Christoph Baumgartner spielt seit Jahren in der deutschen Bundesliga, zunächst bei Hoffenheim, seit dem Sommer bei RB Leipzig. Im ÖFB-Team gehört der offensive Mittelfeldspieler inzwischen zu den Fixstartern. Auch privat läuft es rund, Baumgartner ist mit der ehemaligen Fußballerin Sandrine "Sandy" Sobotka liiert.
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Steckbrief Christoph Baumgartner
Name: Christoph Baumgartner
Spitzname: Baumi
Geboren am: 1. August 1999 in Horn, NÖ
Sternzeichen: Löwe
Wohnt in: Leipzig
Größe: 1,80 m
Gewicht: 73 kg
Beruf: Profi-Fußballer
bisherige Vereine: SV Horn, AKA St. Pölten (Jugend), TSG 1899 Hoffenheim (2019 - 2023)
aktueller Verein: RB Leipzig (seit 2023)
Familienstand: liiert mit Sandrine "Sandy" Sobotka
Kinder: keine
Christoph Baumgartner wächst in St. Leonhard am Hornerwald im Waldviertel auf. Die Familie ist sportbegeistert, sein drei Jahre älterer Bruder Dominik Baumgartner (WAC) sowie sein Cousin Stefan Feiertag (Blau-Weiß Linz) sind ebenfalls Profi-Fußballer. "Ich trage wohl das Straßenfußballer-Gen in mir", meint "Baumi", wie sein Spitzname lautet, gegenüber dem "Standard". Die Eltern Sabine und Alfons stehen stets hinter den Ambitionen der Söhne. "Ich wurde nicht gedrängt, sie haben mir nur gezeigt, was möglich ist. Sie haben mich begleitet und unterstützt", so Baumgartner.
Ab dem 6. Lebensjahr kickt Christoph Baumgartner beim SV Horn, 2012 wechselt er in die Akademie nach St. Pölten, wo er auch das Oberstufenrealgymnasium besucht. Er verfügt nicht nur über fußballerisches Talent, sondern ist auch clever. Eine Schulklasse überspringt er, macht im Alter von 17 Jahren die Matura.
Wäre er kein Fußballprofi geworden, "wäre ich wahrscheinlich Lehrer", verrät "Baumi" im Gespräch mit Riccardo Basile in "Meine Geschichte" auf "Sky Sport". "Meine Mutter ist Lehrerin, die hat mich auch unterstützt, ganz ohne Hilfe wäre es wahrscheinlich nicht möglich gewesen", sagt er in Hinblick auf das übersprungene Schuljahr. Bis heute gelte er in seiner Schule als "Vorzeigeathlet und -schüler".
Links zu Christoph Baumgartner:
• Christoph Baumgartner auf Instagram
• Christoph Baumgartner auf transfermarkt.at
Vom Nachwuchs nach Hoffenheim
Der TSG Hoffenheim 1899, bekannt für seine Nachwuchsförderung, wird auf Christoph Baumgartner aufmerksam. Mit der Matura in der Tasche zieht der gebürtige Waldviertler im Sommer 2017 nach Deutschland und kickt zunächst bei der U-19-Mannschaft des Vereins.
Für ihn sei bereits früh klar gewesen, einmal nach Deutschland gehen zu wollen, verrät Christoph Baumgartner im Interview mit Sky Sport. Natürlich habe er auch "Angst und Respekt" gehabt, im Nachhinein sei es jedoch "absolut der richtige Schritt gewesen".
Im Jänner 2018 unterschreibt der damals 18-Jährige schließlich seinen ersten Profivertrag. Ein Jahr später, im Jänner 2019, rückt Baumgartner schließlich in Profikader der damals von Julian Nagelsmann trainierten Hoffenheimer auf. Aufgrund eines Handbruchs verzögert sich sein Debüt in der deutschen Bundesliga, im Mai 2019 ist es aber so weit: Im Match gegen Werder Bremen wird Baumgartner zur Halbzeit eingewechselt.
In der kommenden Saison entwickelt sich Christoph Baumgartner vom Newcomer zum fixen Bestandteil der Mannschaft. Bei 28 Einsätzen kommt er auf sieben Tore und sechs Assists und wird von den Fans zum TSG-Spieler der Saison gewählt. In den nächsten drei Saisonen entwickelt sich der Niederösterreich kontinuierlich weiter. "Ich wurde Schritt für Schritt ans Profigeschäft herangeführt, konnte mich körperlich und als Person entwickeln, das war entscheidend", erinnert sich Baumgartner im Jahr 2021 gegenüber dem "Standard" zurück an seine "Lehrjahre".
Christoph Baumgartner bei RB Leipzig
Im Sommer 2023 wechselt Christoph Baumgartner von Hoffenheim zum RB Leipzig. Er erhält einen 5-Jahres-Vertrag bis Juni 2028. Als Ablösesumme werden 27 Millionen Euro plus etwaige Bonuszahlungen kolportiert. Damit wäre er Österreichs teuerster Fußballer, Marko Arnautovic hielt bis dato mit 25 Millionen (beim Transfer von West Ham nach Shanghai) den Rekord.
"Ich wollte unbedingt zu einem Club, mit dem man Titel gewinnen kann", erklärt Baumgartner laut APA nach dem vollzogenen Wechsel. Max Eberl, RBL-Geschäftsführer Sport bezeichnet ihn als "unseren absoluten Wunschspieler". "Christoph ist schnell, torgefährlich und sehr spielintelligent. Zudem ist Baumi einfach auch ein guter Typ - bodenständig, wissbegierig, ehrgeizig."
Leaderrolle im ÖFB-Team
Sein Debüt im Nationalteam gibt Christoph Baumgartner im September 2020 unter Teamchef Franco Foda beim Nations-League-Spiel in Oslo gegen Norwegen. "Mein erstes Spiel in der Nationalmannschaft war ein richtig geiles Gefühl. Das ist das, wovon ich als kleiner Bub immer geträumt habe", erklärt der damals 21-Jährige nach der Partie. Wenige Tage später erzielt er in seinem zweiten Länderspiel (2:3 gegen Rumänien) sein erstes Tor im Teamdress.
Bei der Europmeisterschaft 2021 schießt er das ÖFB-Team ins Achtelfinale, seine Bekanntheit wird dadurch schlagartig größer. Inzwischen hat sich Christoph Baumgartner zu einem echten Leader entwickelt. "Man ist nicht von heute auf morgen Führungsspieler. Das ist ein Prozess, der in erster Linie über Leistung passiert", gibt er sich beim Teamcamp in Marbella im März 2024 bescheiden. "Ich versuche, der Baumi zu sein, der ich bin. Etwas künstlich zu kreieren, ist nie authentisch. Das wirkt auch nicht." Es müsse in einem drinnen sein, ob man ein Spieler sei, "der den Mund aufmacht und seine Meinung kundtut". Er selbst sehe sich durchaus als solcher, so Baumgartner zur APA.
Das Weltrekord-Tor
Seit 23. März 2024 wird Christoph Baumartner auch "Mr. 6,3 Seconds" genannt. An diesem Tag erzielt er im Länderspiel gegen die Slowakei nach eben diesen 6,3 Sekunden das schnellste Tor der Geschichte.
Der Treffer ruft auch FIFA-Chef Gianni Infantino auf den Plan, der via Instagram zur "wahrlich großartigen Leistung" gratuliert. "Es ist schon etwas Besonderes, von so jemandem auch Lob zu bekommen", sagt Baumgartner bei der Pressekonferenz zwei Tage nach dem Spiel.
Christoph Baumgartner privat
Christoph Baumgartner ist seit einigen Jahren in festen Händen. Wie seine Freundin Sandrine "Sandy" Sobotka bei einem Auftritt bei "Kurier TV" verrät, lernte sich das Paar in der Fußballakademie St. Pölten kennen. Offiziell ein Paar seien sie aber erst nach der gemeinsamen Schulzeit geworden. Sandy stand früher selbst auf dem Platz, ihre Position war im defensiven Mittelfeld.
Als Baumgartner nach der Matura nach Hoffenheim zieht, folgt Sandy ihm bald darauf. Sie spielt noch ein halbes Jahr Fußball beim FC Speyer 09, hängt dann aber die Fußballschuhe an den Nagel. Mit dem Klischee einer Spielerfrau hat sie nichts am Hut, sie studiert in Mannheim Psychologie.
"Ich habe ihm gesagt, ich gehe überall mit hin in seiner Karriere, wenn wir danach wieder nach Österreich ziehen", erzählt Sandy. Dort möchte das Paar später sesshaft werden.
"Er ist sehr offen, bodenständig, ein liebenswerter Mensch", beschreibt Sandy gegenüber "Kurier TV" ihren Freund. "Er ist ein mega toller Mensch und das ist für mich das wichtigste", so die Niederösterreicherin, die inzwischen mit "Baumi" und dem gemeinsamen Hund in Leipzig lebt.
Soziales Engagement: "Baumi Junior School"
Seine bodenständige Art zeigt sich auch in Baumgartners sozialen Engagement. Während andere Kicker in seinem Alter ihr Geld vornehmlich für teure Autos und Uhren ausgeben und manche auch mal damit kokettieren, das Leben eines Polizisten kaufen zu können, steckt der Niederösterreich einen Teil seines Reichtums in soziale Projekte in Uganda. "Ich habe vor kurzem eine Schule gegründet, in der vor allem junge Frauen eine Ausbildung bekommen, nachdem sie wegen Schwangerschaft die Schule abbrechen mussten oder nicht genug Geld dafür hatten", lässt er im Dezember 2022 seine Fans auf Instagram wissen.
Im Herbst 2023 folgt die "Baumi Junior School", in der Kinder zwischen vier und neun Jahren die Möglichkeit einer Schulbildung erhalten. "In der Schule erhalten sie ebenso eine reichhaltige Mahlzeit, sauberes Trinkwasser und Spielmöglichkeiten. Alles Dinge, die für uns selbstverständlich sind - in Uganda aber nicht. Umso glücklicher bin ich, helfen zu können", so Baumgartner.