Wer war Maria Theresia? War die Habsburgerin Kaiserin? Und inwiefern brachte sie Kinder und Karriere unter einen Hut? Mythen und Fakten rund um die wohl bekannteste Habsburgerin.
Steckbrief Maria Theresia
Geburtsdatum: 13. Mai 1717
Todesdatum: 29. November 1780 (†63)
Sternzeichen: Stier
Geburts- und Sterbeort: Wien
Zeit: Aufklärung
Vater: Karl VI.
Mutter: Elisabeth Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel
Ehemann: Franz I. Stephan (†1765)
Kinder: 16 (11 Töchter und 5 Söhne)
Maria Elisabeth (1737–1740)
Maria Anna (1738–1789)
Maria Karolina (1740-1740)
Joseph II. (1741–1790)
Maria Christina (Christine) (1742–1798)
Maria Elisabeth (1743–1808)
Karl Joseph (1745–1761)
Maria Amalie (1746–1804)
Peter Leopold (1747–1792)
Maria Karoline (1748- 1748)
Johanna (1750-1762)
Maria Josepha (1751–1767)
Maria Karolina (1752–1814)
Ferdinand Karl Anton (1754–1806)
Maria Antonia (1755–1793)
Maximilian Franz (1756–1801)
Zeitgenossen: Casanova, Baron Münchhausen, Leopold Mozart, Friedrich II. der Große, Benjamin Franklin und Thomas Jefferson
„Maria Theresia war für die damalige Zeit eine außergewöhnliche Frau“, fasst Katrin Unterreiner zusammen. Die Historikerin gilt als Habsburg-Expertin. Ein guter Grund, um sich mit ihr über Maria Theresia zu unterhalten und der Frage nachzugehen, was war Maria Theresia für eine Frau?
„Maria Theresia fand bei ihrem Regierungsantritt eine extrem schwierige Situation vor“, weiß Unterreiner. „Ihr Vater, Kaiser Karl VI, hatte sie bis dato nie in die Regierungsgeschäfte einbezogen. Niemand hatte demnach daran geglaubt, dass Maria Theresia als junge Frau, ohne Ausbildung, dieses Erbe überhaupt antreten kann.“
In Europa rieben sich die Fürsten schon die Hände, man spielte bereits mit dem Gedanken, dass man nun endlich die Macht der Habsburger brechen könne und einer „überforderten Frau“ die Macht entziehen könne.
„Maria Theresia hat aber nicht aufgegeben. Und genau das zeichnete sie aus – sie hat nie gedacht, dass sie dieser Aufgabe nicht gewachsen sei, dass sie sich das nicht zutraut. Im Gegenteil. Sie kämpfte mit einem unglaublichen Mut, mit einem wirklich erstaunlichem Durchhaltevermögen und einem positiven Elan. So gelang es ihr, das Ruder herumzureißen und die Dynastie Habsburg zu retten.“
War Maria Theresia eine Kaiserin?
„Ja und nein. Die Monarchie war kein Kaisertum. Es gab das Erzherzogtum Österreich, das Königreich Böhmen und das Königreich Ungarn. Hier wurde Maria Theresia zur Nachfolgerin ihres Vaters. Sie war automatisch Königin von Böhmen und Ungarn und Erzherzogin von Österreich; aber sie war natürlich nicht Nachfolgerin als Kaiserin. Denn das Heilige Römische Reich war ein Wahl-Kaiserreich. Es waren die sieben Kurfürsten, die den neuen Kaiser gewählt und dann gekrönt haben. Und nachdem das ein katholisches Kaiserreich war, gab es in Anlehnung an die katholische Kirche keinen Platz für Frauen. Deswegen war sie nicht Nachfolgerin ihres Vaters als Kaiserin des Heiligen Römischen Reiches. Das war rechtlich nicht möglich.“
Nach dem Tod ihres Vaters wurde dann ein Wittelsbacher - der bayerische Kurfürst Karl Albrecht -zum neuen Kaiser gewählt. „Damit schien die Kaiserwürde für die Habsburger verloren.“
Doch die Habsburger hatten Glück, auch „ das hat sie auch zu einer erfolgreichen Dynastie gemacht“; denn Karl Albrecht verstarb mit nur 48 Jahren.
„Maria Theresia hat in dieser Zeit ihre Stellung als führende Monarchin Europas gefestigt und hat daraufhin durchgesetzt, dass ihr Mann, Franz Stephan von Lothringen, zum Kaiser gewählt wird. Damit hatte sie rechtlich – völlig korrekt – den Titel „Kaiserin“. Sie war aber keine regierende Kaiserin. Sie war die Frau des Kaisers.“
Nachdem die Königreiche alte historische und prestigeträchtige Königreiche waren, war ihr dieser Titel auch immer viel wichtiger. „Sie hat sich auch immer als Königin ansprechen lassen.“
Wie würden Sie ihren Führungsstil beschreiben? Was bedeutete Macht für Maria Theresia?
„Maria Theresia war sich ihrer Macht und Autorität durchaus bewusst. Das hat sie auch immer klar und offen zur Schau gestellt. Nachdem der Erbfolgekrieg gewonnen war, hat sie ganz klar gemacht, was sie haben möchte.
Sie war sehr dominant, hatte eine klare Vision, die sie hartnäckig und zielstrebig verfolgt hat. Maria Theresia hat auch niemals gezaudert, hat sich niemals auf Berater verlassen, hat nie schwach gewirkt. Sie war eine sehr mutige und starke Frau, die sich den Respekt der Männerwelt erarbeitet hat.“
Maria Theresia war demnach ein absoluter Machtmensch. „Sie hatte politisch das Sagen. Von Franz Stephan hat sie sich auch nie reinreden lassen. Sie war zwar eine sehr liebevolle Ehefrau, doch diese beiden Rollen hat sie komplett voneinander getrennt - Regentin und Ehefrau.“
Franz Stephan und Maria Theresia waren laut der Historikerin „ein gutes Team und haben es geschafft, dass beide ihre Rolle gefunden haben. Franz Stephan hat sich nie zurückgedrängt gefühlt, auch weil er über genügend Selbstbewusstsein verfügte. Er war Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und wenn er in Sitzungen seine Meinung kundgetan hat, ist Maria Theresia ihm nicht selten über den Mund gefahren nach dem Motto – „das ist ja ganz nett, aber ich entscheide“.
Was war das für eine Beziehung zwischen Franz Stephan und Maria Theresia? War er wirklich ihre „große Liebe“?
„Von ihrer Seite aus auf jeden Fall. Maria Theresia verliebte sich in ihn und kämpfte auch für ihn. Ihr Vater Karl VI war gegen die Beziehung. Aber nachdem das eine große politische Entscheidung war, hatte Europa auch ein Wort mitzureden“.
In Europa fühlte man sich von der Beziehung nicht bedroht; Franz Stephan war kein politisches Schwergewicht – er, der Herzog von Lothringen, war weder reich noch mächtig.
„Es gibt glühende Liebesbriefe die Maria Theresia an ihn geschrieben hat. Vor allem aus der Zeit kurz vor der Hochzeit. In diesen Briefen nennt sie Franz Stephan „Mäusel“ und „vielgeliebter Bräutigam“. Sehr intime Briefe, die beweisen, wie verliebt sie war.“
Franz Stephan war etwas zurückhaltender in seiner Wortwahl, „was aber vielleicht auch daran gelegen hat, dass er kein wirklicher Romantiker war.“
„Faktum ist“, so die Expertin, „dass Franz Stephan sich für Maria Theresia entschieden hat, in einer Situation, in der überhaupt nicht klar war, ob sie das Erbe antreten wird. Er hatte zu dem Zeitpunkt keine mächtige Frau geheiratet.“
Es scheint demnach eine wirkliche Liebesheirat gewesen zu sein. „Was extrem außergewöhnlich war. Weil Hochzeiten damals mit Gefühlen nichts zu tun hatten, sondern reine Politik waren.“
Wie war das Verhältnis zwischen Friedrich II - König von Preußen - und Maria Theresia?
„Das war ihr Erzfeind“, stellt Unterreiner klar. „Das Interessante ist, dass er das wesentlich entspannter gesehen hat. Friedrich II hat Maria Theresia auch Respekt gezollt; weil sie so mutig war und nicht nachgab und immer wieder versuchte gegen ihn anzutreten und Schlesien zurückzuerobern.“
Maria Theresia verzieh ihm wohl nie, dass er ihre Situation ausnutzte und in Schlesien einmarschierte. „Sie hat ihn als „Monster“ bezeichnet und war persönlich gekränkt. Demnach war ihre Politik auf Rache und Vergeltung ausgerichtet.“
Ihr Sohn, Joseph II, hegte gewisse Sympathien für Friedrich II. Eine Tatsache, die seiner Mutter missfiel…
Was war Maria Theresia für eine Mutter?
„Maria Theresia war eine sehr fordernde Mutter. Sie hat in ihren Kindern die die Möglichkeit gesehen Politik zu machen und hat ihnen das auch abverlangt."
Nach diesen Vorgaben wurden die Kinder auch erzogen. „Sie hat ihnen von klein auf zu verstehen gegeben, dass sie in der Dynastie eine Rolle zu erfüllen haben.“
Welche Rolle das sei, das hat Maria Theresia entschieden. Ihre Töchter wurden verheiratet, um Bündnisse zu untermauern. „Auch ihre Söhne haben eine Rolle in ihrer Politik übernommen. So wurde ihr Sohn Leopold, als Großherzog der Toskana installiert.“
Die Historikerin betont, dass Maria Theresia keine begeisterte Mutter war in dem Sinne, als dass sie Freude in einer Großfamilie gefunden hätte. "Im Gegenteil. Es gibt Briefe an Freundinnen, in denen Maria Theresia von ihren Schwangerschaften berichtet und wenig begeistert ist.
Aber sie hat eine glückliche und sehr aktive Ehe mit Franz Stephan geführt und ist halt ständig schwanger geworden. Es gab damals einfach nicht die Möglichkeiten, das zu kontrollieren.“
Maria Theresia erkannte, dass man mit vielen Kindern auch gute Politik – im Sinne von Bündnissen – machen konnte.
Hatte Maria Theresia ein Lieblingskind?
„Absolut. Sie hatte ein erklärtes Lieblingskind. Das war ihre Tochter Marie Christine, auch Mimi genannt. Sie war die einzige, die den Mann heiraten durfte, den sie geliebt hat – Albert von Sachsen.
Maria Theresia hat aber nicht nur da eine Ausnahme gemacht. „Sie hat auch das Paar finanziell sehr verwöhnt. Sie hat ihn das reiche Herzogtum Teschen geschenkt, sie hat ihm auch zum Stadthalter der Niederlande gemacht. Das war nicht nur ein prestigeträchtiger Job, sondern auch ein sehr lukrativer. So konnte Marie Christine mit ihrem Mann eigentlich ein absolut sorgenfreies, glamouröses Leben führen“, so die Historikerin.
Wie darf man sich das Verhältnis zwischen Maria Theresia und ihrer Tochter Marie-Antoinette vorstellen?
„Problematisch.“
Marie-Antoinette war eine wichtige politische Funktion zugedacht. Sie sollte das Bündnis mit Frankreich festigen, die jahrhundertlange Feindschaft beenden und somit den Kampf gegen Friedrich II. aufnehmen.
„Doch Marie-Antoinette wollte das von der Mutter erschaffene Korsette, nicht annehmen. Sie weigerte sich, das von ihrer Mutter kontrollierte Leben zu führen.“ Andere Töchter haben sich „viel besser eingefügt“, so Unterreiner. "Sie haben brav das gemacht, was ihre Mutter, von ihnen, auch politisch, verlangt hat. Marie Antoinette hat das nicht und versuchte sich von der Mutter zu lösen.“
Die Folge: Die beiden Frauen hatten ständig Zwist. „Es gibt eine ganz intensive Korrespondenz, in der sich Maria Theresia über Marie Antoinette beklagt; sie würde ein verschwenderisches Leben führen und nicht schwanger werden, demnach ihre „wichtigste Aufgabe“, nicht erfüllen.
Maria Theresia nannte Marie-Antoinette auch „das Sorgenkind“.
Welchen Einfluss hatte Maria Theresia auf die Erziehung ihrer Kinder?
„Sie hat das komplett ausgelagert. Aber Maria Theresia hat ganz detaillierte Erziehungsanweisungen an die Erzieher geschrieben. Auf jedes Kind zugeschnitten, demnach muss sie ihre Kinder auch gut gekannt haben.“
Die Kinder hatten auch ein distanziertes Verhältnis zu ihrer Mutter. Vielmehr war es Franz Stephan, der Vater, der die Elternrolle fast alleine übernommen hat. „Maria Theresia hat sich immer als Dienerin ihres Landes und ihres Staates verstanden und ihre Rolle als Regentin immer an erste Stelle gesehen.“
Und dennoch hat sie jedes ihrer Kinder gut gekannt - ihre Charaktereigenschaften, ihre Schwächen und Stärken und hat für jedes Kind maßgeschneiderte Erziehungsanweisungen verfasst.
Was für Vorgaben waren das?
„Maria Theresia bestand beispielsweise darauf, dass wenn Kinder hochmütig sind, man ihnen das austreiben soll. Ein Habsburger muss bescheiden auftreten. Das war ihr ganz wichtig.“
Mit ihrem Sohn Joseph hatte sie in dieser Hinsicht zu kämpfen - „er war kein leichtes Kind. Er war sehr eigensinnig.“
"Sie hat alles versucht, aus ihren Kindern möglichst kompatible Heiratspartner zu machen.“, fasst die Historikerin zusammen.
Maria Theresia führte die Schulpflicht ein. Wie kam sie auf diese Idee? War das der eigenen Kinder geschuldet?
Die zahlreichen Kinder Maria Theresias hatten keinen Einfluss auf die Einführung der Schulpflicht oder vielmehr „Unterrichtspflicht“. „Maria Theresia war eine große Reformerin. Das hat sie sich übrigens bei Friedrich II abgeschaut, der in Schlesien wirtschaftlich wesentlich bessere Erträge erzielen konnte. Maria Theresia ist draufgekommen, dass der Habsburger Monarchie eine zentrale Verwaltung fehlt. Sie hat erkannt, dass sie nur effizient werden kann, wenn das von einer zentralen Stelle aus organisiert wird. Das hat aber bedeutet, dass sie Beamte brauchte. Und die hat es de facto nicht gegeben. Beamte hießen, dass es gut ausgebildete Leute sein mussten. So führte sie die Unterrichtspflicht ein - ein praktischer Hintergrund.“
Hatte Maria Theresia Haustiere?
„Sie hatte einen kleinen Schoßhund. Dieser findet sich auch ausgestopft im Foyer des Naturhistorischen Museum in Wien.“
Der Kontinentale Zwergspaniel scheint jedoch kein enges „Familienmitglied“ gewesen zu sein. „Er war auch nicht ihr besonderer Liebling, tauch er doch nicht in den Quellen auf“, so Unterrainer.
Was ist der wohl größte Mythos, den es rund um Maria Theresia gibt?
Was ist der wohl größte Mythos, den es rund um Maria Theresia gibt?
„Dass sie eine mütterliche Kaiserin war. Die perfekte Kombination von liebevoller Mutter und Monarchin - das stimmt absolut nicht“, sagt die Expertin. „Maria Theresia war in dieser Hinsicht kein Role Model, denn die Prioritäten waren ganz klar; Sie hat sich in erster Linie immer als Regentin gefühlt und erst in zweiter Linie als Mutter.“
Maria Theresia würde häufig als Paradebeispiel herangezogen, für die Frau, die Kinder und Karriere unter einen Hut zu brachte. „Völlig zu Unrecht. Denn das hat sie definitiv nicht geschafft.“
Was war ihr berühmtestes Zitat?
Das Kredo der Habsburger: „Spektakel müssen sein.“
Sprach Maria Theresia Wienerisch?
Maria Theresia hat wirklich Wienerisch gesprochen. „ Sie sprach kein Hochdeutsch, sondern Wiener Dialekt. Eigentlich war Französisch die Hofsprache“, ergänzt die Historikerin, „Maria Theresia hat auch nur Französisch schreiben gelernt. Ihre ganze Korrespondenz ist auf Französisch.“ Auch mit ihrem Mann – Franz Stephan – hat sie sich auf Französisch unterhalten, „er hat nur schlecht Deutsch gesprochen. Auch Maria Theresia wurde schlecht verstanden, wenn sie Deutsch gesprochen hat. Es gibt Briefe, in denen sie sich für ihr schlechtes Deutsch entschuldigt.“
Maria Theresia hat Deutsch dennoch bei Hofe als Amtssprache eingeführt und „auch verlangt, dass die Kinder Deutsch lernen, was nicht selbstverständlich war.“
Die zwei wohl bedeutendsten Frauen der Habsburger waren Maria Theresia und Kaiserin Elisabeth. Wie unterscheiden sich die beiden voneinander?
Die Historikerin Katrin Unterreiner widerspricht dieser Aussage – „Elisabeth war definitiv nicht bedeutend.“
Der große Unterschied war, laut der Expertin, „dass Maria Theresia Monarchin war und wirklich ihr Leben lang versucht hat den Staat zu modernisieren und ihre gesellschaftspolitischen Visionen umzusetzen. Sie hat immer im Interesse - und das zeichnet sie aus – des Staates gehandelt. Sie hat sich als Privatperson nie so wichtig genommen und ihre persönlichen Interessen standen nicht im Vordergrund. Damit ist sie das genaue Gegenteil von Kaiserin Elisabeth, der ihre Rolle als Kaiserin immer schon lästig war. Sie hat sich dann de facto auch geweigert diese Rolle zu spielen. Sie hat sich in erster Linie immer als Privatperson gesehen und hat sich niemals, abgesehen davon, dass sie nie regierende Monarchin war, sondern nur Frau des Kaisers, nie als solche wahrgenommen. Kaiserin Elisabeth hat sich weder politisch noch gesellschaftlich engagiert. Sie hat sich eigentlich immer nur für sich selbst interessiert und schon gar nicht für ihre Untertanen.“
In welchem Verhältnis standen Maria Theresia und Mozart zueinander? Wurde „Wolferl“ wirklich von ihr geküsst?
Als kleiner Bub gab das „Wunderkind“, Wolfgang Amadeus Mozart, vor der Kaiserlichen Familie ein Konzert. Er spielte mit verbundenen Augen und begeisterte das Publikum. Sein Vater, Leopold Mozart, beschrieb diesen Abend in einem Brief an einen Freund in Salzburg. Der kleine Wolfgang Amadeus war sehr unbekümmert und ist dann angeblich der Kaiserin auf den Schoß gesprungen und hat ihr ein „Busserl“ gegeben.
„Maria Theresia war aber kein Fan. Diese Begeisterung war nur punktuell“, so die Historikerin. „Als Wunderkind war Mozart herzig, später sah sie in ihm weniger den großen Künstler, als vielmehr einen Handwerker, der seine Arbeit verrichtete.“
Wer sind die heutigen Nachfahren der ehemaligen „Frau Kaiser“?
„Maria Theresia wurde auch die Schwiegermutter Europas genannt. Wahrscheinlich ist damit jeder Aristokrat mit ihr verwandt“, so Historikerin Unterreiner.
Geht man von der regierenden Linie aus, ist es wichtig zu erwähnen, die jüngste Tochter von Franz Joseph und Elisabeth, für sich und ihre Nachkommen, damals 1918/1919, auf alle Thronansprüche verzichtet hat und deshalb unter Beibehaltung ihres Vermögens in Österreich bleiben konnte.
„Das ist insofern wichtig, als dass Franz Joseph ein sehr reicher Monarch war. Er hatte von seinem Onkel Ferdinand ein Millionenvermögen geerbt. Dieses Privatvermögen ging an seine Kinder.
Dieser Zweig der Habsburger lebt bis heute in Österreich. Sehr still, sehr zurückgezogen, meiden die Öffentlichkeit und leben eigentlich noch immer großteils von diesen Ländereien, Schlössern und Landwirtschaften.“
Was würde Maria Theresia wohl zum heutigen Österreich sagen?
Die Historikerin gibt folgende Vermutung ab: „Ich glaube, dass sie stolz wäre, dass sie dieses Land so geprägt hat. Wenn sie das sehen würde, würde sie sich wundern, dass so viel von ihr geblieben ist.“
Wie starb Maria Theresia?
„Maria Theresia hat in den späten Jahren eine Herzschwäche gehabt, die dazu geführt hat, dass sie Wasser in der Lunge hatte und schlecht atmen konnte. Sie war bekanntermaßen sehr dick zum Ende ihres Lebens hin. Das lag nicht etwa daran, dass sie so viel gegessen hat oder maßlos war, sondern vielmehr war es die Wasseransammlung in ihren Körper. Die Folgeerscheinungen ihrer Herzprobleme führten dann auch zu ihrem Tod am 29. November 1780.“
Maria Theresia: Mythos & Wahrheit
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