Am Hochzeiger im Tiroler Pitztal befindet sich ein großer, duftender Zirbenwald. Das ideale Gebiet zum Entspannen, Wandern und Mountainbiken.
Sie wird oft als "Königin der Alpen" bezeichnet, denn die Zirbe wächst vor allem in Höhenlagen von 1.300 bis 2.500 Metern - in Österreich also in den Alpen wie beispielsweise im Tiroler Pitztal.
Was das Pitztal zu bieten hat
Das 40 Kilometer lange Pitztal ist im Vergleich zu anderen Tiroler Tälern noch schmäler. Die Hänge hier fallen steil zur Pitze und zur Straße hin ab, die durch das 7.000-Einwohner-Tal führt und in Mittelberg am Fuße des Pitztaler Gletscher endet.
Näher beim Taleingang, in Jerzens, liegt der Hochzeiger: 2.560 Meter hoch, im Winter ein Skigebiet für Familien, von Frühling bis Herbst perfekt für Outdoor-Sportler.
Zudem wächst auf den Hängen des Berges einer der größten zusammenhängenden Zirbenwälder Tirols. Und so gibt es unter den 100 Kilometern markierten Wanderwegen in der Region nicht nur einen einfachen Steig durch den intensiv duftenden Zirbenwald, sondern auch in unmittelbarer Nähe zur Seilbahnstation den Zirbenpark. Dieser besteht aus 17 Stationen, darunter eine 16 Meter lange Röhrenrutsche und eine Aussichtsplattform in Form eines Zirbenzapfens. Mit einem Hobel können zudem Holzspäne für ein Zirbenkissen selbst hergestellt werden.
Die schönsten Ausflugsziele ...
Die Bedeutung der Zirbe
Die Zirbe, die bis zu 25 Meter hoch werden kann, wächst aufgrund der rauen Bedingungen in den Bergen sehr langsam und schützt die Dörfer im Tal vor Lawinen und Muren. Ihr Holz ist weich und eignet sich daher gut zum Bearbeiten.
Diese Eigenschaft nutzt Klaus Schrott, Pächter der Kalbenalm, aus. In der kleinen Stube der Alm haben gerade einmal sechs Personen Platz. An schönen Tagen bietet sich eine Pause im Freien mit Blick auf die nahe gelegenen Zirbenbäume an. Schrott serviert den Wanderern Getränke, darunter selbst gemachten Zirbenschnaps, und Kuchen, er betreut die Kühe und an Schlechtwettertagen schnitzt er. Die fertigen Zirbenholzskulpturen sind nicht zu übersehen.
Verarbeitet wird das Holz auch in einem Sägewerk im Tal. Vor allem in den vergangenen zehn Jahren wurden Zirbenschlafzimmermöbel sehr populär. Denn die ätherischen Öle im Holz sollen für einen verlangsamten Herzschlag sorgen. Dadurch werde der Schlaf erholsamer und besser.
Downhill-Fahren am Hochzeiger
Für einen Adrenalinschub sorgt hingegen der diesen Sommer eröffnete sieben Kilometer lange Singletrail. "Es ist ein blauer Trail, da das Gefälle nicht zu groß ist", erklärt Markus Köll von den Hochzeiger-Bergbahnen, der für die Strecke zuständig ist. Downhill-Anfänger sollten sich dennoch am besten einen Guide nehmen, um sicher ins Tal zu kommen. Der Trail führt zunächst in engen, steilen Kurven 550 Höhenmeter bergab über Wiesen zum Hochzeigerhaus, danach folgt ein wunderschöner Abschnitt durch den Wald.
Derzeit wird ein weiterer Trail gebaut. Dieser wird ab kommendem Sommer von 2.500 Metern Höhe entlang des Grats mit Ausblick über die Tiroler Bergwelt zur Bergstation der Gondelbahn führen und dabei die volle Konzentration der Radfahrer fordern. Zeit für einen Blick auf die Zirbenbäume bleibt dann keine.
TIPPS IM PITZTAL
Gemütlich bis extrem
Das Pitztal ist im Vergleich zu anderen Tiroler Tälern nicht so überlaufen. Vielleicht auch deshalb, weil es keine Party-Destination mit Après-Ski, sondern eher ein Tal für Aktivurlauber, die gerne in der Natur sind, ist.
Aktivitäten. Neben Wandern ist das Pitztal vor allem perfekt zum Klettern. Heuer wurde zudem der erste Downhill-Trail eröffnet, der zweite folgt im kommenden Jahr. Ausrüstung und Fahrräder können bei Sport Schultes direkt bei der Talstation ausgeliehen werden. Für Extremsportler gibt es außerdem jährlich einen Gletschermarathon. Im Winter verwandelt sich der Hochzeiger in ein Familienskigebiet. Das Ski-Opening findet heuer am 10.12. statt. Dann wird auch der neue Achtersessellift in Betrieb gehen. Skipässe für Kinder unter zehn Jahren sind frei, wenn ein Elternteil einen Skipass erwirbt. Es gibt weiters eine Rodelbahn und geführte Schneeschuhwanderungen. Ist es kalt genug, eignen sich die gefrorenen Wasserfälle des Tals zum Eisklettern. Vom 20. bis 21. Jänner 2023 kann dieser Sport beim "Eis Total"-Festival ausprobiert werden.
Einkehren. Gleich bei der Bergstation der Hochzeiger-Gondel befindet sich das Zeigerrestaurant, in dem u. a. mit frischen heimischen Produkten gekocht wird. Auf dem Pitztaler Gletscher, in der Bergstation der Wildspitzbahn, befindet sich das Café 3440 mit Blick auf 50 Dreitausender.
Anreise. Es gibt Bahn-Direktverbindungen von Wien nach Imst-Pitztal. Anschließend weiter mit dem Bus 4204 ins Pitztal hinein. www.oebb.at
Weitere Infos zur Region, zu Unterkünften und Aktivitäten: www.pitztal.com
Der Beitrag erschien ursprünglich im News 38/2022.