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Carsharing: Ein Auto für viele Nutzer

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12 min
Carsharing

©Elke Mayr
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Beim Carsharing, zu Deutsch Autoteilen, besitzt man das Auto nicht selbst, sondern teilt es sich mit anderen. Es ist eine günstige Alternative für Menschen, die ihr Auto nicht täglich brauchen. Der Halter des Fahrzeuges ist in der Regel ein Carsharing-Anbieter. Die Kosten variieren und kosten in der Stunde etwa zwischen vier und 19 Euro. Der Vergleich lohnt sich.

Was versteht man unter Carsharing?

Wie schon eingangs erwähnt bedeutet Carsharing, dass man nicht selbst ein eigenes Auto besitzt, sondern im Rahmen eines Vertrages mit dem Carsharing-Anbieters eines nutzen darf. Carsharing lohnt sich finanziell in der Regel, wenn man weniger als 10.000 km pro Jahr fährt.

Wie funktioniert Carsharing?

Meistens läuft das Carsharing über eine App, Website oder eine Telefonnummer, über die das Auto reserviert werden kann. Das Öffnen des Autos läuft ebenso entweder über eine App, eine Website oder ganz klassisch mit einem Schlüssel, der etwa in einem Schlüsseltresor hinterlegt ist. Je nach Anbieter werden die gefahrenen Minuten, Kilometer oder beides abgerechnet, oder man entscheidet sich für eine Pauschale.

Beim stationsbasierten Carsharing stehen die Autos auf einem festen Parkplatz und müssen dort abgeholt bzw. zurückgegeben werden. Hier ist eine Vorreservierung jedenfalls möglich. Beim Free-Floating hingegen haben die Fahrzeuge keinen festen Stellplatz, sondern stehen irgendwo in der Stadt. Sie können über eine App geortet und gebucht werden und werden nach der Fahrt innerhalb eines definierten Nutzungsgebietes wieder abgestellt. Dieses Modell eignet sich gut für private one-way-Fahrten. Allerdings kann man die Autos nicht im Voraus reservieren.

Vorteile des Carsharings

Der große Vorteil des Carsharings ist natürlich der Kostenfaktor, vor allem, wenn man das Auto nicht täglich benötigt. Denn Kosten wie Anschaffung, Versicherung, Reparaturen, Service, Pickerl, neue Reifen, Reifenwechsel, Autofahrerclubs wie ÖAMTC oder ARBÖ, Parkgebühren und natürlich auch der Wertverlust des Fahrzeuges treffen immer der Fahrzeughalter. Und das können je nach Automodell und Versicherungsart monatlich sehr hohe Kosten sein, die auch anfallen, wenn das Auto kaum genutzt wird. Man bleibt mit einem solchen Modell flexibel und zahlt nur dann, wenn man das Auto wirklich braucht. Zudem muss man sich nicht um Dinge wie Servicetermine und Reparaturarbeiten kümmern – das Auto wird vom Carsharing-Anbieter in Schuss gehalten.

In der Wahl des Fahrzeugmodells ist man ebenfalls flexibel. Hat man Lust auf eine Spritztour in einem flotten Kleinwagen, so kann man diesen ebenso mieten wie einen Van, wenn ein Besuch im Möbelhaus ansteht.

Und zu guter Letzt tut Carsharing auch der Umwelt gut, und zwar in Bezug auf den CO2-Ausstoß, der bei der Produktion eines Fahrzeuges entsteht (und im Übrigen weit stärker ins Gewicht fällt als der tatsächliche CO2-Ausstoß beim Fahrzeugbetrieb). Beim Carsharing teilen sich statistisch gesehen in etwa 10 bis 15 Nutzer ein Auto – die Produktion einiger Autos wird somit unnötig. Zudem wird der Ressourcenverbrauch gesenkt. Dazu kommt: Carsharer nutzen das Auto nur, wenn sie es wirklich brauchen, Wer hingegen ein Auto vor der Haustüre stehen hat, nutzt es meistens auch dann, wenn die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln genauso hätte getätigt werden können.

Nachteile

Das Angebot ist natürlich in (Groß-)Städten größer und viel mehr vorhanden als im ländlichen Gebiet, weshalb sich die Frage des Carsharings (anstelle eines eigenen Autos) in letzteren meist gar nicht stellt.
Außerdem ist es natürlich ein Nachteil, dass das Auto nicht wie ein eigener Wagen einfach vor der Haustüre steht. Je nach Anbieter muss das Auto bei bestimmtem Stationen oder zu bestimmten Öffnungszeiten abgeholt und zurückgegeben werden. Oftmals muss auch im Voraus bezahlt und das Auto vollgetankt zurückgegeben werden. Auch das Buchen eines bestimmten Fahrzeugmodells ist nicht immer möglich, lediglich die Auswahl einer bestimmten Fahrzeugkategorie mit bestimmten Ausstattungsmerkmalen.

Wie viel kostet Carsharing?

Auch hier gibt es verschiedene Modelle. Beim Free-Floating-Modell wird nur die tatsächliche Nutzungsdauer in Minuten abgerechnet. Stationäre Anbieter hingegen rechnen nach gebuchter Stunde und gefahrenen Kilometern ab. Manchmal gibt es auch eine monatliche Grundgebühr oder eine Kaution, die zu hinterlegen ist. In der Zahlung inkludiert sind dann aber zumeist alle Kosten, die mit der Fahrt im Zusammenhang stehen, inklusive Benzin oder Strom für E-Autos. Die Tarife variieren je nach Fahrzeugkategorie und Uhrzeit. Bezahlt wird mittels Kreditkarte oder Lastschrift am Konto. Hier kann im Vorfeld auch eine Bonitätsprüfung erfolgen.

Gerade beim Carsharing gibt es sehr häufig Preisänderungen oder neue Konditionen. Es lohnt sich daher, die Webseiten der Anbieter im Auge zu behalten. Free-Floating-Modelle sind meist teurer als stationäre Anbieter.

Was benötigt man für die Anmeldung?

Bevor man ein Carsharing-Auto nutzen kann, muss man sich persönlich beim Anbieter seiner Wahl registrieren. Dazu ist ein gültiger Personalausweis oder Reisepass notwendig, um die Identität zu überprüfen, sowie natürlich ein Führerschein. In den meisten Fällen ist auch eine Kreditkarte erforderlich, über die die Abrechnung erfolgt. Man entscheidet sich für das gewünschte Leih-Modell und schließt darüber einen Vertrag mit dem Anbieter.

Carsharing-Anbieter und ihre Preise

Im Folgenden drei Anbieter aus Wien im Überblick:

Share now ist ein standortunabhängiges System mit Minutenabrechnung. Die Mieten beginnen ab 0,26€ die Minute, Benzinkosten, Parktickets, Versicherung und Kfz-Steuer sind inklusive. Es gibt keine laufenden jährlichen oder monatlichen Gebühren, keine Parkgebühren. Der Anbieter punktet mit günstigen Stunden-Pakete für 2, 4, und 6 Stunden.

ELOOP bietet E-Autos zur Miete an. Auch hier setzt man auf ein standortunabhängiges System mit Minuten-, Stunden- oder Tagesabrechnung. Es gibt eine dynamische Bestpreis-Regelung. Die Mieten beginnen bei 0,23 EUR die Minute, 13,90 EUR die Stunde oder 99,00 EUR pro Tag, inkludiert sind 200 km pro Fahrt, gratis Parken auf öffentlichen Parkplätzen und gratis Laden bei Wien-Energie-Ladesäulen.

WienMobil Auto ist das Carsharing-Angebot der Wiener Linien. Bei diesem stationsbasierten Service stehen 28 Hyundai-Elektroautos an den WienMobil Stationen in ganz Wien zur Verfügung. Diese Fahrzeuge kann man bequem über die WienMobil-App der Wiener Linien buchen. Besitzt man eine Jahreskarte, gibt es Vergünstigungen.

In Wien bietet momentan Share now die meisten Carsharing Fahrzeuge und die beste Abdeckung.
Einen Überblick über Carsharing-Anbieter in ganz Österreich, auch in ländlichen Gebieten, bekommt man unter https://www.carsharing-oesterreich.at/

Carsharing versus Mietwagen

Hier kommt es wieder auf die persönlichen Bedürfnisse und die geplante Fahrt an. Benötigt man das Auto nur für kurze oder spontane Fahrten in der Stadt, ist Carsharing sicher die günstigere Variante. Je mehr Kilometer pro Tag gefahren werden oder je länger die geplante Strecke ist, umso eher zahlt es sich aus in einen Mietwagen zu investieren.

Was passiert im Schadensfall?

Fahrzeuge von kommerziellen Carsharing-Anbietern sind in der Regel Haftpflicht- und Vollkasko-versichert, dieser Versicherungsschutz sollte im Mietpreis enthalten sein. Dennoch bleibt der Mieter im Schadensfall nicht schadfrei: Selbstbehalte von bis zu 1.500 EUR sind üblich. Dafür kann man allerdings auch wieder eine Versicherung abschließen, die den Selbstbehalt bis zu einem gewissen Betrag übernimmt. Aber auch die Betreiber selber bieten oft Schutzpakete an, die man nutzen sollte.

Wichtig ist es, vor Inbetriebnahme des Fahrzeugs etwaige bereits vorhandene Schäden zu dokumentieren. Dies funktioniert meistens über die App. Verschuldet man im Rahmen der Fahrt einen Schaden am Auto, muss dieser sofort an den Betreiber gemeldet werden, Entweder deckt die Versicherung den Schaden ab, oder man muss einen Teil im Rahmen des Selbstbehaltes selber bezahlen. Wird der Schaden nicht gemeldet, kann das teuer werden.

Die meisten Anbieter haben ihre Fahrzeuge vollkaskoversichert, unterschiedlich sind aber die Höhen eines allfälligen Selbstbehaltes. Hier lohnt es sich, genau zu schauen und zu vergleichen, denn bis zu dieser Höhe müssen Schäden vom Mieter selbst übernommen werden.

Bei Problemen mit der App, der Schlüsselkarte, deren Verlust oder ähnlichem sollte man den Carsharinganbieter direkt kontaktieren. Meist kann er Abhilfe schaffen.

Carsharing im Überblick

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