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Andreas Schieder: SPÖ-Spitzenkandidat für die EU-Wahl

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Andreas Schieder

©IMAGO/SEPA.Media
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Vor fünf Jahren ersparten erst die Briefwähler der SPÖ ihr historisch schlechtestes Ergebnis bei einer EU-Wahl. Dennoch heißt der sozialdemokratische Spitzenkandidat auch 2024 wieder Andreas Schieder. Wie tickt der gebürtige Wiener, der einst Bürgermeister werden wollte?

Steckbrief Andreas Schieder

  • Name: Andreas Schieder

  • Geboren am: 16. April 1969 in Wien

  • Wohnt in: Wien

  • Ausbildung: Volkswirtschaftsstudium an der Universität Wien

  • Beruf: SPÖ-Politiker

  • Familienstand: verheiratet mit Sonja Wehsely

  • Kinder: ein Sohn

Mit Andreas Schieder setzt die SPÖ bei der EU-Wahl genau wie die ÖVP - mit Reinhold Lopatka- auf einen versierten Sachpolitiker, der aber nicht unbedingt zum Strahlemann taugt. Sein Abschneiden könnte schon einen Hinweis darauf geben, wie es der SPÖ unter Andreas Babler beim Wähler läuft.

Andreas Schieder, der Berufspolitiker

Andreas Schieder ist das, was man gemeinhin einen Berufspolitiker nennt. Der studierte Volkswirt war von Jugendtagen an - auch familiär bedingt - mit den Organisationen im roten Umfeld vertraut. Bei der Sozialistischen Jugend machte der Sohn des langjährigen SPÖ-Spitzenpolitikers Peter Schieder dann auch erstmals Karriere, als er zum Vizepräsidenten der Sozialistischen Jugendinitiative aufstieg.

Jung wurde Andreas Schieder auch Bezirksrat, nämlich in Penzing, wo er später auch von seinem Vater den Parteivorsitz übernahm und diesen bis zu seinem Wechsel nach Brüssel innehatte. Weitere Karrierestationen waren der Wiener Landtag und der Nationalrat. Schieder galt als Hoffnungsträger. Dass seine damalige Lebensgefährtin und nunmehrige Ehefrau Sonja Wehsely ihrerseits in der Landesregierung amtierte, war jedoch ein gewisses Hemmnis am Weg zu höheren Weihen.

Es war letztlich Werner Faymann, der Schieder zum Staatssekretär machte, zunächst für Beamte, später dann mitten in der Hypo-Krise (mit)zuständig für die Finanzen. Die Aufgabe teilte er übrigens mit Lopatka, dem er dann gleich wieder in deren nächster Rolle als Koalitions-Klubobleute gegenüberstand. Die heiße Liebe war es nicht, aber man versteht sich besser, als man vielleicht von außen annehmen würde.

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Werner Faymann holte Andreas Schieder als Staatssekretär in die Regierung.

 © IMAGO / Eibner

Bittere Niederlage gegen Michael Ludwig

Die bitterste Niederlage in Andreas Schieders politischer Karriere war das Duell um den Vorsitz der Wiener Landespartei, das ja auch den Weg zum Bürgermeisteramt markierte. Nicht nur war nach der Schlappe gegen Michael Ludwig die schöne Aussicht auf das Rathaus weg - unter der neuen Parteichefin Pamela Rendi-Wagner fand er sich auch noch am politischen Abstellgleis.

Von Wien nach Brüssel

Da traf es sich gut, dass die Partei einen Spitzenkandidaten für die EU-Wahl suchte. Der international gut vernetzte Andreas Schieder, der sich zu dieser Zeit auch verstärkt der Situation der Kurden annahm, griff zu und nahm das Ticket nach Brüssel. Wiewohl er im EU-Parlament Fraktionschef der SPÖ ist, stand er manchmal etwas im Schatten von Evelyn Regner, immerhin Vizepräsidenten des Abgeordnetenhauses.

Dennoch hatte Schieder seine Momente. Er war Brexit-Berichterstatter des EU-Parlaments und Vorsitzender der Nordmazedonien-Delegation. Zuletzt legte er es sich als kritischer Wahlbeobachter in Serbien mit Ministerpräsidentin Ana Brnabic an.

Am Papier ist Andreas Schieder kein schlechter Spitzenkandidat. Er ist firm in der Sache und scheut die Öffentlichkeit nicht. Für Späßchen ist er sich auch nie zu schade - sei es nun ein Foto im Erdbeer-Kostüm, Koch-Videos oder eine Art Remake des "The Big Bang Theory"-Running Gags "Spaß mit Flaggen".

Im Weg steht Schieder mitunter das, was gerne als "Wiener Grant" bezeichnet wird. Die Last bei dieser Wahl wiegt schwer. Kann die SPÖ nicht zulegen, würde das auch Parteichef Andreas Bablers Leben nicht leichter machen.

Andreas Schieder privat

Abseits des Parlaments gehört die Leidenschaft Schieders dem Sport. Ob Yoga oder Mountainbike, der Präsident der Naturfreunde bleibt in Bewegung. Im Jahr 2023 bezwang Schieder den Kilimandscharo.

Seit vielen Jahren ist Andreas mit der ehemaligen SPÖ-Politikerin Sonja Wehsely liiert, das Paar hat einen gemeinsamen, inzwischen erwachsenen Sohn namens Max.

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Andreas Schieder mit seiner Lebensgefährtin Sonja Wehsely

 © imago images / K.Piles

Das Paar führt eine Beziehung ohne Skandale. Im Gegensatz zu ihrem Mann ist die ehemalige Wiener Stadträtin Sonja Wehsely inzwischen aus der Politik ausgestiegen. Sie wechselte im Jahr 2017 als Managerin zu Siemens Healthineers, was aufgrund der vielfältigen Geschäftsbeziehungen des Unternehmens mit der Stadt Wien für Kritik sorgte.

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