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Selbstwirksamkeit: Selbstbewusst an Aufgaben herangehen

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Selbstwirksamkeit

©Elke Mayr
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Selbstwirksamkeit nennt man die eigene Überzeugung, Herausforderungen selbständig bewältigen zu können. Manche Menschen sind davon überzeugter als andere. Warum? Wie entsteht Selbstwirksamkeit - und wie kann man sie fördern und erlernen?

Was ist Selbstwirksamkeit?

Aus psychologischer Sicht bedeutet Selbstwirksamkeit das Bewusstsein der eigenen Überzeugung schwierige Situationen und Herausforderungen selbständig bewältigen zu können. Das Wissen über die eigenen Fähigkeiten und Ressourcen vermittelt einem hier das dahinterstehende Selbstbewusstsein, sich von Aufgaben nicht einschüchtern zu lassen, sondern viel mehr zu wissen diesen „gewachsen“ zu sein.

Was sich auch auf die eigene Gedankenwelt ausdehnt und ein Grundvertrauen in Neues zulässt: Wenn jemand fest davon überzeugt ist, etwas Bestimmtes zu erreichen, wird dieser Person ob der Gewissheit der eigenen Selbstwirksamkeit das auch mit großer Wahrscheinlichkeit gelingen - sofern das Vorhaben auf tatsächlich realistischen Grundlagen fußt.
Das Gegenteil einer im Bewusstsein verankerten Selbstwirksamkeit ist die sogenannte erlernte Hilflosigkeit. Welche ebenso dazu beitragen kann, dass sich die Erwartungshaltung an einen selbst bestätigt. In diesem Fall jedoch auf negativer Ebene.

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Wie entsteht sie?

Das hinter der Selbstwirksamkeit liegende Grundkonzept wurde vor knapp 40 Jahren vom Psychologen Albert Bandura entwickelt, der bereits damals davon überzeugt war, dass die persönliche Überzeugung etwas zu können, dafür ausschlaggebend ist, wie jemand an eine Aufgabe herangeht und diese durch eigenes Handeln bewerkstelligt. Die Entstehung dieser Eigenschaft unterliegt im Prinzip individuellen früheren und aktuellen Erfahrungen. Dahinter steht sozusagen ein lebenslanger Prozess der es einem Menschen sukzessive ermöglicht, an sich selbst zu glauben. Alles, was einem Menschen bis hier her gelungen ist, von der frühen Kindheit bis heute, trägt zu einer ausgeprägten Selbstwirksamkeit bei. Im umgekehrten Sinn jedoch leider auch zu einer erlernten Hilflosigkeit.

Vereinfacht gesagt kann hier festgehalten werden, dass Gedanken wie „Das schaffe ich schon, das bekomme ich hin“ die eigene Selbstwirksamkeit stetig stärken. Nämlich immer dann, wenn jemand daraus resultierend die Erfahrung gemacht hat, es auch tatsächlich hinbekommen zu haben und den damit verbundenen Erfolg zu sehen. Vice versa prägen einen Menschen aber ebenso auch eigene Gedanken wie „Das klappt ohnehin nicht. Das muss ich gar nicht erst versuchen“. In diesem Fall sprechen wir von einer erlernten Hilflosigkeit.

Beeinflussende Faktoren

Alle diese Beispiele beruhen auf frühkindlichen und individuellen Erfahrungen bis zum heutigen Tag. Alles, was ein Mensch als Kind oder später als Erwachsener ausprobiert und gelingt, stärkt die Selbstwirksamkeit. Alles was trotz eigenem Ehrgeiz misslingt, schwächt diese.

Zusätzlich spiele hier soziale Faktoren und die eigene Umwelt eine prägende Rolle. Zum Beispiel: Wenn Kinder von Eltern gefördert und gestärkt werden hat dieses Verhalten lebenslange positive Auswirkungen. Lernt ein Kind beispielsweise Fahrradfahren und fällt bei den ersten Versuchen immer wieder hin und tut sich weh, zählt die Reaktion der Eltern, ob es wieder aufsteigt, oder nicht. Wenn Kinder getröstet werden und Sätze hören wie „Versuch‘s noch mal, beim nächsten Mal klappt‘s ganz bestimmt“ oder „Ich habe das als Kind auch nicht gleich gekonnt, das wird schon“, bekommen Kinder das Selbstbewusstsein vermittelt üben zu dürfen. Wenn Eltern jedoch schimpfen, die Augen verdrehen und ungeduldig reagieren, verlernt das Kind an sich und die eigenen Fähigkeiten zu glauben.

Warum ist Selbstwirksamkeit wichtig?

Studien haben gezeigt, dass Selbstwirksamkeit massive Auswirkungen auf das jeweils individuelle Denken, Handeln und Fühlen haben. Menschen mit dieser Eigenschaft sind zudem zielstrebiger und ambitionierter Dinge anzugehen. Und diese auch durchzuhalten.

Menschen, die sich selbst etwas zutrauen und dadurch unabhängig sind von anderen, können Aufgaben lösungsorientierter umsetzen als Menschen, die gelernt haben fremdabhängig zu sein und immer Hilfe von außen zu brauchen.

Hierfür verantwortlich ist das Wissen um die eigene Selbstbestimmung. Menschen, die sich selbst etwas zutrauen und dadurch unabhängig sind von anderen, können Aufgaben lösungsorientierter umsetzen als Menschen, die gelernt haben fremdabhängig zu sein und immer Hilfe von außen zu brauchen. Und ob dieses Wissens sukzessive verlernen, es selbst überhaupt auszuprobieren.

Deshalb ist es von größter Bedeutung, Dinge immer wieder zu versuchen und nicht nüchtern klein bei zu geben. Selbst wenn frühkindliche Erfahrungen bis heute im eigenen Kopf das Gegenteil behaupten. Selbstwirksamkeit bedeutet auch ausprobieren. Und gegebenenfalls auch einmal hinzufallen und wieder aufzustehen. Jeder noch so kleine Erfolg ist ein großer Schritt Richtung Selbstwirksamkeit. Manchmal braucht es nur ein bisschen mehr Zeit sich dieser bewusst zu werden.

Wie kann man Selbstwirksamkeit fördern oder erlernen?

Besonders wichtig ist es, Kinder dahingehend zu fördern und zu unterstützen. Durch Aufgaben, die Kinder alleine bewerkstelligen dürfen, kann hier schon sehr viel beigetragen werden. Das selbstständige Umrühren in der Teigschüssel, das Aufschlagen von Eiern, das Tragen eines Stuhl an einen bestimmten Platz, etc.. Hier gibt es unzählige Möglichkeiten, wie man Kinder unterstützen kann. Wichtig ist hierbei, dass den kleinen Menschen bewusst wird, sie selbst sehen können, was sie geleistet haben. Sie sollen auf ihren Erfolg aufmerksam gemacht werden und so lernen, diesen auch selbst zu erkennen. Wenn der Stuhl dann woanders steht, oder der Kuchen, ob der aktiven Mitarbeit besonders gut schmeckt, lernen Kinder sich ihrer eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten bewusst zu werden.

Als Erwachsener üben Sie in jedem Fall positiv zu denken und sich selbst etwas zuzutrauen. Auch wenn dazwischen einmal etwas schief gehen sollte, versuchen Sie es trotzdem immer wieder.

Machen Sie es wie Kinder, die nach dem ersten hinfallen trotzdem wieder auf‘s Fahrrad steigen. Wenn vielleicht auch mit einem Pflaster. Es geht nur darum wieder aufzusteigen. Ihre Selbstwirksamkeit wird mit jedem Versuch ein Stückchen mitwachsen.

Literaturtipps:

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Wie selbstwirksam bin ich?

Wie selbstwirksam sie denken und handeln können Sie ganz einfach selbst beobachten, in dem Sie lernen auf Ihre eigenen Gedanken zu achten. Was denken Sie, wenn Sie vor einer großen neuen Aufgabe stehen? Trauen Sie es sich selbst zu, oder sind Sie von vornherein davon überzeugt, das ohnehin nicht zu schaffen?

Tipps für mehr Selbstwirksamkeit

  1. Fokussieren Sie sich auf Ihre Stärken. Denken Sie auch bei schwierigen Aufgaben positiv und definieren Sie sich über die Dinge, von welchen Sie wissen gut darin zu sein. So stärken Sie gedanklich Ihre Ressourcen für neue Aufgaben.

  2. Suche Sie sich eine Vertrauensperson, die Sie beim Aufbau Ihrer Selbstwirksamkeit unterstützen kann – jemanden der Ihnen etwas zutraut und an Sie glaubt.

  3. Setzen Sie sich immer wieder neue Ziele und fordern Sie sich selbst heraus. Verlassen Sie Ihre Komfortzone und machen so regelmäßig neue Erfahrungen.

  4. Lernen Sie, groß zu denken und mutig zu sein. Lassen Sie sich dabei niemals von Ihrem Alter abhalten. Für die Umsetzung Ihrer Träume ist es nie zu spät! Sie müssen sich nur selbst trauen.

  5. Lernen Sie von anderen. Wenn Sie Ihre Selbstwirksamkeit immer weiter ausbauen wollen, hilft Ihnen auch der Ansatz des „Modell-Lernens“. Beobachten Sie dafür Menschen in Ihrem Umfeld, wie die an Aufgaben herangehen und adaptieren diese Erfahrungen für sich.

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Psychische Gesundheit

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