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Blasenentzündung erkennen & behandeln

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Gut zu wissen - Blasenentzündung erkennen & behandeln

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Mehr als die Hälfte der Frauen erkrankt im Laufe ihres Lebens an einer Blasenentzündung. Auch Männer bleiben nicht verschont. Wie Sie eine Blasenentzündung erkennen und behandeln und was Sie tun können, damit es gleich gar nicht soweit kommt.

Welche Symptome treten auf?

Bei der Blasenentzündung - im Fachjargon Zystitis genannt - handelt es sich um einen unteren Harnwegsinfekt, genauer gesagt um eine Entzündung der Schleimhaut oder der kompletten Wand der Harnblase. Die wohl bekanntesten Symptome sind Schmerzen, im Speziellen Brennen beim Urinieren, starker Harndrang und häufiges Wasserlassen, wie Prof. Wolfgang Umek, Leiter der Uro-Gynäkologischen Ambulanz am Wiener AKH, erklärt. So häufig der Betroffene die Toilette aufsuchen muss, so klein die jeweiligen Urinportionen. Abgesehen davon kann es zu unwillkürlichem Urinverlust und Unterleibsschmerzen kommen. Auch eitriger, übel riechender Ausfluss und Blut im Urin sind möglich.

Wer ist am häufigsten betroffen?

Am häufigsten betroffen sind Frauen. 50 bis 70 Prozent erkranken mindestens einmal in ihrem Leben an einer Blasenentzündung. Ein erhöhtes Risiko besteht während der Schwangerschaft sowie in den ersten Wochen nach der Geburt. Rund fünf Prozent der Schwangeren bekommen eine Blasenentzündung. Männer dagegen erkranken relativ selten an einer Zystitis. Erst ab dem 50. Lebensjahr steigt die Häufigkeit, etwa aufgrund einer Vergrößerung der Prostata. Auch Kinder, vor allem Mädchen, bis zum sechsten Lebensjahr sind häufiger betroffen.

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Was ist die Ursache einer Zystitis?

Auslöser können Viren oder Pilze sein, meist ist die Blasenentzündung aber bakteriell bedingt. Durch die falsche Wischrichtung nach dem Urinieren bzw. dem Stuhlgang gelangen Darmbakterien in die Harnröhre und in weiterer Folge in die Blase. Dort führen sie zur Entzündung des Gewebes. Ein erhöhtes Erkrankungsrisiko besteht auch während der Schwangerschaft. Da die Harnleiter durch hormonelle Veränderungen erweitert sind, können vermehrt Bakterien in die Blase eindringen. Männer wiederum leiden in höherem Alter zunehmend an einer Prostatavergrößerung, durch die der Harnweg verengt und der Harnfluss gestört wird. Dadurch können sich vermehrt Krankheitserreger in der Blase ansammeln. Ferner begünstigen Stoffwechselerkrankungen, besonders Diabetes, ebenso wie invasive Eingriffe, etwa eine Blasenspiegelung, eine Erkrankung. Oft erfolgt eine Infektion auch beim Geschlechtsverkehr.

Wie gefährlich ist eine Blasenentzündung?

Wird die Blasenentzündung rechtzeitig behandelt, heilt sie meist binnen weniger Tage aus. Es besteht allerdings die Gefahr, dass sie wiederkehrt oder gar chronisch wird. Das Risiko hierfür wächst, wenn sie nicht komplett ausheilt wurde. Steigen die krankmachenden Keime von der Harnblase über den Harnleiter weiter auf, kann es auch zu einem oberen Harnwegsinfekt kommen. Bei diesem werden die Nieren in Mitleidenschaft gezogen. Das Risiko hierfür ist zwar auch ohne ausreichende Behandlung sehr gering, dennoch sollte es nicht in Kauf genommen werden. Im schlimmsten Fall kann die Zystitis auch eine Blutvergiftung nach sich ziehen. Dazu kommt es allerdings nur in den allerseltensten Fällen.

Wie stellt der Arzt die Diagnose?

Die Diagnose erfolgt über zwei Wege: Zum einen über die Schilderung des Patienten seiner Symptome, zum anderen über die Untersuchung des Urins. Ein erster Test wird mittels Urinstreifen durchgeführt. In einem weiteren Schritt wird der Harn mikroskopisch untersucht. Wenn nötig, kann auch eine Urinkultur angelegt werden. Auf diese Weise kann man die Erreger eindeutig identifizieren und austesten, welches Antibiotikum sich für die Therapie am besten eignet. Auch ein Blutbild kann Aufschluss über die Erkrankung geben. Kehrt die Blasenentzündung immer wieder, sollte eine Blasenspiegelung vorgenommen werden, um andere Ursachen wie einen Blasentumor auszuschließen.

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Wie wird die Blasenentzündung behandelt?

Für gewöhnlich wird eine Blasenentzündung mit Antibiotika behandelt. Welche verabreicht werden, hängt davon, welche Erreger der Infektion zugrunde liegen, ob der Patient bereits zuvor Antibiotika eingenommen hat und ob eine Schwangerschaft vorliegt. Bei Bedarf können auch krampflösende Schmerzmittel verordnet werden. Das Medikament muss in der Regel drei bis zehn Tage lang eingenommen werden. Kehrt die Blasenentzündung häufig wieder, kann sich die Behandlung auch über mehrere Monate hinweg erstrecken. Tritt sie wiederholt während der Wechseljahre auf, wird unter Umständen Östrogen verabreicht. Bei einem beobachtbaren Zusammenhang zwischen der Zystitis und Geschlechtsverkehr kann auch eine einmalige Einnahme eines Antibiotikums direkt nach ebendiesem verordnet werden.

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Kann ich eine Blasenentzündung übersehen?

Es kann vorkommen, dass entsprechende Bakterien im Urin nachweisbar sind, ohne dass eine Entzündung vorhanden ist. In diesem Fall spricht man von der sogenannten asymptomatischen Bakteriurie. Zu einer Entzündung - und damit zu den entsprechenden Symptomen - kommt es erst, wenn das Immunsystem versucht, die Bakterien zu eliminieren. In der Regel wird diese Form der Erkrankung nicht behandelt - außer die Betroffene ist schwanger. Da die asymptomatische Bakteriurie das Risiko einer Frühgeburt erhöht, ist eine Behandlung in dem Fall vonnöten.

Welche Rolle spielen kalte Füße?

Kälte kann das Immunsystem beeinträchtigen und damit eine Erkrankung begünstigen. Ob das nun die kalten Füße oder die nasse Hose nach dem Baden ist, ist einerlei. Wobei es für eine Blasenentzündung mehr als nur Kälte braucht. Billionen von Bakterien tummeln sich auf und in unserem Körper. Unser Immunsystem sorgt dafür, dass jene, die ihm schaden können, nicht überhand nehmen. Wird es nun durch einen äußeren Reiz wie Kälte geschwächt, so kann es sein, dass sich die Bakterien unkontrolliert vermehren, bis es schließlich zu einer Entzündung kommt.

Wie kann ich vorbeugen?

Hat die Blasenentzündung erst einmal zugeschlagen, empfiehlt es sich viel zu trinken. So werden die Harnwege durchgespült und von Bakterien befreit. Bettruhe unterstützt die Genesung. Darüber hinaus gibt es eine Reihe an Maßnahmen, die sowohl den Heilungsprozess unterstützen als auch zur Vorbeugung dienen. So sollte die Reinigung nach dem Toilettengang stets von der Scheide weg in Richtung After erfolgen. Auf parfümierte oder desinfizierende Mittel für die Intimpflege ist zu verzichten. Es empfiehlt sich, bei Harndrang ebenso wie nach dem Geschlechtsverkehr möglichst rasch zur Toilette zu gehen. Zudem sollten Füße und Bauch stets warmgehalten werden. Umstritten ist dagegen der positive Effekt von Cranberryprodukten. Die Studienlage hierzu ist Experten zufolge nicht einheitlich. Man geht davon aus, dass entsprechende Produkte nichts oder nur wenig bringen.

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