresa & Maria"

Polen

Luna

"The Tower"

Kroatien

Baby Lasagna

"Rim Tim Tagi Dim"

Island

Hera Björk

"Scared Of Heights"

Slowenien

Raiven

"Veronika"

Finnland

Windows95man

"No Rules"

Moldau

Natalia Barbu

"In The Middle"

Aserbaidschan

Fahree feat. Ilkin Dovlatov

"Özünlə apar"

Australien

Electric Fields

"One Milkali (One Blood)"

Portugal

Iolanda

"Grito"

Luxemburg

Tali

"Fighter"

2. Halbfinale (9. Mai)

Land

Künstler

Songtitel

Malta

Sarah Bonnici

"Loop"

Albanien

Besa Kokëdhima

"Titan"

Griechenland

Marina Satti

"Zari"

Schweiz

Nemo

"The Code"

Tschechien

Aiko

"Pedestal"

Österreich

Kaleen

"We Will Rave"

Dänemark

Saba

"Sand"

Armenien

Ladaniva

"Jako"

Lettland

Dons

"Hollow"

San Marino

Megara

"11:11"

Georgien

Nutsa Buzaladze

"Fire Fighter"

Belgien

Mustii

"Before The Party's Over"

Estland

5Miinust & Puulu-up

"(Nendest) narkootikumidest ei tea me (küll) mi-dagi"

Israel

Eden Golan

"Hurricane"

Norwegen

Gåte


"Ulveham"

Niederlande*

Joost Klein

"Europapa"

* Der niederländische Sänger Joost Klein durfte nach der Beschwerde einer Produktionsmitarbeiterin nicht im Finale auftreten. Der Grund seien polizeiliche Ermittlungen nach der Beschwerde einer Mitarbeiterin der Produktion gegen Klein wegen eines "Vorfalls", der sich am Donnerstagabend ereignet haben soll.

ESC 2024: Schweizer Nemo holt den Sieg

Im großen Finale am Samstag holte der Schweizer Act Nemo mit der Nummer "The Code" den Sieg. Damit hat die erste nonbinäre Person - also ein Mensch, der sich weder als Mann noch als Frau definiert - den größten Musikbewerb der Welt gewonnen. Vor Euphorie zerbrach Nemo auf der Bühne die gläserne Siegtrophäe, ein Ersatz wurde aber rasch besorgt.

Nemo verstand den Triumph nicht nur als persönlichen Sieg: "Es macht mich unglaublich stolz - nicht auf mich, sondern auf unsere gesamte Community." Der ESC sei ein Raum für Menschen, die gehört und verstanden werden müssten: "Wir brauchen mehr Mitmenschlichkeit und müssen uns mehr zuhören." Nemo stammt aus der Schweizer Kleinstadt Biel, lebt mittlerweile aber in Berlin und kann mit 24 Jahren bereits auf eine längere Musikkarriere zurückblicken.

Die 29-jährige Oberösterreicherin Kaleen zeigte sich nach dem vorletzten Platz keiner Weise niedergeschmettert: "Ich bin überhaupt nicht enttäuscht." Und sie blickt bereits nach vorne, hat sie doch frisch einen Plattenvertrag in der Tasche: "Es geht weiter zum nächsten Abenteuer."

Land

Künstler

Songtitel

Punkte

1. Schweiz

Nemo

"The Code"

591

2. Kroatien

Baby Lasagna

"Rim Tim Tagi Dim"

547

3. Ukraine

Alyona Alyona & Jerry Heil

"Teresa & Maria"

453

4. Frankreich

Slimane

"Mon amour"

445

5. Israel

Eden Golan

"Hurricane"

375

6. Irland

Bambie Thug

"Doomsday Blue"

278

7. Italien

Angelina Mango

"La noia"

268

8. Armenien

Ladaniva

"Jako"

183

9. Schweden

Marcus & Martinus

"Unforgettable"

174

10. Portugal

Iolanda

"Grito"

152

11. Griechenland

Marina Satti

"Zari"

126

12. Deutschland

Isaak

"Always On The Run"

117

13. Luxemburg

Tali

"Fighter"

103

14. Litauen

Silvester Belt

"Luktelk"

90

15. Zypern

Silia Kapsis

"Liar"

78

16. Lettland

Dons

"Hollow"

64

17. Serbien

Teya Dora

"Ramonda"

54

18. Großbritannien

Olly Alexander

"Dizzy"

46

19. Finnland

Windows95man

"No Rules"

38

20. Estland

5Miinust & Puulu-up

"(Nendest) narkootikumidest ei tea me (küll) mi-dagi"

37

21. Georgien

Nutsa Buzaladze

"Firefighter"

34

22. Spanien

Nebulossa

"Zorra"

30

23. Slowenien

Raiven

"Veronika"

27

24. Österreich

Kaleen

"We Will Rave"

24

25. Norwegen

Gåte

"Ulveham"

16

Song-Contest-Wertung: Wie kommt sie zustande?

Die Wertung beim Eurovision Song Contest unterliegt einem genauen Reglement, das von der European Broadcasting Union (EBU), der Europäischen Rundfunkunion, festgelegt wird. Die EBU ist ein Zusammenschluss der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und richtet den ESC aus. Zuletzt wurde der Regelkatalog in den Jahren 2022, 2018 und 2016 umfassend überarbeitet. So sind beispielsweise die Jury- und Zuschauerwertungen seit 2016 voneinander getrennt. Bei Verstößen gegen die Regeln kann es zu einer Disqualifikation kommen.

Das sind laut Eurovision Song Contest die wichtigsten Regeln zur Song-Contest-Wertung im Überblick:

  • Die größten EBU-Geldgeber, die Big Five, und der Titelverteidiger haben einen fixen Startplatz.

  • Die Startposition im Finale wird von den Produzenten festgelegt. Ausgelost wird, wer in der ersten oder in der zweiten Hälfte des Semifinales der Sendung an den Start geht.

  • Für die auftretenden Musiker:innen gilt: Das Mindestalter ist 16 Jahre (am Tag des Halbfinales). Jeder Interpret darf nur für ein Land antreten. Und der Song darf nicht vor dem 1. September des Vorjahres kommerziell veröffentlicht worden sein.

  • Halbfinale: Ab 2023 entscheidet nur das Televoting, wer ins Finale einzieht. Es können nun auch Fans abstimmen, deren Länder nicht am ESC teilnehmen.

  • Weder im Halbfinale noch im Finale kann für das eigene Land gestimmt werden.

  • Finale: Dort stimmen alle Teilnehmerländer ab, das gilt auch für Staaten, deren Künstler:innen schon im Halbfinale ausgeschieden sind. Im Finale entscheiden das Televoting und das Voting der Jury über das Gesamtergebnis.

  • Beim Televoting der Zuschauer werden die besten Lieder mit 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 oder 12 Punkten bewertet. Seit 2016 sind die Wertungen von Jury und Zuschauern getrennt. Jedes Land kann also für einen Musiker/eine Musikerin bis zu 24 Punkte vergeben – 12 durch die Jury, 12 durch die Zuschauer.

  • Die fünfköpfige Jury der teilnehmenden Länder wird nach bestimmten Kriterien (Beruf: Hörfunkmoderator, Musiker, Komponist, Textdichter oder Produzent etc.) ausgewählt und jedes einzelne Jurymitglied muss darüber abstimmen, welchen Platz die Songs erhalten. Daraus wird dann eine Gesamtreihenfolge der Jury ermittelt. Die Jury stimmt bereits während der zweiten Generalprobe ab.

  • Gleiche Punktzahl: Erhalten zwei Lieder die gleiche Punktzahl, bekommt jenes Land die höhere Punktzahl, das beim Televoting besser abgeschnitten hat. Sind die Zuschauerstimmen gleich, gilt die höhere Jurywertung. Ist auch die Wertung der Jury für beide Songs gleich, stimmt die Jury erneut in einer Mehrheitsentscheidung ab, wer vorne liegt.

Preisgeld: Was gewinnt man beim ESC?

Die ESC-Teilnehmer:innen erhalten seit 2008 im Fall eines Sieges ein gläsernes Mikrofon als Preis. Da der Song Contest zudem ein Wettbewerb der Komponisten und Songschreiber ist, bekommen diese eine Kopie der Trophäe, wenn ihr Lied gewinnt. Die Mikrofon-Trophäe hat der schwedische Künstler Kjell Engman entworfen. Die European Broadcasting Union (EBU) behält sich zudem eine sogenannte Muttertrophäe als Erinnerung.

Ein Preisgeld gibt es für die Sieger:innen nicht. Allerdings erlangen erfolgreiche Teilnehmer:innen durch ihren Auftritt beim ESC oft internationale Berühmtheit und Anerkennung, sodass ihnen neue Karrieremöglichkeiten offenstehen.

Den Musiker:innen wird für ihren Auftritt beim ESC in der Regel keine Gage ausgezahlt. Ausgaben wie Reisekosten, Hotel und Verpflegung werden jedoch grundsätzlich übernommen. Welche finanzielle Unterstützung genau die Sänger und Sängerinnen erhalten, hängt vom jeweiligen Land bzw. der jeweiligen Rundfunkanstalt ab.

Song Contest: Welche Länder machen prinzipiell mit?

Prinzipiell dürfen am Eurovision Song Contest alle Länder teilnehmen, die von der UNO als eigenständiger Staat anerkannt werden und Mitglied der European Broadcasting Union (EBU) sind. Die EBU ist ein Zusammenschluss von mehreren Rundfunkanstalten – darunter 73 in Europa. Österreich ist mit dem ORF vertreten. Aber auch Länder aus Arabien und Nordafrika gehören der EBU an. Außerdem gibt es Rundfunkstationen, die außerhalb von Europa mit der EBU verbunden sind. Sie dürfen auf Einladung der EBU am Song Contest teilnehmen. Ein Beispiel dafür ist Australien.

Folgende Länder dürfen am ESC teilnehmen: Albanien, Andorra*, Armenien, Aserbaidschan, Australien, Belarus (seit 2021 als Mitglied suspendiert, wobei die Suspendierung bis 2024 gültig ist), Belgien, Bosnien & Herzegowina*, Bulgarien*, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Georgien, Griechenland, Großbritannien, Irland, Island, Israel, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Marokko, Moldau, Montenegro*, Niederlande, Nordmazedonien*, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien*, Russland (seit dem Ukraine-Krieg ist Russland vom ESC ausgeschlossen), San Marino, Schweden, Schweiz, Serbien, Slowakei*, Slowenien, Spanien, Tschechien, Türkei*, Ukraine, Ungarn* und Zypern.

Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien gelten beim ESC als sogenannte Big Five. Das sind jene Staaten, die immer automatisch im Finale stehen und sich nicht im Halbfinale des ESC qualifizieren müssen. Diese Regel wurde eingeführt, nachdem sich Deutschland im Jahr 1996 nicht für das Finale qualifizierte. Die Übereinkunft hat zwei Gründe:

  1. Die Big Five sind die größten Geldgeber der European Broadcasting Union - und damit auch des Song Contests. Qualifiziert sich eines dieser Länder nicht, müsste man auf die jeweilige finanzielle Unterstützung verzichten.

  2. Ohne die Teilnahme der Big Five würden die Zuschauerquoten große Einbußen erfahren wie es 1996 nach dem Wegfall Deutschlands passiert ist. Das wäre wiederum für Sponsoren ein Grund zur Beschwerde.

Die automatische Qualifikation und die fehlende Performance beim Halbfinale bedeutet allerdings nicht, dass die Big Five am Ende stets gute Platzierungen erhalten – im Gegenteil. Seit 2008 landete Frankreich nur einmal in den Top 10, Spanien konnte im selben Zeitraum nur zwei Plätze unter den ersten 10 verbuchen. Großbritannien ist seit 2008 ebenfalls eher auf den hinteren Rängen zu finden. Lediglich zwei Mal gelangen dem Land Top-Platzierungen. Deutschland gewann zuletzt 2010 dank Lena und ihrem Lied „Satellite“. Danach folgten allerdings nur zwei Platzierungen unter den Top 10.

Italien schaffte es als einziges Land der Big Five fast durchgängig Top-Platzierungen zu erhalten. Erst 2021 gewann die italienische Rockband Måneskin mit dem Song "Zitti e buoni".

* Andorra, Bulgarien, Bosnien & Herzegowina, Montenegro, Nordmazedonien, Rumänien, Slowakei, Türkei und Ungarn schicken 2024 keine Künstler:innen ins Rennen.

ESC: Warum ist Australien dabei?

Die Australier sind seit Jahrzehnten große Fans des Eurovision Song Contests. Im Jahr 1974, als ABBA mit "Waterloo" den Sieg einfuhr, wurde der ESC erstmals in Down Under übertragen. Damals ging die in Australien aufgewachsene Olivia Newton-John mit dem Song "Long Live Love" für Großbritannien an den Start und belegte den 4. Platz. Seit 1983 wird der ESC alljährlich live in Australien ausgestrahlt.

Aufgrund der großen Affinität zum Wettbewerb durfte Australien im Jahr 2015 anlässlich des 60. Jubiläums des Eurovison Song Contests auf Einladung der EBU erstmals daran teilnehmen. Ursprünglich hieß es, Australien müsse den Bewerb in Wien gewinnen, um 2016 erneut teilnehmen zu dürfen, doch obwohl Guy Sebastian "nur" den 5. Platz belegte, entschied man sich schließlich dazu, das Land weiterhin mitmachen zu lassen. Australien muss sich seither im Halbfinale für das Finale qualifizieren. Sollte der Kontinent einmal gewinnen, wird der ESC im Jahr darauf dennoch in Europa stattfinden.

Was kostet eine ESC-Teilnahme?

Jedes Land muss, um am Eurovision Song Contest teilnehmen zu können, eine bestimmte Gebühr an die European Broadcasting Union (EBU) entrichten. Diese ist sowohl von Land zu Land als auch von Jahr zu Jahr unterschiedlich hoch. Die Gebühren richten sich nach der Reichweite des jeweiligen EBU-Mitglieds und dem Nutzungsgrad der Angebote. So zahlte etwa Deutschland zwischen 2015 und 2021 zwischen 363.500 Euro und 405.100 Euro. Irland zahlte etwa zwischen 55.000 und 70.000 Euro. Nicht jedes Land veröffentlicht seine Gebühren. Bedeckt hält sich zum Beispiel der ORF für Österreich.

ESC: Warum sind keine Stars dabei?

Warum schickt man keinen etablierten Star zum ESC Eurovision Song Contest, um "uns diesen Schas zu gewinnen", wie es Andi Knoll wohl formulieren würde? Für etablierte Künstlerinnen und Künstler ist die Möglichkeit, beim Song Contest nicht gut abzuschneiden, durchaus gegeben, was ihrer Karriere einen Dämpfer verpassen könnte. Mit anderen Worten: Das Risiko ist schlicht zu groß.

Als es noch kein Internet gab und die Teilnahme am ESC den Künstlern und Künstlerinnen die Chance eröffnete, internationalen Bekanntheitsgrad zu erringen, war das anders. So erhielten etwa die Karrieren von ABBA oder auch Celine Dion einen Push durch die ESC-Teilnahme. Abgesehen davon gibt es folgende Regel zur Teilnahme am ESC: "Der Titel darf vorher keinen kommerziellen Erfolg erzielt haben."

Seit wann gibt es den ESC - Eurovision Song Contest?

Den ESC - Eurovision Song Contest gibt es seit 1956. Die erste Ausgabe fand in Lugano in der Schweiz statt nach einer Idee von Marcel Bezencon, dem damaligen Vorsitzenden der Programmkommission der EBU, auf Basis des Sanremo-Festivals.

ESC - Eurovision Song Contest: Alle Gewinnerinnen und Gewinner

Jahr

Sieg

Titel

Interpret:in

1956

Schweiz

Refrain

Lys Assia

1957

Niederlande

Net als toen

Corry Brokken

1958

Frankreich

Dors mon amour

André Claveau

1959

Niederlande

Een beetje

Teddy Scholten

1960

Frankreich

Tom Pillibi

Jacqueline Boyer

1961

Luxemburg

Nous les amoureux

Jean-Claude Pascal

1962

Frankreich

Un premier amour

Isabelle Aubret

1963

Dänemark

Dansevise

Grethe & Jorgen Ingmann

1964

Italien

Non ho l'età

Gigliola Cinquetti

1965

Luxemburg

Pupée de cire, poupée de son

France Gall

1966

Österreich

Udo Jürgens

Merci, Chérie

1967

Großbritannien

Sandie Shaw

Puppet on a String

1968

Spanien

La, la, la

Massiel

1969*

Spanien

Vivo cantando

Salomé

1969*

Frankreich

Un jour, un enfant

Frida Boccara

1969*

Niederlande

De troubadour

Lenny Kuhr

1969*

Großbritannien

Boom Bang-a-Bang

Lulu

1970

Irland

All kinds of Everything

Dana

1971

Monaco

Un banc, un arbre, une rue

Séverine

1972

Luxemburg

Après toi

Vicky Leandros

1973

Luxemburg

Tu te reconnaîtras

Anne-Marie David

1974

Schweden

Waterloo

ABBA

1975

Niederlande

Ding-a-Dong

Teach-In

1976

Großbritannien

Save Your Kisses for Me

Brotherhood of Man

1977

Frankreich

L'oiseau et l'enfant

Marie Myriam

1978

Israel

A-ba-ni-bi

Yizhar Cohen & The Alpha-Beta

1979

Israel

Hallelujah

Gali Atari & Milk and Honey

1980

Irland

What's Another Year

Johnny Logan

1981

Großbritannien

Making Your Mind Up

Bucks Fizz

1982

Deutschland

Ein bißchen Frieden

Nicole

1983

Luxemburg

Si la vie est cadeau

Corinne Hermès

1984

Schweden

Diggi-loo, diggi-ley

Herreys

1985

Norwegen

La det swinge

Bobbysocks

1986

Belgien

J'aime la vie

Sandra Kim

1987

Irland

Hold Me Now

Johnny Logan

1988

Schweiz

Ne partz pas sans moi

Céline Dion

1989

Jugoslawien

Rocke Me

Riva

1990

Italien

Insieme: 1992

Toto Cutugno

1991

Schweden

Fångad av en stormvind

Carola

1992

Irland

Why Me

Linda Martin

1993

Irland

In Your Eyes

Niamh Kavanagh

1994

Irland

Rock ’n’ Roll Kids

Paul Harrington & Charlie McGettigan

1995

Norwegen

Nocturne

Secret Garden

1996

Irland

The Voice

Elmear Quinn

1997

Großbritannien

Love Shine a Light

Katrina and the Waves

1998

Israel

Diva

Dana International

1999

Schweden

Take Me To Your Heaven

Charlotte Nilsson

2000

Dänemark

Fly on the Wings of Love

Lolsen Brothers

2001

Estland

Everybody

Tanel Padar, Dave Benton & 2XL

2002

Lettland

I Wanna

Marie N

2003

Türkei

Everyway that I can

Sertab Erener

2004

Urkaine

Wild Dances

Ruslana

2005

Griechenland

My Number One

Elene Paparizou

2006

Finnland

Hard Rock Hallelujah

Lordi

2007

Serbien

Molitva

Marija Šerifović

2008

Russland

Believe

Dima Bilan

2009

Norwegen

Fairytale

Alexander Rybak

2010

Deutschland

Satellite

Lena

2011

Aderbaidschan

Running Scared

Ell & Nikki

2012

Schweden

Euphoria

Loreen

2013

Dänemark

Only Teardrops

Emmelie de Forest

2014

Österreich

Rise like a Phoenix

Conchita Wurst

2015

Schweden

Heroes

Måns Zelmerlöw

2016

Urkaine

1944

Jamala

2017

Portugal

Amar pelos dois

Salvador Sobral

2018

Israel

Toy

Netta

2019

Niederlande

Arcade

Duncan Laurence

2021

Italien

Zitti e buoni

Måneskin

2022

Ukraine

Stefania

Kalush Orchestra

2023

Schweden

Tattoo

Loreen

* Wegen Punktegleichstand 4 Sieger

Song Contest: Österreichische Teilnehmer:innen

Das erste Mal nahm Österreich 1957 am ESC teil. Damals sang Bob Martin das Lied "Wohin, kleines Pony?" (Video unten). Gereicht hat es nur für den letzten Platz, aber im Laufe der Zeit hat Österreich durchaus den einen oder anderen Top-Platz beim Eurovision Song Contest ergattert.

Folgende Liste gibt einen Überblick über Österreichs Platzierungen und Teilnehmer:innen am ESC bis heute:

Jahr

Teilnehmer:innen

ESC-Songtitel

Platz

Punkte

1957

Bob Martin

Wohin, kleines Pony?

10 von 10

3

1958

Liane Augustin

Die ganze Welt braucht Liebe

5 von 10

8

1959

Ferry Graf

Der k. u. k. Kalypso aus Wien

9 von 11

4

1960

Harry Winter

Du hast mich so fasziniert

7 von 13

6

1961

Jimmy Makulis

Sehnsucht

15 von 16

1

1962

Eleonore Schwarz

Nur in der Wiener Luft

13 von 16

0

1963

Carmela Corren

Vielleicht geschieht ein Wunder

7 von 16

16

1964

Udo Jürgens

Warum nur, warum?

6 von 16

11

1965

Udo Jürgens

Sag ihr, ich laß sie grüßen

4 von 18

16

1966

Udo Jürgens

Merci, Chérie

1 von 18

31

1967

Peter Horton

Warum es hunderttausend Sterne gibt

14 von 17

2

1968

Karel Gott

Tausend Fenster

13 von 17

2

1969

auf Teilnahme verzichtet

-

-

-

1970

auf Teilnahme verzichtet

-

-

-

1971

Marianne Mendt

Musik

16 von 18

66

1972

Milestones

Falter im Wind

5 von 18

100

1973

auf Teilnahme verzichtet

-

-

-

1974

auf Teilnahme verzichtet

-

-

-

1975

auf Teilnahme verzichtet

-

-

-

1976

Waterloo & Robinson

My Little World

5 von 18

80

1977

Schmetterlinge

Boom Boom Boomerang

17 von 18

11

1978

Springtime

Mrs. Caroline Robinson

15 von 20

14

1979

Christina Simon

Heute in Jerusalem

18 von 19

5

1980

Blue Danube

Du bist Musik

8 von 19

64

1981

Marty Brem

Wenn du da bist

17 von 20

20

1982

Mess

Sonntag

9 von 18

57

1983

Westend

Hurricane

9 von 20

53

1984

Anita

Einfach weg

19 von 19

5

1985

Gary Lux

Kinder dieser Welt

8 von 19

60

1986

Timna Brauer

Die Zeit ist einsam

18 von 20

12

1987

Gary Lux

Nur noch Gefühl

20 von 22

8

1988

Wilfried

Lisa, Mona Lisa

21 von 21

0

1989

Thomas Forstner

Nur ein Lied

5 von 22

97

1990

Simone

Keine Mauern mehr

10 von 22

58

1991

Thomas Forstner

Venedig im Regen

22 von 22

0

1992

Tony Wegas

Zusammen geh’n

10 von 23

63

1993

Tony Wegas

Maria Magdalena

14 von 25

32

1994

Petra Frey

Für den Frieden der Welt

17 von 25

19

1995

Stella Jones

Die Welt dreht sich verkehrt

13 von 23

67

1996

George Nussbaumer

Weil’s dr guat got

10 von 23

68

1997

Bettina Soriat

One Step

21 von 25

12

1998

nicht qualifiziert

-

-

-

1999

Bobbie Singer

Reflection

10 von 23

65

2000

The Rounder Girls

All to You

14 von 24

34

2001

nicht qualifiziert

-

-

-

2002

Manuel Ortega

Say a Word

18 von 24

24

2003

Alf Poier

Weil der Mensch zählt

6 von 26

101

2004

Tie Break

Du bist

21 von 24

9

2005

Global Kryner

Y así

ausgeschieden

-

2006

auf Teilnahme verzichtet

-

-

-

2007

Eric Papilaya

Get a Life - Get Alive

ausgeschieden

-

2008

auf Teilnahme verzichtet

-

-

-

2009

auf Teilnahme verzichtet

-

-

-

2010

auf Teilnahme verzichtet

-

-

-

2011

Nadine Beiler

The Secret Is Love

18 von 25

64

2012

Trackshittaz

Woki mit deim Popo

ausgeschieden

-

2013

Natália Kelly

Shine

ausgeschieden

-

2014

Conchita Wurst

Rise Like a Phoenix

1 von 26

290

2015

The Makemakes

I Am Yours

26 von 27

0

2016

Zoë

Loin d’ici

13 von 26

151

2017

Nathan Trent

Running on Air

16 von 26

93

2018

Cesár Sampson

Nobody but You

3 von 26

342

2019

PÆNDA

Limits

ausgeschieden

-

2020

Vincent Bueno

Alive

Absage (COVID-19-Pandemie)

-

2021

Vincent Bueno

Amen

ausgeschieden

-

2022

LUM!X feat. Pia Maria

Halo

ausgeschieden

-

2023

Teya & Salena

Who the hell is Edgar?

15 von 26

120

2024

Kaleen

We Will Rave

24 von 25

24

Song Contest: Österreichische Gewinner:innen

Österreich konnte den ESC bisher zwei Mal gewinnen.

Udo Jürgens - Merci Chérie (1966)

Als Udo Jürgens im Jahr 1966 mit "Merci, Chérie" den ersten und für lange Zeit einzigen Sieg für Österreich holte, hieß der Eurovision Song Contest noch Grand Prix Eurovision de la Chanson. Für Jürgens war es das dritte Antreten, im Jahr 1964 erreichte er mit "Warum nur, warum?" den 6. Platz, 1965 mit "Sag ihr, ich lass sie grüßen" den Platz 4.

Am 5. März 1966 schlug beim Song Contest in Luxemburg schließlich Udo Jürgens' große Stunde. Das Lied "Merci, Chérie", mit dem er gewann, sang er trotz des französischen Titels auf Deutsch. Damals war es noch Pflicht, beim Grand Prix in der jeweiligen Landessprache zu singen. Komponiert wurde der Song, der von einem Mann handelt, der sich bei seiner einstigen Geliebten für die schöne gemeinsame Zeit bedankt, von Udo Jürgens und Thomas Hörbiger, Sohn von Paul Hörbiger.

Beim Song Contest im Jahr 1966 waren insgesamt 18 Länder vertreten. Udo Jürgens ging damals mit Startnummer 9 ins Rennen und konnte 31 Jurypunkte ergattern. "Merci, Chérie" erreichte in Österreich und Deutschland jeweils Platz 1 in den Charts.

Conchita Wurst - Rise Like a Phoenix (2014)

Lange Zeit sah es so aus, als würde Udo Jürgens bis in alle Ewigkeit Österreichs einziger Song-Contest-Sieger bleiben. Doch im Jahr 2014 brach der ehemalige "Starmania"-Teilnehmer Tom Neuwirth mit seiner Kunstfigur Conchita Wurst den Bann. Er trat beim ESC in Kopenhagen mit dem Song "Rise Like a Phoenix" an. Der ORF entschied sich damals ohne Vorausscheidung, was für Kritik sorgte.

Schon im Jahr 2012 wollte Conchita Wurst beim ESC antreten, landete beim österreichischen Vorentscheid mit dem Song "That's What I Am" jedoch nur auf Platz zwei hinter den Trakshittaz, die schließlich mit "Woki mit deim Popo" beim ESC in Baku antraten und im Halbfinale als Letzte ausschieden.

"Rise like a Phoenix" wurde vom Autorenteam Alexander "Ali" Zuckowski, Julian Maas, Joey Patulka und Charlie Mason komponiert. Conchita Wurst holte mit ihrer Darbietung in Kopenhagen 290 Punkte. Von insgesamt 13 Ländern erhielt Österreich die volle Punktzahl. Nicht nur beim Televoting der Zuschauer lag Tom Neuwirth alias Conchita Wurst ganz vorne, sondern auch in der Jurywertung.

Song Contest in Österreich

Nach dem Sieg von Conchita Wurst fand der Eurovision Song Contest im Jahr 2015 in Österreich statt. Und zwar vom 19. bis 23. Mai 2015 in der Wiener Stadthalle. Wien war damals nach 1967 zum zweiten Mal der Austragungsort des ESC. Der ORF war Ausrichter des Wettbewerbs, das Motto lautete "Building Bridges".

Moderiert wurde der ESC in der Wiener Stadthalle von Alice Tumler, Arabella Kiesbauer und Mirjam Weichselbraun. Conchita Wurst moderierte im Green Room.

Für Österreich gingen in Wien The Makemakes mit dem Song "I Am Yours" ins Rennen. Dank Conchitas Sieg im Vorjahr war Österreich als Titelverteidiger im Finale gesetzt. Dort belegten The Makemakes vor Deutschland den vorletzten Platz.

Den Sieg beim ESC in Wien holte sich der Schwede Måns Zelmerlöw mit seinem Lied "Heroes".

Song Contest live: Wo kann man ihn mitverfolgen?

Der ORF überträgt den Eurovision Song Contest auch im Jahr 2024 wieder live. Kommentiert wird er wie gewohnt von "Mr. Song Contest" Andi Knoll.

Für FM4 kommentieren wie schon im letzten Jahr auch heuer wieder der deutsche Satiriker Jan Böhmermann und der deutsche Musiker Olli Schulz den Song Contest live aus Malmö. Die beiden hatten es in ihrem gemeinsamen erfolgreichen Podcast "Fest und Flauschig" mehrfach angesprochen, dies einmal machen zu wollen. Sie sind damit gewissermaßen in die Fußstapfen von Stermann und Grissemann getreten.

In Deutschland wird der ESC von der ARD übertragen.

Auch auf der offiziellen Homepage des ESC kann der Song Contest live gestreamt werden.

Song Contest Deutschland

Für Deutschland trat die Hamburger Dark-Rock-Band Lord of the Lost am 13. Mai 2023 in Liverpool an. Die Gruppe rund um Sänger und Frontman Chris Harms setzte sich beim deutschen Vorentscheid "Unser Lied für Liverpool" mit dem Song "Blood & Glitter" gegen Will Church, Ikke Hüftgold oder Anica Russo durch.

Deutschland konnte den Eurovision Song Contest - genau wie Österreich - bisher zwei Mal gewinnen. 1982 gewann Nicole mit "Ein bisschen Frieden", im Jahr 2010 holte Lena Meyer-Landrut mit "Satellite" den Sieg.

Da Deutschland zu den "Big Five" zählt, hat es alljährlich einen Fixplatz im Finale. Ansonsten ist das Verhältnis zum ESC ähnlich ambivalent wie in Österreich, denn neben den zwei Siegen hat das Land auch schon etliche letzte Plätze vorzuweisen - zuletzt im Jahr 2022, als Malik Harris mit "Rockstars" magere sechs Pünktchen holen konnte.

In jüngerer Vergangenheit stand der deutsche ESC-Teilnehmer oftmals in Verbindung mit Stefan Raab. Der Entertainer zeichnete für den Auftritt von Guildo Horn im Jahr 1998 verantwortlich, 2000 wagte er sich mit "Wadde hadde dudde da?" selbst auf die Bühne. Im Jahr 2004 veranstaltete er den Casting-Wettbewerb "SSDSGPS - Stefan sucht den Super-Grand-Prix-Star", bei dem Max Mutzke, der später auch die deutsche ESC-Vorentscheidung gewann, als Sieger hervorging. 2010 suchte er im Zuge von "Unser Star für Oslo" den/die Teilnehmer:in für den ESC. Lena Meyer-Landrut ging dabei als Siegerin hervor und gewann mit dem Song "Satellite" schließlich den Song Contest in Oslo.

Bekannte deutsche ESC-Teilnehmer [Auswahl]:

  • 1956: Freddy Quinn ("So geht das jede Nacht") - 13. Platz 13

  • 1959: Alice und Ellen Kessler ("Heute Abend wollen wir tanzen geh'n") - 8. Platz

  • 1962: Conny Froboess ("Zwei kleine Italiener") - 6. Platz

  • 1968: Wencke Myhre ("Ein Hoch der Liebe") - 6. Platz

  • 1970: Katja Ebstein ("Wunder gibt es immer wieder") - 3. Platz

  • 1979: Dschingis Khan ("Dschingis Khan") - 4. Platz

  • 1982: Nicole ("Ein bisschen Freiden") - 1. Platz

  • 1989: Nino de Angelo ("Flieger) - 14. Platz

  • 1998: Guildo Horn ("Guildo hat euch lieb!") - 7. Platz

  • 2000: Stefan Raab ("Wadde hadde dudde da?") - 5. Platz

  • 2001: Michelle ("Wer Liebe lebt") - 8. Platz

  • 2004: Max Mutzke ("Can't Wait Until Tonight") - 8. Platz

  • 2007: Roger Cicero ("Frauen regier'n die Welt") - 19. Platz

  • 2008: No Angeles ("Disappear") - 23. Platz

  • 2010: Lena Meyer-Landrut ("Satellite") - 1. Platz

  • 2011: Lena Meyer-Landrut ("Taken By A Stranger") - 10. Platz

  • 2018: Michael Schulte ("You Let Me Walk Alone") - 4. Platz

ESC Song Contest 2023

Der 67. Eurovision Song Contest fand am 13. Mai 2023 statt. Genauer gesagt wurde an diesem Tag das Finale ausgetragen. Das erste Halbfinale war für 9. Mai 2023 anberaumt, das zweite Halbfinale für 11. Mai 2023. Das Finale fand am 13. Mai 2023 statt. Gewonnen hat die Schwedin Loreen mit ihrem Song "Tattoo".

Siegerin Loreen aus Schweden mit "Tattoo"

Austragungsort

Eigentlich hätte der Eurovision Song Contest 2023 in der Ukraine, der Heimat des Vorjahressiegers, stattfinden sollen. Aufgrund der politischen Lage sprang jedoch Großbritannien als Gastgeberland ein. Somit wurde der Eurovision Song Contest 2023 in der M&S Bank Arena in Liverpool ausgetragen.

Teilnehmer

Insgesamt 37 Länder waren im Jahr 2023 am Start.

Erstes Halbfinale (9. Mai 2023)

Die fett gedruckten Länder haben es ins Finale am 13. Mai geschafft.

Land

Künstler

Songtitel

Aserbaidschan

TuralTuranX

"Tell me more"

Finnland

Käärijä

"Cha Cha Cha"

Irland

Wild Youth

"We Are One"

Israel

Noa Kirel

"Unicorn"

Kroatien

Let 3

"Mama ŠČ!"

Lettland

Sudden Lights

"Aijā"

Malta

The Busker

"Dance (Our Own Party)"

Moldau

Pasha Parfeni

"Soarele și luna"

Niederlande

Mia Nicoli & Dion Cooper

"Burning Daylight"

Norwegen

Alessandra

"Queen of Kings"

Portugal

Mimicat

"Ai coração"

Schweden

Loreen

"Tattoo"

Schweiz

Remo Forrer

"Watergun"

Serbien

Luke Blake

"Samo mi se spava"

Tschechien

Vesna

"My Sister‘s Crown"

Zweites Halbfinale (11. Mai 2023)

Die fett gedruckten Länder haben es ins Finale am 13. Mai geschafft.

Land

Künstler

Songtitel

Albanien

Albina & Familja Kelmendi

"Duje"

Armenien

Brunette

"Future Lover"

Australien

Voyager

"Promise"

Belgien

Gustaph

"Because of You"

Dänemark

Reily

"Breaking My Heart"

Estland

Alika

"Bridges"

Georgien

Iru Khechanovi

"Echo"

Griechenland

Victor Vernicos

"What They Say"

Island

Diljá

"Power"

Litauen

Monika Linkytė

"Stay"

Österreich

Teya & Salena

"Who The Hell Is Edgar?"

Polen

Blanka

"Solo"

Rumänien

Theodor Andrei

"D.G.T. (Off And On)"

San Marino

Piqued Jacks

"Like An Animal"

Slowenien

Joker Out

"Carpe Diem"

Zypern

Andrew Lambrou

"Break a Broken Heart"

Finalteilnehmer (13. Mai 2023)

Land

Künstler

Songtitel

1

Österreich

Teya & Salena

"Who The Hell Is Edgar?"

2

Portugal

Mimicat

"Ai coração"

3

Schweiz

Remo Forrer

"Watergun"

4

Polen

Blanka

"Solo"

5

Serbien

Luke Blake

"Samo mi se spava"

6

Frankreich

La Zarra

"Évidemment"

7

Zypern

Andrew Lambrou

"Break a Broken Heart"

8

Spanien

Blanca Paloma

"Eaea"

9

Schweden

Loreen

"Tattoo"

10

Albanien

Albina & Familja Kelmendi

"Duje"

11

Italien

Marco Mengoni

"Due vite"

12

Estland

Alika

"Bridges"

13

Finnland

Käärijä

"Cha Cha Cha"

14

Tschechien

Vesna

"My Sister‘s Crown"

15

Australien

Voyager

"Promise"

16

Belgien

Gustaph

"Because of You"

17

Armenien

Brunette

"Future Lover"

18

Moldau

Pasha Parfeni

"Soarele și luna"

19

Ukraine

Tvorchi

"Heart of Steel"

20

Norwegen

Alessandra

"Queen of Kings"

21

Deutschland

Lord of the Lost

"Blood & Glitter"

22

Litauen

Monika Linkytė

"Stay"

23

Israel

Noa Kirel

"Unicorn"

24

Slowenien

Joker Out

"Carpe Diem"

25

Kroatien

Let 3

"Mama ŠČ!"

26

Großbritannien

Mae Muller

"I Wrote a Song"

Österreichs Beitrag 2023: Teya & Salena

Für Österreich zogen Teya & Salena ins Finale des ESC 2023 ein. Sie gaben den Song "Who The Hell Is Edgar?" zum Besten. Kennengelernt haben sich die beiden 2021 bei der ORF-Castingshow "Starmania". Der Song, der aus ihrer eigenen Feder stammt, wurde am internationalen Frauentag veröffentlicht.

Teya & Salena landeten auf Platz 15.

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