Egal welche Sache Hanna Herbst angreift - es sorgt für Aufmerksamkeit. Ob ihre Texte bei "Vice Österreich", ihr Buch über Feminismus, oder die Satire-Show "ZDF Magazin Royale", wo sie sei 2020 Chefin vom Dienst ist. Hanna Herbst im Porträt.
Steckbrief Hanna Herbst
Name: Hanna Herbst
Geboren am: 5. Juni 1990 in Mainz, Deutschland
Wohnt in: Köln
Sternzeichen: Zwillinge
Ausbildung: Studium der Politikwissenschaften an der Universität Wien (abgebrochen)
Beruf: Journalistin, Autorin
Familienstand: ledig
Kinder: keine
Als Journalistin und Autorin in Österreich war Hanna Herbst stets laut und im Mittelpunkt des Geschehens. Ob mit ihren Texten für "Vice Österreich", ihrem Buch über Feminismus oder als Feindbild der FPÖ. Seit ihrem Wechsel ins deutsche Fernsehen hält sie sich bedeckter, gilt aber dennoch als Mastermind hinter Jan Böhmermanns erfolgreicher Satire-Show "ZDF Magazin Royale".
Wer ist Hanna Herbst?
Hanna Herbst wurde am 5. Juni 1990 in der deutschen Stadt Mainz geboren. Als sie acht Jahre alt war, siedelte ihre Familie mit ihr und ihrem Bruder in das österreichische Salzburg um. Nach der Matura studierte sie für ein Jahr Psychologie in Buenos Aires. 2009 zog sie nach Wien, und begann dort ein Studium der Politikwissenschaften an der Universität Wien (welches sie nie abschloss). Während dieser Zeit fing sie auch an, für "Vice Österreich" zu arbeiten.
Links zu Hanna Herbst:
Hanna Herbsts Karriere bei VICE
Hanna Herbst startete ihre Karriere bei "Vice Österreich" als Praktikantin, stieg aber bereits innerhalb der ersten zwei Jahren zur stellvertretenden Chefredakteurin auf. Für das Online-Portal beschäftigte sich sie vor allem mit Themen wie Rechtsextremismus, Sexismus, Rassismus und Menschenrechte. Auch persönliche Erlebnisse und Episoden aus ihren Leben verarbeite die Autorin und Journalistin in ihren Texten. So beschreibt sie in ihrem Text "Wie es sich anfühlt, Anfang 20 zu erfahren, dass man eine schwere Krankheit hat" ihre Erfahrungen mit Epilepsie.
Ihre Arbeiten für Vice sorgten immer wieder für großes Aufsehen und brachten Herbst einige Preise und Auszeichnungen ein. 2014 wurde sie vom Branchenblatt "Der Österreichische Journalist" als eine der besten Jungjournalistinnen des Jahres ausgezeichnet. 2015 erhielt sie mit "Vice Österreich" den "New Media Journalism Award" des Österreichischen Journalisten Clubs. 2016 listete sie das "Forbes Magazin" als eine von 30 einflussreichen Personen in Österreich unter 30 Jahren auf.
"Hass-Hanna"- Zielscheibe von Online-Gewalt
Hanna Herbst wurde durch ihre Arbeiten aber auch immer wieder Zielscheibe von Gewalt und Angriffen. Einen Artikel, in dem sie Hass im Internet gemeinsam mit den Journalistinnen Corinna Milborn, Barbara Kaufmann und Ingrid Thurnher thematisierte, veröffentlichte sie im "Falter" unter dem Titel "Uns reicht's".
Im Jahr darauf kam es zu einem Aufsehen erregenden Vorfall als die FPÖ-nahe Zeitung "Wochenblick" Hanna Herbst in einem Artikel, in Bezug auf einen kritischen Tweet Herbsts zur Nationalratswahl 2017, als "Hass-Hanna" bezeichnete. Der Österreichische Presserat, das Forum Journalismus sowie der Presseclub Concordia werteten dies als Angriff auf die Pressefreiheit in Österreich.
Geschlossene Kündigung bei Vice aus Protest
2018 erschien ihr Buch "Feministin sagt man nicht". Darin beschäftigt Herbst sich intensiv mit dem Thema Feminismus und rechnet mit den Vorurteilen und Tabus, den der Begriff mit sich zieht, ab. Herbst bezeichnet sich selbst als glühende Feministin. Sie initiierte das Frauenvolksbegehren 2.0 in Österreich 2018 mit.
Im selben Jahr trennten sich Herbsts Wege von "Vice Österreich". Die gesamte Redaktion kündigte damals aus Protest gegen das Management. "Die Richtung, in die 'Vice' gehen soll, entspricht nicht mehr dem, was 'Vice' für uns all die Jahre ausgemacht hat, weshalb wir den Weg so nicht mehr mitgehen möchten", begründete Herbst damals diese Entscheidung.
Feministin sagt man nicht
Wechsel nach Deutschland zum ZDF Magazin Royale
Von 2016 bis 2019 gab Hanna Herbst die Zeitschrift "liga" der Österreichischen Liga für Menschenrechte mit heraus. 2017 erhielt sie dafür den renommierten Claus Gatterer-Anerkennungspreis für besondere Leistungen im sozial engagierten Journalismus. 2020 bekam Herbst das Literaturstipendium der Stadt Wien und wurde zum Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb eingeladen.
War Hanna Herbst bis dahin vor allem in Österreich aktiv, begann für sie Juni 2020 ein neuer Abschnitt in Deutschland. Der deutsche Satiriker Jan Böhmermann holte Herbst als Chefin vom Dienst an Bord der Show "ZDF Magazin Royale": In dieser Position bevorzugt es Herbst, hinter den Kulissen zu bleiben, gibt sich bedeckter und steht selbst nicht mehr wie einst im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Oder wie es Herbst in einem "Spiegel"-Interview erklärt: "Es ist so viel geiler, im Hintergrund zu stehen, mit beiden Händen wühlen zu können. Als Journalistin fühlt man sich wie eine Goldgräberin."
Hanna Herbst gilt als "Mastermind" der Sendung. Unter ihrer Verantwortung wurde dem "ZDF Magazin Royale" vermehrt journalistische Qualität zugeschrieben. Die Sendung verzeichnete unter Herbsts Leitung große Erfolge und deckte Skandale wie jenen von Fynn Kliemann auf. 2021 gewann Herbst zusammen mit dem "ZDF Magazin Royale" den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie "Bestes Buch Unterhaltung" und den Hanns-Joachim-Friedrichs-Sonderpreis. Das "Medium Magazin" wählte sie im selben im Jahr zur Unterhaltungsjournalistin des Jahres.
Hanna Herbst privat
Mit dem Beginn ihrer Stelle bei "ZDF Magazin Royale" verließ Herbst Wien und zog nach Köln, wo sie seither lebt - einer Stadt, die sie mit großer Leidenschaft hasst. Eine Tatsache, die man wohl ihrer österreichischen Seite zuschreiben kann. Laut eigenen Angaben grantelt Hanna Herbst wie eine Österreicherin und ist pünktlich wie eine Deutsche. In ihrer Freizeit baut sie auf ihrem Balkon Salat und Kartoffeln an und träumt davon, eine Schafherde zu hüten.
Im Interview mit dem "Spiegel" sagte sie, dass sie nicht wisse, ob sie den Job als Journalistin für immer machen will. Sie liebe den Journalismus, aber er sei kein Selbstzweck. Sie könne ohne ihn leben. Von der Idee des Schafehütens hält sie bisher vor allem eines ab: "Schafe hüten macht nur halb so viel Spaß, wenn man weiß, dass man sie am Ende schlachten muss."
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