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Marbella: Wahrer Luxus

Aktualisiert
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Marbella
©Bild: iStockphoto.com
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Die südspanische Stadt Marbella an der Costa de Sol gilt als glamouröses Reiseziel. Die wirklichen Schätze sind allerdings im Hinterland zu finden, wo das Leben noch beschaulicher ist und Delikatessen auf Weltklasseniveau produziert werden.

Es war Prinz Alfonso von Hohenlohe, der Marbella Anfang der 50er-Jahre mit der Gründung des Marbella Clubs zu einem beliebten Treffpunkt des Jetsets machte. Auch heute noch reiht sich in Puerto Banús, einem der Häfen der andalusischen Stadt, Luxusyacht an Luxusyacht. 915 Boote können hier anlegen. Bis zu 500.000 Euro pro Jahr kostet einer der begehrten Plätze. An Land laden unzählige Nobelboutiquen zum Shoppen ein. Wegweiser helfen bei der Orientierung und erleichtern das Auffinden der prunkvollen Läden von Rolex, Louis Vuitton, Bulgari oder Bottega Veneta.

Marbella ist zugleich jener Ort an der spanischen Mittelmeerküste mit der höchsten Dichte an Luxushotels und Villen. Eine Fülle an Sternerestaurants, Clubs und Cocktailbars tragen zusätzlich zum exklusiven Ruf der Region bei.

Zweit- und Drittwohnsitze

Die Geschichte der Stadt ist seitdem durchwachsen. Zunächst war Marbella Treffpunkt und Partydestination der Reichen, dann stieg die Kriminalität immer weiter an. Anfang der 2000er erschütterte schließlich ein riesiger Skandal Marbella, im Zuge dessen zunächst der Bürgermeister, ein paar Jahre später 19 Stadtratsmitglieder wegen Korruptionsverdacht verhaftet wurden. Mittlerweile boomt die Bauwirtschaft wie nie zuvor. Hunderte neue Wohnanlagen entstanden und entstehen entlang der Küste bis weit in das bergige Hinterland hinein. Die Immobilienpreise erreichen ein Rekordniveau, die Zahl an Zweit- und Drittwohnsitzen ist beträchtlich, wie vor allem am Abend deutlich wird: In kaum einer der Wohnungen der neuen Anlagen brennt Licht.

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Die Weingärten des Guts Los Aguilares liegen auf einem Hochplateau. Inmitten der Weinstöcke befindet sich ein kleines, modern hergerichtetes Steinhaus. Es war das Haus des letzten Bandoleros der Region, jener Straßenräuber, die ihre Beute mit Armen teilten. Der Weg dorthin führt an unzähligen Spanischen Eichen vorbei (Bild unten)

 © Christine Lugmayr

Weltbestes Olivenöl

In der Innenstadt von Marbella mit ihren weißen Häusern, den gepflasterten Gassen und dem prachtvoll blühenden Blumenschmuck betreibt David Gallardo sein Geschäft D.Oliva. Er verkauft und produziert Olivenöl. "Spanien ist der größte Olivenölproduzent der Welt", erklärt er. 3,94 Millionen Tonnen Oliven wurden 2022 hier geerntet. Gallardos Anspruch ist es, das beste Öl des Lands zu vertreiben. Dafür kommen für ihn nur Öle der Güteklasse "extra vergine" in Frage. Denn diese werden ausschließlich mittels mechanischer Verfahren und ohne Zusatzstoffe gewonnen. Gallardo besitzt selbst keinen Olivenhain. Er kauft die Früchte zu, um sie zu pressen. Zusätzlich zum reinen Öl kreiert er spezielle Sorten. So legt er etwa Knoblauch oder Tomaten und Basilikum in das Öl ein, um einen einzigartigen Geschmack zu erhalten. Auch das möglicherweise schärfste Olivenöl der Welt stammt von Gallardo. Namensgeber dafür ist der frische Carolina-Reaper-Chilli, der eingelegt wird.

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 © Christine Lugmayr

Ausgezeichneter Pinot Noir

Von Marbella aus führt eine kurvige Bergstraße nach Ronda und in die Sierra de las Nieves. Jetzt im Frühling ist alles grün: Bäume, Sträucher und Blumen blühen, und es duftet. Erst kürzlich hat es geregnet. Endlich, sind sich hier alle einig. Denn der Sommer 2023 war aufgrund des Klimawandels zu heiß und trocken. Dazu kommt, dass viele Bauern aufgrund der starken Nachfrage vermehrt auf die Produktion von Avocados setzen. Da diese Pflanze jedoch sehr wasserintensiv ist, verschärft sich die ohnehin sehr angespannte Situation zusätzlich.

Die Straße führt immer höher hinauf, bis schließlich auf rund 900 Metern über dem Meer ein Hochplateau erreicht wird. Hier liegt das Weingut Los Aguilares. Die Bedingungen für die Reben sind perfekt. "Wir haben hohe Temperaturunterschiede. So kann es unter Tags 35 Grad erreichen und anschließend in der Nacht auf 15 Grad abkühlen", nennt Biologin Ana Rodriguez, die im Labor von Los Aguilares arbeitet, einen der Gründe, warum diese Hochplateau sich so gut für den Weinanbau eignet. Der erzeugte Wein erreicht Topniveau. Bereits drei Mal wurde der Vino Tinto von Los Aguilares als bester der Welt ausgezeichnet.

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In den Bergen Andalusiens, oberhalb einer tiefen Schlucht, befindet sich die Stadt Ronda. Drei Brücken verbinden die Neustadt mit der maurisch geprägten Altstadt

 © Getty Images

Käse, Schinken, Wein

Ein Wanderung führt durch die riesigen Eichenhaine des Weingutes, durch die auch Ibérico-Schweine streifen. Sie ernähren sich von den Eicheln, und ihr Fleisch ist eine Delikatesse.

Der aus diesen Schweinen produzierte Edelschinken wird nicht verkauft. Er wird ausschließlich Gästen serviert – auf der Terrasse des alten Steingebäudes inmitten der Weinreben. Dazu ein namenloser Schafkäse eines Produzenten der Region und ein Glas Rotwein. Es ist ein absolut ruhiger, beschaulicher Ort, nur das Zwitschern der Vögel ist zu hören. Und dabei wird klar: Es sind nicht einzig die riesige Yachten, sondern auch diese kleinen, besonderen Momente, die wahren Luxus ausmachen.

Essen & übernachten

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Essen & übernachten

Parkartige Gärten und Topkulinarik (Bild unten) sind im Anantara Villa Padierna zu finden

 © Anantara Hotels, Resorts & Spas

Außergewöhnlich

Fünf Sterne. Etwas abseits des Trubels in ruhiger Lage liegt das Anantara Villa Padierna Palace Benahavis Marbella Resort. Das Gebäude, das einem alten, römischen Palast nachempfunden ist, wurde erst vor 20 Jahren errichtet. In den weitläufigen Parkanlagen plätschern Springbrunnen, immer wieder kommen Besucher an den insgesamt 1.300 Objekten der Kunstsammlung des Besitzers vorbei. Es stehen 125 stilvoll eingerichtete Zimmer und Suiten sowie neun Villen zur Verfügung. In einer davon verbrachte Familie Obama im Jahr 2010 ihren Urlaub.

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 © Anantara Hotels, Resorts & Spas Genuss. Mit der Übernahme des Luxusreso

Genuss. Mit der Übernahme des Luxusresorts durch Anantara vor einigen Jahren wurde ein Schwerpunkt auf Kulinarik gesetzt. Insgesamt stehen acht Restaurants zur Verfügung, von Fine Dining im La Veranda über innovative, japanische Küche im 99 Sushi bis hin zu andalusischen Spezialitäten im La Loggia.

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Eduardo Seisdedos ist Manager des Hotels. Ein Blickfang im gesamten Haus ist der Blumenschmuck des Blumen-Designers Pedro Navarro

 © Christine Lugmayr

Aktivitäten. Die Region rund um Marbella ist im Frühling und Herbst bei Golfern beliebt. Auf dem Areal des Anantara Villa Padierna befinden sich gleich drei Golfplätze. Zum Entspannen lädt der 2.000 Quadratmeter große Spa-Bereich ein. Ein Shuttle verbindet das Hotel mit dem Beach Club am Strand. Es wird versucht, jeden Wunsch der Gäste zu erfüllen und außergewöhnliche Erlebnisse anzubieten.

Spezialitäten

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Spezialitäten

 © Christine Lugmayr

Drei Mal wurde der Vino Tinto von Los Aguilares bereits als bester der Welt ausgezeichnet. Stolz präsentiert die Mitarbeiterin Ana Rodriguez die Trophäe. Besucher können an unterschiedlichen Touren von Weinverkostungen bis hin zu Wanderungen inklusive Picknick in den Weingärten teilnehmen. Weitere Infos unter www.cortijolosaguilares.com.

Essen in Estepona

Rund um Marbella gibt es eine Vielzahl an Zweitwohnsitzen. In der 75.000-Einwohner-Stadt Estepona ist der Anteil an Spaniern, die hier leben, hingegen relativ hoch. Die Altstadt hat sich weitgehend den Charakter eines typisch andalusischen Dorfes erhalten. In Estepona gibt es auch einige Lokale, die von Einheimischen gerne besucht werden.

La Escollera. Dieses Lokal am Hafen ist bekannt für seine Fisch- und Meeresfrüchtespezialitäten. Aufgrund der Lage wird eng mit den Fischern zusammengearbeitet und fangfrische Ware serviert.

Bar Simon. Das ebenfalls auf Fischund Meeresfrüchte spezialisierte Restaurant punktet mit fantastischem Essen und netter Atmosphäre.

Die Reise nach Marbella erfolgte auf Einladung von Anantara.

Dieser Beitrag erschien ursprünglich in der News-Printausgabe Nr. 13/2024.

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