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Nissan kürzt wegen US-Zöllen Produktion in Japan

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SUV-Fertigung wird bis Juli gedrosselt
©AFP, APA, YUICHI YAMAZAKI
Die erhobenen Zölle von US-Präsident Donald Trump bewegen offenbar Japans Autobauer zu Änderungen in ihrer Produktion. So kappt Nissan einem Insider zufolge wegen der US-Einfuhrzölle die Produktion seines US-Bestsellers in Japan. Die Fertigung des SUV-Modells Rogue im Werk in Kyushu werde von Mai bis Juli um 13.000 Fahrzeuge gedrosselt, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Honda denkt angeblich über eine Verlagerung in die USA nach.

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Nissan plane, die Arbeitszeit zwischen Mai und Juli zu reduzieren. An manchen Tagen würden die Bänder ganz gestoppt. Der Konzern werde später entscheiden, ob die Fertigung wieder hochgefahren werde. Das hänge von Trumps Zollpolitik ab. Nissan erklärte dazu, der Autobauer überprüfe seine Produktion und seine Lieferketten, um die besten Lösungen für Effizienz und Nachhaltigkeit zu finden.

In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres wurden 62.000 Autos dieses Typs in den USA verkauft. Das Modell ist das meistverkaufte Auto von Nissan in den USA und stand 2024 für mehr als ein Viertel des gesamten Absatzes. Der japanische Autobauer stellt das SUV in Japan und in seinem US-Werk in Smyrna in Tennessee her.

Für Importautos in den USA gilt seit fast zwei Wochen ein Einfuhrzoll von 25 Prozent. Allerdings ist derzeit unklar, ob es dabei bleibt: Am Montag hatte Trump gesagt, er denke darüber nach, die Autozölle zu verändern, weil die Hersteller "etwas mehr Zeit benötigen". Üblicherweise dauert es mehrere Jahre, die Produktion eines Fahrzeugs in ein anderes Land zu verlagern, weil dafür nicht nur Personal eingestellt und Maschinen angeschafft, sondern zum Teil auch Zulieferer für die neuen Teile gefunden werden müssen.

Der zweitgrößte japanische Hersteller Honda erwägt zudem einem Bericht zufolge, Produktion von seinen Werken in Mexiko und Kanada aus in die USA zu verlagern. Ziel sei es, 90 Prozent der in den USA verkauften Autos auch dort zu fertigen, berichtete die Wirtschaftszeitung "Nikkei" am Dienstag. Binnen zwei bis drei Jahren solle die Produktion in den USA um bis zu 30 Prozent gesteigert werden, hieß es.

Dem Nikkei-Bericht zufolge könnten die SUV-Modelle CR-V und HR-V künftig in den USA gebaut werden. Um die Produktion zu erhöhen, denke Honda darüber nach, zusätzliches Personal einzustellen. Damit könnte auf ein Dreischichtsystem umgestellt werden.

Honda lehnte eine Stellungnahme ab und erklärte, die Informationen kämen nicht von dem Unternehmen. Die USA sind der größte Einzelmarkt von Honda. Schon vor dem Inkrafttreten der Zölle hatte Reuters berichtet, dass Honda die nächste Generation des Civic in seinem Werk in Indiana fertigen könnte und nicht in Mexiko, um möglichen Strafzahlungen zu entgehen.

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