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Marlene Svazek: FPÖ-Politikerin, Landesparteiobfrau in Salzburg und Spitzenkandidatin

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Marlene Svazek: FPÖ-Landeschefin in Salzburg
©Bild: imago images/SEPA.Media
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„Shooting-Star“ oder „Marionette“, die Meinungen über die FPÖ-Politikerin Marlene Svazek gehen auch innerparteilich auseinander. Die 30-Jährige ist eine der wenigen weiblichen Aushängeschilder der Freiheitlichen. Bei der Salzburger Landtagswahl ist sie eine der großen Gewinner:innen.

Steckbrief Marlene Svazek

  • Name: Marlene Svazek

  • Geboren: 13. Mai 1992 in Salzburg

  • Ausbildung: Studium der Politikwissenschaften an der Universität Salzburg (BA), inskribiert für Master-Lehrgang (noch kein Abschluss)

  • Beruf: Politikerin

  • Funktion: Landesparteiobfrau der FPÖ Salzburg, Bundesparteiobmann Stellvertreterin, Viziebürgermeisterin in Großgmain, Abgeordnete Salzburger Landtag

  • Partei: FPÖ

  • Familienstand: unbekannt

  • Kinder: keine

Aushängeschild, Spitzenkandidatin, Jägerin

Marlene Svazek ist Landesparteiobfrau der FPÖ Salzburg, Bundesparteiobmann Stellvertreterin sowie Vizebürgermeisterin der Gemeinde Großgmain (Salzburg-Umgebung). Seit 2018 sitzt sie als Klubobfrau im Salzburger Landtag. Zur Salzburger Landtagswahl geht sie für die FPÖ als Spitzenkandidatin ins Rennen. Innerhalb der FPÖ gilt sie als politisches Ausnahmetalent und weibliches Aushängeschild einer überwiegend männlich dominierten Partei. Ihr wird nachgesagt, sie habe es von Anfang an verstanden, sich (mit tatkräftiger Unterstützung der Boulevardmedien) gut zu vermarkten. Abseits der Politik gilt Svazek als begnadete Jägerin.

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Marlene Svazek ist Stellvertreterin von FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl

 © imago images/SEPA.Media

Marlene Svazek: Herkunft und Familie

Svazek wurde am 13. Mai 1992 in Salzburg geboren und wuchs in Großgmain, einer 2.600-Einwohner:innen Gemeinde im Flachgau unweit der Grenze zu Deutschland, auf. Dort besuchte sie auch die Volksschule und maturierte 2010 am Bundesgymnasium Zaunergasse in Salzburg.

In ihrer Heimatgemeinde war Svazek einst auch Obfrau der Landjugend und setzte durch, dass der Maibaum wieder im Ort aufgestellt wird. Manche meinten einst, Svazek sei es nicht so wichtig gewesen, in welcher Partei sie Fuß fasst, solange sie Karriere machen könne. Auch mit der ÖVP habe es Gespräche gegeben. Die Erzählung der Bürgerlichen, die zur FPÖ konvertierte, "stimmt so aber nicht: Ihre Eltern waren unpolitisch, ihr Großvater ist allerdings ein FPÖ-Urgestein im Ort. Seit den 60er-Jahren ist er Parteimitglied, viele Jahre saß er für die Blauen im Großgmainer Gemeinderat", so News im Jahr 2017.

Ausbildung

Für ihre Matura schrieb Marlene Svazek bereits eine Fachbereichsarbeit über die FPÖ und ihren Stellenwert bei jungen Menschen. Von 2010 bis 2013 absolvierte sie den Bachelor Politikwissenschaft an der Salzburger Paris-Lodron-Universität. Im September 2022 schloss Svazek den Universitätslehrgang „Jagdwirt/in“ an der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) mit einer Abschlussarbeit über „Jagd im Spannungsfeld der Gesetzgebung“ ab.

Karriere in der FPÖ

Innerhalb der FPÖ legte Marlene Svazek einen Aufstieg hin wie kaum eine andere. Sie ist seit April 2011 Mitglied der Salzburger FPÖ, nach eigenen Angaben war es „das Ausländerthema“, das sie zur FPÖ brachte. Auch in der Jugendorganisation Ring Freiheitlicher Jugend (RFJ) fasste Svazek schnell Fuß, trotz Männerdominanz und diverser schlagender Burschenschafter.

Marlene Svazek: "Politisches Ziehkind" von Harald Vilimsky

Ab Jänner 2013 arbeitete sie als politische Referentin im Landtagsklub der FPÖ Salzburg – wurde jedoch nach zwei Jahren aus der damals noch von Karl Schnell geführten Partei hinausgeschmissen. Schnell wurde wiederum im Sommer 2015 aus der Partei entfernt und gründete die Freie Partei Salzburg (FPS). Nach Schnells Abgang wechselte Svazek 2015 als persönliche Assistentin und persönliche Beraterin des EU-Abgeordneten Harald Vilimsky nach Brüssel. Svazek selbst bezeichnet sich als „politisches Ziehkind“ Vilimskys. Mit Juni 2016, nur neun Monate nach ihrem Wechsel nach Brüssel, kehrte Svazek nach Salzburg zurück und übernahm dort die Salzburger Landespartei. Durch die Übernahme der Landespartei mit 23 Jahren ist sie die bis dato jüngste Landesparteiobfrau der Salzburger FPÖ. Bei der Wahl am 10. Juni 2016 stimmten 95,6 Prozent der Delegierten für Svazek als Landesparteiobfrau.

"Naturtalent" oder "Marionette"? Meinungen über Marlene Svazek

Doch schon damals gingen die Meinungen über die aufstrebende Jungpolitikerin auseinander. „Sie ist ein Naturtalent“, sagte einst Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache über sie. Als „harmlos und leicht steuerbar“, als „Marionette“ der Burschenschafterriege hinter ihr oder „intriganten Menschen“ bezeichneten sie parteiinterne Gegner:innen.

In der Nationalratswahl vom 15. Oktober 2017 kandidierte die als „blauer Shootingstar“ bezeichnete Svazek auf Rang 4 der Freiheitlichen Liste, hinter Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache, dem dritten Nationalratspräsidenten Norbert Hofer und FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl. Svazek zog in den Nationalrat ein und verhandelte bei den Regierungsverhandlungen zwischen ÖVP und FPÖ auf blauer Seite die Themen Frauen, Familie und Jugend mit.

FPÖ-Generalsekretärin und Rückkehr nach Salzburg

Am 12. Jänner 2018 wurde Svazek zur Bundes-Generalsekretärin der Freiheitlichen gewählt, Parteichef Heinz-Christian Strache freute sich damals über den „jungen frischen Wind aus Salzburg“. Svazek jedoch trat nur vier Monate später von ihrer Position zurück und kehrte zur anstehenden Landtagswahl wieder nach Salzburg zurück. Mit der damals 25-Jährigen an der Spitze erreichte ihre Partei am 22. April 2018 Platz drei und 18,8 Prozent der Stimmen, knapp zwei Prozent mehr als fünf Jahre zuvor. Die Abspaltung Karl Schnells, die Freie Partei Salzburg (FPS), erreichte 4,5 Prozent. Svazek wurde am 13. Juni 2018 als Abgeordnete zum Salzburger Landtag angelobt. Im Nationalrat folgte ihr Volker Reifenberger nach, als FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker.

Vizebürgermeisterin und Salzburgs FPÖ-Chefin Marlene Svazek

Bei der Gemeinderatswahl 2019 in ihrer Heimatgemeinde Großgmain wurde Svazek außerdem mit 32,97 Prozent der Stimmen zur Vizebürgermeisterin gewählt. Im selben Jahr wurde sie Bundesparteiobmann Stellvertreterin der Freiheitlichen Partei.

Am 1. Oktober 2022 wurde Svazek mit 97,8 Prozent der Delegiertenstimmen zum dritten Mal zur Salzburger FPÖ-Chefin gewählt und im Anschluss einstimmig als Spitzenkandidatin für die Salzburger Landtagswahl am 23. April 2023 nominiert.

Marlene Svazeks Positionen und Werte: Stramm rechts und Le Pen-Bewunderin

Svazek wird gemeinhin dem radikaleren Flügel der FPÖ zugerechnet, sie gilt als Bewunderin von Marine Le Pen, der ehemaligen Vorsitzenden des rechtsextremen Rassemblement National in Frankreich ("Mich beeindruckt, wie sie als Frau den vielen Angriffen standhält und ihren Mann steht", so Svazek), und des ungarischen Ministerpräsidenten Orbán.

In einem Interview mit der Kronen Zeitung betonte Svazek, ihre inhaltlichen Positionen ließen sich mit „Mut, Freiheit, Sicherheit“ zusammenfassen. Zentrale Anliegen seien ihr die Versorgung der älteren Generation und die Perspektive der Jungen. Weniger versöhnliche Töne schlägt die Jungpolitikerin an, wenn es um liberale Werte wie die gleichgeschlechtliche Ehe geht. Diese lehnt Svazek grundsätzlich ab, schimpft auf die „Politik des Genderwahnsinns“ und „schwule Ampelpärchen“. Den Grünen wirft sie eine geplante „Ökodiktatur“ vor.

Salzburger Landtagswahlen 2023

Am 23. April wählte Salzburg einen neuen Landtag. Die 30-jährige Marlene Svazek ging für die Salzburger Freiheitlichen als Spitzenkandidatin ins Rennen.

Sie und ihre Partei „kämpften darum, die stärkste Kraft in diesem Land zu werden“, betonte beim Svazek zum Wahlkampfauftakt 2023 im Ziegelstadel in Hallein. Die Salzburger „Dirndlkoalition“ aus ÖVP, Grünen und Neos sei „gescheitert“ – an Corona, der Inflation, der Energiekrise, Korruption und dem Migrationsmanagement. Der amtierende Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) solle „seinen Hut nehmen“.

Das Ziel, die stärkste Kraft zu werden, versäumte Svazek mit der FPÖ zwar - allerdings nur knapp. Die FPÖ war neben der KPÖ Plus die große Gewinnerpartei der Landtagswahl und verwies die SPÖ klar auf Platz drei.

Marlene Svazek privat

Marlene Svazek hält ihr Privatleben unter Verschluss. Ob sie einen Mann an ihrer Seite hat, ist in der Öffentlichkeit nicht bekannt. Kinder hat sie keine. Allerdings ließ die Partei die Öffentlichkeit im April 2019 kurz im Glauben, Svazek erwarte ihr erstes Kind indem sie eine Presseaussendung mit dem Titel verschickte: "Marlene Svazek wird im September zum ersten Mal Mutter". Allerdings handelte es sich dabei um einen Aprilscherz
Ein enges Verhältnis pflegt sie aber zu ihrem Elternhaus. So postete sie etwa auf ihrem Instagram-Account ein Foto, das sie mit ihrem Vater zeigt mit den Worten "Mit dem allerbesten Papa am Vatertag".

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