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Astrid Eisenkopf: DieserFrau vertraut Hans Peter Doskozil

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Astrid Eisenkopf wird Landeshauptmann-Stellvertreterin im Burgenland. Ihr Chef Hans Peter Doskozil lobt ihre "exzellente Arbeit". Ein Gespräch über Politik und Privates.

Die künftige burgenländische Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf (SPÖ) ist die erste Frau, die im Burgenland diese Position bekleiden wird. Von ihrem Chef, Hans Peter Doskozil, wird die gebürtige Steinbrunnerin sehr geschätzt. Doch wie ist der Chef eigentlich, wie kam die Wirtschaftsakademikerin zur Politik und wie ging die 35-Jährige mit dem frühen Tod ihres Ehemanns um? News.at fragte nach.

News: Sie werden am 17.2. als Landeshauptmann-Stellvertreterin angelobt. Sie sind damit im Burgenland die erste Frau in dieser Funktion. Was bedeutet Ihnen das?
Astrid Eisenkopf: Ich freue mich natürlich sehr und bin mir zugleich dieser Verantwortung bewusst. In vielen Reden habe ich bereits davon gesprochen, dass es auch den Mut braucht, Herausforderungen anzunehmen. Und deshalb stelle ich mich sehr gerne dieser Chance. Ich bin sehr stolz darauf, im Team von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil aktiv an der Zukunft unseres Landes mitzuarbeiten. Ich stehe für eine neue, offene Politik. Ich möchte etwas bewegen und habe mir für unser Burgenland sehr viel vorgenommen. Wir haben bereits eine Reihe an wichtigen Initiativen für unser Land umgesetzt. Wir haben eine eigene Klima- und Energiestrategie für das Burgenland mit zahlreichen Maßnahmen erarbeitet, welche wir Schritt für Schritt umsetzen. Nach der erfolgreichen Umsetzung der Energiewende arbeiten wir mit vollem Elan an der Biowende und an der Klimawende. Eine lebenswerte Zukunft für unsere nächsten Generationen zu gestalten liegt mir sehr am Herzen.

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Astrid Eisenkopf - Vize-Landeschefin des Burgenlandes © beigestellt

Nachdem diese Entscheidung öffentlich gemacht wurde, sprachen Sie von einem "Ansporn für junge Frauen, Chancen zu ergreifen". Was werden Sie konkret tun, damit junge Frauen überhaupt erst solche Chancen bekommen?
Als Frauenlandesrätin setze ich zahlreiche Initiativen, um Mädchen und Frauen zu unterstützen. Angefangen von Female Empowerment bis hin zu konkreten Projekten wie Beschäftigungsinitiativen ist alles dabei. Als essentiell sehe ich hier aber Investitionen im Bildungsbereich. Wir veranstalten jedes Jahr den Girlsday, an dem wir Mädchen für zukunftsorientierte Berufe begeistern möchten. Wir zeigen ihnen neue Berufsmöglichkeiten auf, die sie vielleicht noch nicht in ihrem Fokus haben.

Wenn man als Frauenpolitikerin behauptet, nicht Feministin zu sein, dann hat man entweder den Begriff nicht verstanden oder man ist fehl am Platz

Bezeichnen Sie sich selbst als Feministin?
Auf jeden Fall! Wenn man als Frauenpolitikerin behauptet, nicht Feministin zu sein, dann hat man entweder den Begriff nicht verstanden oder man ist fehl am Platz.

Landeshauptmann-Stellvertreterin – warum nicht stellvertretende Landeshauptfrau?
Ich sehe mich als die Stellvertreterin von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. An solchen Details hänge ich mich nicht auf. Am Ende zählt für mich das, was ich als stellvertretende Landeshauptfrau bzw. als Landeshauptmann-Stellvertreterin für die Burgenländerinnen und Burgenländer erreichen und bewegen konnte.

Wie sind Sie zur Politik gekommen?
Politisch hat mich sicher meine Oma geprägt. Sie war viele Jahre in der SPÖ engagiert und hat mir viel beigebracht. Als Studentin war ich in der Sozialistischen Jugend aktiv und später habe ich dann die SPÖ Frauen in meiner Heimatgemeinde Steinbrunn übernommen.

Was schätzen Sie an der Politik?
Die Abwechslung. Kein Tag ist wie der andere. Den Kontakt mit den Menschen und dass man unmittelbar Feedback auf seine Arbeit bekommt. Dabei habe ich auch gelernt, mit kritischen Äußerungen umzugehen.

Auf was kann man im tagespolitischen Geschäft getrost verzichten?
Natürlich gibt es das Eine oder Andere, das einem nicht gefällt. Das ist wie in jedem anderen Job auch so. Die positiven Begegnungen und am Ende des Tages zu sehen, dass man für die Menschen positive Anreize setzen konnte und etwas erreicht hat, überwiegen für mich.

Haben Sie politische Vorbilder?
Es gibt viele Persönlichkeiten, die in der Vergangenheit hervorragende Arbeit geleistet haben, vor allem in der Frauenpolitik. Barbara Prammer oder Johanna Dohnal haben sich unermüdlich für Frauenrechte eingesetzt und hervorragende Arbeit geleistet. Hier möchte ich ansetzen und diesen Weg weiterführen.

Hans Peter Doskozil lobte ihre "exzellente Arbeit". Was ist Herr Doskozil für ein Chef?
Was ich an ihm schätze ist, dass man mit ihm auf Augenhöhe diskutieren kann, dass man sich auf sein Wort verlassen kann und dass er zu dem steht, was er sagt.

Die SPÖ hat ein sehr starkes Ergebnis im Burgenland eingefahren – woran lag das?
Wir haben mit Hans Peter Doskozil einen starken Spitzenkandidaten gehabt, der seinen Standpunkt vertritt und sich selbst treu bleibt. Wenn er etwas ankündigt, wird das auch umgesetzt. Das wird von den Burgenländerinnen und Burgenländern geschätzt. Wir haben mit unseren Themen wie Pflege, Mindestlohn, Gratiskindergarten, Biowende und Klimastrategie den Wahlkampf dominiert und die SPÖ Burgenland ist organisatorisch bis in die Gemeinden sehr gut aufgestellt. Alle Kandidatinnen und Kandidaten haben an einem Strang gezogen und damit zum Erfolg beigetragen.

Mein Herz schlägt fürs Burgenland

Und warum gelingt das nicht der Bundes-SPÖ?
Die Voraussetzungen im Burgenland sind natürlich andere. Aber ich denke, dass es zukünftig wichtig sein wird, Themen mit klarer sozialdemokratischer Handschrift aufzugreifen und den Menschen klar und deutlich zu vermitteln, wofür die Sozialdemokratie wirklich steht.

Wäre ein Wechsel in die Bundespolitik für Sie reizvoll?
Mein Herz schlägt fürs Burgenland.

Sie wurden und werden noch immer als Nachwuchstalent der Partei gesehen. Wie gehen Sie damit um?
Es ist natürlich schön, wenn man so gesehen/bezeichnet wird. Das, was ich mache, mache ich gerne und es erfüllt mich, wenn ich damit anderen helfen kann. Ich glaube, das spüren die Menschen auch. Aber ich bin mir durchaus bewusst, dass die Politik ein schnelllebiges Geschäft ist und dass sich vieles auch wieder schnell ändern kann. Es ist harte Arbeit und man darf sich nicht ausruhen.

Mit ihren 35 Jahren sind Sie das jüngstes Mitglied in der roten Alleinregierung. Ist ihr Alter ein Vorteil oder ein Manko?
Weder noch. Wir sind ein ausgewogenes Team. Jeder bringt andere Voraussetzungen und Fähigkeiten mit, womit wir uns gegenseitig ergänzen und unterstützen. Niemand ist perfekt, aber ein Team kann es sein.

Politik ist ein Fulltime-Job. Was machen Sie um abzuschalten?
Die wenige Zeit, die ich habe, nutze ich für den wichtigen und engen Kontakt zu meiner Familie und meinen Freunden. Und natürlich genieße ich die Spaziergänge mit meinem Hund Frankie.

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Astrid Eisenkopf mit Hund Frankie © beigestellt

Sie haben 2017 einen herben Schicksalsschlag hinnehmen müssen – Ihr Mann ist an Krebs gestorben. Was hat Ihnen geholfen, um mit der Trauer umzugehen?
Der Rückhalt meiner Familie und meiner Freunde. In solchen Situationen lernt man zu schätzen, worauf es wirklich ankommt im Leben. Natürlich hat mich auch die Arbeit in vielen Situationen abgelenkt.

Man wird mutiger

Sie sind relativ früh Witwe geworden. Prägt diese Erfahrung Ihre Sicht auf das Leben?
Das Leben ist kurz und man sollte jede Minute mit seinen Liebsten genießen und jede Möglichkeit ergreifen, die sich ergibt. Man wird mutiger. Auf der anderen Seite holt einen der Alltagstrott schnell wieder ein und man sollte sich immer in Erinnerung rufen, was wirklich im Leben zählt, weil man das leicht wieder vergisst.
Was früher vielleicht eine Katastrophe war, sehe ich heute viel gelassener. Man trifft viele Entscheidungen viel bewusster.

Zur Person

  • Astrid Eisenkopf
  • Geburtsdatum: 22.02.1984
  • Geburtsort: Eisenstadt
  • Ausbildung: Abschluss des Diplomstudiums Wirtschaft und Recht an der Wirtschaftsuniversität Wien
  • Familienstand: verwitwet
  • Hobbies: spazieren mit meinem Hund Frankie, Lesen, Städtereisen

Kommentare

Mit Facebook verbindenEmma BraunDo., 13. Feb.. 2020 19:11melden

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