Oft wird von Work-Life-Balance gesprochen. Doch was bedeutet das eigentlich genau? Plus: Tipps zur Verbesserung der Work-Life-Balance und ein Selbsttest.
Was versteht man unter Work-Life-Balance?
Eine gesunde Work-Life-Balance basiert auf vier Säulen. Dabei handelt es sich um
das berufliche Leben, verbunden mit Themen wie Erfolg, Karriere, Ansehen und Geld.
alles, was die Sinne anspricht. Hierzu zählen individuelle Interessen und Selbstverwirklichung genauso wie Liebe und Partnerschaft.
das Sozialleben, also der Kontakt zu Familie und Freunden, der gegenseitige Austausch und Rückhalt.
Gesundheit und Körper und damit auch eine gesunde Ernährung, Bewegung und Entspannung.
Diese vier Säulen gilt es im Sinne der Work-Life-Balance im Gleichgewicht zu halten.
Kommt eine dieser Bereiche zu kurz, läuft man Gefahr, die Balance zu verlieren. Dies kann man sich anhand des Bildes eines Pfahlhauses vorstellen: Ist einer der Pfähle zu kurz oder wurde er durch zu wenig Pflege morsch und brüchig, gerät das gesamte Haus ins Schwanken. Um die dauerhafte Stabilität zu gewährleisten, müssen also stets alle vier Pfähle - respektive Säulen - gleichermaßen gepflegt werden. Nur so steht das Haus auf sicheren Beinen und hält notfalls auch starken Sturmböen stand.
Aus diesem Grund ist die individuelle Work-Life-Balance für die physische und psychische Gesundheit auch so wichtig. Es geht darum, mit sich und der Außenwelt im Gleichgewicht zu bleiben.
Warum ist die Work-Life-Balance so wichtig?
Ein Patentrezept gibt es hierfür nicht. Das liegt daran, dass jeder Mensch unterschiedliche Bedürfnisse und Erwartungshaltungen hat. Was für die eine noch gesunder Stress ist - man spricht hier von Eustress, der anregend und stimulierend wirkt -, kann für den anderen bereits eine massive Belastung - den sogenannten Disstress - darstellen. Diese Form von Stress kann zu Sorgen, Konzentrationsstörungen und Stimmungsschwankungen bis hin zu Ängsten und chronischen Schlafstörungen führen. Mit anderen Worten: Langfristig macht Distress krank.
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Wie bekomme ich eine gute Work-Life-Balance?
Achten Sie auf regelmäßige Bewegung - wobei hier nicht ausschließlich sportliche Aktivitäten gemeint sind. Ganz im Gegenteil! Sport kann den Körper - wenn Sie zu ehrgeizig sind - nämlich auch stressen. Gehen Sie täglich (mindestens) 30 Minuten spazieren. Das hilft Ihnen, wieder in Balance zu kommen, und wappnet Sie für den restlichen Tag.
Nehmen Sie leichte, gesunde Speisen zu sich. Wenn Sie zu schnell und zu ungesund essen, braucht Ihr Körper viel Energie für die Verdauung, was letztlich an Ihrer Kraft zehrt.
Naschen Sie anstelle von Süßigkeiten frisches Obst und Nüsse. Sie sind gesunde Energiespender mit langfristig positiven Auswirkungen auf Ihre Gesundheit. Und vergessen Sie nicht darauf, ausreichend zu trinken. Am besten Wasser oder ungesüßte Tees. Wer einen gewissen Frische-Kick nicht missen will, ist mit Ingwer-Zitronen-Wasser gut beraten.
Treffen Sie regelmäßig gute Freunde. Ein gefestigtes soziales Umfeld ist eine wichtige Grundlage für das eigene Gleichgewicht. Scheuen Sie sich nicht davor, Gespräche mit Freunden dazu zu nutzen, Dinge, die Sie belasten, anzusprechen. Ein Perspektivenwechsel kann hier Wunder wirken.
Stellen Sie den Wecker jeden Tag um zehn bis 15 Minuten früher und genießen Sie die Zeit, die Sie dadurch für sich gewinnen. In der gewonnenen Zeit können Sie erste Atemübungen oder ein paar Yogaübungen machen oder meditieren. Je positiver Sie in den Tag gehen, umso stärker bleiben Sie in Stresssituationen.
Bauen Sie kleine Atem- und Yogaübungen während des Tages ein. Fünfmal tief ein- und ausatmen entschleunigt Körper und Geist. Ein "Yoga-Baum" zwischendurch erdet Sie und hilft Ihnen, wieder in Balance zu kommen.
Auch interessant: So finden Sie den Sport, der zu Ihnen passt
Stimmt die eigene Work-Life-Balance? [Test]
Beantworten Sie die folgenden 20 Fragen ganz spontan und ehrlich. Wenn Sie mehr als 5 der Fragen mit "Nein" beantworten, sollten Sie dringend an Ihrer Work-Life-Balance arbeiten.
Stellt Sie Ihr Beruf zufrieden?
Können Sie bei Ihrer Arbeit eigene Ideen einbringen und verwirklichen?
Bringt Ihnen Ihre Tätigkeit ausreichend Erfolgserlebnisse?
Haben Sie einen guten und auch humorvollen Kontakt zu Ihren Kollegen und Kolleginnen?
Gehen Sie gerne zur Arbeit?
Treffen Sie sich nach der Arbeit und am Wochenende gerne mit Freunden?
Bewegen Sie sich regelmäßig - mindestens zwei bis drei Mal pro Woche?
Macht Ihnen Bewegung Freude und Spaß? Fühlen Sie sich danach besser?
Schlafen Sie leicht ein?
Können Sie durchschlafen?
Können Sie am Sonntagabend entspannt einschlafen?
Achten Sie auf Ihre Ernährung und kochen regelmäßig auch selbst?
Essen Sie täglich Obst und Gemüse?
Trinken Sie täglich mindestens 1,5 bis zwei Liter Flüssigkeit (Wasser, Tee)
Erkennen Sie den Sinn in Ihren Tätigkeiten - aus beruflicher Sicht.
Erkennen Sie den Sinn in Ihren Tätigkeiten - aus privater Sicht.
Leben Sie in einer glücklichen Partnerschaft/Familie?
Haben Sie eine beste Freundin, einen besten Freund, der oder dem Sie sich anvertrauen können?
Haben Sie jemanden, der für Sie da ist und Sie auffängt, wenn Ihnen einmal alles zu viel wird? Auch familiäre Themen (Kindererziehung etc.) betreffend.
Sind Sie mit Ihrem Leben insgesamt zufrieden?
Work-Life-Balance für Führungskräfte
Eine ausgewogene Work-Life-Balance ist besonders bei Führungskräften ein Grundpfeiler für den Erfolg. Es braucht viel Energie, um den täglichen Herausforderungen, häufigen Veränderungen und dem Druck von oben standzuhalten. Hinzu kommen hoch gesteckte Zielvorgaben, der Wille, die Mitarbeiter gut zu führen, und die selbstauferlegte Erwartungshaltung, alledem gerecht zu werden - was auf Dauer ein Ding der Unmöglichkeit ist. Schließlich hat auch der Tag einer Führungskraft nur 24 Stunden, ganz zu schweigen davon, dass dann noch Zeit fürs Privatleben sein sollte ... Eine derartige Belastung kann die Gesundheit über kurz oder lang massiv beeinträchtigen.
Schaffen kann man das alles nur mithilfe einer strikten Prioritätensetzung unter der Verwendung des Wortes "Nein". Es ist von größter Bedeutung, nicht alle Aufgaben zu übernehmen. Bevor Sie zusagen ohne für die Tätigkeit Kapazitäten zur Verfügung zu haben, stellen Sie sich die Frage: "Ist das wirklich meine Aufgabe?". Oder kann sie auch jemand anderes übernehmen? Wenn Sie nämlich nicht darauf achten, konstante Zeiten für Ihre Bedürfnisse einzuräumen, wird das im schlimmsten Fall irgendwann Ihre Psyche und Ihr Körper für Sie tun. Achten Sie also bitte auf Ihre Balance. Lernen Sie eigene Bedürfnisse wahrzunehmen und nehmen Sie sich bitte unbedingt auch die Zeit für sie!
Work-Life-Balance und Homeoffice
Im Homeoffice ist die Work-Life-Balance besonders gefährdet. Hat man eine Aufgabe nicht komplett abgearbeitet, ist man dazu geneigt, den Computer abends noch einmal hochzufahren. In der Zwischenzeit ist vielleicht noch das eine oder andere Mail reingekommen, das man "noch schnell" beantworten will, und schon steckt man wieder mitten in der Arbeit. In diese Verlegenheit kommt man nicht, wenn sich der Arbeitsplatz außerhalb der eigenen vier Wände befindet und man am Ende des Tages die Bürotüre hinter sich schließen kann.
Deshalb ist es wichtig, sich im Homeoffice an fest definierte Arbeitszeiten zu halten. Signaltöne, die den Eingang von E-Mails anzeigen, sollten nach Ende der Arbeitszeit stumm geschalten sein. Anderenfalls werden Sie ständig daran erinnert, dass es noch etwas zu tun gäbe. Zudem sollte der Arbeitsplatz nicht in jenem Teil der Wohnung aufgebaut werden, in dem Sie sich sonst erholen. Wer nicht genügend Platz zur Verfügung hat, sollte den Computer nach getaner Arbeit abschalten und wegräumen. Nur so können Sie in Ihrer Freizeit wirklich abschalten, was eine Grundvoraussetzung für eine gesunde Work-Life-Balance ist.
Inspirationen für die praktische Umsetzung
Gegen Schmerzen im Bewegungsapparat
Gesunde Kochideen
Nicht-Veganer:innen können die Rezepte noch aufpeppen (z. B. mit Käse, Honig etc.)
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