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Pierer Mobility machte im Vorjahr 1,1 Milliarde Euro Verlust

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KTM-Sanierung soll Pierer Mobility aus finanzieller Schieflage bringen
©APA, THEMENBILD, MANFRED FESL
Die Mutter des insolventen Motorradherstellers KTM hat im Vorjahr einen Verlust von 1,188 Milliarden Euro geschrieben. Dies teilte Pierer Mobility am Montagabend in einer Ad-hoc-Mitteilung mit. Der Umsatz sei um 29 Prozent auf 1,879 Milliarden Euro eingebrochen, und auch für heuer werde ein negatives operatives Ergebnis erwartet. Die Nettoverschuldung der Gesellschaft wurde mit 1,643 Millionen Euro angegeben, das Eigenkapital mit -199 Millionen Euro.

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Pierer Mobility hatte den eigentlich für Ende April angekündigten Jahresfinanzbericht 2024 verschoben, aber die Vorlage von weiteren Finanzkennzahlen für die aktuelle Woche angekündigt. Dies erfolgte nun offenbar. Die Schweizer Börsenaufsicht hatte dem Unternehmen eine Ausnahmeregelung gewährt, wenn der Finanzbericht bis 31. Mai eingereicht wird und bis Mittwoch Schlüsselkennzahlen wie Nettoumsatz, EBITDA, EBIT, Reingewinn/-verlust, Bilanzsumme und Eigenkapital veröffentlicht werden.

Als Grund für die Verzögerung wurde der laufende Investorenprozess für die Sanierung der KTM AG genannt. Bei einem Scheitern dieses Prozesses, "wovon der Vorstand derzeit nicht ausgeht", müsste eine Bilanzierung zu Zerschlagungswerten vorgenommen werden. Die für Ende April in Aussicht gestellten Finanzierungszusagen lägen noch nicht vor. Seit Montag steht das KTM-Werk in Mattighofen wegen fehlender Bauteile für drei Monate still.

Das operative Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) liege bei -484 Millionen Euro, das deutlich stärker negative EBIT enthalte Wertberichtigungen von insgesamt -854 Millionen Euro, hieß es in der Ad-hoc-Meldung weiter. Von der Sanierung der KTM erwartet sich das Unternehmen eine deutliche Verringerung der Nettoverschuldung, konkret einen Sanierungsgewinn von rund 1,3 Milliarden Euro. "Damit wäre auch das Eigenkapital wieder deutlich, im hohen dreistelligen Millionenbereich, positiv".

Der Personalstand des Unternehmens seit im Vorjahr um 874 Personen auf 5.310 gesunken, davon 4.099 in Österreich. In den ersten drei Monaten des Jahres 2025 seien weitere 750 Mitarbeiter abgebaut worden, so Pierer Mobility.

Die Gruppe habe im Vorjahr 292.497 Motorräder verkauft, um 21 Prozent weniger als im Jahr davor. 38 Prozent davon (rund 110.000) seien in Europa abgesetzt worden, gefolgt von Nordamerika (24 Prozent) sowie Indien und Indonesien (21 Prozent). Durch die Verringerung des Produktionsvolumens auf 230.000 Motorräder habe man die weltweiten Lagerbestände um 40.000 Stück verringern können. Dieser Lagerabbau habe sich auch im ersten Quartal 2025 fortgesetzt. Der Absatz von Elektrofahrrädern und Fahrrädern sei um 31 Prozent um 106.311 gesunken. Aus diesem Geschäftsbereich werde sich Pierer Mobility im heurigen Jahr zurückziehen.

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