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Apothekerkammer: Aufgaben, Organisation & Mitgliedschaft

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Österreichische Apothekerkammer

©Elke Mayr
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Rund 6.800 Apotheker:innen sind in den beiden Abteilungen der Österreichischen Apothekerkammer vertreten. An ihrem Sitz, dem Apothekerhaus, befindet sich eine der bedeutendsten Fachbuchsammlungen im deutschsprachigen Raum.

Was ist die Apothekerkammer?

Die Österreichische Apothekerkammer vertritt die Interessen der 6.800 Apotheker:innen in den öffentlichen und Krankenhausapotheken Österreichs. "Die zuverlässige Arzneimittelversorgung und Arzneimittelsicherheit der Menschen ist die oberste Maxime unseres Handelns", heißt es auf der Website der Kammer. Sitz der Apothekerkammer ist das sogenannte Apothekerhaus in der Spitalgasse 31 in Wien-Alsergrund. Als Behörde mit staatlichem Auftrag ist die Apothekerkammer dem Gesundheitsministerium unterstellt.

Als gesetzliche Berufsvertretung setzt sich die Apothekerkammer für die wirtschaftlichen und politischen Interessen der selbständigen und angestellten Apotheker:innen ein. Außerdem bietet die Apothekerkammer ihren Mitgliedern ein breites Dienstleistungs-, Fortbildungs- und Beratungsangebot. Dies betrifft sowohl pharmazeutische bzw. fachliche als auch juristische Fragen.

Wie in der Arbeiterkammer oder der Wirtschaftskammer handelt es sich bei der Mitgliedschaft in der Apothekerkammer um eine Pflichtmitgliedschaft. Die Beiträge ihrer Mitglieder, die sogenannte Kammerumlage, ist die wesentliche Finanzierungsquelle der Kammer. Die Kammerumlage beträgt maximal ein Prozent des Umsatzes einer Apotheke.

Apotheken gibt es in Österreich seit mindestens 700 Jahren, so wurde bereits 1303 in Innsbruck eine "Apotheka" erwähnt. Zu den ältesten, heute noch bestehenden zählt die Feldapotheke "Zum goldenen Greif" am Wiener Stephansplatz, die um das Jahr 1320 gegründet wurde. Bis zur Gründung eines Berufsstandes sollte es dennoch noch etwas dauern, nämlich rund 650 Jahre. Die rechtliche Grundlage zur Gründung der Apothekerkammer ist das 1947 verabschiedete Bundesgesetz zur Errichtung einer Apothekerkammer in Wien mit Landesgeschäftsstellen in den Bundesländern. Im Jahr darauf fand die erste Apothekerkammerwahl statt.

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Die Aufgaben der Apothekerkammer

Zu den Hauptaufgaben der Apothekerkammer zählen die Information und Beratung ihrer Mitglieder, Öffentlichkeitsarbeit, der Abschluss von Kollektivverträgen, die Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs, Begutachtung von sowie Stellungnahmen zu Gesetzes- und Verordnungsentwürfen, Berichterstattung an Behörden sowie das Mitwirken an wissenschaftlichen Erhebungen. Außerdem führt die Apothekerkammer ein Apotheken- und Mitgliederverzeichnis und Informationen über Arzneimittel und Apothekenprodukte.

Da die Apothekerkammer dem Gesundheitsministerium unterstellt ist, übernimmt sie auch zahlreiche Aufgaben im übertragenen Wirkungsbereich, zum Beispiel die Ausbildung von Apotheker:innen, die Anerkennung von Ausbildungsnachweisen, die Ausstellung von Apotheker:innenausweisen oder die Erteilung von Berufsberechtigungen.

Wie ist die Apothekerkammer organisiert?

Insgesamt setzt sich die Apothekerkammer aus zehn Organen zusammen: der Delegiertenversammlung, den Abteilungsversammlungen, dem Kammervorstand, den Abteilungsausschüssen, dem Präsidium, dem Präsidenten bzw. der Präsidentin, den Obleuten der Abteilungen, dem Präsidium der Landesgeschäftsstellen, dem Kontrollausschuss und dem Disziplinarrat.

Wichtig ist die Aufteilung der Kammer in zwei Abteilungen, die "Abteilung der selbstständigen Apothekerinnen und Apotheker" und die "Abteilung der angestellten Apothekerinnen und Apotheker". Das heißt, anders als bei Arbeitern und Arbeiterinnen sowie Angestellten, die in einer Arbeiter- und einer separaten Wirtschaftskammer organisiert sind, sind in der Apothekerkammer sowohl Arbeitnehmer:innen als auch Arbeitgeber:innen in einer gemeinsamen Kammer vertreten. Beide Abteilungen wählen aus ihren Reihen im Fünfjahres-Rhythmus ihre eigenen Funktionäre und Funktionärinnen.

Das Apothekerkammer-Präsidium setzt sich aus der Präsidentin, aus zwei Vertreter:innen der angestellten Apotheker:innen und zwei Vertreter:innen der selbständigen Apotheker:innen zusammen. Die aktuelle Funktionsperiode läuft von 1. April 2022 bis 31. März 2027. Unterstützt wird das Präsidium von der Direktion, bestehend aus Kammeramtsdirektor und Vizekammeramtsdirektorin.

Neben der Bundesapothekerkammer mit Sitz in Wien unterhält diese in jedem Bundesland eine Landesgeschäftsstelle bzw. eine Landesapothekerkammer. Diese sind zuständig für regionale Belange, sie wirken unter anderem bei Apothekenbetriebsüberprüfungen mit und treffen örtliche Vorkehrungen im Rahmen der Ausbildung zum Apothekerberuf. Den Landesgeschäftsstellen stehen jeweils ein:e Präsident:in und ein:e Vizepräsident:in vor.

Präsidentin Ulrike Mursch-Edlmayr

Derzeit steht Präsidentin Ulrike Mursch-Edlmayr an der Spitze der Apothekerkammer. Mursch-Edlmayr studierte Pharmazie an der Universität Innsbruck. Ihr Studium schloss sie mit dem Doktorat am Pharmakologischen Institut ab. 1999 eröffnete sie die Steyrtalapotheke in Neuzeug, Oberösterreich. Sie wurde 2012 zur Präsidentin der oberösterreichischen Landesapothekerkammer und 2017 als erste Frau in der 75-jährigen Geschichte an die Spitze der Österreichischen Apothekerkammer gewählt. Im März 2022 wurde sie als solche wiedergewählt. Während der Corona-Pandemie saß Mursch-Edlmayr im Expert:innengremium "Gesamtstaatliche COVID-Krisenkoordination" (GECKO).

Die Bibliothek der Österreichischen Apothekerkammer

Im Apothekerhaus ist auch die Bibliothek der Österreichischen Apothekerkammer untergebracht. Sie besitzt rund 100.000 Bücher und gehört zu den ältesten und bedeutendsten pharmazeutischen Fachbibliotheken im deutschsprachigen Raum. Die Sammlung geht auf die 1802 von Josef Moser gegründete "Pharmazeutisch-chemische Lesegesellschaft" und die "Bibliothek des Allgemeinen österreichischen Apothekervereins" zurück. Seit dem 25. November 1908 ist die Bibliothek der Österreichischen Apothekerkammer im Trakt Michelbeuerngasse 1 des Apothekerhauses untergebracht.

Pharmazeutische Fach- und Standeszeitschriften aus den vorigen zwei Jahrhunderten sind auf der Website der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB) abrufbar.

Kontaktmöglichkeiten

Das Team der Österreichischen Apothekerkammer ist in verschiedene Stabsstellen bzw. Abteilungen unterteilt. Mitarbeiter:innen sind von Montag bis Freitag, 8.00 bis 16.00 Uhr erreichbar. Eine Liste der Stabsstellen, Mitarbeiter:innen und Kontaktmöglichkeiten finden Sie hier.

Bei allgemeinen Fragen können Sie sich an die Telefonnummer +43 1 404 14-100 bzw. info@apothekerkammer.at wenden.

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