In der Affäre um René Benko und sein finanzmarodes Signa-Konstrukt tun sich immer wieder neue Abgründe auf: Mitte der Woche war bekannt geworden, dass das Unternehmen des Finanzjongleurs im Jahr 2023 sogar den ehemaligen Chefberater Dieter Berninghaus und dessen Familie ausspionieren ließ. Von einer Firma des ehemaligen israelischen Geheimdienstmitarbeiters Moshe Buller, die international operiert.
Nach einer kurzen Schockstarre ließ Ex-Signa-Berater Berninghaus über seinen Anwalt mitteilen: „Dieter Berninghaus und seine Familie sind fassungslos und extrem schockiert über die hier ans Tageslicht gekommenen Fakten. Diese müssen nun genauer analysiert werden. Zu möglichen rechtlichen Schritten kann sich die Familie zum heutigen Zeitpunkt daher nicht äußern.“ Immer stärker wird der Verdacht: Einige dieser Dokumente können nicht auf legalem Weg beschafft worden sein.
Der Spionage-Angriff auf den langjährigen Benko-Vertrauten Berninghaus wurden von mehreren Medien im deutschen Sprachraum thematisiert. Ex-Geheimagent Buller versuchte zum Teil den Eindruck zu erwecken, diese Operation gar nicht im Auftrag von Benkos Signa durchgeführt zu haben, sondern auf Wunsch eines Unternehmens aus Asien.
Tatsächlich existieren mittlerweile Belege dafür, dass Moshe Buller und seine Sicherheitsfirma von der Signa-Gruppe mandatiert waren. Denn Bullers „International Intelligence Agency“ hielt in einem Bericht an die Signa selbst fest, dass das Spitzel-Unternehmen „im Februar 2023, nach einem Meeting mit dem Klienten, mit Untersuchungen zu Dieter Berninghaus“ beauftragt wurde. Und zwar von „zwei leitenden Signa-Managern und einer Anwaltsfirma aus Wien“. Weiters heißt es: Man habe wissen wollen, ob Dieter Berninghaus aus Sicht der Signa bzw. Rene Benko eine „Risiko-Person“ darstelle.
Unterzeichnet wurde der Bericht von Moshe Buller. Mit Stempel und Unterschrift. Buller nannte sich sogar: „Detective“.