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Raiffeisen-Ökonomen warnen vor drittem Rezessionsjahr

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Lein Lichtblick für Österreichs Wirtschaft in Sicht
©APA/APA/dpa/Rolf Vennenbernd
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Die Ökonomen von Raiffeisen Research glauben, dass Österreichs Wirtschaftsleistung erst Anfang 2027 wieder das Niveau des bisherigen Höhepunktes im 2. Quartal 2022 erreichen wird. Sollte es zu einem dritten Rezessionsjahr kommen, wird dieses Niveau frühestens Mitte 2028 erreicht werden. Das angekündigte Sparpaket werde die Konjunktur heuer um einen halben bis knapp einen Prozentpunkt dämpfen, schätzen die Raiffeisen-Ökonomen.

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Ein dynamischer Wirtschaftsaufschwung zeichne sich heuer in Österreich nicht ab, sagen die Raiffeisen-Ökonomen und bleiben bei ihrer BIP-Schätzung von 0,4 Prozent. "Die zentrale Frage wird sein, ob ein drittes Rezessionsjahr ansteht. Wir halten dies für durchaus denkbar", so Matthias Reith von Raiffeisen Research. Die reale Wirtschaftsleistung lag Ende 2024 um knapp 3 Prozent unter dem 2. Quartal 2022. Hätte die österreichische Konjunktur nach 2019 ein durchschnittliches Tempo an den Tag gelegt, wäre das reale BIP Ende 2024 um 5 Prozent höher gewesen. "Die Krisen der letzten Jahre haben uns als Gesellschaft also ärmer gemacht", so Reith. Die Krisenkosten würden pro Kopf etwa 2.000 Euro betragen.

Die konjunkturellen Hoffnungen ruhen auch heuer maßgeblich auf dem privaten Konsum. Das Enttäuschungspotenzial sei jedoch groß, warnt Reith. "Hält der 'Konsumstreik' weiter an, bleibt vom für 2025 erwarteten Aufschwung nichts bzw. kaum etwas übrig." Eine um einen Prozentpunkt höhere Sparquote als prognostiziert koste einen halben Prozentpunkt Wachstum.

Das angekündigte Sparpaket der Regierungsverhandler von FPÖ und ÖVP sei zwar notwendig, komme aus konjunktureller Sicht aber zur Unzeit. "Die Konjunktur steht am Pannenstreifen und benötigte eigentlich Anschubhilfe, stattdessen werden ihr absehbar Steine in den Weg gelegt. Die strukturellen Probleme würden durch eine Anschubhilfe freilich nicht gelöst, die Konjunktur wäre damit quasi mit angezogener Handbremse unterwegs", vergleicht Reith. Das angekündigte Konsolidierungsvolumen von 6,4 Mrd. Euro bzw. 1,3 Prozent des BIP dämpfe die Konjunktur im Jahr 2025 um einen halben bis knapp einen Prozentpunkt.

Von US-Strafzöllen wäre Österreich stärker betroffen als andere europäische Länder, glaubt Raiffeisen Research. "Direkte negative konjunkturelle Effekte (weniger österreichische Exporte in die USA) etwaiger Strafzölle auf österreichische Exporte in die USA sehen wir bei 0,3 Prozentpunkten."

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