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Seit 2023 haben die beiden Unternehmen über eine Fusion der Polyolefin-Geschäfte verhandelt, nun gibt es eine Einigung "auf die wesentlichen kommerziellen Bedingungen für eine Zusammenlegung", heißt es in der Aussendung. Die OMV soll 1,608 Mrd. Euro in das Joint Venture einschießen, das den Sitz und die Zentrale in Österreich haben soll und zunächst in Abu Dhabi, später aber auch an der Wiener Börse notieren soll. Der Vorstand soll von beiden Unternehmen "einstimmig aufgrund der Qualifikationen" ernannt werden, den Aufsichtsratsvorsitzenden darf jedoch ADNOC alleine bestellen.
Die Streubesitzaktionäre der Borouge sollen ein Angebot für Aktien an dem Joint Venture bekommen. Sollten alle Aktionäre das Angebot annehmen, würden sie gemeinsam 6,12 Prozent halten, je 46,94 Prozent würden in dem Fall von OMV und ADNOC gehalten werden.
Das neue Joint Venture soll außerdem das Unternehmen Nova Chemicals, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft der Mubadala Investment Company PJSC, kaufen. Als Kaufpreis werden 9,377 Mrd. Euro genannt. Der Erwerb soll über eine Brückenfinanzierung gestemmt werden, die später über eine Kapitalerhöhung im Volumen von 4 Mrd. Euro refinanziert werden soll. An der Kapitalerhöhung würden OMV und ADNOC aber nicht teilnehmen, daher würde der Streubesitz des Joint Ventures dadurch steigen.
Die Genehmigung der Behörden sowie die Unterzeichnung der Vertragsunterlagen steht noch aus. Zudem müssen sich OMV und ADNOC noch auf Implementierungsvereinbarungen einigen.
Der Interessenverband für Anleger (IVA) wertet die Einigung auf die Fusion zunächst positiv. "Der 'ewige' Poker um die Borealis geht erfolgreich zu Ende", sagte IVA-Vorstand Florian Beckermann in einem Statement an die APA. Die Beteiligung der OMV an Borouge sei eine "sinnvolle Zukunftsinvestition mit bekannten Partnern", zumal Borouge den asiatischen Markt in den kommenden Jahrzehnten dominieren dürfte. Ob der Kauf der Nova Chemicals den Deal "unverhältnismäßig verteuert", sei noch zu prüfen.