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US-Ratingagentur bestätig Österreich zweitbestes Rating

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Moody's-Schriftzug beim Hauptquartier in New York City (Archivbild)
©APA/APA/AFP/EMMANUEL DUNAND
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Die Zeiten der höchsten Bonitätsnote "Triple A" oder "AAA" sind in Österreich seit Mitte der 2010er-Jahre zwar vorerst vorbei, die Alpenrepublik blieb und bleibt auch weiter unter den kreditwürdigsten Staaten der Welt. Nun hat die US-Agentur Moody's das nächstbeste "Aa1"-Rating samt stabilem Ausblick in der Nacht auf Samstag bestätigt, geht aus einer Mitteilung auf der Moody's Homepage hervor. Fitch senkte zuletzt den Ausblick beim zweithöchsten Rating auf negativ.

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Bei Fitch nennt sich dieses zweitbeste Rating "AA+", weil der Ausblick aber auf negativ gestellt wurde, droht dort wie berichtet eine Abstufung. Die weitere US-Ratingagentur S&P hatte die Kreditwürdigkeit Österreichs zuletzt - im Sommer des Vorjahres - ebenso auf zweitbester Stufe bei "AA+" belassen und den Ausblick von stabil sogar auf positiv angehoben. Auch bei der europäischen Ratingagentur Scope bekam die Alpenrepublik im Herbst das zweitbeste Rating bestätigt.

Grundsätzlich bedeutet das vorhandene zweitbeste Rating, dass Österreich anlagewürdig ist und ein guter Schuldner. Das Ausfallrisiko gilt als so gut wie vernachlässigbar, ist aber doch längerfristig schwerer einzuschätzen als bei der höchsten Note.

"Die Bestätigung spiegelt unsere Ansicht wider, dass Österreichs wohlhabende und diversifizierte Wirtschaft sowie seine hohe Schuldentragfähigkeit seine Kreditwürdigkeit weiterhin unterstützen werden", schrieb Moody's nun. Diese Stärken würden allerdings durch vergleichsweise schwache Wachstumsaussichten der Wirtschaft und einer gesteigerten Staatsschuldenlast abgeschwächt bzw. wörtlich aus der Mitteilung übersetzt "ausgeglichen" ("balanced").

Der bei Moody's im Gegensatz zu Fitch erhaltene stabile Ausblick spiegelt den Angaben zufolge wider, dass die Agentur erwartet, dass jedwede neue Regierung effektive Haushaltskonsolidierungsmaßnahmen umsetzen werde. Diese sollten dafür sorgen, dass Österreichs Haushaltsdefizit deutlich reduziert und die Schuldenentwicklung verbessert werde. "Wir erwarten auch die Formulierung und Umsetzung struktureller Reformen, die dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und die langfristige Nachhaltigkeit der öffentlichen Finanzen angesichts der Alterung der Bevölkerung zu verbessern."

Die höchste Note haben besonders reiche, naturgemäß aber nicht viele Staaten. Mit einem "AAA" rühmen können sich etwa die Schweiz, Liechtenstein, Singapur, Australien, Dänemark, Kanada, die Niederlande, Deutschland und Luxemburg. Auf Augenhöhe mit Österreich und damit knapp hinter den allerbesten Schuldnern liegen ungeachtet des Ausblicks etwa Staaten wie Finnland, Taiwan, die USA, Neuseeland oder Hongkong. Ein kleines weiteres Stück dahinter folgen dann Länder wie Belgien, Katar oder Südkorea und noch etwas darunter Frankreich oder beispielsweise Slowenien.

Dass sich Österreich aus der Top-Gruppe verabschieden musste, war eine Folge der weltweiten Finanzkrise und der folgenden teilweisen Schieflage des Bankensektors in der Alpenrepublik. Unter anderem musste die frühere Kärntner Skandalbank Hypo Alpe Adria aufgefangen werden. Man erinnert sich aber auch noch an die Kommunalkredit und die ÖVAG, wo der Staat einspringen musste. Die danach eingeführte und wieder abgeschmolzene Bankenabgabe diente danach der teilweisen Kompensation im Staatsbudget.

Die mittlerweile auf 150 Mio. Euro im Jahr abgeschmolzene Abgabe könnte nun angesichts der derzeitigen budgetären Problematik, in der ein EU-Schuldenverfahren abgewendet werden soll, wieder angehoben werden, war aus den Regierungsverhandlungen zu vernehmen. Offiziell ist hierbei vorerst aber noch nichts.

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