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Wie kam das Top in unsere Häuser?

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Wolfgang Kralicek
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Von Immobilienmaklern abgesehen würde niemand auf die Idee kommen, zu einer Wohnung "Top" zu sagen. Trotzdem hat sich der Begriff schriftlich weitgehend durchgesetzt. Auf den Klingelborden unserer Wohnhäuser sind statt Türnummern nur noch Topnummern angeführt. Was soll das überhaupt heißen? Es handelt sich jedenfalls nicht, wie man annehmen könnte, um die superlativische Vorsilbe, die gerade in der Immobilienbranche gern eingesetzt wird -man denke nur an die "Toplage" oder die "Topausstattung", die viele Objekte auszeichnet. (Von einem "Toptop" hingegen ist interessanterweise nie die Rede.) Nein, bei dem Top, von dem hier die Rede ist, handelt es sich angeblich um eine Kurzform des altgriechischen Worts "Topos", der Ort. Was, bitte, hat Altgriechisch auf der Zweierstiege verloren? Wem ist das eingefallen? Man würde die betreffende Person gern fragen, was sie sich dabei gedacht hat, einen Begriff in die Welt zu setzen, von dem die Menschen nicht einmal wissen, was er bedeutet. Ungut ist auch die Vorstellung, dass gerade eine Generation heranwächst, die irgendwann ganz selbstverständlich Sätze wie "Ich wohne auf Top 9" sagen wird. O tempora, o mores! Was das wieder heißt? Keine Ahnung, ich kann kein Altgriechisch. Außerdem wohne ich auf Tür 11.

Was meinen Sie? Schreiben Sie mir bitte: kralicek.wolfgang@news.at

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