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2024 war das bisher erfolgreichste Jahr für Wiens Tourismus

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Peter Hanke und Norbert Kettner

©Tobias Holzer
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Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind Geschichte. Mit 18,9 Millionen Nächtigungen wurde der Bestwert von 2019 überflügelt.

Wiens Tourismus hat die wirtschaftlichen Folgen der Coronapandemie hinter sich gelassen. Mit 18,9 Millionen Nächtigungen verzeichnete die Bundeshauptstadt einen Rekord und erstmals mehr Nächtigungen als im bisherigen Rekordjahr 2019. Gegenüber 2023 betrug das Plus satte neun Prozent, wie „WienTourismus“ am Mittwoch bekanntgab.

Viel wichtiger noch als die Nächtigungsaufkommen seien jedoch die Nächtigungsumsätze, so Wirtschaftsstadtrat und „WienTourismus“-Präsident Peter Hanke: „Im Verlauf des Vorjahres sind sie etwa um ein Viertel stärker gewachsen als die Nächtigungen. Was zu einer Premiere führt: Denn Wiens Beherbergungsbetriebe haben es somit erstmals geschafft, die Milliarde Euro beim Nächtigungsumsatz schon im Oktober zu knacken. Und nicht nur das: Ein neuer Umsatz-Bestwert im Gesamtjahr dürfte fix sein.“

Tourismus als Wertschöpfungsmotor

Wiens Beherbergungsbetriebe standen schon Ende November an der Schwelle zum neuen Bestwert beim Nächtigungsumsatz – noch bevor der Dezember überhaupt abgerechnet ist.

Von diesen Rekordzahlen profitieren auch andere Branchen, wie Hanke hervorhob: „In weltwirtschaftlich turbulenten Zeiten erweist sich Wiens Tourismus als Wertschöpfungsmotor und nimmt gesamtwirtschaftlich eine tragende Rolle ein. Er schafft und sichert standortgebundene Ganzjahresarbeitsplätze. Durch umfangreiche Spillover-Effekte beschert er auch benachbarten Branchen einen kräftigen Impuls.“

Besonders deutlich wird dies beim Handel. Der Handelsverband kommunizierte jüngst einen landesweiten Dezember-Mehrumsatz von 1,15 Milliarden Euro im Vergleich zum Dezember 2023. „Ohne internationalen Tourismus wäre so ein Weihnachtsgeschäft in Zeiten kritischer Wirtschaftslage, die in der Regel von Kaufkraftverlust und einer Psychologie des Sparens begleitet werden, nicht möglich“, ist Tourismusdirektor Norbert Kettner überzeugt.

USA boomt, China und Japan schwächeln noch

Rund 82 Prozent der Gästenächtigungen 2024 stammten aus dem Ausland (2023: 82 Prozent, 2019: 83 Prozent).  Deutschland hält mit 3.462.000 Nächtigungen 2024 (+4 Prozent zu 2023) den stärksten Marktanteil in Wiens Nationenmix, gefolgt von Österreich mit 3.353.000 Nächtigungen (+6 Prozent). Die USA liegen mit 1.224.000 Nächtigungen (+17 Prozent) im Nationen-Ranking an dritter Stelle.

„Neuzugänge wie der Boston-Flug von Austrian Airlines seit Juli machen sich in der Statistik deutlich bemerkbar und haben zum bisherigen Höchstwert aus den USA beigetragen. Das ist gut für die Wirtschaft: Gemessen am Nächtigungsumsatz liegen die USA im Bereich der 5-Stern-Hotellerie auf dem ersten Platz“, erklärt Kettner.

Nicht erholt haben sich jedoch die früher wichtigen Märkte China und Japan. Die Nächtigungen liegen nach wie vor nur halb so hoch wie vor der Pandemie. Aber auch wenn China bei der Anzahl der Nächtigungen nur auf Platz 12 liegt, ist es – was den Nächtigungsumsatz betrifft – wieder zurück in den Top 10. Dies sei eine gute Nachricht, „weil wir in China ausschließlich um Luxusreisende werben", so Norbert Kettner. Neben China und Japan setzt das Tourismusmarketing nun auch verstärkt auf Südkorea.

Prall gefüllter Dezember

Besonders voll war die Stadt in der Adventzeit. Allein im Dezember verzeichnete Wien Tourismus knapp über 2 Millionen Nächtigungen, zum ersten Mal überhaupt. Die Zimmerauslastung stieg von 83 auf 87 Prozent. Über das ganze Jahr hinweg betrug sie im Schnitt 71 Prozent.

Nicht überbewerten wollte der für den Tourismus zuständige Stadtrat Peter Hanke (SPÖ) in der Pressekonferenz die Umsatzsteigerungen, da hier auch die hohe Inflation eine Rolle gespielt hat. Selbst wenn man die Inflation herausrechne, sei der Wiener Hotellerie die Preisdurchsetzung gelungen, sagte Kettner.

Von Jänner bis November lag der Beherbergungsumsatz bei 1,2 Milliarden Euro und 12 Prozent über dem Vergleichswert 2023. Gegenüber 2019 betrug die Umsatzsteigerung 34 Prozent.

Gute Karten für Wiens Tourismus

Insgesamt prägen europäische Nationen Wiens Top 10 der nächtigungsstärksten Länder – mit Italien (1.035.000 Nächtigungen, +14 Prozent zu 2023), Großbritannien (798.000, +17 Prozent), Spanien (618.000, +11 Prozent), Frankreich (531.000, +9%), Polen (484.000, +10 Prozent), der Schweiz (416.000, +7 Prozent) sowie Rumänien (373.000, +5 Prozent).

„Nach dem Totaleinbruch durch Covid und den Wachstumsschüben danach gehe ich davon aus, dass die Zeit extremer Schwankungen nun vorbei ist. Konjunkturabschwächung in wichtigen europäischen Quellmärkten und eine volatile geopolitische Lage lassen keine validen Prognosen zu. Mit Sicherheit hat Wiens von Kultur geprägter Tourismus gute Karten, weil er kaufkräftiges Publikum anspricht. Dieses hat sich bereits in der Vergangenheit als krisenresistenter erwiesen“, gibt sich Kettner zuversichtlich.

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