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Ein Abend inmitten Grabmayrs Materialschlachten

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Der österreichische Künstler Franz Grabmayr (1927-2015) verstand es wie kaum ein anderer, die Farbe nicht bloß als solche, sondern auch als Material einzusetzen. Sein pastöses Oeuvre ist nun in der ALBERTINA zu sehen

Für ALBERTINA-Hausherrn Klaus Albrecht Schröder ist die Ausstellung im letzten Jahr seiner Direktion einer seiner persönlichen Höhepunkte des Ausstellungswesens: "Ich möchte Franz Grabmayr mit dieser Ausstellung die Referenz erweisen, weil ich meine Leidenschaft, die ich für ihn empfinde, mit möglichst vielen Menschen teilen möchte." Die am 16. Mai im Beisein Grabmayrs Familie sowie zahlreicher Wegbegleiter und Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur feierlich eröffnete Ausstellung zeigt insgesamt 27 Leinwände und einige Papierarbeiten. "Unser größtes Anliegen ist es, dazu beizutragen, dass Franz Grabmayr als jener großartiger Materialkünstler anerkannt wird, der er ist", so Kuratorin Constanze Johanna Malissa. "Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, unter dem Titel 'Vom Bild zum Objekt' jene bedeutenden 20 Jahre in den Vordergrund zu stellen, in denen er die Metamorphose zum Materialkünstler vollzieht."

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v.l.n.r.: Thomas (Sohn), Ingrid (Witwe) und Jakob Grabmayr (Sohn & Nachlassverwalter) © News/Matt Observe

Grabmayrs Sohn und Nachlassverwalter Jakob Grabmayr sieht die Ausstellung als bedeutenden Schritt: "Es ist eine Riesenfreude, dass das Werk meines Vaters dank dieser gewaltigen Ausstellung nun dem internationalen Stellenwert näher kommt, den es verdient." Dass dieser Durchbruch wohl nicht mehr lange auf sich warten lassen dürfte, sieht auch Kunsthistoriker Robert Fleck: "Grabmayr bekommt hier nun ein Gesicht – die dadurch gewährte Sichtbarkeit hebt ihn ins Bewusstsein und wird internationale Bekanntheit nach sich ziehen." Auch Staatsoperndirektor Bogdan Roščić schwärmt in höchsten Tönen: "Seine Arbeiten platzen vor Originalität und Leben – es ist einfach großartig, das Werk in derartigem Rahmen so sorgfältig gehängt zu sehen."

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ALBERTINA-Direktor Klaus Albrecht Schröder © News/Matt Observe

Unter den Gästen waren auch zahlreiche Wegbegleiter. Einer der wohl bedeutendsten ist Hans Zeidler: "Ich habe den Franz 50 Jahre sehr gut gekannt. Er meinte immer, ich sei wie ein Bruder für ihn. Heute seine Arbeiten in der ALBERTINA zu sehen, rührt mich zutiefst und stimmt mich überaus glücklich. Ich hätte damals noch mehr dieser wunderbaren Werke kaufen sollen", so der Unternehmer und passionierte Sammler, der umgeben von über 65 Werken lebt. Stellt sich abschließend die Frage: Wie hätte die Ausstellung denn Franz Grabmayr selbst gefallen? Ich glaube, er hätte sie unglaublich geliebt. Ich weiß, dass er es geschätzt hätte, in der ALBERTINA auszustellen. Das ist der richtige Ort für einen der größten Künstler, die Österreich je hervorgebracht hat", so Schröder.

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