Einmal erkrankt, ist man vor einer neuerlichen Infektion mit der Hand-Fuß-Mund-Krankheit nicht gefeit. Wie kann man sich schützen? Können sich auch Erwachsene anstecken? Und ab wann wird es gefährlich? Antworten auf die wichtigsten Fragen.
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- Was ist die Hand-Fuß-Mund-Krankheit?
- Wie kann man sich anstecken?
- Welche Symptome treten auf?
- Können sich auch Erwachsene anstecken?
- Wie gefährlich ist die Hand-Fuß-Mund-Krankheit?
- Wer ist besonders gefährdet?
- Wie wird die Hand-Fuß-Mund-Krankheit behandelt?
- Wie lange ist man ansteckend?
- Wie oft kann man die Hand-Fuß-Mund-Krankheit bekommen?
- Wie kann man einer Ansteckung vorbeugen?
Was ist die Hand-Fuß-Mund-Krankheit?
Bei der Hand-Fuß-Mund-Krankheit - fälschlicherweise oft auch als Hand-Mund-Fuß-Krankheit bezeichnet - handelt es sich um eine viral bedingte, hoch ansteckende Infektionskrankheit. Betroffen sind vorrangig Kinder, doch auch Erwachsene können sich anstecken. Grundsätzlich kann die Erkrankung das ganze Jahr über auftreten. Im Spätsommer und im Herbst kommt es jedoch immer wieder zu einer Häufung der Fälle. "Weil sich das Virus an wärmere Temperaturen besser angepasst hat", erklärt Christoph Steininger, Virologe an der MedUni Wien. Ausgelöst wird die Krankheit in erster Linie durch Enteroviren der Gruppe A, allen voran durch die sogenannten Coxsackie-A-Viren und das Humane Enterovirus 71.
Wie kann man sich anstecken?
"Die Hände spielen bei der Übertragung eine wichtige Rolle", erklärt Steininger, dem zufolge das Virus in den meisten Fällen über ebendiese vom Stuhl zu seinem neuen Wirt gelangt. Die Übertragung kann dabei direkt von Mensch zu Mensch oder indirekt über kontaminierte Oberflächen erfolgen. Etwa dann, wenn sich eine infizierte Person nach dem Toilettengang die Hände nicht gründlich wäscht und die Krankheitserreger beim Händeschütteln weitergibt oder auf Gegenständen wie der Türschnalle deponiert.
Auch beim Baden in verunreinigtem Wasser kann eine Infektion erfolgen. Keine Sorgen machen müsse man sich beim Besuch von Schwimmbädern, "weil das Wasser hier ja mit Chlor behandelt wird. In Naturseen, die klein sind und wenig Wasserwechsel haben, kann es dagegen schon zu einer Infektion kommen", warnt der Wiener Virologe. Vor allem dann, wenn sich viele Leute gleichzeitig im Wasser tummeln.
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Möglich ist auch eine Ansteckung über den direkten oder indirekten Kontakt mit Körperflüssigkeiten wie Speichel. Als eher unwahrscheinlich bezeichnet Steininger dagegen eine Übertragung über das in den Bläschen enthaltene Sekret. Da für die Ansteckung der direkte (von Mensch zu Mensch) oder indirekte (über kontaminierte Oberflächen) Kontakt notwendig ist, spricht man bei der Hand-Fuß-Mund-Krankheit von einer Kontakt- oder auch - nicht mehr ganz so gebräuchlich - von einer Schmierinfektion.
Welche Symptome treten auf?
Nach einer Inkubationszeit von rund drei bis fünf Tagen treten für gewöhnlich grippeähnliche Symptome wie Fieber, Halsschmerzen und Appetitlosigkeit auf. Ein bis zwei Tage später bilden sich im Mund Bläschen. Es folgt die Blasenbildung auf den Handinnenflächen und den Fußsohlen, mitunter begleitet von einem stechenden oder spannenden Schmerz und starkem Juckreiz.
Von der Hand-Fuß-Mund-Krankheit in Mitleidenschaft gezogen sind stets Mund, Hände und Füße. Tritt die Bläschenbildung ausschließlich im Mund auf, sei dies dem Virologen zufolge ein sicheres Indiz dafür, dass es sich um eine andere Erkrankung handelt. In den seltenen Fällen hat der bzw. die Betroffene auch das Gefühl, auf seinen bzw. ihren Brustkorb lege sich ein Druck, der das Atmen erschwert. Steininger spricht in diesem Zusammenhang von der sogenannten Teufelskralle, einem Symptom, das für eine Infektion mit besagten Coxsackie-Viren typisch sei.
Unter Umständen kann es binnen vier Wochen nach der Infektion zum Ausfall der Finger- und Zehennägel kommen. Ursache ist aller Wahrscheinlichkeit nach eine Unterbrechung des Nagelwachstums. Nach dem einmaligen Verlust wachsen die Nägel wieder nach. Die genannten Symptome können, müssen aber nicht auftreten. Einer im Jahr 2002 veröffentlichten taiwanesischen Studie zufolge verlaufen 70 Prozent der Infektionen asymptomatisch.
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Können sich auch Erwachsene anstecken?
Von der Hand-Fuß-Mund-Krankheit in erster Linie betroffen sind Kinder unter zehn Jahren. Folglich hört man in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen von Ausbrüchen in Kindergärten. Es können sich aber auch Erwachsene anstecken. "Bei ihnen sieht man immer wieder mal schwere Verlaufsformen mit neurologischen Komplikationen", erläutert der Virologe. Diese können von einer Gehirn- über eine Gehirnhaut- bis hin zu einer Rückenmarksentzündung reichen.
Wie gefährlich ist die Hand-Fuß-Mund-Krankheit?
In den meisten Fällen verläuft die Hand-Fuß-Mund-Krankheit harmlos. Kommt es infolge der Infektion allerdings zu einer neurologischen Erkrankung, wird es gefährlich. Eine Gehirnhautentzündung könne, ebenso wie eine Gehirn- oder eine Rückenmarksentzündung, tödlich enden, zumindest aber sei mit Folgeschäden wie zum Beispiel Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafstörungen oder chronischem Kopfschmerz zu rechnen. "Die gute Nachricht: In der Regel wird es besser. Man weiß nur nie, wie lange es dauert und ob es auch tatsächlich wieder ganz gut wird", gibt der Virologe zu bedenken. Der Genesungsprozess bei derartigen Erkrankungen sei meist sehr langwierig.
Wer ist besonders gefährdet?
Besonders häufig von der Hand-Fuß-Mund-Krankheit betroffen sind Kinder. "Erwachsene haben wahrscheinlich schon eine gewisse Grundimmunität entwickelt", erklärt Steininger, dem zufolge es weit über hundert unterschiedliche Enteroviren gibt. Einmal mit ihnen in Kontakt gekommen, sorgen sie beim Betroffenen für eine Kreuzimmunität. Damit sinkt sowohl das Ansteckungsrisiko als auch die Gefahr, schwer zu erkranken. Wird das Immunsystem mit zunehmendem Alter schwächer, so steigt auch wieder die Gefahr sich zu infizieren. Dasselbe gilt natürlich für Personen, deren Immunsystem aufgrund einer anderen Erkrankung oder einer speziellen Therapie heruntergeschraubt ist.
Wie wird die Hand-Fuß-Mund-Krankheit behandelt?
"Die Erkrankung heilt in der Regel von selbst aus", beruhigt Steininger. Abgesehen davon gebe es ohnehin kein speziell zur Behandlung der Hand-Fuß-Mund-Krankheit zugelassenes antivirales Medikament. Folglich könne man lediglich die Symptome lindern. "In seltenen Fällen sind die Bläschen im Mund so schmerzhaft, dass Essen und Trinken schwierig ist", schildert der Mediziner. Hier schaffen Schmerzmittel Abhilfe. Zur Schmerzlinderung beitragen können kalte Flüssigkeiten bzw. Wassereis. Auf den Konsum saurer oder scharfer Lebensmittel sollte man indes verzichten.
Mittels Flüssigkeitsinfusionen wiederum könne man einer Dehydration vorbeugen. Für offene Stellen an Händen und Füßen empfiehlt der Experte Pflegecremes. Damit sich zu der viralen Infektion nicht auch noch eine bakterielle hinzugeselle, sei zudem ganz besonders auf Hygiene zu achten. Nach acht bis zwölf Tagen beginnen die Bläschen schließlich abzuheilen.
Wie lange ist man ansteckend?
"Die Viren vermehren sich im Darmtrakt und werden mehrere Wochen lang ausgeschieden", erklärt der Mediziner. Über diesen Zeitraum hinweg ist eine infizierte Person ansteckend. Daher sei es auch so wichtig, im Falle einer Erkrankung auf Hygienemaßnahmen zu achten - allem voran auf gründliches Händewaschen, Händedesinfektion und Desinfektion kontaminierter Oberflächen. "Wenn man da nicht sehr sorgfältig ist, kann sich das sehr lange hinziehen", mahnt Steininger.
Wie oft kann man die Hand-Fuß-Mund-Krankheit bekommen?
"Bis dato wurde rund ein Dutzend unterschiedliche Coxackie-Viren beschrieben, die allesamt die Hand-Fuß-Mund-Krankheit auslösen können", schildert der Virologe. Mit anderen Worten: Einmal infiziert ist man vor einer erneuten Erkrankung nicht gefeit. Im Idealfall schützt eine vorangegangene Infektion aber vor einer neuerlichen oder sorgt zumindest für einen milderen Verlauf. Steininger spricht in diesem Zusammenhang von der sogenannten Kreuzimmunität.
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Wie kann man einer Ansteckung vorbeugen?
Händehygiene ist das Um und Auf, um einer Infektion vorzubeugen. Weil die Hände eine wichtige Rolle bei der Übertragung der Hand-Fuß-Mund-Krankheit spielen, könne man dem Virologen mit Händedesinfektion besonders viel bewirken. Genauso wichtig sei regelmäßiges und gründliches Händewaschen mit Seife. Von selbst dürfte es sich wohl erklären, dass ein enger Kontakt mit der infizierten Person zu vermeiden ist. Küssen, Umarmen und das Teilen von Besteck sind während der ansteckenden Phase folglich tabu.