Gartenzäune: Materialien, Stile, Rechte und Pflichten

Ein Gartenzaun dient in erster Linie als Abgrenzung. Ein schöner Zaun kann aber auch ein ästhetisches Element darstellen. Alternativ zum Gartenzaun kann man eine Gartenmauer errichten oder eine Hecke pflanzen.

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Gartenzaun © Bild: iStockphoto.com

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Von günstig bis teuer, von rein funktional bis ästhetisch ausgefeilt - die Bandbreite an Gartenzäunen ist groß. Wobei nicht nur die persönlichen Vorlieben Beachtung finden sollten, sondern auch die gesetzlichen Vorschriften.

Was beim Kauf des Gartenzauns zu beachten ist [Checkliste]

Zäune können im Fachhandel, im Baumarkt, im Garten-Center ebenso wie im Online-Handel gekauft werden. Entscheidet man sich für einen lokalen Händler, hat man in puncto Reklamation, Beanstandung und Service oft die besseren Bedingungen.

Zweck und Funktion

Klären Sie zunächst, warum Sie einen Gartenzaun benötigen. Soll er für mehr Privatsphäre sorgen, ein höheres Maß an Sicherheit bieten, Wildtiere draußen oder Haustiere drinnen halten? Oder wollen Sie einfach nur einen dekorativen Akzent setzen? Die Funktion des Zauns ist maßgeblich für die Wahl von Material und Stil.

Zaunmaterial

Es gibt Gartenzäune aus Holz, Metall, Kunststoff, Gabionen und mehr. Jedes Material hat seine Vor- und Nachteile, etwa hinsichtlich Wartung, Langlebigkeit und ästhetischem Wert. Wählen Sie das Material, das Ihren Anforderungen am besten entspricht.

Stil und Design

Der Stil des Zauns sollte - entsprechend Ihrem persönlichen Geschmack - zu Ihrem Haus passen. Die Bandbreite möglicher Stile reichen von traditionell bis modern, von rustikal bis elegant. Überlegen Sie, wie der Zaun mit der Umgebung harmoniert.

Durchgänge, Türen und Tore

Flügeltor, Doppelflügeltor oder komfortables Schiebetor ... Vergessen Sie bei der Planung des Gartenzauns nicht auf Tore und - sofern notwendig - die PKW-Einfahrt. Überlegen Sie, wie viele Tore Sie benötigen, was Sie von Ihrem Einfahrtstor erwarten und wie viel Platz Sie zur Verfügung haben.

Preis und Budget

Setzen Sie sich für Ihren Zaun-Kauf ein Budget. Die Kosten können je nach Material, Stil und Größe erheblich variieren. Berücksichtigen Sie nicht nur den Kaufpreis, sondern auch langfristige Kosten wie etwa die der Wartung.

Referenzen und Bewertungen

Lesen Sie Bewertungen und suchen Sie nach Empfehlungen, um sicherzustellen, dass der Hersteller oder Händler Ihrer Wahl zuverlässig ist und hochwertige Produkte anbietet. Achten Sie auf Gütezeichen und Umweltstandards.

Garantien und Kundendienst

Erkundigen Sie sich nach dem Kundendienst und den Garantien des Herstellers. Ein guter Hersteller sollte eine angemessene Garantie auf das Produkt bieten, die idealerweise über die in der EU verpflichtende Gewährleistung und Garantie hinausgeht.

Welche Arten von Zäunen gibt es?

Ein Gartenzaun stellt nicht nur ein ästhetisches Element dar, sondern fungiert auch als Abgrenzung, mithilfe der man die Privatsphäre schützen, eine gewisse Sicherheit gewährleisten und den Charakter des Gartens definieren kann. Bei der Auswahl eines Zauns kann man zwischen folgenden Stilen und Materialien wählen.

Gartenzaun
© iStockphoto.com Damit sie der Witterung standhalten können, müssen Holzzäune regelmäßig gepflegt werden

Holzzaun

Holzzäune sind zeitlos und verleihen dem Garten eine natürliche, warme Ausstrahlung. Vom einfachen Lattenzaun bis zum blickdichten Sichtschutz gibt es Holzzäune in einer Vielzahl von Stilen und Holzarten, darunter Kiefer, Zeder und Eiche. Holzzäune können durch Farbanstriche und Beizen an den individuellen Geschmack und die Gartengestaltung angepasst werden.

Vorteile von Holzzäunen

  • Ästhetik: Holzzäune verleihen dem Garten einen rustikalen, charmanten Look.
  • Vielseitigkeit: Es gibt verschiedene Stile und Höhen, die sich leicht an unterschiedliche Gartentypen anpassen lassen.
  • Umweltfreundlich: Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der unter bestimmten Auflagen umweltfreundlich und nachhaltig sein kann.

Nachteile von Holzzäunen

  • Wartung und Pflege: Um die Haltbarkeit zu gewährleisten, müssen Holzzäune regelmäßig gepflegt werden. Das Streichen oder Auftragen von Holzschutzmitteln ist folglich unumgänglich.
  • Anfälligkeit für Schädlingsbefall: Holzzäune können von Insekten und Pilzen befallen werden.

Metallzaun

Metallzäune sind robust und langlebig und damit die ideale Wahl für all jene, die auf Sicherheit und eine langfristige Investition setzen. Ob Maschendrahtzaun, Wildzaun aus Stahlgitter oder schmiedeeiserner Zaun - Metallzäune gibt es in den unterschiedlichsten Designs und Preisklassen.

Vorteile von Zäunen aus Metall

  • Sicherheit: Metallzäune bieten eine hohe Sicherheit und schrecken unerwünschte Eindringlinge ab.
  • Langlebigkeit: Metallzäune halten viele Jahre oder Jahrzehnte und erfordern je nach Material nur minimale Wartung.
  • Vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten: Metallzäune werden in verschiedenen Stilen und Mustern hergestellt.

Nachteile von Zäunen aus Metall

  • Rostanfälligkeit: Unbehandelte Metallzäune können, abhängig vom jeweiligen Material, mit der Zeit rosten. Die Wahl des richtigen Materials, eine Beschichtung oder Lackierung kann dies jedoch verhindern.

Kunststoffzaun

Kunststoffzäune, auch als Vinylzäune bekannt, sind eine kostengünstige Alternative zu Holz- und Metallzäunen. Sie sind wartungsfrei und leicht zu installieren.

Vorteile von Kunststoffzäunen

  • Wartungsfrei: Kunststoffzäune erfordern keine regelmäßige Pflege oder Anstriche.
  • Langlebigkeit: Sie sind resistent gegen Witterungseinflüsse wie Rost, Verrottung oder Insektenbefall.
  • Einfache Reinigung: Ein einfaches Abspritzen mit dem Gartenschlauch reicht in der Regel aus, um die Zäune zu säubern.

Nachteile von Kunststoffzäunen

  • Eingeschränkte Ästhetik: Wer auf die natürliche Schönheit von Holz oder auf die Eleganz von Metall setzt, wird mit einem Kunststoffzaun vermutlich nicht glücklich werden.
  • Begrenzte Farbauswahl: Die Farbauswahl für Kunststoffzäune ist in der Regel begrenzt. Zudem besteht die Gefahr, dass die Farben im Laufe der Zeit verblassen.
  • Umweltschutz: Auch wenn Zäune aus Kunststoff bis zu einem gewissen Grad witterungs- und UV-beständig sind, kommt es doch mit der Zeit zu Materialverschleiß und in weiterer Folge zu Bruch. Wer einen Kunststoffzaun kauf, trägt damit zur Entstehung von Mikroplastik bei, das die Umwelt ebenso wie die menschliche Gesundheit erwiesenermaßen belastet.

Gabionenzaun

Gabionenzäune bestehen aus Drahtkörben, die mit Steinen oder anderen Materialien gefüllt sind. Sie bieten eine moderne, rustikale Ästhetik und lassen sich gut mit Kletterpflanzen beranken.

Gartenzaun aus Gabionen
© iStockphoto.com Ein Gabionenzaun lässt sich mit unterschiedlichsten Materialien befüllen

Vorteile von Gabionenzäunen

  • Privatsphäre: Gabionenzäune bieten absoluten Sichtschutz.
  • Stabilität und Langlebigkeit: Sie sind äußerst robust und widerstandsfähig gegenüber der Witterung und können sogar starken Belastungen, wie beispielsweise Hangbefestigungen, standhalten.
  • Gute Drainage: Dank des offenen Drahtkorb-Designs ermöglichen Gabionenzäune eine gute Drainage. Regenwasser kann leicht abfließen, was besonders auf feuchten Böden von Vorteil ist.
  • Flexibilität: Die Gabionenkörbe können mit Steinen, Glas, Holz oder anderen Materialien befüllt werden. Je nach Vorliebe kann man so den gewünschten optischen Effekt erzielen.

Nachteile von Gabionenzäunen

  • Komplexere Montage: Aufgrund der Konstruktion ist die Montage mitunter etwas komplizierter.
  • Pflege: Gelegentlich müssen Steine neu arrangiert oder ausgetauscht werden, um die Stabilität zu gewährleisten.
  • Kosten: Gabionenzäune sind mitunter teurer als andere Zauntypen, insbesondere dann, wenn hochwertige Steine oder spezielle Materialien zum Einsatz kommen.
  • Gewicht: Da Gabionenzäune mit Steinen oder anderen schweren Materialien gefüllt werden, sind sie schwerer als herkömmliche Zäune. Fundamente und Tragstrukturen müssen daher ähnlich wie bei einer Mauer entsprechend dimensioniert sein.

Ideen für die Gestaltung des Gartenzauns

Die einen wollen ihren Gartenzaun so diskret wie möglich in das Gesamtbild des Gartens einfügen, die anderen wollen ihm eine persönliche Note verleihen. Beides ist möglich. Im Folgenden einige Ideen, wie man Zäune nach dem persönlichen Geschmack gestalten kann.

Kletterpflanzen

Kletterpflanzen wie Rosen, Efeu, Clematis oder Wein bedecken den Zaun mit grünen Blättern und farbenfrohen Blüten und schaffen so eine natürliche, lebendige Wand. Einige Zäune eignen sich selbst als Rankgerüst, andere wiederum benötigen ein zusätzliches Gerüst, um den Pflanzen die nötige Rankhilfe zu bieten.

Stauden, Gräser, Hecken

Wer verhindern will, dass der Zaun dominant oder kahl wirkt, kann - mit ausreichend Abstand zu diesem - Hecken oder blühende Stauden pflanzen. Hierzu eigenen sich zarte Pflanzen wie Elefantengras oder Schirmbambus. Wer einen stärkeren Farbakzent setzen will, kann auf Hibiskus, Flieder oder Hortensien zurückgreifen.

Gartenzaun
© iStockphoto.com Mit Hecken und Sträuchern lassen sich bunte Akzente setzen

Vertikaler Garten

Befestigen Sie für die Errichtung des vertikalen Gartens einige Töpfen am Zaun und bepflanzen Sie sie mit duftenden Kräutern oder farbenfrohen Sommerblumen.

Farbakzente

Streichen Sie Ihren Zaun in auffälligen Farben. Ein bunter Zaun schafft eine fröhliche Atmosphäre und dient als Blickfang.

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Gesetze und Vorschriften in Österreich

Bevor Sie einen Gartenzaun errichten, müssen Sie sich mit den in Österreich herrschenden Vorschriften und Gesetzen vertraut machen. Setzen Sie sich mit der örtlichen Baubehörde in Verbindung und informieren Sie sich über die spezifischen Vorschriften und Gesetze in Ihrer Gemeinde. So können Sie sicherstellen, dass Ihr Zaun den rechtlichen Anforderungen entspricht und ohne Probleme errichtet werden kann.

In Österreich müssen Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer zumindest eine Abgrenzung zum Nachbargrundstück schaffen. Das Gesetz § 858 ABGB besagt, dass zur rechten Seite des Haupteingangs von der Straße aus betrachtet eine Einfriedung zu errichten ist. Als Haupteingang kann hier die Haustüre oder auch eine Zufahrt verstanden werden. Die Vorschriften bezüglich Art des Zauns und der maximalen Höhe variieren je nach Bundesland und Gemeinde.

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Checkliste zur Errichtung von Gartenzäunen

Es ist ratsam, sich vor dem Bau des Zauns bei der zuständigen Baubehörde bzw. im Rathaus zu erkundigen, ob eine Genehmigung erforderlich ist und welche örtlichen Regeln gelten.

Baubewilligung

In einigen Fällen ist für den Bau eines Gartenzaunes eine Baubewilligung erforderlich. Die Regelungen können je nach Bundesland und Gemeinde variieren.

Höhe des Zaunes

Die maximal erlaubte Zaunhöhe kann von Gemeinde zu Gemeinde variieren. In der Regel ist die Höhe begrenzt, um die Sichtverhältnisse und das Ortsbild nicht zu beeinträchtigen.

Abstandsregelungen

In einigen Fällen zwischen dem Zaun und der Grundstücksgrenze oder der Straße ein bestimmter Abstand eingehalten werden. Dies soll sicherstellen, dass der öffentliche Raum nicht beeinträchtigt wird.

Materialvorgaben

Manche Gemeinden haben spezifische Vorgaben bezüglich der Materialien, aus denen der Zaun gebaut werden darf. Es ist daher ratsam, sich darüber zu informieren, welche Materialien erlaubt sind und welche nicht.

Denkmalschutz

Wenn das Grundstück oder die Umgebung unter Denkmalschutz steht, können zusätzliche Einschränkungen gelten, um das historische Erscheinungsbild zu bewahren.

Nachbarschaftsrecht

Es ist wichtig, die Nachbarn über den geplanten Zaunbau zu informieren und sicherzustellen, dass keine Konflikte entstehen. In einigen Fällen kann die Zustimmung der Nachbarn erforderlich sein.