Rund 120 Männer mit schwachen bis mäßigen Erektionsstörungen nahmen an der Studie teil. Der einen Hälfte wurden täglich vier Tabletten aus der Ginseng-Beere verabreicht, die andere erhielt ein Placebo. Nach acht Wochen wurde die Entwicklung mit Hilfe des sogenannten "International Index of Erectile Dysfunction" gemessen.
Ginseng statt Viagra
Bei der Auswertung der Daten stellten die Forscher fest, dass die ursprünglich als Aphrodisiakum genutzte Pflanze - im Gegensatz zum Placebo - alle Bereiche der sexuellen Funktion verbessert hatte. Die Tablette könnte damit als Alternative beispielsweise zu Viagra genommen werden.
"Erektionsstörungen hängen stark vom Alter und von der körperlichen Konstitution eines Mannes ab", erläutert der Wiener Psychotherapeut Richard L. Fellner. Für Männer unter 50 Jahren seien die Ursachen dafür vielmehr psychischer als körperlicher Natur. Diese entstehen häufig durch geringes Selbstvertrauen, ein negatives Körperbild, Stress oder Probleme in der Partnerschaft.
Ursache oft psychischer Natur
Erektionsfördernde Mittel wie Viagra werden dem Experten zufolge oft habituell eingesetzt und ohne genauere Untersuchungen empfohlen. Das könne in weiterer Folge eine psychische Abhängigkeit begünstigen und das Selbstvertrauen der Betroffenen, ihre Sexualität auch ohne das Medikament ausleben zu können, verringern.
"Ich denke, dass Ginseng eine Querwirkung zur Anregung des Immunsystems und Anheuerung des Energielevels vor allem bei älteren Männern haben kann", sagt der Experte. Eine psychotherapeutische Methode gegen die Störung hänge stets von der Ursache ab. "Vorher sollte auch eine körperliche Untersuchung stattfinden, um physische Auslöser auszuschließen", führt Fellner aus. Er empfiehlt einen einfachen Selbsttest auf Erektionsstörungen.