Viele Pflanzen schützen sich aus eigener Kraft gegen Bakterien, Pilze und Viren, weiß Dr. Eberhard Wormer, Autor des Buchs "Grüne Antibiotika". Aus ihnen können pharmakologisch hochwirksame Substanzen gewonnen werden, die eine wirkungsvolle und schonende Alternative zu herkömmlichen Antibiotika bieten. Wir stellen die zehn besten grünen Antibiotika vor.
1. Echinacea
Den sogenannten Sonnenhut gibt es in so gut wie jeder Form: als Lösung, Kapsel, Tablette, Lutschtablette, Saft oder Tropfen. Ebenso vielfältig ist der Anwendungsbereich dieser Pflanze. So wird mit Echinacea beispielsweise gegen Entzündungen, Infektionen, Fieber, Zahnschmerzen, Verdauungsstörungen und Rheuma angekämpft. Unterstützend wird die Pflanze auch bei Erkältungen, Atemwegs- und Harnwegsinfektionen eingesetzt. Darüber hinaus ist Echinacea auch für seine stimulierende Wirkung auf das Immunsystem bekannt.
2. Piperin
Ppierin – vom schwarzen Pfeffer stammend – sollte vor der Anwendung antibiotischer Kräutermedizin eingenommen werden. Das verbessert nämlich die Aufnahme der Heilkräuter. Piperin senkt die Blutfette und den Blutzucker, hemmt Durchfall, schützt die Leber und stimuliert das Immunsystem. Außerdem wirkt es u.a. schmerzlindernd, gefäßerweiternd, antibakteriell, antientzündlich, antioxidativ und krebshemmend.
3. Beifuß
Beifuß ist, so Wormer, die Nummer eins der systematisch wirksamen pflanzlichen Antibiotika gegen Parasiten im Blut. Das Hauptanwendungsgebiet von Beifuß ist Malaria. Antibakterielle und pilzhemmende Wirkungen, vor allem bei Darminfektionen, sind möglich, allerdings widersprüchlich belegt. In jedem Fall aber wirkt Beifuß fiebersenkend. Man geht auch davon aus, dass er krebshemmend wirkt.
4. Cryptolepis
Für medizinische Zwecke verwendet man meist die Wurzeln der Cryptolepis. In Pulverform etwa kommen die sie bei bakteriellen Hautinfektionen und infizierten Wunden zum Einsatz. Cryptolepis wirkt u.a. antibakteriell, schwach antiviral, antientzündlich, antiparasitär, fiebersenkend und gefäßerweiternd. Darüber hinaus fand man beim isolierten Wirkstoff Cryptolepis zytotoxische Wirkungen, das heißt, die Substanz tötet Krebszellen ab.
5. Honig
Zur Behandlung von antibiotikaresistenten Haut- und Wundinfektionen eignet sich jede Art von biologischem Wildblumen-Honig. Tatsächlich wurde auch medizinischer Honig entwickelt. Der sogenannte Medihoney wird aus dem Blütennektar von Myrtengewächsarten gewonnen und zur Wundversorgung eingesetzt. Abgesehen davon kann Honig direkt auf Wunden aufgebracht oder innerlich zur Immunstimulation ebenso wie zur Behandlung von Erkältungen, Grippe und Atemwegsinfektionen eingesetzt werden.
6. Alchornea
Für medizinische Zwecke benutzt werden meist die Blätter. Aber auch die Baumrinde, das Mark, die Wurzelrinde, Wurzeln und Früchte können verwendet werden – und zwar in Form von Tees, Tinkturen und Pulver. Angewendet wird das sogenannte Wolfsmilchgewächs u.a. bei Fieber, Durchfall und Darminfektionen, Augeninfektionen, Harnwegsinfektionen und infizierten Wunden.
7. Ingwer
Die frische Wurzel wirkt um ein Vielfaches stärker als die getrocknete. Am besten entfaltet Ingwer seine Wirksamkeit, wenn man den frisch gepressten Wurzelsaft in Form eines heißen Tees trinkt. Im Ayurveda wird Ingwer etwa bei Darminfektionen, Durchfall, Verdauungsstörungen, Fieber, Erkältung, Husten, Asthma oder auch Appetitmangel empfohlen. Die Traditionelle Chinesische Medizin setzt Ingwer als schweißtreibendes, schleimlösendes, entgiftendes und entzündungshemmendes Mittel ein.
8. Berberin
Das in der Berberitze und der Mahonie enthaltene Berberin wirkt antibakteriell, antiseptisch, antientzündlich, schmerzlindernd, durchfall-, pilz- und krebshemmend. In erster Linie wird es bei resistenten Darminfektionen mit schwerem Durchfall, Infektionen von Mund und Rachen sowie Hautinfektionen eingesetzt. Berberin ist sowohl im Ayurveda als auch in der chinesischen und der westlichen Medizin seit tausenden Jahren Bestandteil der Kräutermedizin.
9. Taigawurzel
Die Taigawurzel, auch Sibirischer Ginseng genannt, gilt als erstklassiges Regenerationsmittel. Darüber hinaus wirkt sie antidepressiv, ermüdungs- und stresshemmend, leistungsverbessernd und immunstärkend. Auch bei Albträumen, Schlafstörungen und Magersucht kommt sie zum Einsatz.
10. Vitamin D
Ein gesundes und starkes Immunsystem wäre ohne ausreichend Vitamin D im Blut nicht denkbar. Vitamin D ist zwar auch in Pflanzen enthalten – 95 Prozent des benötigten Bedarfs wird aber durch Einwirkung von UVB-Strahlung aus dem Sonnenlicht in der Haut gebildet. So oder so ist ein optimaler Vitamin-D-Status die erste Voraussetzung für eine erfolgreiche Antibiotika-Therapie.
"Grüne Antibiotika - Heilkräftige Medizin aus dem Pflanzenreich"
Von Dr. med. Eberhard J. Wormer
Erschienen im Mankau Verlag
Softcover, 190 Seiten
17,50 Euro
ISBN 978-3-86374-224-9
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