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Arthrose im Knie: Was wirklich hilft

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Frau hält schmerzendes Knie

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Rund zwölf Prozent der Österreicher leiden an Gelenksschmerzen, die auf eine Arthrose zurückzuführen sind. Wie kommt es zu der Erkrankung? Und was hilft? Der Kniespezialist Dr. Marcus Hofbauer klärt auf.

Ein lautes Knacken, ein steifes Gelenk und ein dumpfer Schmerz. Arthrose zählt zu den häufigsten Gelenkerkrankungen weltweit. Besonders hoch ist dabei der Anteil jener, die an einer Kniearthrose leiden. "Bei gesunden Menschen wirkt die Knorpelschicht wie ein Stoßdämpfer zwischen den beiden Knochenenden, der sich bei Belastung staucht, um sich anschließend wieder auszudehnen", erklärt Hofbauer.

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Nutzt sich diese Schicht ab, beginnen die Knochen aneinander zu reiben - und man spricht von einer Arthrose, die übrigens nicht nur im Zuge des natürlichen Alterungsprozesses, sondern auch schon bei Kindern und Jugendlichen auftreten kann. Während bei Erwachsenen Entzündungen, Fehl- und Überbelastungen sowie Übergewicht zu den häufigsten Risikofaktoren zählen, lässt sich die Kniearthrose bei jüngeren Patienten meist auf eine Fehlstellung wie X- oder O-Beine zurückführen. Darauf sollten Betroffene achten:

1. Rechtzeitig zum Arzt gehen

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1. Rechtzeitig zum Arzt gehen
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"Arthrose ist eine heimtückische Krankheit. Der Verschleiß der Gelenke beginnt nämlich schon lange Zeit vor den ersten Beschwerden", warnt Hofbauer. Einmal entstandene Knorpeldefekte verschwinden nicht wieder von selbst. Im Gegenteil: Mit der Zeit verschlimmern sie sich. Der Facharzt empfiehlt, auf den sogenannten Anlaufschmerz zu achten: "Wenn die Knie schon beim ersten Schritt nach dem Aufstehen schmerzen, sollte man dieses Warnzeichen ernst nehmen." Eine rechtzeitige Diagnose und gezieltes Training können die Folgen der Kniearthrose deutlich lindern.

2. Richtig ernähren

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2. Richtig ernähren
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Eine gesunde Ernährung kann den Knorpel zwar nicht wieder aufbauen, aber Entzündungen und Schmerzen lindern. Dazu Hofbauer: "Als Teamarzt des FK Austria Wien sehe ich, dass bei jungen Athleten Verletzungen schneller ausheilen, wenn sie sich gesund ernähren." Das gilt auch für den Gelenkverschleiß: "Eine gesunde Ernährung, bestehend aus einem hohen Anteil an Obst und Gemüse, unterstützt den Heilungsprozess von entzündeten Gelenken." Der Arzt empfiehlt zudem die gezielte Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren, wie sie vor allem in Fisch und Leinöl vorkommen.

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3. Richtig bewegen

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3. Richtig bewegen
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Hat der Knorpel erst einmal angefangen sich abzubauen, reiben die Knochen aneinander. Wer meint, dass man die entsprechenden Gelenke nun möglichst wenig bewegen sollte, um sie zu schonen, irrt. "Bei Belastung wird Gelenksflüssigkeit durch den Knorpel gepumpt, die die Gelenke schmiert und mit wichtigen Nährstoffen versorgt", erklärt der Experte. Personen, die viel sitzen und unter Gelenkschmerzen in den Knien leiden, sollten sich einen sogenannten Pezziball* anschaffen. Die permanent leichte Ausgleichsbewegung stärkt Muskeln und Bänder, die wiederum den Gelenken Halt geben.

4. Das lindert den Schmerz

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4. Das lindert den Schmerz
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Infolge der Arthrose verändert sich die Gelenksflüssigkeit. Die Konzentration des natürlichen Schmiermittels der Gelenke, die sogenannte Hyaluronsäure, nimmt deutlich ab. Eine Therapie mit Hyaluronsäure kann dem Experten zufolge das Depot wieder aufbessern. Die Substanz wird hierfür direkt in das Kniegelenk gespritzt. Auf diese Weise sollen die Schmerzen gelindert und die Entzündung gehemmt werden. Einziger Wermutstropfen: Die Therapie funktioniert nur, wenn die Arthrose noch nicht allzu weit fortgeschritten ist.

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5. Der richtige Zeitpunkt für ein Implantat

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5. Der richtige Zeitpunkt für ein Implantat
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Bei fortschreitendem Gelenkverschleiß im Knie können selbst gewohnte Tätigkeiten wie Gehen oder Autofahren zur Qual werden. Doch ab wann ist ein künstliches Gelenk notwendig? Der wichtigste Indikator zur Beantwortung dieser Frage ist laut Hofbauer das individuelle Schmerzempfinden. Wird man etwa in der Nacht von einem dumpfen Knieschmerz geweckt, führt bereits ein Spaziergang von unter 500 Metern zu starken Schmerzen und kann man knieschonenden Sportarten wie Nordic Walking nicht mehr nachgehen, so könne man eine Transplantation andenken.

© Marcus Hofbauer

Steckbrief

Marcus Hofbauer

Beruf
Facharzt für Unfallchirurgie

Marcus Hofbauer ist Facharzt für Unfallchirurgie und Kniespezialist. Neben seiner Tätigkeit als Oberarzt und Leiter des Forschungsclusters für Sport- und Gelenkserhaltung an der Uniklinik für Orthopädie und Traumatologie im AKH ist er als ärztlicher Leiter der Privatordination "ArthroSportClinic" im Ordinationszentrum an der Privatklinik Döbling tätig. Seit Herbst 2018 ist er Teamarzt des Bundesliga-Fußballvereines FK Austria Wien.

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