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Das Geheimnis einer glücklichen Beziehung

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Lesezeit
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Paar geht Hand in Hand

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Eine Beziehung ist kein Selbstläufer. Das zeigt allein schon die Scheidungsrate, die in Österreich derzeit bei 40 Prozent liegt. Dennoch ist es nicht unmöglich, gemeinsam alt zu werden - und dabei auch noch glücklich zu sein. Die Diplomierte Lebens- und Sozialberaterin Ingrid Dorfmeister verrät das Geheimnis einer langen gelungenen Partnerschaft.

1. Reden Sie

"In einer langjährigen Beziehung wird oft über alles geredet, nur nicht über die Beziehung selbst", weiß die Diplomierte Lebens- und Sozialberaterin Ingrid Dorfmeister aus der Arbeit mit ihren Klienten. "Alles ist wichtig. Die Kinder, der Haushalt, die Arbeit ..." Die Partnerschaft bleibt dabei allerdings allzu oft auf der Strecke. Wie geht's uns eigentlich in der Beziehung? Was hat sich in den letzten Jahren verändert? Was brauchst Du? Was brauche ich? Fragen, die der Expertin zufolge meist gar nicht erst gestellt werden. Dabei ist die Kommunikation das Um und Auf jeder Beziehung. "Oft weiß der eine gar nicht, was den anderen bewegt." Umso wichtiger sei es, an dessen Wünschen und Sehnsüchten teilzuhaben. Und umgekehrt auch die eigenen Bedürfnisse zu artikulieren.

In einer langjährigen Beziehung wird oft über alles geredet, nur nicht über die Beziehung selbst

Ingrid DorfmeisterDiplomierte Lebens- und Sozialberaterin

2. Halten Sie die Liebe lebendig

"Alles Neue ist aufregend, weil es unsicher ist", erklärt Dorfmeister. Mit den Jahren kommt dann die Sicherheit, das Vertrauen. Das ist gut. Doch geht mit der Aufregung auch das Prickeln verloren. Die Herausforderung bestünde nun darin, genau dieses Prickeln wieder zum Vorschein zu bringen. "Man trägt sich in den Terminkalender den Termin in der Autowerkstatt oder im Fitnesscenter ein. Aber da steht nie 'Zeit zu zweit'." Das müsse sich ändern. Tragen Sie sich wieder Dates mit Ihrem Partner im Kalender ein! Verbringen Sie regelmäßig einen Abend miteinander. Ohne Kinder. Und nutzen Sie die Macht der Rituale. Manche Paare etwa gehen, wenn sie die Nacht einmal getrennt voneinander verbringen, nicht zu Bett, ohne vorher miteinander telefoniert zu haben.

3. Mehr als nur Eltern sein

Apropos Prickeln. "Man ist ein Elternpaar, aber eben auch ein Liebespaar. Im Laufe einer langen Ehe geht das jedoch häufig verloren." Man konzentriert sich überwiegend auf Kinder und Familie und vernachlässigt dabei die Paarebene. Vor allem jungen Eltern rät Dorfmeister: "Spielen Sie sich hin und wieder ein Wochenende frei. Vertrauen Sie die Kinder den Großeltern oder einem Babysitter an." Und - egal ob jung oder alt - schenken Sie einander körperliche Zuwendung. "Mit allem, was dazugehört, nicht nur Sex", unterstreicht Dorfmeister. Halten Sie Händchen, kuscheln Sie miteinander. Und sprechen Sie - auch hier - über Ihre Bedürfnisse. Was möchtest Du? Was brauchst Du? Und was hätte ich gerne?

4. Gegenseitige Wertschätzung

"Wir kritisieren, sehen immer nur die Fehler des anderen. Alles wird für so selbstverständlich genommen", bemängelt Dorfmeister. Dabei hätten wir verlernt zu sehen, was gut ist. Warum habe ich meinen Partner geheiratet? Warum mich in ihn verliebt? Was hat mir damals so gut an ihm gefallen? Fragen wie diese helfen dabei, sich wieder auf das Positive am Gegenüber zu besinnen. Und ein Klima zu schaffen, das nicht von Kritik, sondern von gegenseitiger Wertschätzung geprägt ist. Schenken Sie Ihrem Partner für das, was er tut, Anerkennung. Geben Sie ihm positives Feedback. Und bereiten Sie ihm hin und wieder eine Freude. Etwa mit einem kleinen Geschenk, einer kleinen Überraschung oder schlicht und einfach mit einem ehrlich gemeinten Kompliment.

Wir haben verlernt zu sehen, was gut ist

Ingrid DorfmeisterDiplomierte Lebens- und Sozialberaterin

5. Realistische Anforderungen

"Der Partner sollte der perfekte Liebhaber, ein fürsorglicher Vater und gleichzeitig der beste Freund sein", beschreibt Dorfmeister die heute in einer Beziehung gestellten Ansprüche. Dasselbe gilt natürlich für die Partnerin. Sie sollte eine liebevolle Mutter, gut im Bett und top im Beruf sein. Bilder wie diese sind nicht nur unrealistisch, sondern erzeugen obendrein enormen Druck. Nehmen Sie daher Abstand von überhöhten Anforderungen. Und pflegen Sie Ihre Freundschaften. Erkennen Sie, dass auch andere Menschen zu Ihrem persönlichen Glück und Wohlbefinden beitragen können. Umgeben Sie sich mit Personen, die Sie berühren, denen Sie vertrauen und die für Sie da sind, wenn Sie sie brauchen. Die positive Resonanz, die Sie hier erfahren, wird nicht zuletzt auch in Ihre Beziehung einfließen.

6. Wachsen Sie miteinander

Was man am Partner anfangs so gut gefunden hat, flacht mit der Zeit ab. "Dann ist er nicht mehr der Fels in der Brandung, sondern ein schweigsamer Brocken." Dorfmeister beschreibt die vier Phasen einer Beziehung. Auf die Verliebtheit folgt der Machtkampf. "Den kann man das ganze Leben lang spielen. Mit verschiedenen Partnern oder mit ein und demselben." Man verteidigt seinen Standpunkt, will Recht haben. Doch nur, wer es schafft, die Brücke zum Partner zu schlagen, seine Sichtweise zu verstehen und zu akzeptieren, gewinnt. Voraussetzung dafür ist die Auseinandersetzung mit sich selbst, seinem eigenen Verhalten, seinen Ängsten und Mustern. Ist man sich dieser erst mal bewusst, kann man auch anders auf sein Gegenüber zugehen, um schließlich in die vierte Phase, die reife Beziehung, einzutreten.

© www.katharinaschiffl.com

Steckbrief

Ingrid Dorfmeister

Beruf
Diplomierte Lebens- und Sozialberaterin

Ingrid Dorfmeister ist Diplomierte Lebens- und Sozialberaterin und Imago-Trainerin mit Schwerpunkt Paarberatung und Wechseljahre.

Psychische Gesundheit

Über die Autoren

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