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Norwegisches Königshaus: Die royale Familie [Infos, Thronfolge]

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Mette-Marit, Haakon, Sonja und Harald von Norwegen

Mette-Marit, Haakon, Sonja und Harald von Norwegen

©Jørgen Gomnæs / The Royal Court
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König Harald V. entstammt dem Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg und ist der erste norwegische Monarch seit 1370, der in Norwegen geboren wurde. Nach dem Tod seines Vaters Olav V. am 17. Jänner 1991 bestieg Harald den Thron. Sein Thronfolger ist Kronprinz Haakon.

Die Geschichte von Norwegens Königshaus

Das am Ende des 9. Jahrhunderts unter dem Reichsgründer Harald I. Harfagri (Schönhaar) entstandene Königtum Norwegen war von 1380 bis 1814 mit Dänemark und von 1814 bis 1905 mit Schweden in Personalunion vereinigt. 1905 wurde der dänische Prinz Christian Carl vom norwegischen Parlament (Storting) zum König gewählt, nachdem es im Gefolge von Auseinandersetzungen um die konsularischen Vertretungen zur Auflösung der Union mit Schweden gekommen war. Unter dem Namen Haakon VII. nahm er die ihm angebotene Krone an. Er war mit der britischen Prinzessin Maud, einer Enkelin Königin Victorias, verheiratet. Haakons Sohn Alexander, der spätere Olav V., war 1903 im englischen Sandringham geboren worden.

Als Norwegen 1940 von den Deutschen überfallen wurde, flüchtete der dreijährige Prinz Harald mit seiner Mutter Märtha und seinen beiden älteren Schwestern Ragnhild und Astrid über Schweden in die USA, während sein Großvater und sein Vater mit der norwegischen Exilregierung in London den Widerstand gegen die Besatzungsmacht leiteten. Berühmt wurde König Haakons Antwort auf die Abdankungsaufforderung der von Hitler eingesetzten Marionettenregierung des Faschisten Vidkun Quisling: In einem Telegramm unterstrich Haralds Großvater, dass der "von einem freien Volk gewählte König nicht von einem unfreien Volk abgesetzt" werden könne.

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König Olav und Königin Märtha mit ihren drei Kindern Ragnhild, Harald und Astrid

 © imago images / United Archives International

1945 kehrte die Königsfamilie nach Oslo zurück, Harald ging auf eine öffentliche Schule und betrieb zahlreiche Sportarten. Später absolvierte er die Militärakademie und studierte in Oxford (Balliol College) Wirtschafts- und Staatswissenschaften und Geschichte. Nach der Thronbesteigung seines Vaters im September 1957 wurde Harald Kronprinz. Seine Mutter Märtha, eine Schwester der tödlich verunglückten belgischen Königin Astrid (Mutter von Albert II.), war 1954 verstorben. Einen Namen als Sportsmann machte sich Harald bei nationalen und internationalen Segelwettbewerben. Mehrere Male vertrat der Thronfolger sein Land bei den Olympischen Spielen. 1987 wurde er mit dem Eintonner "Fram X" Weltmeister.

Die norwegische Thronfolge

  1. Kronprinz Haakon von Norwegen (Sohn von König Harald)

  2. Prinzessin Ingrid Alexandra (Tochter von Haakon)

  3. Prinz Sverre Magnus (Sohn von Haakon)

  4. Prinzessin Märtha Louise (Tochter von Harald)

  5. Maud Angelica Behn (1. Tochter von Märtha Louise)

  6. Leah Isadora Behn (2. Tochter von Märtha Louise)

  7. Emma Tallulah Behn (3. Tochter von Märtha Louise)

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Drei Generationen: König Harald von Norwegen mit seinen Thronfolgern Kronprinz Haakon und Prinzessin Ingrid Alexandra

 © Kimm Saatvedt / Det kongelige hoff

Wer regiert in Norwegen?

Nach dem Tod seines Vaters am 17. Jänner 1991 bestieg Harald den Thron und wählte dieselbe Herrscherdevise wie sein Vater und Großvater: "Alt for Norge" ("Alles für Norwegen"). Er ist General des Heeres und der Luftwaffe und Admiral der Marine. Mit der Annahme der Königswürde wurde Harald V. auch Haupt der evangelisch-lutherischen Staatskirche. Der vierte Träger des Namens, König Harald IV. Gille, hatte von 1130 bis 1136 regiert.

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Sonja und Harald von Norwegen feierten im Jahr 2021 30 Jahre als Königspaar

 © Jørgen Gomnæs / Det kongelige hoff

Norwegen erhielt 1991 erstmals nach 53 Jahren wieder eine Königin. Haralds Großmutter Maud war 1938 gestorben. Sein Vater war bei der Thronbesteigung bereits verwitwet. Königin Sonja besitzt den militärischen Rang eines Brigadegenerals. Sie war als Kronprinzessin Vizepräsidentin des Norwegischen Roten Kreuzes und wurde vom Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) mit der Nansen-Medaille ausgezeichnet.

König Harald und Königin Sonja

König Harald lernte im Jahr 1959 als Thronerbe die gleichaltrige Sonja Haraldsen, Tochter eines Osloer Kaufmanns, kennen. Sein Wunsch, die Bürgerliche zu ehelichen, stieß zunächst auf Widerstand auch bei der sozialdemokratischen Parlamentsmehrheit. Auch König Olav hätte eine "blaublütige" Schwiegertochter vorgezogen. Erst nach neunjähriger Wartezeit konnte am 29. August 1968 die Hochzeit stattfinden. Sonja, Absolventin der "Ecole Professionelle de Jeunes Filles" von Lausanne und Diplom-Schneiderin, wurde Kronprinzessin und Königliche Hoheit. Sie studierte später Englisch, Französisch und Kunstgeschichte an der Osloer Universität.

"Natürlich habe ich mich unerwünscht gefühlt. Das tat sehr weh", sagte Sonja dazu in einem TV-Interview. Die ganz große Sympathiewelle allerdings blieb aus, nachdem die Liebe hier über Statusdenken gesiegt hatte. Zusammen mit dem farblosen Ehemann stand Königin Sonja nach Olavs Tod für einen deutlichen Popularitätsschwund der norwegischen Monarchie.

Kronprinz Haakon, der Thronfolger

Genau wie sein Vater tat sich auch König Harald mit der Partnerwahl seines Sohnes, Kronprinz Haakon, schwer. Er verliebte sich in die allein erziehende Mutter Mette-Marit Høiby, heute Prinzessin Mette-Marit. Sie stammte aus einfachem Haus, der Vater ihres Sohnes Marius Borg Høiby war wegen Kokainbesitzes vorbestraft, sie selbst kam Anfang der neunziger Jahre als Mitglied der Osloer House-Szene mit Drogen in Berührung.

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Mette-Marit und Haakon, das norwegische Kronprinzenpaar

 © IMAGO/PPE

Kronprinz Haakon weigerte sich, seine große Liebe aufzugeben. Als die Schmutzkampagne in den Medien zu schlimm wurde, ging Mette-Marit in die Offensive: Drei Tage vor der Hochzeit gab sie eine Pressekonferenz, in der sie unter Tränen einräumte, als Jugendliche ein ausschweifendes Leben geführt zu haben. Sie könne dies nicht ungeschehen machen, aber sie distanziere sich von Drogen. Danach wurde die Kritik leiser. Das Paar heiratete im August 2001 und hat inzwischen zwei gemeinsame Kinder, Ingrid Alexandra und Sverre Magnus.

Ingrid Alexandra wird Norwegens 1. Königin

Nach ihrem Vater ist Prinzessin Ingrid Alexandra Zweite in der Thronfolge. Das Gesetz, nachdem sie norwegische Königin werden darf, wurde erst 1990 geändert. Seitdem hat das älteste Kind - unabhängig welchen Geschlechts - ein Anrecht auf die Krone. Zuvor war die Thronfolge in Norwegen männlichen Nachkommen vorbehalten.

Jahrelang besuchten Ingrid Alexandra und ihr jüngerer Bruder Sverre Magnus ganz unroyal die örtliche Volksschule in Asker. Erst später wechselten die beiden auf Privatschulen. "Als Eltern müssen wir die Entscheidungen treffen, von denen wir glauben, dass sie für unsere Kinder am besten sind", teilten Norwegens Kronprinz Haakon und seine Frau Mette-Marit über die Pressesprecherin des Hofs mit. Für Prinzessin Ingrid Alexandra sei es "für ihre zukünftige Rolle sehr wichtig, dass sie fließend Englisch" spreche, sagte die Sprecherin.

Prinzessin Märtha Louise, die "Engelsflüsterin"

Die Norweger sind wohl froh, dass das Thronfolgegesetz erst 20 Jahre nach der Geburt von Kronprinz Haakons älterer Schwester Märtha Louise geändert wurde. Die Prinzessin, die von 2002 bis 2016 mit dem umstrittenen Schriftsteller Ari Behn, der im Jahr 2019 Suizid beging, verheiratet war, und damals auf ihren Titel "Königliche Hoheit" verzichtete, ist in ihrer Heimat nämlich nicht unbedingt gänzlich beliebt. Die Prinzessin und ihr Mann standen immer wieder in der Kritik, weil sie ihren royalen Bekanntheitsgrad systematisch und umfassend für kommerzielle Zwecke ausnutzten. Ari Behn als Schriftsteller und Märtha Louise als "Kulturvermittlerin", die gutgläubiger Kundschaft gegen Gebühr persönliche Begegnungen mit "Engeln" versprochen hat.

Auch die Namenswahl für ihre Kinder sorgte in Norwegen für Kopfschütteln. Auf Maud Angelica und Leah Isadora folgte Emma Tallulah. "Zwar steht sie nicht ganz vorn in der Thronfolge. Aber wir haben ab sofort doch das Risiko, dass Norwegen eine Königin Emma Tallulah bekommt", meinte der schon etwas betagte Sprachforscher Finn-Erik Vinje. Im ehrwürdigen Königshaus mit Wikinger-Tradition gilt eigentlich das ungeschriebene Gesetz, neugeborenen Royals Namen mit nordischem Bezug zu geben. Tallulah aber bedeutet "rinnendes Wasser" in der Sprache des fernen Indianerstammes der Choctaw.

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Prinzessin Märtha Louise mit ihrem Verlobten Durek Verrett

 © Getty Images/Rune Hellstad

Seit Mai 2019 ist Prinzessin Märthe Louise offiziell mit dem Schamenen Durek Verrett liiert. "Er hat mein Leben verändert", schrieb die Prinzessin damals in einem Beitrag auf Instagram. Im Juni 2022 machte das Paar seine Verlobung bekannt, im August 2024 soll geheiratet werden.

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