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Blaulicht am Auto: Was das Gesetz vorschreibt

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5 min
Blaulicht auf einem Auto.

©iStockphoto.com/MarkusBeck
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Der Gebrauch von Blaulicht an Fahrzeugen ist in Österreich streng reguliert und detailliert im Straßenverkehrsrecht festgehalten. Der einschlägige Paragraph 26 der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) beschreibt, welche Sonderrechte Fahrzeuge mit eingeschaltetem Blaulicht genießen und welche Pflichten die übrigen Verkehrsteilnehmer:innen haben.

Rechte von Einsatzfahrzeugen

Einsatzfahrzeuge, die das Blaulicht verwenden, dürfen unter bestimmten Bedingungen Verkehrsregeln ignorieren. Der Gesetzestext besagt, dass der Fahrer oder die Fahrerin eines solchen Fahrzeugs nicht an Verkehrsverbote oder Verkehrsbeschränkungen gebunden ist, solange dabei niemand gefährdet wird oder einen Sachschaden verursacht. Dies bedeutet, dass Einsatzfahrzeuge beispielsweise rote Ampeln überfahren oder Geschwindigkeitsbegrenzungen überschreiten dürfen, wenn die Situation dies erfordert. Ein weiteres Detail der Regelung ist, dass auch Polizeibeamte, die den Verkehr manuell regeln, Einsatzfahrzeuge durchwinken müssen, wenn diese das Blaulicht eingeschaltet haben.

Pflichten der anderen Verkehrsteilnehmer:innen

Das Gesetz schreibt vor, dass alle anderen Verkehrsteilnehmer:innen einem sich nähernden Einsatzfahrzeug mit Blaulicht Platz machen müssen. Dies ist nicht nur eine Empfehlung, sondern eine rechtliche Verpflichtung. Außerdem ist es verboten, unmittelbar hinter einem Einsatzfahrzeug mit eingeschaltetem Blaulicht herzufahren oder vor einem solchen Fahrzeug in eine Kreuzung einzufahren, außer es dient dem Zweck, dem Einsatzfahrzeug Platz zu machen. Diese Vorschriften sollen sicherstellen, dass Einsatzfahrzeuge schnell und sicher zu ihrem Einsatzort gelangen können, ohne durch den normalen Verkehr behindert zu werden.

Wer darf das Blaulicht verwenden?

Die Bestimmungen darüber, wer ein Blaulicht montieren darf, sind im Kraftfahrgesetz (KFG) festgelegt. In der Regel dürfen nur Fahrzeuge von öffentlichen Sicherheitsdiensten, wie der Polizei oder dem Roten Kreuz, sowie Feuerwehrfahrzeuge im Besitz von Gebietskörperschaften und Militärfahrzeuge Blaulicht verwenden. Diese Fahrzeuge werden als notwendig für die öffentliche Sicherheit und Ordnung angesehen und dürfen daher das Blaulicht nutzen.

Sondergenehmigungen

Neben den oben genannten Fahrzeugen können auch andere Organisationen und Personen unter bestimmten Bedingungen eine Genehmigung zur Nutzung von Blaulicht erhalten. Paragraf 20 des KFG listet zahlreiche mögliche Antragsteller auf, darunter freiwillige Feuerwehren und ärztliche Bereitschaftsdienste. Auch bestimmte Dienstleister, die in Notfällen schnell vor Ort sein müssen, wie frei praktizierende Hebammen oder Tierärzte, können eine solche Genehmigung beantragen. Politiker hingegen sind in dieser Liste nicht enthalten und dürfen somit kein Blaulicht verwenden.

Die Bedeutung des Blaulichts für das Gemeinwohl

Die gesetzlichen Regelungen betonen, dass der Einsatz von Blaulichtfahrzeugen im Interesse des Gemeinwohls erfolgt. Das bedeutet, dass diese Fahrzeuge besondere Aufgaben erfüllen, die für die Sicherheit und das Wohl der Allgemeinheit von großer Bedeutung sind. Deshalb müssen andere Verkehrsteilnehmer stets Rücksicht nehmen und sicherstellen, dass Einsatzfahrzeuge ungehindert ihre Aufgaben erfüllen können.

Fazit

Die Vorschriften zum Einsatz von Blaulicht an Fahrzeugen sind klar und eindeutig. Sie sollen gewährleisten, dass Einsatzfahrzeuge schnell und sicher zu ihren Einsatzorten gelangen können, während die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer gewahrt bleibt. Durch die strikte Regelung, wer ein Blaulicht verwenden darf und unter welchen Umständen, wird Missbrauch vermieden und die notwendige Priorität für Notfälle gewährleistet. Jeder Verkehrsteilnehmer trägt die Verantwortung, diesen Regelungen Folge zu leisten und damit einen Beitrag zur öffentlichen Sicherheit zu leisten.

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